Read Ebook: Das Trottelbuch by Jung Franz
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Ebook has 828 lines and 18929 words, and 17 pages
>>Und verlasse mich . .<< h?hnte der andere ihm nach.
>>Ich habe bereits alles auf mich genommen . .<< bat er wieder.
>>Es war eine wundervolle Nacht,<< warf sie ein.
>>Nein,<< heulte der eine.
Sie lachte. >>Ich hatte mich danach gesehnt . . . und gleich alle drei . .<<
Du wirst noch Orangen verkaufen, dachte der Freund.
>>Als ihr mich nahmt, war ich so befreit . .<<
>>Du warst rein,<< br?llte der eine. >>Oh ich Schuft, aber ich werde dich noch . .<<
>>Du bl?der Hund.<<
>>Du. Du weisst, wie ich dich liebe.<<
Sie wies mit einer Bewegung der Hand auf den Schnee ?ber ihrem Fenster.
Schweigen.
Er starrte sie mit fiebernden Blicken an. Verflucht, dachte der andere, soll ich ihn halten?
>>Gut . . .<< schrie der, >>aber dann . . .<< Er schwang sich hinaus.
Ein Zucken ging ?ber ihr Gesicht, sie rang in sich etwas nieder. Der Freund sass regungslos.
Von draussen kam ein Kratzen und Sch?rfen. Dann ein Poltern, ein Schrei oder ein Lachen oder ein Wimmern --
Man sah einen Ring ?ber dem Dachrand zittern und brechen.
Der Freund sass regungslos.
In ihren Z?gen lag ein Leuchten, ein Flackern, eine Flamme, eine Erstarrung, ihr Leben ballte sich zusammen. Sie sah den Freund ihr gegen?ber beschmutzt, stinkend, schamlos in seiner Ohnmacht und Best?rzung.
Dann zupfte sie den anderen am Rock und w?rgte l?chelnd heraus: >>Zwanzig Franken muss er noch haben.<<
Der Freund r?usperte sich, er war erl?st.
Dann gingen sie.
Man schwieg eine Zeitlang am Tisch.
Dann setzte einer schnell, wie um den anderen zuvorzukommen, hinzu: Zwei Freunde treffen sich in London. Der eine schw?rmte: Ich habe ein Weib gefunden. Krampf und Zuckungen. Ich will den Rhythmus ihrer Liebe suchen.
Der andere l?chelt und sagt: >>Dann musst du ihr mehr zu saufen geben.<<
W?hrend sie noch so sprachen, trat die Frau am Arm eines Fremden ins Caf? und schritt an ihrem Tisch vorbei.
Die Herren standen auf und verbeugten sich.
Sie trug eine entz?ckende Robe, und der Fremde sah aus wie ein russischer Grossf?rst. Vielleicht, dass in seinem Hemd Brillanten funkelten. Auch tranken die beiden Gott weiss was f?r teure Sachen.
Die Herren h?tten viel darum gegeben, wenn sie etwas von der Unterhaltung der beiden geh?rt h?tten.
Sie h?rten aber nichts und machten nur die Wahrnehmung, dass beide sehr zufrieden aussahen.
Er sog l?chelnd an einer sicherlich exquisiten Zigarette, und sie f?hrte von Zeit zu Zeit bed?chtig das Glas an den Mund . . . .
Am Tische der Herren fing schliesslich einer wieder etwas zu lesen an.
Der Weg ?ber den Berg
Der 50. Geburtstag
Frau P?sel feierte ihren 50. Geburtstag.
Frau P?sel wartete in einem Garten mit ihrer Tochter, der Frau K?nig, zwei volle Stunden auf Herrn K?nig, der unter dem Vorwande, einen Bekannten aufzusuchen, sich vom Tisch entfernt hatte und wahrscheinlich in einer Kneipe nebenan ein Wiedersehen begoss.
>>Du h?ttest ihn erst gar nicht gehen lassen sollen,<< brummte die Alte.
Die Tochter kniff die Augen zusammen und schien mit Tr?nen zu k?mpfen.
>>Nu ja,<< bes?nftigte die Mutter, >>vertragen m?sst ihr euch schon. F?r dich ist es schwer.<< Sie seufzte tief auf.
Da kam Herr K?nig.
Er kam t?nzelnden Schrittes, machte eine tiefe Verbeugung und rief lustig: >>Guten Taaaag!<<
Wirklich ein fescher Kerl. So ein Schlingel -- -- dachte die Alte und bekam einen dicken, feuerroten Kopf. Dann schrie sie: >>So treibst du's wieder, du besoffner Lump.<<
Herr K?nig m?hte sich, einen Zusammenhang zu finden.
>>So muss alles zu Grunde gehen,<< jammerte seine Frau und beobachtete dabei einen Nebentisch, an dem irgend etwas vorgehen musste, was Herr K?nig nicht sehen konnte.
Herr K?nig blieb vorderhand ganz ruhig und setzte sich. Donnerwetter, dachte er, und immer leiser: Donnerwetter, die paar Glas Bier und so. Aber es wurmte ihn.
Die Alte redete weiter:
>>Dass du dich auch gar nicht halten kannst. Gleich wieder den verfluchten Fusel.<< Sie wischte sich den Schweiss von der Stirn.
>>Du siehst doch, wie sich die Mutter gr?mt,<< warf die andere ein und hatte Verachtung im Blick.
Frau P?sel weinte. Dann sagte sie sanft:
>>Willst du hier etwas essen?<<
>>Nein.<<
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