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Read Ebook: Theatro de João d'Andrade Corvo - I O Alliciador - O Astrologo by Corvo Jo O De Andrade

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Ebook has 2665 lines and 31934 words, and 54 pages

Translator: Marie Capsius

GEGEN DEN STRICH.

GEGEN DEN STRICH

VON J. K. HUYSMANS

AUTORISIERTE UEBERSETZUNG VON M. CAPSIUS

IM VERLAG VON SCHUSTER U. L?FFLER BERLIN

Ich muss mich ?ber die Zeit hinaus belustigen ..., obwohl meine Freude der Welt ein Greuel ist, und ihr Stumpfsinn gar nicht erfasst, was ich sagen will.

Busbrock, l'Admirable.

EINLEITUNG.

Wenn man nach den Portr?ts urteilen sollte, die im Schloss Lourps aufbewahrt werden, so m?sste die Familie Floressas des Esseintes in alten Zeiten aus athletischen alten Haudegen und rauhen Kriegsmannen bestanden haben.

Gedr?ngt und eingeengt in ihre alten Rahmen, die sie mit ihren breiten Schultern g?nzlich ausf?llen, k?nnten sie uns mit ihren starren Augen, den ? la yatagans gedrehten Schnurrb?rten und ihrer mit gew?lbtem Panzer bedeckten Brust nahezu erschrecken.

So sahen die Ahnen der ber?hmten Familie des Esseintes aus; die Bilder der Nachkommen fehlen, da die Reihenfolge unterbrochen. Ein einziges Gem?lde dient als Mittelglied, Vergangenheit und Gegenwart verbindend. Es war dies ein gar eigent?mliches, schlaues Gesicht mit bleichen, schlaffen Z?gen, die Backenknochen wie rot punktiert, das Haar wie angeklebt und von Perlen durchflochten, mit ausgestrecktem, geschminktem Hals, der aus den tiefen Falten einer steifen Krause hervortritt.

Schon auf diesem Bilde eines der intimsten Vertrauten des Herzogs von Epernon und des Marquis d'O machten sich die Gebrechen einer untergrabenen Gesundheit wie der Einfluss des lymphatischen Blutes bemerkbar.

Der Verfall dieser Familie hatte zweifellos seinen regelm?ssigen Verlauf genommen; die Verweichlichung der m?nnlichen Linie war immer mehr hervorgetreten, und als ob die des Esseintes das Werk der Zeit h?tten selbst vollenden wollen, hatten sie w?hrend zweier Jahrhunderte ihre Kinder unter sich verheiratet, wodurch der Rest ihrer Kraft in naher verwandtschaftlicher Verbindung noch mehr geschw?cht worden war.

Von dieser einst so zahlreichen Familie, welche fast das ganze Gebiet von Isle-de-France und Brie bewohnte, lebte nur noch ein einziger Nachkomme, der Herzog Jean, ein schm?chtiger junger Mann von dreissig Jahren, blutarm und nerv?s, mit eingefallenen Backen, kalten stahlblauen Augen, gerader feiner Nase und d?rren schmalen H?nden.

Durch ein seltsames Vorkommnis der Vererbung hatte dieser letzte Sprosse eine ganz auff?llige ?hnlichkeit mit dem Urahnen, von dem er den spitzen Bart von ausserordentlich hellem Blond und den doppelsinnigen Ausdruck des sehr erm?deten und doch lebendigen Gesichtes hatte.

Seine Kindheit war eine traurige gewesen; bedroht von Skrofeln und heimgesucht von hartn?ckigen Fiebern war er dennoch mit H?lfe frischer Luft und Pflege so weit gediehen, dass er die Klippen der Reifezeit ?berschritt. Von da ab hielten seine Nerven stand, so dass er, die Schw?chen der Bleichsucht ?berwindend, es schliesslich bis zur vollst?ndigen Entwickelung brachte.

Seine Mutter, eine sehr blasse Frau, still und schweigsam, starb an Entkr?ftung, w?hrend sein Vater einer unbestimmbaren Krankheit erlag, als Jean des Esseintes eben sein achtzehntes Jahr erreichte.

Von seinen Eltern war ihm nur eine Erinnerung verblieben, die einer gewissen Furcht, die jedes kindliche Gef?hl erstickte. Seinen Vater, der fast immer in Paris lebte, kannte er kaum; und seine Mutter vermochte er sich nur in einem dunklen Zimmer des Schlosses von Lourps unbeweglich auf dem Schlummerbette liegend vorzustellen. Selten nur waren die Gatten vereint gewesen, und von jenen Tagen erinnerte er sich nur noch der gar einf?rmigen Zusammenk?nfte, wo beide sich gegen?ber sassen, zwischen sich einen Tisch, auf dem eine grosse Lampe brannte, die durch einen Lampenschirm tief verh?ngt war, da die Frau Herzogin weder Licht noch L?rm zu ertragen vermochte, ohne einer Nervenkrisis zu verfallen. Hier im Halbdunkel wechselten die Gatten wohl einige wenige Worte, bis der Herzog aufstand, sich verabschiedete und gleichsam erleichtert den n?chsten besten Zug nahm, der ihn wieder nach Paris zur?ckf?hrte. --

Bei den Jesuiten, zu denen Jean zur Erziehung geschickt wurde, fand er wohlwollend freundliche Aufnahme. Die Pater gewannen das Kind, dessen Fassungskraft sie in Erstaunen setzte, recht lieb. Dennoch aber vermochten sie nicht, es trotz all ihrer Bem?hungen dahin zu bringen, dass es sich den geregelten Studien widmete. Wohl fand es Geschmack an gewissen Arbeiten, so dass es fr?hzeitig der lateinischen Sprache m?chtig ward, dagegen war es aber unf?hig, nur zwei Worte griechisch zu erkl?ren. Es hatte durchaus keine Bef?higung f?r das Erlernen der lebenden Sprachen und zeigte sich geradezu stumpf, sobald man sich bem?hte, es in die Anfangsgr?nde der exakten Wissenschaften einzuf?hren.

Seine Familie k?mmerte sich wenig um Jean; dann und wann besuchte ihn sein Vater auf einen Augenblick in der Pension: >>Guten Tag! -- Adieu! -- Sei artig! Arbeite t?chtig!<< -- dies war alles, was er zu h?ren bekam.

Die Sommerferien verbrachte er im Schlosse von Lourps; doch vermochte seine Gegenwart nicht, die Mutter ihrem tr?umerischen Zustande zu entreissen. Sie bemerkte ihn oft kaum oder betrachtete ihn w?hrend einiger Sekunden mit fast schmerzlichem L?cheln und versenkte sich dann wieder von neuem in die durch dicke Gardinen erzeugte k?nstliche Nacht.

Die Dienstboten waren langweilig und alt. Der Knabe, sich selbst ?berlassen, durchst?berte an Regentagen die B?cher der Bibliothek und streifte bei sch?nem Wetter in der Umgegend umher.

Seine gr?sste Freude war, in das kleine Thal hinunter zu gehen bis nach Jutigny, einem kleinen D?rfchen, das sich am Fusse der H?gel ausdehnte und aus wenigen kleinen H?usern und H?tten bestand, die, meist mit Stroh bedeckt, gleichsam aus dem Moos herauswuchsen. Er warf sich dann wohl auf die Wiesen im Schatten eines hohen Heuschobers nieder, dem dumpfen Gepl?tscher der Wasserm?hle lauschend, oder auch die frische Luft der Voulzie einatmend. Manchmal dehnte er seinen Spaziergang bis zum Torfmoor oder bis zu dem gr?nen und schwarzen Weiler von Longueville aus, oder er kletterte gar die Anh?hen hinauf, wo der Wind sch?rfer wehte und von wo er eine sch?nere Aussicht genoss. An der einen Seite hatte er unter sich das Seine-Thal, das sich in weiter Ferne mit dem Blau des Himmels mischte; an der anderen Seite hatte er den Blick hoch oben gen Westen auf die Kirchen und den Turm von Provins, welche in der Sonne und dem goldigen Luftstaub zu zittern schienen.

Er las oder tr?umte, in vollen Z?gen die Abgeschlossenheit einsaugend, wohl bis zur Dunkelheit; und da er sich immer gr?belnd denselben Gedanken hingab, so konzentrierte sich sein Geist, und seine bis dahin noch unbestimmten Ideen begannen vorzeitig zu reifen. Nach den Ferien kam er jedesmal nachdenklicher und st?rrischer zu seinen Lehrern zur?ck, denen diese Ver?nderung keineswegs entging. Scharfsinnig und schlau -- durch ihren Beruf daran gew?hnt, die Seelen bis ins Innere zu ergr?nden -- liessen sie sich durch seine aufgeweckte, doch unlenksame Intelligenz durchaus nicht hinters Licht f?hren. Sie erkannten wohl, dass dieser Sch?ler niemals zum Ruhme ihrer Anstalt beitragen werde; da aber seine Familie reich war und sich wenig um seine Zukunft bek?mmerte, so verzichteten sie vollst?ndig darauf, ihn auf den eintr?glichen Schulberuf hinzulenken, obgleich er gern diejenigen der theologischen Doktrinen mit ihnen er?rterte, welche ihn durch ihre Spitzfindigkeit und ihren Scharfsinn reizten. Dachten sie doch nicht einmal daran, ihn f?r ihren Orden zu gewinnen; denn trotz aller ihrer Bem?hungen blieb sein Glaube schwach, weil sie ihn, aus Klugheit und Furcht vor etwas Unvorhergesehenem, auch ruhig die Studien verfolgen liessen, die ihm eben zusagten, und andere dagegen vernachl?ssigen, damit ihnen sein selbst?ndiger Charakter nicht durch die Plackereien weltlicher Studienlehrer noch mehr entfremdet werde.

So lebte er vollst?ndig zufrieden, das v?terliche Joch der Priester kaum f?hlend, indem er mit seinen lateinischen und franz?sischen Studien ganz in seiner Weise fortfuhr, und, obgleich Theologie nicht auf dem Schulplan stand, widmete er sich doch den Lehren derselben, deren Studium er bereits im Schlosse Lourps in der vom Urgrossonkel, dem Domherrn Prosper, dem vormaligen Prior der Ordensstiftsherren von Saint-Ruf, hinterlassenen Bibliothek begonnen hatte.

Als er die Erziehungsanstalt der Jesuiten bei seiner Grossj?hrigkeit verlassen musste, wurde er Herr seines Verm?gens; sein Vetter und Vormund, der Graf von Montchevrel, legte ihm Rechenschaft ?ber seinen Besitz ab. Die Beziehungen zwischen ihnen aber waren nur von kurzer Dauer, da es keinen Ber?hrungspunkt zwischen beiden gab, weil der eine alt, der andere jung war. Aus Neugier, Langeweile und H?flichkeit setzte der junge Herzog dennoch eine Weile den Umgang mit der Familie fort. Er machte einige Besuche in ihrem Palais in der Rue de la Chaise; entsetzlich langweilige Abende, an denen die steinalten Verwandten sich ?ber adelige Familien, heraldische Monde und veraltetes Ceremoniel unterhielten.

Mehr noch als diese vornehmen alten Damen hier erschienen ihm jene hochadeligen Herren, welche die Whisttische umsassen, als verkn?cherte, h?chst unbedeutende Menschen.

Die Nachkommen der alten Helden, die letzten Zweige der feudalen Geschlechter erwiesen sich dem Auge des Herzogs Jean des Esseintes nach L?ftung ihrer Maske meist nur als vom Katarrh geplagte arg verschrobene K?uze, die immer wieder dieselben faden Redensarten und hundertj?hrigen Phrasen im Munde f?hrten.

Nachdem er einige Abende in solcher Gesellschaft zugebracht, fasste er den Entschluss, trotz aller Einladungen und Vorw?rfe nie wieder dort hinzugehen.

Jetzt fing er an mit jungen Leuten seines Alters und seines Standes zu verkehren.

Einige von ihnen waren mit ihm in der Ordensschule erzogen und hatten durch diese Erziehungsweise gleichsam einen besonderen Stempel aufgedr?ckt erhalten. Sie gingen regelm?ssig zur Messe, beichteten zu Ostern, besuchten die katholischen Kreise und hielten jeden ihrer Angriffe, die sie auf sch?ne M?dchen niedergeschlagenen Auges unternahmen, geheim wie ein Verbrechen. Es waren dies meist geistlos unselbst?ndige Zierpuppen, welche die Geduld ihrer Lehrer erm?det hatten, die aber trotzdem ihren W?nschen soweit nachgekommen waren, sie in der menschlichen Gesellschaft als gehorsame und fromme Wesen hinzustellen.

Die andern, meist Sch?ler der Staats-Gymnasien, waren weniger Heuchler, sondern im allgemeinen freier, aber sie waren weder interessanter noch aufgeweckter als jene. Sie liebten die Vergn?gungen jeder Art, waren grosse Freunde der Operette und des Turfs, waren an jedem Spieltisch zu finden, ihr Verm?gen auf Pferde und Karten verwettend.

Nach Verlauf eines Jahres war der junge Herzog dieser Gesellschaft m?de und ?berdr?ssig. Ihren Ausschweifungen sich hinzugeben, die sie ohne Unterscheidung, ohne fieberhafte Vorbereitung, ohne wirkliche Wallung und Aufregung des Blutes und der Nerven durchmachten, erschien ihm mehr als flach und geradezu gemein.

Nach und nach zog er sich daher von ihnen zur?ck und schloss sich den Litteraten an, bei denen er mehr geistige Verwandtschaft zu finden und sich wohler zu f?hlen hoffte. Dies aber f?hrte nur neue Entt?uschungen mit sich, denn er war emp?rt, ihre kleinlichen und rachs?chtigen Urteile zu erkennen, ihre banale Unterhaltung und ihre widerlichen Streitigkeiten zu h?ren, wonach der Wert eines Werkes einfach nach der Zahl der Auflagen und dem Ertrag des Verkaufes bemessen wurde.

Er lernte zu gleicher Zeit die Freidenker wie die Prinzipienreiter des B?rgerstandes kennen, Leute die alle Freiheit beanspruchten, um die Meinungen der andern zu ersticken; habs?chtige, schamlose Puritaner, deren Bildung er noch geringer sch?tzte als die des ersten besten Eckenstehers.

Seine Menschenverachtung nahm immer mehr zu; er erkannte, dass die Menschheit zum grossen Teil aus leeren Prahlh?nsen und Dummk?pfen besteht, so dass er die Hoffnung aufgab, bei anderen wahre Seelengr?sse oder reinen Hass zu entdecken. Er verzichtete darauf, einer Fassungskraft zu begegnen, die sich wie die seine in einer arbeitsamen Abgeschlossenheit gefiel, oder in einem Schriftsteller oder Gelehrten den scharf dur n?o, Joanninha--para poder...

JOANNINHA

O que?

LUIZ

Pedir a teu pae, que sejas minha mulher. Se n?o disseres que n?o.

JOANNINHA

N?o digo, n?o te digo que n?o.

LUIZ

E promettes esperar que eu volte... tendo bastante de meu, para que teu pae consinta no casamento?

JOANNINHA

Se agora mesmo lhe pedisses, meu pae consentiria.

LUIZ

N?o. Teu pae criou-te para seres rica, deu-te uma cria??o como a das senhoras da cidade; e n?o quer que te cases com um pobre, como eu sou. Ainda ha pouco elle m'o disse, aqui mesmo.

JOANNINHA

S? comtigo, Luiz, s? comtigo me heide casar.

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