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Read Ebook: Geschichte der Englischen Sprache und Literatur von den ältesten Zeiten bis zur Einführung der Buchdruckerkunst by Behnsch Ottomar

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Ebook has 740 lines and 84648 words, and 15 pages

Aldhelm war auch in seiner muttersprache ein solcher s?nger, Sc?p, dass ihn Alfred der grosse in die vorderreihe angels?chsischer dichter setzt; doch sind seine gedichte in der muttersprache verloren gegangen, obwohl sie im zw?lften jahrhundert, wie William von Malmsbury schreibt, noch gesungen wurden. J. Grimm ist geneigt, das von ihm herausgegebene angels?chsische epos Andreas dem Aldhelm beizulegen. Von ihm soll auch eine ?bersetzung der psalmen in angels?chsische verse herr?hren, aber es sind keine gen?gende gr?nde vorhanden, die von Thorpe im jahre 1835 herausgegebene psalmen?bersetzung f?r ein werk Aldhelm's zu halten. Aus seinen angels?chsischen gedichten mochte Aldhelm die gew?hnte alliteration auch auf seine lateinischen verse ?bertragen, wie obige Probe zeigt.

De Penna.

Nativa penitus ratione, heu, fraudor ab hoste! Nam superas quondam pernix auras penetrabam; Vincta tribus nunc in terris persolvo tributum, Planos compellor sulcare per aequora campos, Causa laboris, amoris, tum fontes lacrimarum Semper compellit me aridis infundere sulcis.

Est in mediterraneorum Anglorum Britanniae partibus immensae magnitudinis acerrima palus, quae a Grontae fluminis ripis incipiens, haud procul a castello quod dicunt nomine Gronte, nunc stagnis, nunc flactiris interdum nigris fusis vaporibus et laticibus, necnon crebris insularum nemoribus intervenientibus, et flexuosis rivis parum ab austro in aquilonem maritenus longissimo tractu protenditur. Igitur cum supradictus vir beatae memoriae Guthlacus illius vastissimae eremi inculta loca comperisset, coelestibus adjutus auxiliis rectissimo callis tramite perrexit.

Angels?chsisch:

Ys on Bretone lande sum fenn unmaetre mycelnysse, ?aet on-ginne? fram Grante ?a naht feor fram ?aere cestre ?y ylcan nama ys nemned Granteceaster. ?aer synd unmaetre moras, hwilon sweart waeter steal and hwilon f?le ?a ri?as yrnende, and swylce eac manige ea-land and hreod and beorhgas and treow ge-wrido, and hit mid menig-fealdan bignyssum widgille and lang ?ene? wuna? on nor? s?. Mid ?an se fore-sprecena wer and ?aere eadigan ge-mynde Gu?laces ?aer widgillan westenes ?a ungearawan stowe ?aer ge-mette ?a wes he mid godcundre fultume ge-fylst and ?a sona ?an rihtestan wege ?yder to geferde.

Contigit ergo proximantibus accolis illius solitudinis experientiam sciscitaretur, illisque plurima spatiosae eremi inculta narrantibus, ecce quidam de illic adstantibus nomine Tatwinus se scisse aliquam insulam in abditis remotioris eremi partibus adserebat, quam multi inhabitare tentantes propter incognita eremi monstra et diversarum formarum terrores amiserant. Quo audito vir beatae recordationis Guthlacus illum locum sibi monstrari a narrante efflagitat.

?a waes mid ?am ?e he ?yder com ?aet he fraegn ?a bigendean ?aes landes, hwaer he on ?am westene him eardung stowe findan mihte mid ?y hi him menig-feald ?ing saedon be ?aere widgilnysse ?aes westenes. ?a waes T?twine ge-haten sum man s?de ?a ?aet he wiste sum ea-land synderlice digle ?aet oft menige men eardian ongunnon, ac for menig-fealdum brogum and egsum, and for annysse ?aes widgillan westenes ?aet hit naenig man adreogan ne mihte. Ac hit aelcfor?an be fluge, mid ?am ?e se halga wer Gu?lac ?a word ge-hyrde, he baed sona ?aet he him ?a stowe ge-taehte, and he ?a sona sw? dyde.

Ipse autem imperiis viri Dei annuens, arrepta piscatoria scapula per invia lustra in tetrae paludis margines Christo viatore ad praedictam insulam, quae lingua Anglorum Cruland vocatur, pervenit, quae ante propter remotioris eremi solitudinem inculta et ignota manebat. Nullus hanc ante famulum Christi Guthlacum solus habitare colonus valebat, propter videlicet illic demorantium daemonum phantasias: in qua vir Dei Guthlacus contemto hoste, caelesti auxilio adjutus, inter umbrosa solitudinis nemora solus habitare coepit.

Eode ?a on scip and ?a ferdon begen ?urh ?a rugan fennas o? ?aet hi comon to ?aere stowe ?e man hale? Cruwland. Waes ?aet land on middan ?am westene sw? ge-r?d ge-seted ?aes fore-saedan fennas swy?e digle, and hit swy?e feawe men wiston buton ?am anum ?e hyt him taehte, swylc ?aer n?fre menig man ?r eardian ne mihte aer se eadiga wer Guthlac to-com for ?aera eardunga ?ara awerigedra gasta. And he ?a se eadiga wer Gu?lac for-hogode sona ?a costunge ?aera awerigedra gasta, and mid heofonlicum fultume ge-strangod wear?, be-twyx ?a fenlican ge-wrido ?aes widgillan westenes, ?aet he ana ongan eardian.

Beda selbst hat zu ende seiner kirchengeschichte ein verzeichniss der von ihm bis zum jahre 731 verfassten schriften, welche sich auf acht und dreissig belaufen, mitgetheilt, zu welchen noch f?nf andere aus sp?terer zeit hinzutreten. Seine werke umfassen haupts?chlich theologie und kirchengeschichte, betreffen aber auch naturwissenschaft und grammatik. Seine abhandlung de Natura Rerum und die im zehnten jahrhundert entstandene ?bersetzung derselben war mehrere jahrhunderte das wissenschaftliche hauptwerk in England. Seine wichtigste arbeit, die kirchengeschichte der Angelsachsen, welche er nach den vorhandenen besten schriftlichen und m?ndlichen quellen schrieb, ist n?chst der angels?chsischen chronik, welche vieles aus Beda's werk entlehnt, zugleich die hauptquelle f?r die erste geschichte der Angelsachsen in England; k?nig Alfred ?bersetzte Beda's ber?hmtes werk in das Angels?chsiche.

Aus dem Confessionale.

Si episcopus quis, vel quilibet ordinatus homo, ex consuetudine se inebriet, vel ab hoc desistat, vel ordinem suum perdat.

Qui per fraudem alium inebriaverit, XL. dies jejunet.

Bonifacius.

Angels?chsisch.

Englisch.

Deutsch.

Bonifacius.

Angels?chsisch.

Englisch.

Deutsch.

Vergleicht man das original mit der angels?chsischen ?bersetzung, so ist zu bemerken, dass das bei den Angelsachsen vorkommende wort diabul gew?hnlich in deofle zusammengezogen erscheint, und dass anstatt erende gew?hnlich arung, erung vorkommt, wogegen anstatt and auch ende, und anstatt eall auch all geschrieben werden k?nnte. Im ?brigen sind original und ?bersetzung wenig mehr verschieden als die angels?chsische sprache in England selbst zu verschiedenen zeiten und orten.

Dem Bonifacius wird von Th. Wright ein lateinisches gedicht, Aenigmata, in hexametern zugeschrieben, worin zehn tugenden geschildert werden. Seine ?brigen schriften bestehen aus predigten und briefen.

Verwandtschaft und Zusammenhang der angels?chsischen sprache mit den ?brigen zweigen des grossen germanischen stammes m?chten am besten aus folgender ?bersicht hervorleuchten:

+Alt-Germanisch.+

Die vorv?ter der germanischen eroberer Britannien's wohnten an der nordk?ste Deutschland's in ihrer ganzen ausdehnung von Friesland bis zur j?tischen halbinsel. Die sprache derselben war die niederdeutsche, weichere tochter der germanischen mutter in verschiedenen mundarten, welche in England sich zu verschmelzen trachteten, obwohl man ihre unterschiede in alter wie neuer zeit wahrzunehmen vermag. Durch die insulare lage des landes, welche zur einheit dr?ngte, wie durch die ber?hrung mit den romanisirten Britten und Galliern, endlich durch die fr?he einf?hrung des bildenden christlichen elementes entwickelte sich in England die sprache und literatur der Angelsachsen zu einer solchen bl?the, wie sie in dieser sch?nheit und mannigfaltigkeit bei keinem anderen deutschen stamme zu einer so fr?hen zeit anzutreffen ist. Dies wird auch dadurch best?tigt, dass das Angels?chsische schon in fr?her zeit eine gebildete prosa besass; die prosa aber bekundet zugleich die geistige reife des volkes wie seiner sprache, weil es ihr sein wissen und denken vertraut, w?hrend in der alten poesie nur sein f?hlen zu finden ist.

Die gabe des gesanges konnte nicht k?nstlich erworben werden, sondern stammte von der gottheit und war eine besondere gabe derselben, wie Beda von Caedmon erz?hlt. Der s?nger, sc?p , stand daher in Ehren bei den Sachsen, sein platz war in der halle und an der tafel der f?rsten; er begleitete sie in die schlacht und feierte ihre h?uslichen freuden. Wie hoch die dichtkunst und der gesang unter den Sachsen gehalten wurde, sieht man aus manchen andeutungen des alten gedichtes Beowulf. Wenn der dichter uns die freude schildern will, welche in der k?niglichen halle von Heorot herrschte, so darf der s?nger nicht fehlen ; dagegen ist es ein sicheres zeichen der sorge und des kummers, wenn die gewohnten ges?nge nicht geh?rt werden . Dass die s?nger die thaten der helden, mit denen sie lebten, im gesange verherrlichten, geht aus einer anderen stelle Beowulf's deutlich hervor. Kaum hatte Beowulf den schrecklichen Grendel besiegt, als auch schon der hofs?nger Hrothgar's sich anschickt, den sieg Beowulf's in verse zu bringen und damit der nachwelt zu ?berliefern . Zuweilen sang der dichter auch h?here dinge als die thaten der helden; er erhob seine harfe und sang die erschaffung der welt . Je nach den umst?nden mochten auch heitere mit ernsten gegenst?nden in den liedern des s?ngers abwechseln. Der s?nger wanderte auch fort von der heimath, besuchte fremde l?nder und sang vor den grossen derselben, welche ihm reichliche ehrengeschenke gaben, die er als zeugen seines ruhmes von der wandersfahrt nach hause brachte, wo er dann seine reisen schilderte. So mag das gedicht entstanden sein, welches unter dem namen Traveller's Song oder Scopes widsi? aus der exeterhandschrift mehrmals abgedruckt worden ist.

Dadurch, dass ein s?nger dem anderen die ges?nge, welche er empfangen und gedichtet hatte, ?berlieferte, und dass dieselben durch das ?ftere h?ren auch in dem weiteren kreise des volkes bekannt wurden, entstand ein poesiencyclus, welcher, ohne dass ein autor der einzelnen st?cke bekannt gewesen w?re, rhapsodisch von geschlecht zu geschlecht forterbte, bis endlich die aufzeichnung einzelner rhapsodien oder gr?sserer epop?en erfolgte. Der ber?hmte Codex Exoniensis ist eine solche sammlung sp?terer aufzeichnungen einzelner rhapsodien des angels?chsischen sangkreises.

W?hrend der langen zeit zwischen dem entstehen der dichtungen und ihrer aufzeichnung durch die schrift, wurden sie ganz allein dem ged?chtniss anvertraut und so erhalten. Jetzt, wo die schrift an die stelle des ged?chtnisses getreten ist, mag man sich ?ber die kraft und empf?nglichkeit des letzteren ungemein wundern. Der aufzeichner von Wilfred's lebensbeschreibung, Eddius , erw?hnt, dass Wilfred als j?ngling, w?hrend seines aufenthaltes im kloster Lindisfarne, zuerst das psalmbuch nach dem lateinischen texte von Hieronymus, und dann das ganze noch einmal nach dem r?mischen text auswendig gelernt habe. Aus William von Malmsbury geht hervor, dass noch zu seiner zeit im 12. jahrhundert, als die angels?chsische literatur schon im verfall war, viele lieder aus alter zeit im munde des volkes lebten. Die wesentliche folge dieser ?berlieferung von mund zu mund war, dass die urspr?ngliche form der gedichte sich im laufe der zeit ?nderte. Wenn die sp?teren s?nger sie vortrugen, so geschah es nat?rlich in der sprache, die sie sprachen und ihre zuh?rer am besten verstanden; daher kommt es, dass die handschriften, welche sie enthalten, in dem herrschenden wests?chsischen dialekte ihrer zeit abgefasst sind, so dass man eigentlich nicht im stande ist, die allm?lige ver?nderung der lebendigen sprache bis zu ihrer erstarrung in der schrift stufenweise zu verfolgen. Ja selbst die urspr?ngliche gestalt des inhalts der ges?nge konnte durch auslassungen, zus?tze und kleine dem orte und der zeit angepasste ver?nderungen wechseln, wie sich dies in der that namentlich an Caedmon nachweisen l?sst.

Der poetische ausdruck der alten ges?nge beruht auf dem parallelismus der gedanken, h?ufigen metaphern und paraphrasen, besonders aber auf der nat?rlichen lebendigkeit der schilderung. Die poetische figur des gleichnisses kommt sehr selten vor. Im ganzen Beowulf findet sich nur f?nfmal eine vergleichung in h?chst einfacher form: eines schiffes mit einem vogel, der augen Grendel's mit feuer, seiner n?gel mit stahl, des lichtes in Grendel's wohnung mit dem sonnenlichte, und des schmelzens eines schwerdtes mit dem des eises. Sylbenmass giebt es in den angels?chsischen gedichten nicht, binnen- wie end-reim nur selten. Beide werden durch eine gew?hnlich doppelte hebung und senkung der stimme in je zwei durch alliteration verbundenen hemistichen ersetzt, welche von den englischen herausgebern angels?chsischer poesie in der regel getrennt als besondere verse, von den deutschen meist in einen vers zusammen gedruckt werden. In den handschriften sind die gedichte ununterbrochen gleich prosa geschrieben, jedoch sind die hemistichen meist durch punkte geschieden, was besonders bei langen versen f?r die verstheilung der Engl?nder spricht. Die alliteration in ihrer regelm?ssigen form verlangt, dass in dem ersten hemistich die beiden tonw?rter mit demselben buchstaben beginnen, welcher dann wiederum der anfangsbuchstabe des ersten tonwortes im zweiten hemistich sein soll. Jedoch finden sich viele abweichungen von dieser regel, welche auch durch sp?tere interpolationen und durch die ungenauigkeit der abschreiber verletzt worden sein mag. Die alliteration beg?nstigte, wie in sp?teren zeiten der reim, die bewahrung der gedichte im ged?chtnisse. Man kann dieses daraus entnehmen, dass man sie auch in den predigten benutzte, um dem volke das behalten derselben zu erleichtern.

Die handschrift scheint aus dem zehnten jahrhundert zu stammen, bis wohin also das gedicht den m?ndlichen ?nderungen der s?nger und den irrth?mern der abschreiber unterworfen gewesen ist. Obgleich der geschichtliche stoff und dessen behandlungsweise ersichtlich weit ?lter sind und in ihren grundlagen von den Angeln aus ihrer alten heimath nach England gebracht worden sein m?gen, so hat doch dieses epos im laufe der zeit mannigfache umgestaltungen erlitten, namentlich scheint jede erw?hnung der alten gottheiten der Angeln von den sp?teren christlichen Barden absichtlich in dem gedichte vertilgt worden zu sein. Das epos ist mehr mythus als heldensage, indem es von dem kampfe Beowulf's zu Heorot, dem schlosse des d?nenk?nigs Hrothgar, mit zwei m?chtigen wassergeistern, Grendel und dessen mutter, seinem hauptinhalte nach handelt und zum schluss den tod Beowulf's bei der besiegung eines sch?tze bewachenden drachen und sein begr?bniss schildert.

Als der todtwunde Beowulf sein ende herannahen f?hlt, befiehlt er sein mal zu errichten :

Ne maeg ic her leng wesan; Hata? Hea?o-maere Hlaew ge wyrcean, Beorhtne aefter Baele, aet Brimes nosan; se scel to geMyndum Minum leodum Heah Hlifian on Hrones naesse;

Nicht mag ich hier lang bleiben; heisset die kriegsber?hmten ein mal aufrichten, gl?nzend nach dem leichenbrande an des randes nase, welches soll zum gedenken meinen leuten hoch emporragen auf Hronesnaes;

?aet hit sae-li?end sy??an hatan Biowulfes Biorh, ?a ?e Brentingas ofer Floda genipu Feorran drifa?.

dass es die seefahrer seitdem heissen Beowulf's berg, wann die Brentinge ?ber der fluth dunkel weithin treiben.

Und so wie Beowulf sein grabmal w?nschte, so wird es von den seinigen hoch an der k?ste aufgef?hrt :

Him ?a geGiredan Geata leode ad on eor?an, unwaclicne, Helm-beHongen, Hilde-bordum,

Ihm dann bereiteten die Geatenm?nner einen scheiterhaufen auf erden einen m?chtigen, helmbehangenen, mit kriegsschilden,

Beorhtum Byrnum, swa he Bena waes: alegdon ?a to-Middes Maerne ?eoden Haele? Hiofende, Hlaford leofne;

gl?nzenden panzern, wie er gew?nscht hatte: es legten dann zu mitten den ber?hmten f?hrer die trauernden helden, den geliebten herrn;

ongunnon ?a on Beorge Bael-fyra maest Wigend Weccan: Wuec astah sweart of swic-?ole, swogende let

begannen dann auf dem berge den m?chtigsten leichenbrand wetteifernd zu wecken: der holzrauch stieg auf, schwarz vom holzverzehrer, rauschende gluth,

beWunden, Wind-blond gelaeg o? ?aet he ?a Ban-hus geBrocen haefd, Hat on Hre?re; Higum unrote Mod-ceare Maendon Mon-dryhtnes .

mit wehklagen umwunden, windwirbel lag , bis dass er das beinhaus gebrochen hatte, heiss auf der brust; in den seelen bek?mmert, im gem?th besorgt betrauerten des mannherrn tod.

Hier ist die handschrift l?ckenhaft. Der schluss des ganzen gedichtes, welcher das aufrichten des Beowulfmals schildert, m?ge hier nach der von Leo gegebenen ?bersicht des inhaltes einen platz finden; er enth?lt die alten heidnischen gebr?uche bei der todtenbestattung.

,,Da machte das Wedervolk einen todtenh?gel, einen hohen und breiten, den die seefahrer leicht von weitem sehen konnten; und in zehn tagen zimmerten sie auf des kriegsber?hmten zeichen ; mit einem walle umgaben sie es, wie die kl?gsten es als die ehrenvollste weise angaben. Sie thaten in den todtenh?gel ringe und gl?nzende siegelsteine, aller art r?stzeug, wie es die wildsinnigen m?nner vorher aus dem schatze genommen hatten; sie liessen die erde halten der edlen zierden, den kies das gold--da liegt es nun noch unn?tz wie sonst. Dann ritten um den leichenh?gel kampfthiere, edelinge, es waren deren zw?lf; sie sprachen und sangen zu seinem preise; sie durchforschten seine edlen eigenschaften, priesen seine heldenthaten, wie es recht ist, dass m?nner ihren holden herrn mit worten loben, wenn er fort muss aus der leibesumh?llung. So betrauerten die stammh?upter der Geaten ihren theuern herrn, seine heerdgenossen; sie sagten, dass von allen k?nigen der welt er der freigebigste gewesen und freundlichste; dem volke der mildeste und nach edlem begierig."

In das hauptthema Beowulf's sind acht zum theil l?ngere episoden eingeflochten. Die dritte und sch?nste , welche ein Sc?p bei dem festmahle nach Grendel's besiegung vortr?gt, der kampf Hengest's und Hnaef's gegen den Friesen Finn und die eroberung und endliche zerst?rung der Finn's burg, ist bruchst?ckweise in einer andern bearbeitung auf uns gekommen, welche Kemble in seiner ausgabe des Beowulf seite 238-241 mittheilt. Auch der stoff und die erste grundlage dieses gedichtes ist, wie es scheint, von den Angeln von ihren urspr?nglichen sitzen nach England verpflanzt worden.

,,In dem gedicht sind zwei ostdeutsche und zwei norddeutsche heldenkreise, von denen jene um 200 jahre aus einander liegen, verschmolzen. Eormanr?k der ostgothenk?nig mit den gothenhelden bildet den einen kreis, der auch von deutschen heldensagen vielfach ber?hrt wird. Der zweite ist der ?lfvynes , des sohnes E?dvynes . Beide sind verkn?pft durch Ealhhilden, die tochter E?dvynes, die f?rstin der Myrgingen geworden ist, und welche als friedenswerberin den s?nger zu Eormanr?k begleitet. Ein dritter ber?hrter kreis ist der der K?tr?n, denn Hagena und Henden , so wie W?da werden erw?hnt; ein vierter ist der des Be?wulf, dem Fin Folcvalding und Hr?dvulf und Hr?dg?r angeh?ren. Diese vier epischen kreise mussten offenbar dem s?nger schon ihrer historischen grundlage nach in solcher entfernung stehen, dass er bei seinen zuh?rern eine chronologische scheidung nicht zu f?rchten brauchte; sie waren alle schon sagenhaft; weshalb das gedicht nicht wohl fr?her als etwa 100 jahre nach Alboin--also nicht vor den letzten zeiten des 7. jahrhunderts verfasst sein kann; vielleicht aber auch sp?ter, denn dass die andern sagenkreise im volke fortlebten, ist bekannt, und dass im 8. jahrhundert noch, wie in diesem gedicht, Alboin bei Altsachsen und Baiern gefeiert wurde, sagt Paulus Diaconus. Dass diese epischen stoffe bei den Angelsachsen erst nach ihrer bekehrung zum christenthum, jedenfalls also erst im 7. jahrhundert, so verbunden wurden, macht auch die einmischung der Meder, Perser, Griechen, Idum?er, Hebr?er u.s.w. wahrscheinlich. Doch geben wir auch diese sp?teren elemente und einmischungen alle zu, so bleibt immer noch ein bedeutender stoff ?brig, der nur alten an das 4. jahrhundert hinaufreichenden liedern und heldensagen entnommen und zum theil nicht durch sp?tere landes- und stammkenntniss corrigirt sein kann, sondern so wie er ist von den Angeln mit nach England genommen sein muss."

Leo hat seinen abdruck des gedichtes aus Kemble's zweiter ausgabe des Beowulf mit dankenswerthen bemerkungen versehen, welche in das dunkel einiges licht tragen. Eben so Ettm?ller, welcher dem gedichte eine besondere bearbeitung gewidmet hat.

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