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Read Ebook: The Works of Robert Louis Stevenson - Swanston Edition Vol. 19 by Osbourne Lloyd Stevenson Robert Louis

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Ebook has 1053 lines and 90351 words, and 22 pages

Das Auge des Hundes kann also bei Tageslicht keine Einzelheiten unterscheiden. Daher r?hren die groben Verwechselungen.

Was man dagegen anf?hrt ist nicht stichhaltig. So h?rt man oft erwidern: Ein Hase, der ein paar hundert Schritt entfernt lief, wurde von meinem Hunde gesehen. Folglich muss er gute Augen haben.

Der Schluss ist falsch. Der Hund hat nur gesehen, dass sich etwas Braunes bewegte. Er hat vermutet, dass es ein Hase war, aber nicht gewusst. Ebenso beweist es nichts, wenn er einen im Schaufenster ausgestellten ausgestopften Fuchs w?tend anbellt. Denn er w?rde ebenso w?tend bellen, wenn man diesen Fuchs mit einem rothaarigen Dachshund vertauschte.

Dagegen sieht der Hund unzweifelhaft in der Dunkelheit besser als der Mensch. Infolge der grossen Pupillen, d. h. des Schwarzen im Auge, fallen alle Lichtstrahlen in das Auge. So findet sich der Hund in der Dunkelheit leicht zurecht, beispielsweise wenn wir mit ihm zur Nachtzeit durch einen Wald wandern. Das ist auch gar nicht wunderbar, denn wie W?lfe, Schakale und F?chse, ist auch der Hund urspr?nglich ein n?chtliches Tier.

Gew?hnlich heisst es von der Katze, dass sie ausnahmsweise ein n?chtliches Leben f?hre. Das ist aber nicht zutreffend. Allerdings ist die Katze noch mehr Nachttier als der Hund. Das kommt aber daher, weil ihre Beutetiere, die M?use und Ratten, erst in der Dunkelheit aus ihren L?chern kommen. Sie muss also aus diesem Grunde ihre Hauptt?tigkeit in der Nacht aus?ben, w?hrend der Hund sich mehr der Lebensweise des Menschen angeschlossen hat und deshalb als Haustier mehr am Tage t?tig ist.

Sodann nimmt das Auge des Hundes infolge seines Baues Bewegungen schneller wahr als das des Menschen. Das muss man daraus schliessen, weil alle Tiere mit schwachen Augen allgemein auf Bewegungen furchtbar achten. F?r den J?ger fr?herer Zeiten ist es oft eine Lebensfrage gewesen, ein St?ck Wild zu erbeuten, um seinen qu?lenden Hunger zu befriedigen. Er hat daher stets zu den besten Tierbeobachtern geh?rt. Nun ist es seit alter Zeit f?r den J?ger ein feststehender Grundsatz, angesichts eines Tieres, das er erbeuten will, niemals eine Bewegung zu machen. Ein Hirsch, ein Reh, ein Fuchs und andere feinnasige Tiere fl?chten gew?hnlich nicht, wenn man regungslos stehen bleibt, namentlich wenn die Kleidung mit der Umgebung ?bereinstimmt. Deshalb tr?gt ja auch der J?ger ein der Waldfarbe angepasstes Kleid. Die geringste Bewegung gen?gt jedoch, den Hirsch, das Reh oder den Fuchs zu einer blitzschnellen Flucht zu veranlassen.

Das Anbellen der R?der durch Hunde erscheint daher erkl?rlich, weil sie als fr?here Hetzraubtiere gern alles, was sich schnell bewegt, verfolgen, damit es ihnen nicht entkommt, und weil das Auge der Hunde Bewegungen sehr gut sieht.

Peter hat, wie wir zu unserm Staunen sahen, schauderhaften Unrat mit Wonne verzehrt. Auch das kann man nur verstehen, wenn man weiss, dass der Hund ein fr?heres Raubtier war.

Wir wissen, dass, wenn ein Mensch oder ein gr?sseres Tier stirbt, f?r die Beseitigung der Leichen gesorgt werden muss. Denn ohne eine derartige Vorsorge k?nnten gef?hrliche Krankheiten ausbrechen. Namentlich in heissen L?ndern w?rde die Gefahr sehr gross sein. Es ist nun f?r die Menschen in diesen Gegenden sehr bequem, dass es zahlreiche Tiere gibt, die ihm diese gerade nicht sehr angenehme Arbeit abnehmen. Namentlich Geier, Hy?nen und Schakale finden sich bei jedem toten Tier ein, und in kurzer Zeit ist alles aufgefressen.

In Europa sind besonders Wolf und Fuchs, ausserdem aber auch das Wildschwein neben den rabenartigen V?geln als Aasfresser bekannt. Der Hund ist seinen Verwandten in dieser Hinsicht sehr ?hnlich und hat ebenfalls eine besondere Vorliebe f?r verweste Dinge. Manche Hunde pflegen sogar sich mit dem R?cken auf dem Unrat zu w?lzen. Das ist f?r den Herrn besonders unangenehm, denn das Tier verpestet sp?ter die ganze Wohnung.

Reiche Leute sind oft entsetzt, wenn ihr K?ter, der in ihrer Wohnung nur die besten Sachen vorgesetzt erh?lt, auf der Strasse allerlei Unrat verzehrt. Sie eilen gew?hnlich dann mit dem Hunde zum Tierarzt, was ganz ?berfl?ssig ist. Im allgemeinen weiss jedes Tier viel besser, was ihm zutr?glich ist, als der Mensch.

Ich bin oft gefragt worden, was man bei einem Hunde machen soll, der ein sogenannter >>Parf?meur<< ist, d. h. sich den R?cken mit Unrat einreibt. Manche J?ger haben schon ihren Hund erschossen, nachdem alles Pr?geln vergeblich war. Sie haben das schweren Herzens getan, weil gew?hnlich Parf?meurs ausgezeichnete Hunde sind. Pr?geln ist wertlos. Der Hund versteht ja gar nicht, weshalb er Strafe bekommt. Jedem Gesch?pfe riecht das sch?n, was ihm bek?mmlich ist. So riecht dem Hunde der Unrat wunderbar sch?n, weshalb er sich von dem Duft etwas mitnehmen m?chte. Wie der Mensch sich ein Veilchen in das Knopfloch steckt, so w?lzt sich der Hund mit dem R?cken im Unrat. Ich habe immer gefunden, dass die Leute es am besten machten, die ihren Hund bevor er die Wohnung betrat, erst nach einem Teich oder Graben f?hrten und ihn etwas daraus apportieren liessen. Dann war er ohne grosse Umst?nde wieder gereinigt.

Jedenfalls darf ein Mensch, der auf Sauberkeit h?lt, niemals einen Hund k?ssen. Weil der Hund als fr?herer Aasfresser jeden Dreck beschnuppert, deshalb soll man namentlich Kindern aufs strengste verbieten, ein Hundemaul ihrem Gesicht zu nahe kommen zu lassen. Es wird sp?ter besprochen werden, dass hierbei noch andere Gefahren drohen.

Wenn wir einem Pferde oder Schafe beim Saufen zusehen, so bemerken wir, dass es die Lippen in das Wasser steckt und saugend trinkt. Hunde dagegen, wie die meisten Raubtiere, lecken das Wasser mit ihrer langen Zunge. Sie sind dadurch imstande, einen Teller mit einer Fl?ssigkeit ganz rein zu lecken, w?hrend der Mensch, wenn er das gleiche Ziel erreichen wollte, zu diesem Zwecke den Teller hochkippen m?sste.

Die Pflanzenfresser, die den Tag ?ber ein- oder zweimal zum Wasser laufen, um ihren Durst zu l?schen, k?nnen sich eine Wasserstelle aussuchen, die tief genug ist, um das Trinken durch Saugen zu gestatten. Bei den Raubtieren aber liegt die Sache anders. Sie kommen bei der Verfolgung oft in Gegenden, wo weit und breit keine Trinkstellen anzutreffen sind, h?chstens infolge eines vorhergegangenen Regens ganz flache Wasserpf?tzen. Trotzdem k?nnen sie mit ihrem Lappen den Durst stillen.

Unser Peter lappt also das Wasser unten am Brunnen, weil das grosse Hundemaul zum Saugen schlecht passt, und weil das Schnellen mit der Zunge f?r Raubtiere vorteilhaft ist.

Uralter Aberglaube ist es, dass der Wolf, im Gegensatz zum Hunde, das Wasser nicht lappt, sondern wie ein Schaf s?uft. Ich habe mir daraufhin im Zoologischen Garten s?mtliche Wolfsarten beim Saufen angesehen und konnte feststellen, was so auch ganz selbstverst?ndlich ist, dass sie genau wie unsere Hunde das Wasser mit der Zunge lappen. Da der Aberglaube unausrottbar ist, so sei hier das bei dieser Gelegenheit immer wieder aufgetischte M?rchen erz?hlt.

Hiernach bef?nden sich unter den Jungen der W?lfe h?ufig solche, die aus einer Paarung mit Haushunden herr?hrten. Diese sogenannten Wolfshunde seien als ausgezeichnete Hunde von den Bewohnern besonders gesch?tzt. Deshalb warteten diese, bis die W?lfin ihre Jungen zum Wasser f?hrte. Hierbei stellte sich n?mlich der Unterschied zwischen den echten W?lfen und den Wolfshunden heraus. Jene s?ffen als W?lfe wie die Schafe, w?hrend die Wolfshunde, weil sie von Hunden stammten, wie diese lappten. Die W?lfin w?re ?ber diese ungeratene Brut emp?rt und stiesse sie ins Wasser, damit sie ertr?nken. Die Landbewohner warteten auf diese Verstossung der eigenen Kinder und fingen die zappelnden Wolfshunde auf, um sie grosszuziehen.

Dieses M?rchen ist ganz albern. Es ist nicht wahr, dass der Wolf anders trinkt als der Hund. Bei seinem grossen Rachen ist das Trinken, wie das Schaf es tut, ausgeschlossen. Trotz seiner Albernheit wird dieses M?rchen von ernsten M?nnern weiter erz?hlt, als wenn sie selbst ein Dutzend Wolfshunde in der geschilderten Weise aufgefangen h?tten.

Es ist nicht weiter wunderbar, dass unser Peter sich in die Sonne gelegt hat. Denn die Vorliebe des Hundes f?r einen warmen Platz ist sehr bekannt. Der Landbewohner, der das ganze Jahr ?ber beobachten kann, mit welchem Wohlbehagen die Hunde in dem warmen Sonnenschein ihre Glieder strecken, sagt zu seinen Kindern, wenn sie ebenfalls ruhen und ihren Gliedern die bequemste Lage geben, sie sollen sich nicht >>rekeln<<. Rekel oder R?kel ist n?mlich der Hund, und der Sinn der Worte ist nat?rlich der, sie sollen es nicht dem Hunde nachtun, der in der Sonnenw?rme ruht.

Noch bekannter ist die Vorliebe des Hundes f?r den warmen Ofen, woher die Redensart stammt, >>den Hund vom warmen Ofen fortlocken<<. Allgemein heisst es, dass es f?r den Hund sehr sch?dlich sei, sich am warmen Ofen aufzuhalten, und dass es daher gut sei, ihn davon fortzujagen.

Wir haben schon fr?her darauf hingewiesen, dass ein Tier gew?hnlich weit besser versteht, was ihm frommt, als der Mensch. Der Hund geh?rt wie seine Vettern Wolf, Fuchs usw. eben zu den n?chtlichen Tieren. Alle n?chtlichen Tiere haben das Bed?rfnis, zur Erh?hung ihrer K?rperw?rme warme Stellen aufzusuchen.

Es kommt einfach daher, dass die Katze, wenn sie sich sonnt, weit weniger auff?llt, weil sie das mit Vorliebe auf D?chern tut, wo sie vom Menschen nicht gesehen wird. F?chse sind oft vom J?ger ?berrascht worden, wenn sie sich am Tage von den warmen Sonnenstrahlen bestrahlen liessen und hierbei die Ann?herung des J?gers ?bersehen hatten. Die Eulen, diese ausgesprochenen Nachttiere, gehen in der Gefangenschaft zugrunde, wenn man ihnen nicht Gelegenheit gibt, sich von der warmen Sonne bescheinen zu lassen.

Wenn also ein sonst abgeh?rteter Hund hin und wieder am Ofen liegt, so braucht man sich dar?ber nicht aufzuregen. Denn im allgemeinen wird es f?r seine Gesundheit vorteilhaft sein.

Vor dem Hinlegen pflegen die meisten Hunde sich einige Male herumzudrehen. Der grosse Naturforscher Darwin erkl?rte diese merkw?rdige Bewegung damit, dass sich die Wildhunde in der Vorzeit erst herumdrehen mussten, ehe sie in dem dichten Grase eine geeignete Stelle zum Niederlegen hatten. Diese Ansicht d?rfte aus folgenden Gr?nden nicht richtig sein. Bei grosser Hitze dreht sich der Hund ?berhaupt nicht vorher herum, sondern streckt alle Viere m?glichst weit von sich. Auch drehen sich die Wildhunde dort, wo dichtes Gras steht, nicht vor dem Hinlegen herum. Der Hund dreht sich vielmehr immer dann herum, wenn er warm liegen und zu diesem Zwecke den K?rper einen Kreis bilden lassen will, damit m?glichst wenig Aussenfl?che vorhanden ist. Um den Kreis bei seinem ungelenken R?ckgrat herauszubekommen, gibt sich der Hund vorher mehrmals einen Schwung durch Herumdrehen.

Wir sprachen vorhin davon, dass Peter etwa zwei Jahre alt ist. Welchem Alter des Menschen entspricht ein solches Hundealter?

Ein alter deutscher Ausspruch sagt, dass ein Menschenalter gleich drei Pferdealtern sei, und ein Pferdealter wiederum drei Hundealtern gleichkomme. Dieser Ausspruch ist recht ungenau. Setzt man ein Menschenalter auf 70 Jahre, so k?men auf das Pferd fast 25 Jahre, was etwas hoch ist. Auf den Hund k?men aber nur etwa acht Jahre, was viel zu wenig ist.

Gew?hnlich setzt man das Alter des Hundes auf 10 bis 12 Jahre fest. Manche nennen auch 15 Jahre, sogar 30 Jahre. Wie beim Menschen kommt es nat?rlich sehr auf die Lebensweise an. Es gibt Menschen, die hundert Jahre alt werden, w?hrend andere schon mit f?nfzig Jahren verbraucht sind. Aehnliches beobachten wir bei den Hunden. Unter g?nstigen Verh?ltnissen erreichen sie ohne Frage ein Alter von etwa 18 Jahren. Das ist mir von verschiedenen Hundebesitzern best?tigt worden, und ich habe nach meinen eigenen Beobachtungen keinen Anlass, daran zu zweifeln. So f?llt mir folgendes Erlebnis ein, das sich im tiefsten Frieden vor etwa ein Dutzend Jahren ereignete. Ich war auf einer Wanderung begriffen und kehrte in dem Gasthof eines Dorfes nicht weit von Berlin ein. Die Besitzerin war eine reiche B?uerin, die sehr viel Land und Vieh besass. Mir fiel der Hund auf, da er anscheinend sehr bejahrt war, und ich erkundigte mich bei der Wirtin nach seinem Alter. Die Frau erz?hlte mir, dass er gleichzeitig mit ihrer Tochter, die jetzt achtzehn Jahre alt sei, Geburtstag feiere. Das wollte ich nicht glauben und ich fragte bei einem zweiten Besuche die Tochter nach dem Alter des Hundes. Diese machte die gleichen Angaben wie ihre Mutter und erz?hlte mir noch mancherlei von dem Tiere. Namentlich ist mir noch folgendes im Ged?chtnis geblieben: Ihre Mutter k?nne sich von dem alten Tier nicht gut trennen und sei deshalb vor einiger Zeit mit ihm zum Tierarzt gegangen. Dieser habe sich den Hund angesehen und dann gesagt: >>Frau Kr?ger, haben Sie nicht eine Schrotflinte zu Hause?<< Da sei ihre Mutter furchtbar w?tend geworden und mit dem Hunde fortgegangen. Seitdem wolle sie von dem Tierarzt nichts mehr wissen.

Bei gesundem Leben auf dem Lande, wo der Hund sich unter nat?rlichen Verh?ltnissen befindet, ist also ein Lebensalter von achtzehn Jahren nicht unm?glich.

Wenn ein Gesch?pf kaum zwei Jahrzehnte alt wird, so muss es nat?rlich fr?her als der Mensch erwachsen sein. Das ist auch bei dem Hunde der Fall. Mit sechs Wochen entw?hnt man ihn gew?hnlich von der Milch der H?ndin, und mit sechs Monaten pflegt er die volle Gr?sse zu erreichen. Aber richtig ausgewachsen ist er erst mit zwei Jahren.

Hier liegt ein grosser Unterschied zwischen Mensch und Hund vor. Der Hund erreicht seine volle Gr?sse schon nach einem halben Jahre, w?hrend der Mensch etwa achtzehn Jahre alt werden muss. Ist der Mensch aber mit achtzehn Jahren zu seiner vollen Gr?sse gelangt, so ist er sicherlich mit 24 Jahren vollkommen ausgewachsen. Diese Verschiedenheit muss nat?rlich ihren Grund haben und hat ihn auch. Die Aufkl?rung finden wir wieder dadurch, dass wir an die Lebensweise der wilden Verwandten denken.

Die W?lfe paaren sich im Januar oder Februar. Nach 63 Tagen, also etwas ?ber zwei Monaten, gew?hnlich im April, wirft die W?lfin etwa drei bis zw?lf, gew?hnlich vier bis sechs Junge.

Die im Fr?hjahr geworfenen Welpen k?nnen sich in der sch?nen Jahreszeit pr?chtig entwickeln. Kommt der Herbst heran, so haben sie schon die Gr?sse eines Wolfes und m?ssen sie haben. Denn jetzt rudeln sich die W?lfe zusammen, um gemeinsam w?hrend der kalten Jahreszeit auf alles Getier Jagd zu machen. W?ren die jungen W?lfe nicht schon so gross wie die alten, so w?rden sie nicht imstande sein, gemeinsam langdauernde Hetzen zu machen. Auch w?rden sie, wenn endlich der Elch oder der Hirsch erbeutet ist, bei den gemeinschaftlichen Mahlzeiten weggebissen, wohl gar get?tet werden.

Da Hund und Wolf die gleiche Tragezeit haben, so verstehen wir, weshalb sich jeder Hundekenner einen im April oder Mai geworfenen Hund zur Aufzucht w?hlen wird. Genau so liegt die Sache bei der Katze. Bei dem Menschen ist es gleichg?ltig, ob er im Winter oder im Sommer geboren ist. Denn er kann das Vers?umte nachholen. Ein Hund dagegen oder eine Katze, die im August geboren ist, kann niemals die mangelnde Entwicklung nachholen. Denn wenn der n?chste Sommer kommt, sind sechs Monate schon vor?ber, und die Entwicklung bereits abgeschlossen.

Die jungen Hunde k?nnen bei der Geburt weder sehen noch h?ren. Erst nach neun bis zw?lf Tagen ?ffnen sich ihre Augen.

Allgemein herrscht der Glaube, dass man das vortrefflichste Junge an folgendem Merkmal erkennen kann. Man bringt die Jungen auf eine andere Stelle, dann wird es zuerst von der Mutter zum Lager zur?ckgetragen werden. Erfahrene Hundez?chter bestreiten jedoch, dass das richtig sei.

Warum hat nun der Mensch nur ein Kind, h?chstens zwei bis vier, der Hund dagegen manchmal 15 und 18 Junge? Auch das hat nat?rlich seinen Grund, den wir ausfindig machen, wenn wir uns die Lebensweise der wilden Verwandten n?her ansehen.

Im Winter zwingt der Hunger die W?lfe, sich an grosse wehrhafte Pflanzenfresser, also Wildrinder, Wildschweine, Elche usw. zu wagen. Wenn auch gew?hnlich das Rudel W?lfe siegreich bleibt, so verkaufen die Pflanzenfresser ihr Leben nicht billig. Ein paar W?lfe m?ssen gew?hnlich daran glauben. So sagt schon ein altes J?gersprichwort: Wer Eberk?pfe haben will, muss Hundek?pfe daransetzen. Das heisst also, dass die Ueberwindung eines starken Keilers, d. h. m?nnlichen Wildschweins, ein paar Hunde kostet, die von den Hauern des Borstentieres zuschanden geschlagen werden. Bei den anderen Wildhunden liegt die Sache ?hnlich. Die Hy?nenhunde in Afrika sollen den L?wen, die Kolsums in Asien den Tiger angreifen, wobei nat?rlich ein Rudel sehr viel Mitglieder verliert.

Der Hund muss also deshalb so viel Junge haben, weil er in jedem Jahre bei seinen Angriffen zahlreiche Kameraden verliert. Diese L?cken m?ssen notgedrungen ausgef?llt werden.

An mancherlei Eigent?mlichkeiten ersieht man, dass der Hund, wenn er auch mit sechs Monaten bereits die volle Gr?sse erlangt hat, doch erst mit zwei Jahren wirklich erwachsen ist. Die Jugend ist am meisten zum Spielen aufgelegt, und so sind auch junge Hunde sehr spiellustig.

Die Einfl?ssung des Spieltriebes bei jungen Menschen und jungen Tieren dient nat?rlich gewissen Zwecken. Die Kinder und die Jungtiere sollen sich n?mlich f?r ihre k?nftigen Lebensaufgaben die Glieder st?rken.

Jetzt verstehen wir, weshalb junge Hunde regelm?ssig Haschen spielen, junge Katzen aber nicht. Hunde sind Hetzraubtiere, schnelles Laufen ist demnach bei ihnen die Hauptsache. Katzen erbeuten aber ihre Nahrung nicht durch Hetzen.

Der junge Hund ist nicht nur spiellustig, sondern ihm fehlt auch noch der feste Grundzug seines Wesens, der sogenannte Charakter. Sehr oft wollen Leute ihren jungen Hund weggeben, weil er zu Fremden zu zutraulich ist, keinen Mut zeigt und ?berhaupt zu waschlappig ist. Da viele Hunde, die in der Jugend zu solchen Beanstandungen Anlass gegeben haben, sich mit zwei Jahren vollkommen ver?ndert haben, so kann man ?ber den Grundzug eines Hundes vor Erreichung dieses Alters kein Urteil abgeben.

Peter ist, wie schon erw?hnt wurde, ein Spitz, und zwar ein sogenannter Wolfsspitz von grauer Farbe. Die Hunde geh?ren zu den S?ugetieren, denn sie werden von ihren M?ttern ges?ugt. Mit den V?geln, Fischen, Reptilien, z. B. Schlangen, und Amphibien, z. B. Fr?schen, geh?ren die S?ugetiere zu den Wirbeltieren d. h. den R?ckgrattieren, deren K?rper eine Wirbels?ule durchzieht, im Gegensatz zu den andern St?mmen des Tierreichs. Zu den letztgenannten geh?ren z. B. die Schnecken und andere Weichtiere, die Insekten und andere Gliederf?sser, die W?rmer und andere mehr.

Die S?ugetiere zerfallen in zahlreiche Ordnungen, so in die Affen, die dem Menschen ?hnlich sind, die Nager, z. B. die Ratten mit ihren Nagez?hnen, die Huftiere, z. B. die Pferde mit ihren harten Hufen, die im Gegensatz zu denen der meisten anderen huftragenden Tieren nicht gespalten sind, und in die Raubtiere. Ein Kennzeichen f?r das Raubtier ist das Gebiss. Denn wenn ein Tier nicht von Pflanzen, sondern von anderen Tieren leben will, so muss es sie vorher t?ten. Da Tiere kein Handwerkszeug besitzen, so m?ssen sie hierzu geeignete Gliedmassen haben, also entweder bewehrte F?sse wie die Katzen oder ein zum T?ten geeignetes Gebiss.

Hunde haben keine Wehrpfoten, ebenso auch die anderen hundeartigen Gesch?pfe nicht . Wehrpfoten nennt man auch Pranken oder Branten. Es ist also falsch, wenn man von den Pranken des Wolfes spricht, denn er besitzt keine. W?lfe, Schakale, Wildhunde, F?chse usw. k?nnen mit ihren Pfoten nicht k?mpfen. Sie k?nnen damit nur rennen oder graben. So kann ein Hund sehr schnell ein M?useloch aufbuddeln, was die Katze nicht nachmachen kann. Ebenso k?nnen sie St?lle unterw?hlen, um zu den Insassen zu gelangen. Hunde haben also Renn- oder Grabpfoten.

Als Ersatz f?r die fehlenden Wehrpfoten, womit die Katzen ausser ihrem Gebiss ausgestattet sind, haben die Hunde ein m?chtiges Gebiss. Ein Dachshund kann einen Fuchs abw?rgen, was die gleichgrosse Katze mit ihrem kleinen Maule nicht k?nnte.

Der Hund, der wie der Mensch zun?chst ein Milchgebiss bekommt, hat ausgewachsen 12 Schneidez?hne 4 langhervorragende Eckz?hne, oben 12 und unten 14 Backenz?hne. Er hat d?nne Beine und vorn meist f?nf, hinten vier Zehen an den F?ssen. Seine Krallen sind nicht zur?ckziehbar. Er ist ein Zeheng?nger, d. h. er geht nicht wie der Mensch oder B?r auf der Fusssohle, sondern auf den Zehen. Sein Knie befindet sich daher am Bauche, nicht, wie man so h?ufig h?rt, in der Mitte des Beines. Wenn wir recht schnell fortkommen wollen, laufen wir ?brigens auch auf den Zehen.

Von den Hunderassen sollen nur die in Deutschland bekanntesten angef?hrt werden.

Auf den ersten Blick sieht man, dass die Spitze mit den Sch?ferhunden grosse Aehnlichkeit haben. Am h?ufigsten d?rfte jetzt der deutsche Sch?ferhund zu sehen sein, w?hrend es fr?her der Colly oder schottische Sch?ferhund war. Zwergform des Spitzes ist der sogenannte Zwergspitz.

Zu den Sch?ferhunden muss man auch die Pudel und Pinscher stellen. Den Pudel kennt jedes Kind wegen seines auffallenden Haarwuchses. Von den Pinschern sieht man jetzt sehr h?ufig den Dobermann-Pinscher, w?hrend der fr?her sehr beliebte Schnauzer seltener ist. Auch hier gibt es Zwergformen, n?mlich die glatthaarigen Pinscher, z. B. Rehpinscher, und die rauhhaarigen Pinscher, die sogenannten Affenpinscher.

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