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Read Ebook: Die Jungfrau von Treiden by Cammerer Adelbert

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Ebook has 62 lines and 24075 words, and 2 pages

Immer neuen Reiz entfalten, Hass in Liebe umgestalten, Gottes-Frieden in der Brust; Kummer scheuchen, Groll vers?hnen. Auferbauen und versch?nen: Ist ihr Tagwerk, ihre Lust!

Die Freier.

Victor Heil, der Fremdling.

Der Kraft und Sch?nheit Conterfei, Geschaffen, um zu siegen; Wie Tanne schlank, wie Ceder frei, Im Sturme sich zu wiegen:

Er schien mit ihrem Blick vertraut, Mit jedem Zug der Mienen; Es war ihm ja die Todesbraut In Tr?umen oft erschienen.

Da f?hren an das off'ne Thor Noch Reste von Alleen; Auch war ein reicher Blumenflor, Dem Schlosse nah', zu sehen.

So pflege denn f?r diese Nacht Der Ruhe noch in Treiden! Der n?chste Tag, der uns erwacht, Soll ?ber Dich entscheiden.<<

Victor's kurze Nacht in Treiden.

Die Geisterstunde ging und schwand, Wie Augenblicke schwinden; Doch -- was die volle Brust empfand, Liess keine Ruhe finden!

Die Schatten der Vergangenheit, Bald heller und bald tr?ber: Sie zogen aus dem Grab' der Zeit, An seinem Blick vor?ber.

>>Hinweg denn mit dem Wanderstab! Mein Schicksal ist entschieden! Du Wiegenland und V?tergrab', O, gr?net fort, im Frieden!

Die Felsengrotte des Victor Heil.

Wie das ew'ge Licht der Kathedrale, Hing der Abendstern am Himmelsdom; Widerstrahlend, l?ngs dem Zauberthale, Sah der Vollmond aus dem Silberstrom.

Unten sang ihr Lied die Grottenquelle; Ferne sprach der M?hle Wasserfall; Und im Laubdach auf der Felsenzelle Schlug die Fl?tenuhr der Nachtigall.

Gleich dem Bl?thenthal vor ihrem Blicke, Gleich des Stromes ungetr?btem Lauf': Fern dem Unheil, fern dem Missgeschicke, Ging die Zukunft ihren Tr?umen auf.

Keine Ahnung jener Schicksalm?chte, Die dem Gl?cke liefern blut'ge Schlacht: Weckte noch den s?ssen Schlaf der N?chte; Tr?bte noch der Tage Rosenpracht!

Der 6. August.

Und der Bote zieht von dannen, Eilig wie Verh?ngnissflug: Seinem Orte zu, von wannen Ihn der H?lle D?mon trug.

>>Welch Gebot ist dir geworden? Welche Sendung tr?gt dich fort? -- Wer, um unser Gl?ck zu morden, Sprach dir solches Unheilwort? --

Tr?ger Morgen, nimm dir Schwingen! Mittagstunde, komm herbei! Sich're Kunde mir zu bringen, Ob mein Traum zu Ende sei. --

Dann enteilt sie; w?hlt zum Kleide, Aus dem hellgebohnten Schrein, Ihren Festtagschmuck von Seide, Perlen auch und Edelstein.

>>Ja,<< so sprach sie, >>diese Gabe, Seiner Liebe Brautgeschenk: Soll mich finden bis zum Grabe, Treu, des Treuen eingedenk!<< --

Raben, Kr?hen, Dohlen kreisen, Wie zu wehren diesem Gang'; Und es t?nt, in Schauerweisen, Um sie her wie Grabgesang!

Wie ein Tiger gr?bt die Z?hne Tief dem Opfer in die Brust; Wie bei Nacht die Grabhy?ne N?hrt an Leichen W?rgerlust:

Desselben Tages, noch sp?t am Abend.

Bericht und Klage, aus der Burg von Treiden: an den Landrichter, zu Neuhof.

Am n?chsten Tage.

Fern dem Wahne, fern der Scheu, Wirf den Schein danieder; Und vernimm, der Wahrheit treu, Zeugen f?r und wider!

Tief gesunken und zerst?rt, Heldenthum's Ruine; Schmerz-gebrochen, Gram-verzehrt, Stand er auf der B?hne.

Noch zu enden war ein Theil, Hoch am Grottenrande; Und ich zog mein liebes Beil Aus dem G?rtelbande.

Da entsank das Beil der Hand; Kraftlos sank ich nieder; Und -- am Eis der Todten fand Mein Gef?hl sich wieder!...

F?hllos, wie die Weltenuhr Schl?gt den Takt der Zeiten: Mag Gesetz dem Rechte nur Kraft und Sieg bereiten.

Dort, wo Heide oder Christ, Schrecken f?hlt und Grauen: Mag' er jedes Qualger?st', Nach der Stufe, schauen!

Doch -- das Gold von gold'ner Zeit, Die uns Lieder preisen: Sank herab, im V?lkerstreit'; Wurde Blei und Eisen!

Und der Zeiten Stahl und Blei, W?rgend um die Wette: Brach des Ringes Gold entzwei An der Menschen-Kette!

Und die Knechte f?hren ihn, Ob er sich bedenke, Nach den Thurmgew?lben hin, Vor die Marterb?nke.

Dort, wo Heide oder Christ Schrecken f?hlt und Grauen: Soll er jedes Qualger?st', Nach der Stufe, schauen.

Und ein Sichel-M?hlwerk steigt, Knirschend, auf und nieder; Und die Eisenjungfrau zeigt Ihre Stachelglieder.

Die Entscheidung.

>>Weise Richter dieser Lande! S?umet mit dem Folterspruch! Denn, statt Ehren, zeugt er Schande, Und noch sp?ter Zeiten Fluch.

Was vor Unbill uns bewahren, Und den J?ngling retten soll: Mag dem Richter offenbaren Ein Bekenntniss, grauenvoll!

Beide waren, jung von Jahren, Fl?chtig aus dem Polenstreit', Kriegeskundig, diensterfahren, Mir zu dienen, schnell bereit.

Nur dem Zank' und Trunk' ergeben, H?hnend Strafen und Gericht; Schonten sie der H?tte Leben, Wie das Burggesinde nicht.

>>Lass den J?ngling eilig f?hren, Nach dem Kerker, unversehrt! Bis er frei wird, nach Geb?hren, Wenn der Tag ihn frei erkl?rt.<<

Beben zuckt durch alle Glieder; Tod im Blicke, schreckenbleich: Sinkt er vor den Schranken nieder, Seiner Wildes-Beute gleich!

Er folgte, k?mpfend um den Preis, Dem grossen Hauptpaniere; Und dr?ngte sich in jeden Kreis Der jungen Offiziere. Denn eitel war er, stolz und k?hn; Und sah auf seines Gleichen hin: Wie auf ein Dornenfeld der Schnitter; Wie auf den Sklaventross der Ritter.

Heil, im Garten von Segewold.

Der Jungfrau Todtenfeier.

Im Schmuck' der F?rstengruft erscheinen Die W?nde, wie der S?ule Rund; Und gold'ne Todesengel weinen Danieder, von dem schwarzen Grund'.

Kristall'ne Kronen, Kerzengarben, Versenden wie ein Strahlenmeer, Ein Sonnenlicht von allen Farben, Im weiten Trauersaal umher.

Im zarten Lilien-Gewande, Den Myrthenkranz im blonden Haar; Umg?rtet mit dem Rosabande, Das ihr Geleit' zum Tode war:

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