Read Ebook: Die epiphytische Vegetation Amerikas by Schimper A F W Andreas Franz Wilhelm
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Ebook has 357 lines and 48047 words, and 8 pages
Botanische Mittheilungen
aus den Tropen
herausgegeben von
a.O. Professor der Botanik an der Universit?t Bonn.
Heft 2.
Die epiphytische Vegetation Amerikas
von
Mit 4 Tafeln in Lichtdruck und 2 lithographischen Tafeln.
Jena,
INHALTS?BERSICHT.
Der Urwald im temperirten n?rdlichen, im tropischen und im antarktischen Amerika 6.
Lycopodiaceae, Filices, Liliaceae, Amaryllidaceae 11; Bromeliaceae, Cyclanthaceae, Araceae 12; Zingiberaceae, Orchidaceae 13; Urticaceae, Piperaceae, Clusiaceae, Bombaceae 16; Celastraceae, Aquifoliaceae, Araliaceae, Cornaceae, Saxifragaceae, Cactaceae, Melastomaceae, Onagraceae, Rosaceae 17; Ericaceae, Myrsinaceae, Loganiaceae, Asclepiadaceae, Solanaceae, Scrophulariaceae, Lentibulariaceae 18; Gesneraceae, Bignoniaceae, Verbenaceae, Rubiaceae, Compositae 19.
Entstehung der Epiphytengenossenschaft; Ursachen und Wirkungen epiphytischer Lebensweise 28.
Geschlechtliche und ungeschlechtliche Fortpflanzung 30.
Allgemeine Anpassungen der Vegetationsorgane 32.
Eintheilung der Epiphyten nach dem Modus der Ern?hrung in vier Gruppen 34.
Nicht angepasste Epiphyten 35.
Grosse Austrocknungsf?higkeit gewisser Epiphyten 35.
Wasseraufspeicherung bei den Epiphyten: alternde Bl?tter als Wasserspeicher bei den Peperomien und Gesneraceen 37; Knollen: Gesnera; Rubiaceen, Vaccinieen, Melastomaceen, Utricularia. 38; Wasseraufspeicherung in Intercellularg?ngen: Philodendron cannifolium 41; Wasseraufspeicherung bei den Orchideen 42.
Luftwurzeln der Orchideen und Araceen 46; Fehlen des Velamen bei Stenoptera, Vorkommen desselben bei terrestrischen Epidendrum-Arten 47; assimilirende Wurzeln 47.
Zusammenfassung 50.
Zuf?lliges Eindringen gewisser Epiphyenluftwurzeln in den Boden 51.
Das Eindringen der Wurzeln in den Boden zur constanten Eigenschaft geworden 52; Differenzirung in N?hr- und Haftwurzeln 52.
Carludovica 54; Araceen 55; Clusia rosea 56; Ficus 60.
Erste Andeutung schwammartiger Wurzelgeflechte 61.
Complicirte Wurzelgeflechte mit N?hr- und Haftwurzeln 61.
Oncidium altissimum 63; Cyrtopodium 63; Anthurium H?gelii 63; Polypodium Phyllitidis und Asplenium serratum 65.
Javanische Farne mit zweierlei Bl?ttern; Dischidia Rafflesiana 66.
Schwache Entwickelung des Wurzelsystems; Aufspeicherung von Humus und Wasser in den Rosetten epiphytischer Bromeliaceen 67.
Versuche ?ber die Wasseraufnahme durch die Bl?tter 67. -- Fehlen der Wurzeln bei gewissen Tillandsia-Arten 68. -- Versuche ?ber die Bedeutung der Schildhaare 69. -- Structur der Schildhaare 71.
Einfluss der Wasseraufnahme durch die Bl?tter auf die Structur der Pflanze: terrestrische und epiphytische Bromeliaceen 73; Eintheilung in rosettenbildende, rasenbildende und langstengelige epiphytische Formen 73; Schutz der ?usseren Wasserreservoirs rosettenbildender Bromeliaceen: Catopsis, Ortgiesia. tillandsioides, Tillandsia flexuosa, Tillandsia bulbosa 74; Unterschied von Spitze und Basis an den Bl?ttern wasseraufspeichernder Rosetten 76; rasenbildende und langstengelige epiphytische Bromeliaceen 73; Reduction der Wasserleitungsbahnen bei den epiphytischen Bromeliaceen 79; die Bromeliaceen des botanischen Gartens zu L?ttich 80.
Erste Anf?nge der Anpassungen an Wasseraufnahme durch die Bl?tter: Pitcairnia 80. Die Wasseraufnahme durch die Bl?tter eine Ursache, nicht eine Wirkung der epiphytischen Lebensweise 81. Infolge der epiphytischen Lebensweise entstandene Anpassungen 82.
Die vor der Annahme epiphytischer Lebensweise existirenden n?tzlichen Eigenschaften durch nat?rliche Z?chtung vervollkommnet 83.
Die Wurzeln der Epiphyten 85.
Die Bl?tter der Epiphyten 86.
Vergleich der Orchideenluftwurzeln und Bromeliaceenbl?tter 86. -- Tillandsia usneoides und A?ranthus 87.
Extreme Anpassungen durch alle Ueberg?nge mit den einfachsten verbunden 87.
Epiphyten der Calebassenb?ume 95; der beschuppten Palmen 95; der Baumfarne 97.
Bedeutung der Biologie f?r die Pflanzengeographie 155; Ursache der physiognomischen Unterschiede der drei amerikanischen Waldgebiete 158.
VERZEICHNISS DER BENUTZTEN LITTERATUR.
EINLEITUNG.
Amerika war vor dem Einfluss der Kultur theilweise von dichten W?ldern, theilweise von Savannen mit d?nnen Holzbest?nden, theilweise, aber in geringem Grade, von W?sten bedeckt. Die dicht bewaldeten Gebiete geh?ren theils den beiden temperirten Zonen, theils der tropischen an, und zwar besitzt der Urwald in jeder derselben eine charakteristische Physiognomie.
Der nordamerikanische Wald tr?gt, namentlich im Osten, wesentlich die Z?ge des europ?ischen. Er zeigt ebenfalls eine scharfe Differenzirung in Laub- und Nadelholzbest?nde, von welchen die ersteren im Osten, die letzteren im Westen vorherrschen. Die Baumarten sind allerdings im nordamerikanischen Walde weit zahlreicher als im europ?ischen; sie geh?ren aber zum gr?ssten Theile denselben Gattungen an und weichen habituell nicht hinreichend von unseren Waldb?umen ab, um einen wesentlichen physiognomischen Unterschied zu bedingen. Aehnliches gilt von der nur wenig mehr entwickelten Schattenvegetation. von den Schlingpflanzen, die ebenfalls sehr zur?cktreten, und von den Epiphyten, die, ausser in den s?dlichen Staaten, alle zu den Moosen und Flechten geh?ren.
Der tropische Urwald nimmt den gr?ssten Theil des ?quatorialen Amerika ein. Nach Norden erstreckt er sich nur bis zum Wendekreis, w?hrend er sich in Form eines schmalen Streifens l?ngs der Ostk?ste bis zum 30? s. B. fortsetzt. Sein physiognomischer Charakter ist, abgesehen von topographischen Unterschieden, die sich in ?hnlicher Weise in den verschiedenen Zonen wiederholen, beinahe in seiner ganzen Ausdehnung sehr gleichartig und von denjenigen des nordamerikanischen Urwalds durchaus verschieden. Der physiognomische Unterschied zwischen dem tropischen und dem nordamerikanischen Urwald ist theilweise durch die systematische Zusammensetzung, noch mehr aber durch Eigenth?mlichkeiten der Structur und Lebensweise bedingt, die sich bei Pflanzen aus verschiedenen Familien wiederholen und demnach als Anpassungen an die ?usseren Bedingungen aufzufassen sind.
Die Physiognomie des tropischen Urwalds ist in erster Linie durch den Kampf um das Licht bedingt, dessen Einfluss in allen Pflanzenformen des Urwalds zur Geltung kommt, in der ungeheuren Entwicklung des Laubs, in der oft schirmartigen Verzweigung der Baume, in den tauartigen Lianen, namentlich aber in den Epiphyten, die, den Boden ganz verlassend, auf dem Gipfel der B?ume sich ansiedeln. Wahrend der Boden zwischen den Baumst?mmen, den Lianen und Luftwurzeln oft beinahe keine Pflanzen tragt, prangt ?ber dem Laubdache eine ?ppige und artenreiche Vegetation, die sich der B?ume als St?tze bedient hat, um an das Licht zu gelangen. Kein Baumzweig wird versuchen, sein Laub im Lichte auszubreiten, ohne mit seinen epiphytischen Bewohnern in Conflikt zu gerathen. Umsonst erheben sich die Aeste ?bereinander, streben immer mehr nach oben; sie werden bald von Bromeliaceen, Araceen, Orchideen ?berwuchert oder gar von dem grauen Schleier der Tillandsia usneoides ganz umh?llt. Nicht selten erliegt der Wirthbaum, wenn seine Bl?tter durch die H?lle der Tillandsia usneoides nicht durchzudringen verm?gen oder seine Aeste durch die sie wie eiserne Ringe umklammernden Luftwurzeln gleichsam erw?rgt werden. Er stirbt und vermodert, f?llt aber selten auf den Boden, indem die Luftwurzeln gewisser seiner Gaste um seinen Stamm einen vielfach durchgitterten, aber festen Hohlcylinder bilden, der ihn aufrecht h?lt und den Epiphyten die gleichen Vortheile gew?hrt, wie der Stamm selbst.
Den antarktischen Urwald, der sich an der Westk?ste vom 36? s. B. bis nach Feuerland zieht, kenne ich aus eigener Anschauung nicht. Er n?hert sich in seiner systematischen Zusammensetzung mehr dem nordamerikanischen als dem tropischen Walde, tr?gt aber nicht viel weniger als der letztere das Gepr?ge des Kampfes ums Licht. Lianen und Epiphyten bilden auch im antarktischen Urwald einen hervortretenden Zug, ohne jedoch bei weitem dieselbe Mannigfaltigkeit, wie im tropischen, zu erreichen.
Die Vegetation aller W?lder leidet unter der gegenseitigen Beschattung; der Kampf ums Licht waltet im nordamerikanischen Walde ebenso, wie im tropischen, und doch hat er nur in letzterem auffallende Anpassungen hervorgerufen, sodass diese den physiognomischen Unterschied beider W?lder haupts?chlich bedingen. Eine Naturgeschichte des tropischen Urwalds wird sich daher in erster Linie mit diesen Anpassungen zu besch?ftigen haben. Bei keiner der biologischen Pflanzengruppen oder Genossenschaften, in welche die Vegetation des Urwalds eingetheilt werden kann, ist der Einfluss des Kampfes ums Licht so ausgepr?gt, wie bei den Epiphyten. Diese erscheinen daher besonders geeignet, uns in die Eigenth?mlichkeiten der Vegetation des tropischen Urwaldes und die Existenzbedingungen in demselben einzuf?hren, die Entwickelung seiner Bestandtheile, die Ursachen seiner gegenw?rtigen Physiognomie unserem Verst?ndniss n?her zu bringen. Es kommen zwar einige phanerogamischen Epiphyten im s?dlichen Theil des nordamerikanischen Waldgebiets vor. Dieselben sind aber im Gegensatz zu den Gew?chsen, auf oder ?ber welchen sie leben, s?mmtlich tropische Colonisten und daher eher geeignet, die Kluft zwischen dem tropischen und dem nordamerikanischen Urwald zu vertiefen, als dieselbe auszuf?llen.
Wenn ich in dieser Arbeit eine relative Vollst?ndigkeit erreichen konnte, so habe ich es vor Allem der vielseitigen Unterst?tzung durch Fachgenossen und Freunde zu verdanken. Ganz besonders m?chte ich meinen Dank aussprechen dem fr?heren General-Forstinspektor in Britisch-Indien, Dr. D. BRANDIS, der mir aus seinen reichen Erfahrungen sehr wichtige Mittheilungen ?ber das Vorkommen und die Lebensweise der Epiphyten in Ostindien machte und ausserdem mir sein grosses Herbarium und seine an sonst schwer zug?nglichen Werken reiche Bibliothek zur freien Verf?gung stellte; Frau Dr. BRANDIS hatte die G?te, mir das von ihr nach der Natur gemalte sch?ne Bild, welches auf unserer ersten Tafel reproducirt ist, zur Verf?gung zu stellen. Sehr wesentliche Unterst?tzung erhielt ich auch von den Herren GAMBLE, Conservator of forests in Madras, der mir sehr werthvolle Mittheilungen ?ber die Epiphyten Ostindiens machte, Prof. Dr. HIERONYMUS, der mich in liberalster Weise mit B?chern und Material unterst?tzte, Prof. Dr. GRAVIS, Prof. OLIVER und Prof. Dr. WITTMACK. Auch diesen Herren spreche ich hiermit meinen herzlichsten Dank aus.
Es schien mir von Interesse, das Verzeichniss nicht auf die amerikanischen Epiphyten zu beschr?nken, sondern die ?brigen Welttheile mit zu ber?cksichtigen; letzteres geschah jedoch nicht f?r die Farne und Orchideen. Die nicht amerikanischen Epiphyten stehen zwischen Klammern; ihr Verzeichniss ist, trotz meiner Bem?hungen, jedenfalls weit weniger vollst?ndig geblieben als dasjenige der amerikanischen.
Lycopodium. -- Trop. Am. Psilotum. -- Trop. Am., Florida.
Ophioglossum. -- Florida, Westindien. Trichomanes. -- Trop. u. temp. N.- u. S.-A. Hymenophyllum. -- Trop. u. temp. N.- u. S.-A. Adiantum pumilum. -- W.-Ind. Taenitis. -- Trop. Am. Vittaria. -- Trop. u. subtrop. N.- u. S.-Am. Antrophyum. -- Trop. Am. Pleurogramme. -- " " Stenochlaena. -- " " Rhipidopteris. -- " " Acrostichum. -- " " Polybotrya. -- " " Anetium. -- " " Asplenium. -- Trop. u. antarkt. Am. Aspidium . -- Trop. Am. Polypodium. -- Trop. u. temp. N.- u. S.-Am. Grammitis. -- Trop. Am. Xiphopteris. -- " "
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