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Read Ebook: Briefe Schillers und Goethes an A. W. Schlegel Aus den Jahren 1795 bis 1801 und 1797 bis 1824 nebst einem Briefe Schlegels an Schiller by Goethe Johann Wolfgang Von Schiller Friedrich Schlegel August Wilhelm Von Contributor

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Ebook has 214 lines and 18280 words, and 5 pages

An Kosegarten hab ich vor etwa 3 Wochen geschrieben, und ersuche Sie also, wenn Sie ihm antworten, sich darauf zu beziehen und ihn von meinetwegen zu gr?ssen. Die Ank?ndigung, welche ich eben durchlas, ist possierlich genug.

Da Sie es noch nicht ?berschrieben haben, so lege ich es hier bey, bitte aber, es mir bald wieder zur?ckzuschicken, so wie ich auch das andere, was Sie noch f?r den Almanach bestimmt haben, mit Verlangen erwarte.

Ihr Gedicht ?berrascht mich sehr angenehm. Es ist ?beraus zart und lieblich, und eben so sch?n ausgedr?ckt als empfunden.

Ich will gerade nicht dazu rathen, dass seine Bearbeitung zugleich mit der Ihrigen in dem Almanach abgedruckt wird, obgleich sie einen recht guten Begriff von seinem Talent erweckt; ich kann sie aber, wenn er Lust hat, in die Horen setzen.

Weimar 14. May. 1801.

F?r Mad. Fleck ist in demselben St?ck eine andre Rolle, die nach dem Bilde, das ich von Ihr habe, nothwendig ihr zufallen muss. Es ist Agnes Sorel, die der Johanna zwar sehr untergeordnet aber doch von Bedeutung und f?r die Darstellung dankbar ist.

Ich sehe der Erscheinung Ihres Almanachs mit Verlangen entgegen. Mein ernstlicher Wille ist es, Ihnen den Antheil, den Sie so g?tig waren an dem meinigen zu nehmen, nach meinen Kr?ften zu erwiedern, doch will ich f?r dieses Jahr nichts versprechen. Zu lyrischen Arbeiten geh?rt ein gewisser poetischer M?ssiggang, den ich jetzt nicht habe; eine gr?ssere Arbeit, die meine Gedanken jetzt besch?ftigt, l?sst mir nicht Raum dazu.

Briefe Goethes

A. W. Schlegel.

Aus den Jahren 1797 bis 1824.

Mit einem Briefe von Herrn Geheimde Rath Voigt schicke ich zugleich die ersten Theile des Gozzi, f?r Ihren Herrn Bruder, die ?brigen stehen nach und nach auch zu Diensten. Wenn ich nicht irre so sind Gesners franz?sische Idyllen noch bey Ihnen, die ich mir gelegentlich zur?ck erbitte. Ich w?nsche Ihnen recht wohl zu leben. Jena am 28 Mai 1797.

Sie haben mich, durch Ueberschickung Ihres Prometheus, in den Stand gesetzt meinen Gast auf eine recht angenehme Weise zu bewirthen, er dankt Ihnen auf das beste daf?r und ich kann sagen dass wir das Gedicht mit vielem Vergn?gen wiederholt gelesen haben. Es ist Ihnen gelungen in die Mythe einen tiefen Sinn zu legen und ihn auf eine ernste und edle Art auszudrucken, die Verse sind sehr gl?cklich und es sind Stellen die durch ihre Hoheit ?beraschen. Gewiss wird es eine der ersten Zierden des Almanachs seyn.

Wir haben indess auch fleissig gearbeitet und die Balladen sind noch immer im Gange, vielleicht giebt mir meine vorstehende Reise auch noch einige Beytr?ge.

Mein Freund Meyer ist, seiner Gesundheit wegen, aus Italien nach der Schweiz zur?ckgegangen, ich gedenke ihn am Z?rcher See zu besuchen, und mit ihm Rath zu pflegen was weiter zu thun sey? So viel ich seine Constitution kenne m?chte es wohl nicht r?thlich seyn ihn gleich wieder hineinzuf?hren, und das Bild das dieses sch?ne Land im Augenblicke darstellt, ist auch f?r den Beschauer nicht reizend. Wahrscheinlich sind wir gegen den Winter wieder hier, und erfreuen uns des Umgangs unserer Freunde.

Sollte ich Sie vor meiner Abreise nicht wieder sehen, so w?nsche ich recht wohl zu leben. Empfehlen Sie mich Ihrer lieben Frau und gr?ssen Sie Ihren Herrn Bruder vielmals. Sollten Sie mir von Ihren und seinen neuern Arbeiten einige Nachricht geben wollen, so w?rde sie unter der Addresse meiner Mutter, der R?thin Goethe, in Frankfurth am Main, sicher und bald an mich gelangen. Der ich indessen nochmals recht wohl zu leben w?nsche. Weimar am 19 Juli 1797.

Nur mit wenigen Worten, werthester Herr Rath, will ich sogleich f?r Ihren freundlichen Brief vom 22ten September danken, der mich auf der Reise so angenehm ?berrascht haben w?rde und mir leider erst vor einigen Tagen zugekommen ist. Die Stockung eines ganzen Packetes in Frankfurth hat mir manche Unruhe gemacht.

Ich freu mich sehr Ihrer Theilnahme an meinen Arbeiten und kann versichern dass die Empfindung wechselseitig ist. In kurzer Zeit habe ich das Vergn?gen Sie in Jena zu sehen, wo es manches zu besprechen geben wird. Mit sehr viel Vergn?gen habe ich gleich nach meiner Ankunft den zweyten Theil Ihres Sch?kespears erhalten und gelesen. Bewahren Sie beykommendes Exemplar meines neuesten Gedichts zu meinem Andenken, wie sehr w?nsche ich auch Ihre Gedanken dar?ber zu h?ren und zugleich zu sehen was Sie indessen gearbeitet haben. Die besten Gr?sse an Ihre liebe Gattin so wie an Ihren Herrn Bruder leben Sie recht wohl. Weimar am 16. Dec. 1797.

Da ich h?re dass Sie uns nach Ostern verlassen wollen, so werde ich mich um so mehr eilen im M?rz nach Jena zu kommen, um Ihres Umgangs noch einige Zeit zu geniessen. Ich ?berbringe zugleich das Geld und hoffe von Ihren neuen Arbeiten etwas zu sehen. Mir ist dieser ganze Winter f?r das poetische Fach ungenutzt verstrichen. Gesch?ffte, Theater und Societ?t haben mir alle meine Stunden entweder weggenommen oder unbrauchbar gemacht.

Herr von Brinkmann, der sich bey Ihnen auch recht wohl gefallen hat, war uns eine angenehme Erscheinung, seine Lebhaftigkeit und seine Theilnahme an so vielerley Gegenst?nden, besonders der Litteratur, machen seine Unterhaltung recht angenehm.

Ich bin neugierig Gotters letztes Lustspiel zu sehen glauben Sie dass es auf dem Theater Effect machen werde? Wir erwarten nun die Composition der Zauberinsel, wir denken die Oper nach Ostern zu geben. Die Zauberfl?te hat wieder viele Zuschauer aus der Nachbarschaft herbey gelockt.

Leben Sie recht wohl gr?ssen Sie Ihre liebe Frau und erhalten mir ein geneigtes Andenken.

Weimar am 24 Febr 1798.

Durchl. der Herzog haben mir befohlen Sie, werthester Herr Rath, morgen fr?h in das sogenannte R?mische Haus zu f?hren, um Sie mit Herrn Melisch bekannt zu machen, dem grossen Verehrer Sch?kespears und Bewunderer Ihrer Uebersetzung.

Wollten Sie desshalb gegen 11 Uhr bey mir seyn?

Ich hoffe Sie heute Abend in der Com?die zu sehen.

Den 1ten May 1798.

F?r die Mittheilung der Holzschnitte danke ich recht sehr. Wenn Sie ohnediess spatziren gehen und bey mir gegen zw?lfe anfragen wollen, so soll es mir angenehm seyn Sie und Ihre Freunde vielleicht zu sehen. Ich erwarte G?ste von Weimar und diese k?nnten vielleicht noch vor Tische eine Promenade w?nschen.

Ew. Wohlgeb.

?bersende die Holzschnitte alter und neuer Art mit vielem Dank, wovon Sie Herrn Unger seinen Theil gef?llig abtragen werden. Einige Bl?tter die Ihnen angeh?ren, liegen noch wohl verwahrt in Jena, sobald ich hin?ber komme sollen auch diese zur?ckgegeben werden.

In meinem Aufsatz, den ich zum zweyten St?ck der Propyl?en bestimme, kann ich mit unserm guten Unger nicht einerley Meinung seyn; doch wird sich zuletzt wohl noch eine Conciliation finden lassen. Das Ungl?ck ist, dass die Engl?nder, in ihrer neuen Manier, durch eine viel leichtere mechanische Behandlungsart, in gewissen Theilen weit mehr leisten als die Deutschen, nach der alten Weise, jemals zu Wege bringen k?nnen. Diese beyden Behandlungsarten gegen einander zu stellen ist eine Aufgabe f?r k?nftig, diesmal haben wir nur von den Effecten gesprochen.

Leben Sie recht wohl, da Sie zu Ihren Gesch?fften Gesundheit und Heiterkeit so n?thig haben. Ich muss die letzte H?lfte des Decembers gew?hnlich nur so hin laviren, vielleicht habe ich Anfang Januars das Vergn?gen Sie wieder zu sehen. Weimar d 12 Dec. 1798.

Dabey schicke ich die ersten Bogen der Propyl?en, die Sie vielleicht nicht ungern etwas fr?hzeitiger lesen und mir gef?llig bald wieder zur?ckschicken.

Professor Meyer gr?sst. Er hat die Recension von Fiorillo mit viel Sorgfalt gearbeitet. Er l?sst den litterarischen Verdiensten dieses wackern Mannes volle Gerechtigkeit wiederfahren, und trifft in den Hauptpuncten durchaus mit ihm ?berein. Wo Recensent abweicht motivirt er seine Ursachen sehr klar, wodurch diese Anzeige sehr unterrichtend wird.

Herr Unger hat ganz recht dass sich schon in den fr?hern Holzschnitten Spuren finden von der Art welche die Engl?nder nun so hoch empor gehoben haben und desto sonderbarer ist es dass man bisher davon keinen Gebrauch gemacht hat, und dass den Engl?ndern die Ehre der Wiederentdeckung und Cultur dieser verlohrnen Insel Ehre macht ist nicht zu leugnen. Wenn die Sache nur erst recht ins Klare ist, giebt uns Herr Unger vielleicht Muster von beyden mit einer kleinen Abhandlung ?ber die Differenz von beyden Behandlungsarten.

An der Entdeckung guter und brauchbarer Stoffe in den ?ltern deutschen Gedichten zweifle ich keineswegs und hoffe k?nftig auf deren Mittheilung.

Ifflands Bek?nntnisse will ich n?chstens lesen und w?nsche zu allem was Sie vorhaben, Gesundheit und gute Stimmung. Gr?ssen Sie mir Ihre liebe Frau und gedenken mein. Weimar am 15 Dec. 1798.

Ew. Wohlgeb.

sende die Burg von Otranto in einer neuen H?lle zur?ck. Wenn auch diese gleich der vorigen wird abgelesen seyn, so m?chte wohl vom Buche selbst nicht viel ?brig bleiben.

Die Recension von dem Knebelschen Properz scheint mir sehr gut und zweckm?ssig gerathen und der Gedanke den Verfasser mit sich selbst zu vergleichen ist freundlich und fruchtbar. Ein Mann wie Knebel verdient eine zarte Behandlung, da er von Natur zum um?ndern und ausbessern so sehr geneigt ist.

Was ich f?r ihn w?nschte w?re dass er sich mit Ihnen in Connexion setzte, um Ihres Rathes bey der Uebersetzung des Lucrez, auf die er eine uns?gliche Arbeit verwendet, zu geniessen. Er liegt, wie Sie aus seiner Vorrede bemerkt haben, noch an einer kleinen grammatisch prosodischen Opposition krank. Es w?rde ihm bey seiner Arbeit zum gr?ssten Vortheil gereichen, wenn wir ihn davon heilen k?nnten, so dass er die unleugbaren Fortschritte, die man in den letzten Zeiten gemacht hat, anerkennte, gewisse Grunds?tze zu befolgen sich entschl?sse, und dadurch seinen Vers gewiss manchen Vortheil verschaffte. Ich mache ihm hierauf in einem Briefe aufmerksam so wie ich mich dar?ber bald mit Ihnen zu unterhalten hoffe.

So eben empfange ich den zweyten Theil von Sternbald wor?ber ich n?chstens mehr schreibe oder spreche.

Der ich recht wohl zu leben w?nsche. Weimar am 28 Dec. 98.

Nur Ein Wort zur Begleitung des zweyten St?cks der Propyl?en und des ersten Buches des Lukrez.

Die Vorbereitungen zu den Piccolomini nehmen uns alle Zeit weg, wir haben nur noch acht Tage ?brig, das St?ck wird den 30ten J?nner und den 2ten Februar gegeben, Freytag den 1ten wird Redoute seyn, ich hoffe Sie werden diese Feyerlichkeiten nicht ganz verschm?hen.

Den gr?ssten Theil des Februars hoffe ich in Jena zuzubringen.

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