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Read Ebook: Frau und Kindern auf der Spur by Rohner Gerold K

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Ebook has 533 lines and 26276 words, and 11 pages

Frau und Kindern auf der Spur Gerold K. Rohner

Frau und Kindern auf der Spur

September 1995

Big Dummy's Guide To The Internet 1993, 1994 by the Electronic Frontier Foundation

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Frau und Kindern auf der Spur Gerold K. Rohner September 1995

Kapitel 1

"Na, h?bsche zwei T?chter habt ihr hier--und selbst seid ihr auch nicht so schlecht", hetzte er mit heiserer Stimme. Ein grosser, starker aber h?sslicher Bursche war er. Dabei w?re er gar nicht so h?sslich gewesen, mit seinen grossen blauen Augen, aber sein verdorbener Charakter schien durch sein Gesicht.

"Kann ich eine der beiden f?r ein St?ndchen mieten, Madam? Sicher h?tten sie nichts dagegen--oder w?r es ihnen lieber ich f?ng ein Streitchen an mit ihrem Jungen da und t?tete ihn im Duell?"

Das war eine arge Drohung, ging mir durch den Kopf. Da musste die arme Frau zwischen dem Regen und der Traufe w?hlen. Sie war kaum im Stande ihre drei Kinder gegen diesen Bullen zu verteidigen. Ich sass in der Bar im "Whisky Barrel" Saloon in Santa Fe und dachte : Warum kommen Pr?fungen immer dann, wenn man noch nicht fuer sie bereit ist? Ja, ich war schneller als nur noch vor einigen Wochen, aber ich war noch lange nicht schnell genug.

Der arge Bursche hob ein Bein auf den einzigen leeren Stuhl am Tisch. Der Tisch war an der Wand und war besetzt von der wunderh?bschen Frau mit den drei Kindern, die ihr zwar nicht glichen, aber ihre eigenen waren. Der ?lteste, der Junge, sah etwa zwanzig aus, war jedoch j?nger. Er war gross und mager gewachsen. Die M?dchen waren sechzehn und dreizehn, noch h?bscher als die Frau. Sie waren spindeld?rr, blond, sehr hellh?utig, mit blauen Augen. Sie waren fast wie M?nner gekleidet, auch die Frau. Sie sahen sehr zart aus, waren aber sehr lebendig und schienen guten Humors zu sein. Doch jetzt, seit dieser Bursche an ihren Tisch getreten war, hatte sich ihre Laune schnell ge?ndert. Sie sahen pl?tzlich ?ngstlich aus, als ob dies nicht das erste Mal w?re, an dem sie bel?stigt wurden.

Ich wusste, ich musste helfen, aber ich wollte sie nicht in gr?ssere Gefahr bringen durch un?berlegtes Handeln. Mal abwarten! Das musste ich sowieso. Noch war nichts geschehen das mein Eingreifen gerechtfertigt h?tte. So oder so, Santa Fe hatte sicher einen Sheriff. Der Bursche konnte also den Jungen nicht einfach niederschiessen solange sich dieser nicht provozieren liess, sonst w?rde der Bursche des Mordes beschuldigt und vom Sheriff in Haft genommen. Das wollte er sicher nicht. Griff der Junge aber zum Colt, dann k?nnte ihn der Bursche niederschiessen in sogenannter Selbstverteidigung.

Ich hoffte der Junge w?rde die Nerven nicht verlieren. Er sah nicht gerade gl?cklich aus im Moment--hatte sich aber wohl geh?tet seine H?nde auch nur in die N?he seines Revolvers zu bringen.

"Lass meine G?ste in Ruhe", bruellte der riesenhafte Wirt. Der musste mindestens drei hundert Pfund wiegen. In seinem schwarzen Leder-Gilet sah er mehr wie ein Henker aus als wie ein Schenker. Er war hinter der Bar hervorgetreten und schwenkte seine Arme in veritabler Drohung.

"Weisst du mit wem du sprichst, Buffalo. Ich bin Billy Kane, Steckbriefj?gerlein Numero Uno hierzulande. Mit mir hat's noch keiner aufgenommen. Und das dort ist mein Dienerchen--Juan. Er schiesst fast so schnell wie ich. So lass uns in Ruhe, Buffalo, sonst schiessen wir ein paar L?chlein durch deinen Pelz, so dass das Fett nur so raussprudelt." Darauf hin lachte die ganze Runde im Saloon.

Sch?ne Bande die wir hier versammelt haben, dachte ich. Ja ich hatte schon von Billy Kane geh?rt. Er war als Kopfj?ger mehr ber?chtigt als ber?hmt. Kopfj?ger nannte ich alle Steckbriefj?ger, weil sie meistens gr?ssere Schuften waren, als die, die sie jagten. Er soll schon manche in den R?cken geschossen haben und sein Dienerchen Juan war auch kein Engelein. Es war wohl mit seiner Hilfe im Hinterhalt dass Billy mehrere Duelle gewonnen hatte. Solche Duelle finden nicht immer mit Zeugen statt, die den Schuss aus dem Hinterhalt h?tten h?ren k?nnen. Die meisten Kopfj?ger stellen ihren Gejagten ausserhalb der Stadt. Wirklich, mann kann das kaum ein Duell nennen. Es wurde mir klar, falls einer Billy ausschalten wollte, w?r es wohl weise, zuerst Juan auszuschalten.

Der Wirt hatte sich zur?ck hinter die Bar begeben und b?ckte sich um etwas zu holen.

"Also was ist's, sch?ne Frau, sie stimmen wohl mit mir ?berein. Ich nehm die mal mit auf mein Zimmer f?r ein Weilchen. ?ber den Preis werden wir uns schon einig werden." Dabei packte er die sechzehnj?hrige Tochter beim Unterarm und zog sie auf die Beine. Er warf einen schr?gen Blick auf den Jungen, nur im Fall, dass dieser ziehen sollte.

Ich war erstaunt. Der Junge machte keinen Mucks. Welche Beherrschung f?r einen Neunzehnj?hrigen. Nun hatte Billy Kane der Bar seinen R?cken zugewandt. Er sah also weder mich noch den Wirt.

Der Wirt war wieder hinter der Bar hervorgetreten, diesmal mit einem Colt in der Hand. "H?nde hoch--Billy Kane"--br?llte er pl?tzlich. Er stand vor der Bar und hatte seinen Colt auf Billy's R?cken gerichtet und ging schnell aber leise auf ihn zu. Der Wirt wusste dass Billy keine Chance hatte sich umzudrehen und zu schiessen, da war der schon auf Billy gerichtete Colt dann doch schneller.

Doch Billy Kane wusste dass der Wirt nur bluffen konnte. Der Wirt konnte ihn nicht einfach niederschiessen, ohne des Mordes beschuldigt zu werden. Darum hob Billy die Arme nur ein bisschen um sicher zu machen, dass alle sahen, dass er nicht ziehen w?rde. Sonst h?tte der Wirt Grund gehabt sich zu verteidigen und Billy niederzuschiessen. Stattdessen drehte sich Billy langsam um. Darauf hatte der schlaue Wirt gerechnet, denn er hatte sich schon zu Billy hingeschlichen. Gerade als dieser sich umdrehte gab ihm der Wirt eine Linke auf's Kinn dass es nur so dr?hnte. Billy ging runter wie ein warmer K?se. Dann hob ihn der Wirt auf als ob er ein schlafendes Kind w?re und schmiess ihn hinaus.

"Nur dass ihr's wisst, ich f?hre eine reine Bude hier!" br?llte er auf dem R?ckweg hinter die Bar.

Oh war ich ihm dankbar, aber ich konnte nichts sagen. Auch war das sicher nicht das Ende des Kummers. Juan, das Dienerlein, war hinausgegangen um Billy zu pflegen. Sicher w?rde Billy Rache verlangen, sobald er wieder beieinander war.

Es war jetzt etwa acht Uhr Abends und die Mutter und ihre Kinder machten sich auf, um ihr Zimmer im Saloon f?r die Nacht zu beziehen. Ich bemerkte, als sie schon verschwunden waren, dass das j?ngere M?dchen ihr Halstuch hatte liegen lassen. Ich hob es auf und steckte es in meine Hemdtasche.

"Ich werde es ihr Morgen geben", sagte ich zum Wirt. "Ich will sie jetzt nicht st?ren, sie haben genug St?rungen hinter sich". "Kann man wohl sagen", stimmte der Wirt ein. Sein L?cheln verriet grosse Zahnl?cken, unterbrochen von schwarzen kleinen ?berrresten, von dem, was einmal Z?hne gewesen waren.

Wie leicht h?tte es zu einer Schiesserei kommen k?nnen, dachte ich. Schurken wie Billy Kane waren nicht immer weise genug ihren eigenen Vorteil zu sehen. So wusste man nie ob ein Schuft wie Billy den Wirt nicht einfach totknallte, obwohl er daf?r h?ngen w?rde.

Diese ganze Gegend war sowieso von zweideutigen Charaktern Durchdrungen. Viele kamen hier durch, entweder auf der Goldsuche nach Californien, oder Veteranen vom Californien Gold Rush auf der R?ckkehr. Dann gab es einige Wildpferdj?ger, Scouts, die die Kriegsabsichten der Indianer beobachteten, Ex-soldaten aus dem B?rgerkrieg, die f?r neue Abenteuer Ausschau hielten und H?ndler die die Neusten Waren aus dem Osten brachten, und Gold zur?cknahmen. In einem Saloon, wie hier im "Whisky Barrel", waren die stabilen Ansiedler, wie die Rancher, K?che, Wirte, Ladenbetreuer und anderen Dorfbewohner in der Minderheit.

Ehrbare Frauen sah man im Saloon nur selten. ?berhaupt waren M?nner in dieser Region in der ?berzahl. Die einzigen Frauen, die man regelm?ssig in gewissen Saloons fand, waren die T?nzerinnen, S?ngerinnen oder Barmaids, die oft noch ein Bisschen Geld mit Nebenbesch?ftigungen von zweifelhafter Ehre verdienten.

Ja mit diesen Typen in der Mehrzahl, konnte es leicht zu einer Schiesserei kommen. Der Westen war aber nicht ganz ohne Gesetz. Es war so: Wenn einer zuerst zog, und den anderen t?tete, konnte er leicht des Mordes beschuldigt werden, falls es unbestechliche Zeugen gab. Konnte einer aber warten, bis der andere zog and dann schnell genug war, ihn noch zu erwischen, dann war es Selbstverteidigung. Darum war es so wichtig flink zu sein.

Ich, Joshua Custer, "Griz" genannt wegen meines grauen Haars und meines grauen Vollbarts, war noch nicht schnell genug. Ich war immer noch am ?ben. Schiessen und treffen konnte ich schon seit meiner Jugend, aber das Ziehen war zu langsam. Ich konnte das ohne Munition ?ben. Und ich ?bte--im Saloon Zimmer--auf dem Trail--im Schlaf--auf dem Pferd--zu Fuss--in den Bergen--im Tal--?berall.

Oh w?re ich doch so schnell gewesen, wie Jack Cohan. Er war der schnellste den ich je gekannt hatte. Ich kannte ihn pers?nlich. Nur weil ich mit ihm zur Schule ging. Schon als Kinder auf der Ranch ?bten wir zusammen mit Vater's Colt. Wir schossen auf Steine die wir sorgf?ltig auf den Zaun legten. Am Anfang gab es manches Loch in den Zaun. Wir lernten zu Schiessen, aber Ziehen ist etwas anderes.

Jack Cohan lernte das Ziehen von Pedro Escobar. Der schnelle Mexikaner lebte f?r ein Weilchen in unserem Dorf. Jack nahm Stunden von ihm von seinem Taschengeld. Sein Vater erlaubte es. Es war immer gut seine Ranch verteidigen zu k?nnen. Mit der Zeit ?bertraf Jack seinen Lehrer. Das aber Jahre sp?ter, als Pedro Escobar schon lange aus dem Dorf gezogen war. Jack war nun der schnellste in der Gegend und zog weg von der Ranch um Sheriff in Dallas, weiter im Norden, zu werden.

Ja, Jack Cohan war schnell. Er erschoss einmal drei Schurken, bevor einer von ihnen zum Abziehen kam. Es scheint unm?glich zu sein. Und doch ist es wahr. Die Bewegung des Ziehens eines Profis wie Jack Cohan ist so schnell, dass sie von Auge nicht gesehen werden kann. Jack kann also ziehen, schiessen und den Colt wieder ins Holster stecken schneller als unsereiner blinzeln kann. Sogar dann wenn jemand seinen Revolver schon auf Jack gerichtet hat kann Jack noch ziehen, schiessen und treffen bevor der andere abziehen kann.

Dass passierte mit Jose Domingo. Als er das Handgewehr von dreissig Fuss schon auf Jack Cohan gerichtet hatte, da schoss es ihm Jack aus der Hand, noch bevor er den Abzug bewegen konnte. Jack liess ihn leben. Denn Jose war jung und dumm, und Jack Cohan war ein g?tiger Mann.

Jack schoss rechts und links, schneller rechts. Das war von Vorteil. Einmal in einem zweiten Duell mit Jose Domingo verklemmte sich sein rechter Colt. Jack hatte noch genug Zeit seinen Linken zu ziehen, bevor Jose abdr?cken konnte. Wieder schoss ihm Jack den Revolver aus der Hand. Und wieder vergab er Jose Domingo und liess ihn leben. Aber er warnte Jose: Kommst du ein drittes Mal wird's dein Ende sein. Jose schoss nie mehr auf Jack. Er lernte nichts beim ersten Mal, aber er lernte was beim zweiten Mal. Besser als nie.

Es war das Jahr 1865. Ja, der Westen war ein wildes Land, in dem nur die St?rksten ?berlebten. Der B?rgerkrieg war im Osten zu Ende gekommen, und Sklaverei hatte ein Ende genommen. Der Westen aber war noch unzivilisiert und unerschlossen. Zivilisation war bis zum Mississippi vorgedrungen, aber die Prarie war immer noch von sechzig Millionen B?ffeln bewohnt. Sie war noch so wild, wie eh und je. Die Indianer jagten die B?ffelherden, Antelopen gab es noch von Kanada bis Mexiko und es war keine Seltenheit, Pumas zu sehen. Das Land war noch unber?hrt.

Erschlossen und f?r Ansiedler freigemacht wurden diese Gebiete durch die Eisenbahn. Die Eisenbahn war aber erst bis Kansas City vorgedrungen. Zur Zeit wurden Texas Rinder immer noch auf dem Chisholm Trail nach Kansas getrieben. Von dort konnten sie mit der Eisenbahn zu den M?rkten im Osten gefahren werden. Das sollte sich erst in zehn Jahren ?ndern.

In Texas gab es also Ranches mit Rindern, aber die Pr?rie blieb ungen?tzt. Sie wurde noch nicht f?r Weizen gepfl?gt und war noch nicht zum Brotkorb der Nation geworden.

Als ich so da sass und nachdachte--ich hatte mich inzwischen an einen Tisch gesetzt--fielen meine Gedanken auch auf die Frau und ihre Kinder. Die Kinder machten den Eindruck als w?ren sie wohl erzogen und Pr?fungen und Leid im Leben gewachsen. Sie schienen fast zu reif zu sein f?r ihr Alter. Der Junge machte den Eindruck dass man ihn ?berall gebrauchen konnte.

Der seri?se Ausdruck auf dem Gesicht der Frau f?gte zu ihrer Sch?nheit hinzu. Sie schien eine Frau zu sein, auf die man sich verlassen konnte--in jeder Situation. Sie schien tief zu sein, nicht oberfl?chlich, mit einem guten Verstand und guter Einsicht, die durch harte Erfahrungen kommen. Sie war nicht verweichlicht, nicht verw?hnt. Sie schien hart und mutig. Auch sie hatte keinen Mucks gemacht als der Schurke ihr M?dchen wegzuschleppen drohte. Warum nicht? Sie schien nicht die Frau zu sein, die ihrer Tochter etwas zustossen liesse, ohne sich zu wehren. Oder war sie es sich gew?hnt von M?nnern verteidigt zu werden, die ihre Anmut sch?tzten. Ich konnte diese Fragen nicht beantworten. Ich sollte es k?nnen, denn sie war meine Frau und es waren meine drei Kinder. Aber ich kannte sie kaum mehr. Ich betrachtete sie jetzt wie ein Aussenstehender.

Ich hatte schon zweieinhalb Jahre nichts mehr mit ihnen zu tun gehabt, als ich ihre Spur wiederfand in Laredo. Sie waren mir fast fremd. Ich erkannte sie, das schon--aber ihr Charakter hatte sich ver?ndert und es war als lernte ich sie wieder kennen, seit Laredo. Mit jeder Beobachtung war ich mehr von ihnen beeindruckt, sie waren gewachsen.

Sie hatten mich nicht erkannt und das war mir auch recht. Ich hatte es erwartet, denn ich hatte mich sehr ver?ndert. Ich sah nicht mehr aus wie fr?her und das mit gutem Grund. Denn ich war auf der Flucht und niemand durfte mich erkennen. Sie auch nicht, denn das br?chte sie in noch gr?ssere Gefahr, als sie schon waren. Ja sie waren in Gefahr, denn das war kein Land in dem Frauen und Kinder unbesch?tzt reisen sollten. Nun ganz unbesch?tzt waren sie nicht mehr seit Laredo, denn ich w?rde auf sie aufpassen. Sie waren dessen unbewusst, hatten nicht einmal bemerkt dass ich ihnen folgte. Nein sie durften mich nicht erkennen, denn wen jemand erfuhr, dass sie zu mir geh?rten, dann w?rden sie gejagt werden, genau so wie ich. Auch konnte ich sie besser besch?tzen aus der Distanz.

Ja ich liebte sie. Ich liebte sie sehr. Aber ich musste mich fern halten. Sie durften nicht einmal merken, dass ich hinter ihnen her war.

Darum war ich dem Wirt so dankbar heute abend. Ich hatte nicht selbst eingreifen m?ssen. Ich wollte nicht dass sie meiner ?berhaupt bewusst waren. Ich hatte mich also im Hintergrund halten k?nnen. Um so besser--aus einem anderen Grund auch--ich war noch nicht schnell genug. W?rde ich es je sein? Ich musste, da gab es keine Wahl. "Manchmal muss man tun, was man tun muss!" wie mein Vater zu sagen pflegte als er noch lebte.

Mit diesen Gedanken im Kopf machte ich mich auf, f?r einen Spaziergang. Es blieb noch eine Stunde Tageslicht und ein Bisschen der frischen Bergluft, die von den Zuni Bergen her wehte, w?rde mir gut tun.

Auf dem Weg zur?ck, es war schon dunkel geworden, stolperte ich fast ?ber ein blinde Indianerfrau, die zwei H?user vom Saloon entfernt sass. Sie hatte eine leere Konservenb?chse die sie mir entgegenstreckte:

"Ein Almosen, Sir, ich bitte sie." Ihr Geruch und ihre schrille Stimme gingen mir auf die Nerven. Als ich an ihr vorbei gehen wollte, schrie sie noch lauter: "Haben sie ein Herz, Sir, haben sie ein Herz".

Das letzte "haben sie ein Herz" war leiser und langsamer gesprochen, so als resignierte sie sich, nichts zu bekommen. Da packte mich dann doch das Erbarmen und ich warf zehn Silberdollar in ihre B?chse. Schnell ging ihre Hand in die B?chse um zu z?hlen. Dann schrie sie "Oh gn?diger Herr das ist doch zuviel, viel zuviel, soviel brauche ich ja gar nicht. Vergelt es ihnen Gott, sie g?tiger Mann." Sie nahm wohl von meinem Tritt an, dass ich ein Mann war und wohl auch, weil die meisten die hier vorbeigingen, M?nner waren--wenn sie wirklich blind war.

"Schreien sie doch nicht so, oder die ganze Stadt wird denken dass ich reich bin. Das fehlt mir noch dass einer versucht mich auszurauben."

"Oh Entschuldigung, Sir, ich will ihnen keine Schwierigkeiten machen."

"Sagen sie, sind sie ganz blind?"

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