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Read Ebook: The Lone Ranger Rides by Striker Fran Smith W A Illustrator

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Ebook has 1478 lines and 62411 words, and 30 pages

Nun aber wendete sich der Franzose zu der Kammerjungfer welche sich mit stillem Schauer in einen Winkel gedr?ckt hatte, sprechend: >>Und Sie, sch?ne Nanny, sind ja so stille, als f?hlten Sie sich bei der Geschichte getroffen.<< >>Wie so, getroffen?<< fragte Nanny. >>Nun, ich meine,<< erwiderte Devillier l?chelnd, >>von einem Schrote des kroatischen Herrn. Sollte das artigste Kammerk?tzchen der Gegend nicht zu dem Thee dansant eingeladen gewesen sein? -- Das w?re ein Fehler des Herrn Mores gegen die Galanterie, wegen dessen er die Rache seines Herrn allein schon verdient h?tte.<< Alle lachten, Nanny aber gab dem Franzosen eine ziemliche Ohrfeige und erwiderte: >>Sie sind der Mann dazu, einen in den Ruf zu bringen, dass man geschossen sei, denn Sie haben selbst einen Schuss!<< Und dabei zeigte sie ihm von neuem die f?nf Finger. Worauf Devillier sagte: >>Erhebt das nicht den Verdacht, sind das nicht Katzenmanieren -- Sie waren gewiss dabei; Frau Tschermack, die Wirtin, wird es uns sagen k?nnen, denn die hat gewiss nicht gefehlt. Ich glaube, dass sie die Blessur in der H?fte eher bei solcher Gelegenheit als bei den Wurmserschen Husaren erhalten.<< Alles lachte von neuem und der Zigeuner sagte: >>Ich will sie fragen.<< Der Kroate fand sich ?ber die Ungl?ubigkeit Devilliers gekr?nkt und fing an, seine Geschichte nochmals zu beteuern, indem er seine pferdehaarne, steife Halsbinde abl?ste, um die Narben von den Klauen des Mores zu zeigen. Nanny dr?ckte die Augen zu, und indessen brachte der Zigeuner die Nachricht: Frau Tschermack meine, Mores m?sse es selbst am besten wissen. Er setzte mit diesen Worten die grosse, schwarze Katze der Wirtin, welche er vor der T?re gefangen hatte, der Kammerjungfer in den Schoss, welche mit einem heftigen Schrei des Entsetzens auffuhr. >>Eingestanden!<< rief Devillier. Aber der Spass war dumm, denn Nanny kam einer Ohnmacht nah. Die Katze sprang auf den Tisch, warf das Licht um, und fuhr dem armen Wehm?ller ?ber seine nassen Farben; der Vizegespann riss das Fenster auf und entliess die Katze, aber alles war rebellisch geworden; die B?ffelk?he im Hintergrunde der Stube rissen an den Ketten, und jeder dr?ngte nach der T?re. Wehm?ller und Lindpeindler sprangen auf den Tisch und stiessen mit dem Tiroler zusammen, der es auch in demselben Augenblicke tat, und mit seinen n?gelbeschlagenen Schuhen mehr Knopfl?cher in das Portrait des Vizegespanns trat, als Kn?pfe darauf waren. Devillier trug Nanny hinaus. Der Kroate schrie immer: >>Da haben wir es, das kommt vom Unglauben!<< Frau Tschermack aber, welche mit einem vollen Weinkrug in die Verst?rung trat, fluchte stark und beruhigte die K?he. Der Zigeuner griff wie ein zweiter Orpheus nach seiner Violine, und als Monsieur Devillier mit Nanny, die er am Brunnen erfrischt hatte, wieder hereintrat, kniete der kecke Bursche vor ihr nieder und sang und spielte eine so r?hrende Weise auf seinem Instrumente, dass niemand widerstehen konnte und bald alles stille ward. Es war dies ein altes zigeunerisches Schlachtlied, wobei der Zigeuner endlich in Tr?nen zerfloss, und Nanny konnte ihm nicht widerstehen, sie weinte auch und reichte ihm die Hand. Lindpeindler aber sprang auf den S?nger zu, und umarmte ihn mit den Worten: >>O, das ist gross, das ist urspr?nglich! Bester Michaly, wollen Sie mir Ihr Lied wohl in die Feder diktieren?<< >>Nimmermehr!<< sagte der Zigeuner, >>so was diktiert sich nicht. Ich w?sste es auch jetzt nicht mehr und wenn Sie mir den Hals abschnitten; wenn ich einmal wieder eine sch?ne Jungfer betr?bt habe, wird es mir auch wieder einfallen.<< Da lachte die ganze Gesellschaft, und Michaly begann so tolle Melodien aus seiner Geige herauszulocken, dass die Fr?hlichkeit bald wieder hergestellt wurde, und Devillier den Kroaten fragte: ob Mores nicht diesen Tanz aufgespielt h?tte? Herr Lindpeindler notierte sich wenigstens den Inhalt des extemporierten Liedes; es war die Wehklage ?ber den Tod von tausend Zigeunern. Im Jahr 1537 wurde in den Zapolischen Unruhen das Kastell Nagy-Ida in der Abanywarer Gespannschaft mit Belagerung von kaiserlichen Truppen bedroht. Franz von Perecey, der das Kastell verteidigte, stutzte aus Truppenmangel tausend Zigeuner in der Eile zu Soldaten, und legte sie, unter reichen Versprechungen von Geld und Freiheiten auf Kindeskinder, wenn sie sich wacker hielten, gegen den ersten Anlauf in die ?usseren Schanzen. Auf diese vertrauend hielten sich diese Helden auch ganz vortrefflich; sie empfingen die Belagerer mit einem heftigen Feuer, so dass sie umwendeten. Aber nun krochen die Helden ?berm?tig aus ihren L?chern und schrieen den Fliehenden nach: >>Geht zum Henker, ihr Lumpen! H?tten wir nur Pulver und Blei, so wollten wir euch anders zwiebeln!<< -- Da sahen sich die Abziehenden um, und als sie statt regulierter Truppen einen frechen Zigeunerschwarm auf den W?llen merkten, ergriff sie der Zorn; sie drangen in die Schanze und s?belten die armen Helden bis auf den letzten Mann nieder. Diese Niederlage, eine der traurigsten Erinnerungen der Zigeuner in jener Gegend, hatte Michaly in der Klage einer Mutter um ihren Sohn, und einer Braut um ihren gefallenen Geliebten besungen. --

Devillier sagte nun zu dem Kroaten: >>Damit Sie nicht l?nger meinen Glauben an den Hexenmeister Mores in Katzengestalt bezweifeln, will ich Ihnen eine Geschichte erz?hlen, bei welcher ich selbst geholfen habe, ein paar Hundert solcher Zauberer zu t?ten.<< >>Ein paar Hundert!<< riefen mehrere in der Gesellschaft. >>Ja!<< erwiderte Devillier, >>und das will ich eben so getrost beschw?ren, als unser Freund den musizierenden Katzen-Kongress.<<

Devilliers Erz?hlung von den Hexen auf dem Austerfelsen.

>>Vor mehreren Jahren, da ich als Leutnant zu D?nkirchen in Garnison lag, genoss ich der vertrauten Freundschaft meines Majors, eines alten Gasconiers. Er war ein grosser Liebhaber von Austern, und zu seiner Majorschaft geh?rte der Genuss von einem grossen Austerfelsen, der hinter einem Lustw?ldchen einen halben B?chsenschuss weit vom Ufer in der See lag, so dass man ihn bei der Ebbe trocknen Fusses erreichen konnte, um die frischen Austern vom Felsen zu schlagen. Da der Major eine Zeit her bemerkt hatte, dass in den meisten zu Tage liegenden Austern nichts drinnen war, konnte er sich gar nicht denken, wer ihm die Austern aus den Schalen hinwegstehle, und er bat mich, ihn in einer Nacht mit Schiessgewehr bewaffnet nach dem Austerfelsen zu begleiten, um den Dieb zu belauern. Wir hatten kaum das kleine Geh?lz betreten, als uns ein schreckliches Katzengeheul nach der See hinrief, und wie gross war unser Erstaunen, als wir den Felsen mit einer Unzahl von Katzen besetzt fanden, die, ohne sich von der Stelle zu bewegen, das durchdringendste Jammergeschrei ausstiessen. Ich wollte unter sie schiessen, aber mein Freund warnte mich, indem es gewiss eine Gesellschaft von Zauberern und Hexen sei, und ich durch den Schuss ihre Rache auf uns ziehen k?nnte. Ich lachte und lief mit gezogenem S?bel nach dem Felsen hin; aber wie ward mir zu Mute, da ich unter die Bestien hieb, und sich doch keine einzige von der Stelle bewegte. Ich warf meinen Mantel ?ber eine, um sie ungekratzt von der Erde aufheben zu k?nnen, aber es war unm?glich, sie von der Stelle zu bringen, sie war wie angewurzelt. Da lief es mir eiskalt ?ber den R?cken, und ich eilte, zu meinem Freunde zur?ck zu kommen, der mich wegen meiner tollk?hnen Expedition t?chtig ausschm?lte. Wir standen noch, bis die Flut eintrat, um zu sehen, wie sich die Hexenmeister betragen w?rden, wenn das Wasser ?ber sie herstr?mte. Aber da ging es uns wie unserm kroatischen Freund, als die Kirchglocke das Katzen-Pickenick auf der Eiche unterbrach. Kaum rollte die erste Welle ?ber den Felsen, als die ganze Hexengesellschaft mit solchem Ungest?m gegen das Ufer und auf uns losst?rzte, dass wir in der gr?ssten Eile Reissaus nahmen.

Am andern Morgen begab sich der alte Major zum Gouverneur der Festung, und zeigte ihm an: wie die ganze Festung voll Hexen und Zauberern sei, deren Versammlung er auf seinem Austerfelsen entdeckt habe. Der Gouverneur lachte ihn anfangs aus und begann, als er ernsthaft Truppen begehrte, diese Zauberer in der n?chsten Nacht niederschiessen zu lassen, an seinem Verstande zu zweifeln. Der Major stellte mich als Zeugen auf, und ich best?tigte, was ich gesehen, und die wunderbare Erscheinung von Unbeweglichkeit der Katzen. Dem Gouverneur war die Sache unbegreiflich, und er versprach, in der n?chsten Nacht selbst zu untersuchen. Er liess allen Wachen andeuten, ehe er in der Nacht mit uns und 100 Mann Voltigeurs ausmarschierte, keine R?cksicht darauf zu nehmen, wenn sie schiessen h?rten. Als wir dem Geh?lze nahten, t?nte dasselbe Katzengeschrei, und wir hatten vom Ufer dasselbe eigent?mlich-schauerliche Schauspiel: den lebendigen, heulenden Felsen im Mondschein ?ber der weiten unbegrenzten Meeresfl?che. Der Gouverneur stutzte, er wollte hin, aber der Major hielt ihn mit ?ngstlicher Sorge zur?ck. Nun liess der Gouverneur die hundert Mann von der Landseite den Felsen umgeben und zwei volle Ladungen unter die Hexenmeister geben, aber es wich keiner von der Stelle, wenngleich eine Menge Stimmen unter ihnen zu schweigen begannen. Hier?ber verwundert, liess sich der Gouverneur nicht l?nger halten, er ging nach dem Felsen, und wir folgten ihm; er versuchte, eine der Katzen wegzunehmen, aber sie waren alle wie angewachsen. Da entdeckte ich, dass sie alle mit einer oder mehreren Pfoten, manche auch mit dem Schwanz in die fest geschlossenen Austern eingeklemmt waren. Als ich dies angezeigt, mussten die Soldaten heran und sie s?mtlich erlegen. Da aber die Flut nahte, zogen wir uns ans Land zur?ck, und die ganze Katzen-Versammlung, welche gestern so lebhaft vor der ersten Woge geflohen war, wurde jetzt von der Flut mausetot ans Ufer gesp?lt, worauf wir, den guten Major herzlich mit seinen Hexen auslachend, nach Hause marschierten.

Die Sache aber war folgende: Die Katzen, welche die Austern ?ber alles lieben, zogen sie mit den Pfoten aus den Schalen, und das gelang nicht l?nger, als bis sie von den sich schliessenden Muscheln festgeklemmt wurden, wo sie sich dann so lange mit Wehklagen unterhielten, bis die Austern, von der Flut ?berschwemmt, sich wieder ?ffneten und ihre Gefangenen entliessen; und ich glaube, bei strenger Untersuchung und weniger Phantasie w?rde unser Freund bei seinem Katzen-Abenteuer ebensogut lauter Fisch-Diebe, wie wir Auster-Diebe entdeckt haben.<<

Baciochis Erz?hlung vom wilden J?ger.

Nachdem die Aufkl?rung dieses Ereignisses die Erz?hlung des Kroaten in ihrer Schauerlichkeit sehr gemildert hatte, kam man auf allerlei Jagdgespenster zu sprechen, und Lindpeindler fragte: ob einer in der Gesellschaft vielleicht je den wilden J?ger gesehen oder geh?rt habe? Da sagte der Feuerwerker: >>Mir kam er schon so nahe, dass ich das Blanke in den Augen sah, und wenn die Jungfer Nanny sich tapfer halten und die ganze ehrsame Gesellschaft wenigstens so lange daran glauben will, bis die Geschichte zu Ende ist, so will ich sie erz?hlen.<< Nanny erwiderte: >>Erz?hle nur, Baciochi, du kennst mein Temperament und wirst es nicht zu arg machen.<< >>Erz?hlen Sie,<< fiel Devillier ein, >>wenn wir die Geschichte auch am Ende f?r eine L?ge erkl?ren, so soll Ihnen bis dahin geglaubt werden;<< und bald waren alle Stimmen vereint, den Feuerwerker einzuladen, welcher alle aufforderte, sich an ihre Pl?tze zu setzen und seiner Erz?hlung einen eigent?mlichen theatralischen Charakter zu geben wusste. Alle sassen an Ort und Stelle; er machte eine Pause, steckte sich eine Pfeife Tabak an und schlug mit der Faust so unerwartet heftig auf den Tisch, dass die Lichter verl?schten und alle laut aufschrieen.

>>Meine Feuerwerke fangen immer mit einem Kanonenschuss an,<< sagte er, >>erschrecken Sie nicht,<< und in demselben Augenblicke brannte er mehrere Spr?hkegel an, die er aus Pulver und vergossenem Wein in der Stille geknetet hatte, und sagte: >>Stellen Sie sich vor, Sie w?ren bei meinem grossen Feuerwerk in Venedig, welches ich am Kr?nungstage Napoleons dort abbrannte. Es mussten mir einige K?rner prophetischen Schiesspulvers in die Masse gekommen sein. Kurz gesagt: als der Thron und die Krone und das grosse Notabene: NB, Napoleon Bonopartes Namenszug im vollen Brillantfeuer, von hunderttausend Schw?rmern und Raketen umzischt, kaum eine Viertelstunde von einer hohen Generalit?t und dem verehrten Publikum beklatscht worden waren, fing mein Feuerwerk an, ein wenig zu fr?steln. Es platzte und zischte manches zu fr?h und zu sp?t ab, eine gute Partie einzelne Sonnen und R?der brannten mir in einer Scheune nieder, die dabei das Dach verlor. Das Schauspiel war so grandios angelegt, dass man diesen ganzen kunstlosen Scheunenbrand f?r seinen Triumph hielt, man klatschte und paukte und trompetete; schnell liess ich alle meine ?brigen St?cke in die L?cken stellen und von neuem losfigurieren. Aber der Satan fuhr mir mit dem Schwanze dr?ber, und die ganze Pastete flog auf einmal in die Luft. Die Menschen fuhren gr?sslich auseinander, Ger?ste brachen ein, alle Einz?unungen wurden niedergerissen, die Menge st?rzte nach den Gondeln, die Gondelf?hrer wehrten ab, die B?rger pr?gelten sich mit den franz?sischen Soldaten, meine Kasse wurde gepl?ndert; es war eine Verwirrung, als sei der Teufel in die Schweine gefahren, und diese st?rzten dem Meere zu.

Unsereins kennt sein Handwerk, man ist auf dergleichen gefasst, mein pers?nlicher R?ckzug war gedeckt. Ich liess nichts zur?ck als alle meine Schulden, meine Reputation und meinen halben Daumen. Meine selige Frau, welcher der Rock am Leibe brannte, riss mich in die Gondel ihres Bruders, eines Schiffers, und der brachte mich an einen Zufluchtsort, worauf wir am folgenden Morgen die Stadt verliessen. Als wir das Gebirge erreichten, nahten wir uns auf Abwegen einer Kapelle, bei welcher ich mit meinem liebsten Gesellen Martino verabredet hatte wieder zusammenzutreffen, wenn wir durch irgend ein Ungl?ck auseinandergesprengt werden sollten. Mein gutes Weib hatte ein St?ck von einer Wachsfackel, die bei der Leiche unseres seligen T?chterleins gebrannt hatte, in der Tasche, und pflegte, wenn sie n?hte, ihren Zwirn damit zu wichsen. Aus diesem Wachs hatte sie w?hrend unseres Weges die Figur eines Daumens geknetet, und h?ngte dieselbe, nebst einem Rosenkranz von roten und schwarzen Beeren, den sie auch sehr artig eingef?delt hatte, dem kleinen Jesulein auf dem Schoss der Mutter Gottes in der Kapelle, als ein Opfer, an das H?ndchen, und wir beteten beide von Herzen, dass mein Daumen heilen und wir gl?cklich ?ber die Grenze in das ?sterreichische kommen m?chten. Wir lagen noch auf den Knieen, als ich die Stimme Martinos rufen h?rte: >>+Sia benedetto il San Marco!+<< Da schrie ich wieder: >>+E la Santissima vergine Maria!+<< wie wir verabredet hatten, und lief mit meinem Weibe vor die Kapelle. Da trat uns Martino in einem tollen Aufzug entgegen. Er hatte bei dem Feuerwerke den Meergott Neptun vorgestellt und in seinem vollen Kost?m Reissaus genommen. Er hatte den Schilfg?rtel noch um den Leib, einen Wams von Seemuscheln an und eine Binsenper?cke auf; sein langer Bart war von Seegras; auf der Schulter trug er den Dreizack, auf welchem er ein t?chtiges Bauernbrot und drei fette Schnepfen, die er mitsamt dem Neste erwischte, gespiesst hatte. Nach herzlicher Umarmung erz?hlte er uns, wie ihn seine Kleidung gl?cklich gerettet habe. Die Strickreiter seien ihm auf der Spur gewesen, da habe er sich in das Schilf eines Sumpfes versteckt, und sein Schilfg?rtel machte ihn da nicht bemerkbar. Als er stilleliegend sie vorbeireiten lassen, h?tten sich die drei Schnepfen sorglos neben ihm in ihr Nest niedergelassen, und er habe sie mit der Hand alle drei ergriffen. Das Brot hatte er von einem Kontrebandier um einige Pfennige gekauft, der ihm zugleich die n?chste Herberge auf der H?he des Gebirges beschrieben, aber nicht eben allzu vorteilhaft; denn der ganze Wald sei nicht recht geheuer, der wilde J?ger ziehe darin um und pflege gerade in dieser Herberge sein Nachtquartier zu halten.

>>Wohlauf denn!<< sagte ich, >>so haben wir heute Nacht gute Gesellschaft. Ich h?tte den Kerl lange gern einmal gesehen, um seinen Jagdzug recht nat?rlich in einem Feuerwerke darstellen zu k?nnen.<< Mein Weib Marinina aber, welche, um ja nichts zu vers?umen, alles miteinander glaubte, machte ein saures Gesicht zu der Herberge. Das konnte aber nichts helfen, wir mussten den Weg w?hlen; er war ganz entlegen und sicher und ein Schleichweg der Kontrebandiers, mit welchen Martino einige Bekanntschaft hatte.

Die Nacht brach herein, es nahte ein Gewitter, und wir mussten uns auf den Weg machen. Martino machte unsere Wanderschaft etwas lustiger, er ?bergab meiner Marinina die Schnepfen und sagte: >>Rupft sie unterwegs, damit wir in der Herberge dem wilden J?ger bald einen Braten vorsetzen k?nnen.<< Und nun marschierte er mit tausend Sp?ssen in seinem tollen Habit wie ein vazierender Waldteufel voraus. Ich folgte ihm auf dem schmalen Waldpfad und hatte meinen halben Daumen, der mich nicht wenig schmerzte, meistens in dem Mund, und hinter mir zog -- dass Gott erbarm! -- meine selige Marinina und rupfte die Schnepfen unter Singen und Beten. ?ber der rechten H?fte war ihr ein ziemliches Loch in den Rock gebrannt, und sie sch?mte sich vorauszugehen, dass Martino, der seinen Witz in allen Nestern auszubr?ten pflegte, an ihrer Bl?sse nicht ?rgernis nehmen m?chte. Der Weg war steil, unheimlich und beschwerlich; der Sturm sauste durch den Wald, es blitzte in der Ferne, Marinina schlug ein Kreuz ?ber das andere. Aber die M?digkeit vertrieb ihre Furcht vor dem wilden J?ger immer mehr, von welchem Martino die tollsten Geschichten vorbrachte. >>Es ist gut,<< sagte er, >>dass wir selbst Proviant bei uns haben; denn, wenn wir mit ihm essen m?ssten, d?rften wir leicht mit dem Schenkel eines Geh?ngten oder mit einem unmarinierten Pferdekopf bewirtet werden. Fasset Mut, Frau Marinina, schaut mich nur an, ?rger kann er nicht aussehen!<< Unter solchen Gespr?chen hatten wir die Gebirgsh?he erstiegen und waren ein ziemliches St?ck Wegs in den wilden finsteren Wald geschritten, da h?rten wir ein abscheuliches Katzengeheul, und kamen bald an eine H?tte mit Stroh und Reisern gedeckt; alte Lumpen hingen auf dem Zaun, und an einer Stange war ein grosses Stachelschwein ?ber der T?r herausgesteckt als Schild. >>Da sind wir,<< sagte Martino, >>wie glaubt Ihr, dass dies vornehme Gasthaus heisse?<< >>Zum Stachelschwein!<< sagte ich. >>Nein!<< erwiderte Martino, >>es hat mehrere Namen. Einige nennen es des Teufels Zahnb?rste, andere des Teufels Pelzm?tze, andere gar seinen Hosenknopf.<< Wir lachten ?ber die n?rrischen Namen. Die Katze sass vor der T?r auf einem zerbrochenen H?hnerkorb, machte einen Buckel gegen uns und ein Paar feurige Augen und h?rte nicht auf zu solfeggieren. In dem Hause aber rumpelte es wie in einem Raspelhause und leeren Magen. Nun schlug Martino mit der Faust gegen die T?r und schrie: >>Holla, Frau Susanne, f?r Geld und gute Worte Einlass und Herberge; Eure Katze will auch hinein.<< Da kr?hte eine Stimme heraus: >>Wer seid Ihr Schalksknechte zu nachtschlafender Zeit?<< und Martino, der in Reimen wie ein Improvisator schwatzen konnte, schrie: >>Ich bin ja der Rechte und komme von weit!<< Nun keifte die Stimme wieder: >>Wenn die Katze nicht draussen w?r', ich liess Euch nimmermehr ein!<< Und Martino sagte: >>Ihr denket so z?rtlich ungef?hr wie Euer Schild, das Stachelschwein.<< Marinina war in tausend ?ngsten; sie bat immer den Martino, die alte Wirtin nicht zu schelten, sie sei gewiss eine Hexe und werde uns nichts Gutes antun. Da ging die T?r auf, ein schwarzbraunes, zerlumptes, sonst glattes und h?bsches M?gdlein, gl?nzend und schlank wie ein brauner Aal, leuchtete uns aus der K?che mit einer Kienfackel ins Gesicht, und war nicht wenig erschrocken, als Martino in seinem wilden Aufzug ihr rasch entgegenschritt und, indem er dr?ngend sie verhinderte, die T?r wieder zuzuschlagen, ihr sagte: >>Brauner Schatz, mach' uns Platz! Menschen sind wir, sch?nes Kind; hier hast zum Zeichen diesen Schmatz!<< und somit k?sste er sie herzlich; wir drangen indessen hinein. Die kleine Braune aber sagte: >>Und wenn Du auch nicht der Satan selbst bist, so k?nnt Ihr heute hier doch nicht bleiben; meine Grossmutter ist sehr brummig, sie f?rchtet, das Waldgespenst komme heute Nacht, und da nimmt sie keine G?ste, um die Herberge nicht in b?sen Ruf zu bringen; unsere Kammer, wo wir schlafen, ist eng, und sie r?ckt schon alten Hausrat vor ihr Bett, um das Gespenst nicht zu sehen, welches oft quer durch unsere H?tte zieht.<< Martino aber erwiderte: >>Eben in dieser Kammer wollen wir schlafen, und eben dieses Waldgespenst wollen wir mit gebratenen Schnepfen bewirten; wir sind des wilden J?gers K?chengesinde!<< Und somit packte er ein Bund Stroh auf, das in der Ecke lag, und marschierte in die Kammer; wir kamen nach, trotz aller Zeremonien, welche die nussbraune Jungfer machen wollte.

Es war gar keine alte Grossmutter in der H?tte; das M?dchen log uns etwas vor. Martino breitete das Stroh an die Erde, und Marinina, furchtsam und m?de, legte sich gleich, mit dem Gesicht, ?ber das sie noch ihre Sch?rze deckte, gegen die Wand gekehrt, nieder und r?hrte sich nicht. Martino begab sich mit den Schnepfen wieder in die K?che, in welcher die braune Jungfer schmollend und brummend zur?ckgeblieben war, und ich sah mich einstweilen in der Stube um. Eine Kienfackel brannte in der Mitte; sie war in einen K?rbis festgesteckt, der neben schmutzigen Spielkarten auf einem breiten Eichstumpfe lag, welcher als Tisch und Hackstock diente, und fest genug stand, denn er steckte noch mit allen seinen Wurzeln in der Erde, welche ungedielt der ganzen H?tte ihren Grund und Boden gab. Ein paar Bretter, auf eingepf?hlte St?cke befestigt, waren die unbeweglichen Sitze. Die W?nde bestanden aus Flechtwerk, mit Lehm und Erde verstrichen, und einzelne hereinragende ?ste bildeten mancherlei Wandhaken, an denen zerl?cherte K?rbe, Lumpen, Zwiebelb?ndel, Hasen-, Hunde-, Katzen- und Dachsfelle hingen, auch einige zerbrochene Garten-Werkzeuge. Auf einem derselben aber sass ein gr?uliches Tier, eine ungeheure Ohreule, welche gegen die Kienfackel mit den Augen blinzte und sich in die Schultern warf, wie ein alter Professor, der soeben den Theriak erfunden hat. In einem ausgebauten Winkel der Stube lag auf zwei Baumst?cken die Bettstelle der Grossmutter, die sehr dauerhaft in einer ausgeh?hlten Eiche bestand, an der die Rinde noch sass. Sonst war das Bett wohl bedacht, denn seine schmutzigen Federkissen lagen so hoch aufgebauscht, dass die niedere H?ttendecke, aus der das Stroh herabhing, weder hoch noch hart gefallen w?re, wenn sie einst?rzte; aber, sich noch zu besinnen, schien sie unentschlossen hin und her zu schwanken. Der Hausrat, von welchem das M?dchen gelogen hatte, dass die Grossmutter ihn vor das Bett r?cke, bestand in einer zerbrochenen T?r und einer alten Tonne, mit welcher wahrscheinlich der L?rm gemacht worden war, den wir in der H?tte h?rten. Sie waren beide vor den Bett-Trog der Grossmutter ger?ckt. Ausser allem diesen sah man nichts als eine sehr bauf?llige Leiter, die an einem Loch in der Ecke lehnte, durch welches ich einige H?hner oben gackern h?rte, die das Ger?usch unserer Ankunft erweckt hatte; die Katze nicht zu vergessen, welche auf einer alten Trommel hinter der T?r schlief. Eine Geige, ein Triangel und ein Tamburin hingen an der Wand, und neben ihnen ein zerrissener bunter tiroler Teppich. Ich hatte kaum alle diese Herrlichkeiten betrachtet, als Martino hereintrat und zu mir sagte: >>Meister, ich habe alle Schwierigkeiten geebnet und weiss, wo wir sind. Wir hausen bei einer alten Zigeunerin, welche ausser ihren Privatgesch?ften, der Wahrsagerei, Hexerei, Dieberei, Viehdoktorei, auch eine Hehlerin der Kontrebandiers macht. Die Kleine draussen ist ihr Tochterkind, das auf der hohen Schule bei ihr ist, und der Grossmutter Tod abwarten soll, um hinter einen Topf voll Gold zu kommen, von dem sie immer spricht, ohne doch je zu sagen, wo sie ihn hin versteckt hat. Das hat mir das M?dchen alles anvertraut. Ich habe ihr Herzchen ger?hrt, sie ist kirre wie ein Zeisig, und wenn wir wollen, l?sst sie die Grossmutter und den Goldtopf im Stich, l?uft morgen mit uns und verdient uns das Brot mit Purzelb?umen, deren sie ganz wunderbare schlagen kann. F?r all dies Vertrauen habe ich ihr versprechen m?ssen, zu glauben, dass der wilde J?ger heute Nacht wirklich durch die H?tte zieht, wir sollen uns nur um Gotteswillen ruhig halten. Die Grossmutter wird in kurzer Zeit zur?ckkommen; sie ist mit Lebensmitteln zu einem Zuge Schleichh?ndler gegangen, der ?ber das Gebirge zieht. Der wilde J?ger, sagt sie, treibe um Mitternacht durch die Stube, und wenn wir uns ruhig hielten, werde er uns kein Haar kr?mmen, sonst aber riskierten wir Leib und Leben. Ich denke aber, wir wollen es mit ihm versuchen.<< Nun legte er meinen Pr?gel und seinen Dreizack neben uns auf das Stroh nieder und fuhr fort: >>Es ist beinahe elf Uhr, die Kleine hat es an der Sanduhr gesehen; die Schnepfen weiss sie nicht am Spiesse zu braten, sie hat sie mit Zwiebeln gef?llt in einen Topf gesteckt, und wenn wir die Schnepfensuppe gegessen, sollen wir das Fleisch mit Essig und Oliven?l als Salat verzehren; Wein muss hier in der Kammer ein Schlauch voll sein.<< Da suchte Martino herum und fand unter einigen alten Brettern ein tiefes Loch in der Erde, das als Keller einen alten Dudelsack voll Wein enthielt. Er zog ihn heraus, wir setzten die zwei Pfeifen an den Mund und dr?ckten den vollen Sack so z?rtlich an das Herz, dass uns der s?sse Wein in die Kehle stieg. Nie hat ein Dudelsack so liebliche Musik gemacht. Wir labten uns herzlich. Ich weckte meine Marinina, und sie musste auch eins drauf spielen. Dazu verzehrten wir unser Brot und einige Zwiebeln aus dem Vorrate, der an der Wand hing, und streckten uns, in der Erwartung des Weiteren, zur Ruhe auf das Stroh.

Marinina schlief fest ein. Ich betete mit Martino noch eine Litanei; dann legten wir uns neben unsere Waffen bequem, und Martino sagte: >>Lasst uns nun ruhen; mir ist so rund und so wohl, dass mir das Blut in den Adern flimmert; wer den wilden J?ger zuerst sieht, st?sst den andern, dann springen wir mit unsern Tr?stern ?ber ihn her und schlagen den Kerl zu Brei; ich habe noch einen Schw?rmer in der Tasche, den will ich dem Schelm unter die Nase brennen.<< Ich freute mich an seinem frischen Herzen; wir empfahlen uns dem Schutze des heiligen Markus und lauschten dem Schlaf entgegen, der uns den R?cken hinaufkroch und uns schon hinter den Ohren krabbelte. Nun ward alles m?uschenstill. Der Donner rollte fern, der Sturm hatte sich in den Waldwipfeln schlafen gelegt, die ihn mit leisem Rauschen einwiegten. Die Kienfackel knisterte, Grillen sangen, die Katze schnurrte auf der Trommel, welche, von dem Ton ersch?ttert, das ferne Donnern zu begleiten schien, Marinina pfiff durch die Nase, denn sie hatte sich einen Schnupfen geholt, in der K?che knackte das gr?ne Holz im Feuer, die Schnepfensuppe sauste im Topf, und unsere braune K?chin sang mit einer klaren und starken Stimme, wie ich noch keine Primadonna geh?rt, folgendes Lied:

>>Mitidika! Mitidika! Wien ?ng quatsch Ba nu, Ba nu n'am tsche fatsch, Waja, waja, Kur libu, Ich bin ich, und du bist du; Ich, spricht Stolz, Du, spricht Lieb'! Wer sich scheut vor Galgenholz, Wird im gr?nen Wald zum Dieb.

Mitidika! Mitidika! Wien ?ng quatsch. Ba nu, ba nu n'am tsche fatsch, Singt die Magd, so kocht der Brei, Singt das Huhn so legt's ein Ei, Er, spricht Schimpf, Sie, spricht Fremd'; Fehlen mir gleich Schuh' und Str?mpf', Hab' ich doch ein buntes Hemd.

Mitidika! Mitidika! Wien ?ng quatsch Ba nu, ba nu n'am tsche fatsch, H?r', was pocht dort an der T?r? Draussen schrei'n sie nach Quartier. Ist's der Er? Ist's der Sie? Mach' ich auf wohl nimmermehr, Nur du Lieber, du schl?fst hie.

Mitidika! Mitidika! Wien ?ng quatsch Ba nu, ba nu n'am tsche fatsch, Waja, waja Kur libu, In dem Topf hat's nimmer Ruh'; Saus und Braus, 'Rab und 'rauf', K?chenteufel drinnen haus': Dass es mir nicht ?berlauf'.<<<<

Als der Feuerwerker den Anfang dieses Liedes: Mitidika! Mitidika! gesagt, nahm der Zigeuner Michaly seine Violine und sang es unter den lieblichsten Variationen der Gesellschaft vor: Alle dankten ihm, der Feuerwerker aber sagte: >>Michaly, du sangst das n?mliche Lied, wie die kleine Braune, und hast eine ?hnlichkeit mit ihr in der Stimme.<< >>Kann sein,<< sagte Michaly l?chelnd. >>Aber erz?hl' nur weiter, ich bin auf den wilden J?ger sehr begierig.<< >>Ich hob a a Schneid' uf den soakrische Schlankl,<< sagte der Tiroler. Alle drangen auf die weitere Erz?hlung, und der Feuerwerker fuhr fort:

>>Als die Kleine das Lied sang, ward sie von einem Schlage gegen die T?r unterbrochen: >>Mitidika!<< rief es draussen mit einer rauhen, heiseren Stimme. >>Gleich, Grossmutter!<< antwortete sie, ?ffnete die T?r und erz?hlte ihr von den G?sten. Die Grossmutter brummte allerlei, was ich nicht verstand, und trat sodann zu uns in die Stube. Ihr Schatten sah aus wie der Teufel, der sich ?ber die Leiden der Verdammten bucklicht gelacht, und w?re er nicht vor ihr her in die Stube gefallen, um einen ein wenig vorzubereiten, ich h?tte geglaubt, der Alp komme, mich zu w?rgen, als sie eintrat. Sie war von oben und rings herum eine Borste, ein Pelz und eine Quaste, und sah darin aus wie der Oberpriester der Stachelschweine. Sie ging nicht, lief nicht, h?pfte nicht, kroch nicht, schwebte nicht, sie rutschte, als h?tte sie Rollen unter den Beinen, wie grosser Herren Studierst?hle. Wie die kleine flinke Braune hinter ihr drein und um sie her schl?pfte, um sie zu bedienen, dachte ich: So mag des Erzfeindes Grossmutter aussehen, und die Schlange, ihre Kammerjungfer.

>>Mache mir das Bett, Mitidika!<< sagte sie, >>und wenn ich ruhe, kannst du die G?ste besorgen.<< W?hrend das M?dchen die Kissen aufsch?ttelte, begann die Alte sich zu entkleiden, und ich weiss nicht zu sagen, ob ihre Kleidung oder ihr Bett aus mehreren St?cken bestand. Sie zog einen Schreckenswams, eine Schauderjacke und Zauberkapuze um die andere aus, und die ganze Wand, an der sie die Schalen aufh?ngte, ward eine Art Zeughaus. Ich dachte alle Augenblicke: noch eine H?lse herunter, so liegt ein bisschen Lung' und Leber an der Erde, das frisst die Katze auf, und die Grossmutter ist all; keine Zwiebel h?utet sich so oft. Bei jedem Kissen, welches die Kleine ins Bett legte und aufsch?ttelte, brummte die Alte und legte es anders, und befahl ihr dann, es ganz sein zu lassen und ihr ein Rauchbad zu geben: sie m?sse in einen Ameisenhaufen getreten haben, das Gewitter mache alles Vieh lebendig. Da setzte sich die Alte auf die zerbrochene Leiter und h?ngte die tiroler Decke ?ber sich, und die Junge z?ndete Kr?uter unter ihr an und machte einen scheusslichen Qualm, den sie uns, da sie von neuem anfing, die Federbetten hin und her zu werfen, in dicken Wolken auf den Leib jagte, als geh?rten wir auch zu den Ameisen, die vertrieben werden sollten.

Es sah ziemlich aus, als wenn man eine Hexe verbrennte oder einen ungeheuren Taschenkrebs r?uchre, als die Alte so ?ber dem Dampfe wie eine Mumie, in den bunten tiroler Teppich geh?llt, auf der Leiter sass.<< -- >>Da sieht man, Wastl,<< sprach der Zigeuner zu dem Tiroler, >>wozu ihr die Teppiche fabriziert: um die Hexen darin zu r?uchern.<< >>Potz Schlackri,<< erwiderte Wastl, >>wonns daine sakrische ziganerische Grossmuetta is, so loss is poassira, i bin gawis, es m?ga a Legion Spodifankerl aus ihr raussi floga sein, un du bist a ains dervo.<< Die Gesellschaft lachte ?ber Wastls Antwort, und die Kammerjungfer, wie auch Lindpeindler, baten den Feuerwerker: er m?ge machen, dass die Alte ins Bett komme, die Schnepfen k?nnten ?bergar werden. >>Ganz recht,<< sagte Baciochi, >>das meinte Martino auch, denn als der sie in der Decke zappeln sah, wie Hunde und Katzen, die in einen Sack gesteckt sind, und der Rauch zu dick zu werden begann, sprang er vom Stroh auf, trat vor die Alte hin und sagte: >>Hochverehrte Frau Wirtin, ich versichere Euch im Namen Eurer G?ste, dass wir kein Rauchfleisch zu essen bestellt haben, und dass wir auch von keinem verpesteten Orte kommen, um eines so kostbaren Rauchkerzchens zu bed?rfen; seid so g?tig, dem Wohlgeruch ein Ende zu machen, wir m?ssen sonst mit all den Ameisen, die euch plagen, davon laufen.<<

Da fing die Alte eine weitl?ufige Gegenrede an und sagte: >>Schicksale und Verh?ltnisse haben mich so weit gebracht.<< Martino aber nahm keine Vernunft an, packte die Alte mit beiden H?nden, und warf sie von der Leiter in ihre Federbetten. Sie zappelte wie eine Meerspinne, aber er w?lzte ein Federbett ?ber sie, und sang ihr ein Wiegenlied mit so viel gutem Humor vor, indem er sie mit beiden H?nden festhielt, dass sie endlich selbst mitlachte und sagte: >>Nun, legt Euch nur wieder nieder, h?tte ich doch nicht gedacht, heute von einem so lustigen Gesellen zu Bette gebracht zu werden. Mitidika, gib den Kavalieren zu essen!<< und somit kriegte sie den Martino beim Kopf, und gab ihm unter grossem Gel?chter einen Kuss. >>Profiziat!<< sprach dieser, >>schlaf wohl, du allersch?nster Schatz!<< und legte sich mit einem sauern Gesichte wieder neben mich.

>>Gott sei Dank, Martino, dass sie weg ist!<< fl?sterte ich. >>Hast du gewacht, Meister?<< sprach der Schelm. >>Leider Gottes!<< erwiderte ich, >>du hast ein Kunstst?ck gemacht; sie raucht wie ein nasses Feuerwerk; f?r einen Hutmacher w?re sie ein sauberes Gestell, alle seine M?tzen daran aufzuh?ngen, er brauchte keinen Nagel einzuschlagen.<< >>Ich werde mich wohl h?uten m?ssen, da sie mich gek?sst hat,<< sagte Martino. >>Warum?<< fragte ich. >>Ei,<< entgegnete er, >>ich werde sonst die Augen nie wieder zukriegen k?nnen und die Z?hne immer blecken wie ein Mops; die Haut ist mir vor Schrecken zu kurz geworden.<<

Unter diesen Scherzreden h?rten wir die Alte einschnarchen. Mitidika ging ab und zu, und verbaute leise das Bett der Alten mit der Tonne und mit der T?re; die K?chent?re liess sie auf, dass der Dampf hinaus zog. Dann zupfte sie den Martino bei den Haaren und fl?sterte: >>Komm hinaus, deine Schnepfen sind gar, ich habe die Br?he abgegossen, ich muss das Feuer l?schen, die zw?lfte Stunde naht, denn f?hrt der wilde J?ger mir durch das Feuer, steckt er uns die ganze H?tte an.<<

Martino ging hinaus, und ich streckte den Kopf nach der T?r und h?rte ihre Scherzreden. Mitidika sagte: >>Ich habe dir deine V?gel trefflich gekocht und dir auch Kr?uter an die Suppe getan, was gibst du mir nun?<< -- >>Geben?<< sagte Martino, >>ich will dich mit der M?nze bezahlen, welche hier zu gelten scheint, und in der mich deine Grossmutter bezahlte; einen Kuss will ich dir geben.<< >>Das l?sst sich h?ren,<< erwiderte sie, >>aber die Grossmutter gab dir ein altes Schaust?ck, das kann ich nicht brauchen, die M?nze ist verschlagen.<< >>Auch du bist verschlagen, Schelm!<< erwiderte Martino, >>ich will dir kleine M?nze geben, wenn du herausgeben und wechseln kannst; w?rst du nur nicht so schwarz!<< >>Und du nicht so weiss,<< sagte sie. >>Ich werde dir einen Schein geben, einen Wechsel schwarz auf weiss, aber gib mir keine Scheidem?nze!<< sagte sie. >>Die kriegst du morgen fr?h beim Abschied,<< erwiderte Martino, fasste sie beim Kopfe, k?sste sie herzlich, und sagte: >>Ich habe dich lieb und bleibe dir treu.<< >>Ei so l?ge, dass du schwarz wirst!<< sprach sie. >>Dann w?re ich deinesgleichen und es k?nnte etwas daraus werden,<< sprach Martino, und schenkte ihr eine Nadelb?chse von Elfenbein und Ebenholz, die er bei sich trug. Das M?dchen dankte und sprach: >>Sieh, wie artig schwarz auf weiss zusammen aussehn; bleib bei uns, wenn die Alte stirbt, finden wir den Goldtopf und kontrebandieren.<< >>Ja, auf die Galeere!<< sprach Martino. >>Ich gehe mit auf die Galeere!<< sagte sie; >>pitsch, patsch! geht das Ruder, und ich singe dir dazu.<< >>Das wollen wir ?berlegen,<< meinte Martino, >>es ist eine zu gl?nzende Aussicht um Mitternacht.<<

Da traten sie mit der Suppe und den Schnepfen herein, und stellten sie auf den Eichenblock. Die Suppe tranken wir aus dem Topf, ich wollte meine Marinina nicht wecken und liess ihr Teil in die warme Asche setzen, die V?gel wollten wir morgen fr?h verzehren. Nun begann sich der Sturm in dem Walde wieder zu heben, und das Gewitter zog mit Macht heran. >>Ach Gott!<< sagte Mitidika, >>lege dich nieder, Martino, und schlafe ein; h?rst du das Wetter? Der J?ger bl?st sein Horn, er wird gewiss bald kommen; lege dich nieder, gleich, gleich!<< Dabei sah sie ?ngstlich in der Stube umher. >>Nun, nun, was fehlt dir?<< fragte Martino, und sie sagte: >>Schlafen sollst du und das Angesicht von mir kehren, denn ich muss mich entkleiden und schlafen gehn, und das sollst du nicht sehen; ach, dreh dich um, Blanker!<< >>Bravo!<< sagte Martino, >>es freut mich, dass du so auf Zucht h?ltst, putze nur den Kien aus, bei der Nacht sind alle K?he schwarz, selbst die schwarzen.<< >>Ja,<< sagte sie, >>auch die blanken Esel! Dreh dich um, ich bitte dich, ich will den Kien schon l?schen, wenn es Zeit ist.<< Da drehte sich der ehrliche Martino um. >>Gute Nacht, Mitidika!<< sagte er. >>Gute Nacht, Martino!<< sprach sie.

Nun breitete sie sich eine bunte wollene Decke an der Erde aus neben dem Eichenblocke, stellte einen halben K?rbis voll Wasser darauf, holte einen kleinen zierlichen Kasten gar heimlich hinter der Trommel hervor und setzte ihn neben sich auf die Bank, wobei sie sich ?ngstlich nach uns umsah. Ich blinzte durch die Augen und schnarchte, als l?ge ich im tiefsten Schlafe. Mitidika traute und schloss das K?stlein leise auf, musterte alle die Herrlichkeiten, die darin waren, und suchte sich einen Raum aus, die Nadelb?chse des Martino bequem hinein zu legen.

Ihr k?nnt euch meine Verwunderung nicht denken, als ich in dieser w?sten Zigeuner-Herberge die Kleine auf einmal in einem so zierlichen und reichgef?llten Schmuckk?stchen kramen sah. Es sah nicht ganz so aus, als sei ein Affe hinter die Toilette seiner Herrschaft geraten, auch nicht, als richte der Satan einen Juwelenkasten ein, um einem unschuldigen M?dchen die Augen zu blenden; aber eine indianische Prinzessin, welche die Geschenke eines englischen Gouverneurs mustert, mag wohl so aussehen. Als sie so die Perlen- und Korallenschn?re, die brillantenen Ohrringe und die Zitternadeln durch die schwarzen H?nde laufen liess, konnte ich vor Augenlust gar nicht denken, dass dies gestohlenes Gut sein m?sse. Nun stellte sie mehrere Kristall-Fl?schchen mit Wohlger?chen und Salben aus dem K?stchen auf den Block, zog feine K?mme und Zahnb?rsten hervor und begann sich zu putzen und zu schm?cken wie die Nacht, die mit dem Monde Hochzeit machen will. Sie nahm die kleine von buntem Stroh geflochtene M?tze von ihrem Kopf, und ein Strom von schwarzen Haaren st?rzte ihr ?ber die Schultern; sie gewann dadurch ein reizendes und wildes Ansehen, wenn ihre weissen Aug?pfel und die blanken Z?hne aus den schwarzen M?hnen hervor funkelten. Sie k?mmte sich, schl?ngelte sich goldene Schn?re in die Z?pfe, die sie flocht und kunstreich wie eine Krone um das sch?ne runde K?pfchen legte. Sie wusch sich das Gesicht und die H?nde, putzte die Z?hne, beschnitt sich die N?gel und tat alles mit so unbegreiflicher Zierlichkeit, Anmut und hinreissender Schnelligkeit der Bewegungen, dass es mir vor den Augen zitterte und bebte. Als sie die brillantenen Ohrringe in den kleinen schwarzen Muschel-?hrchen befestigte und die glitzernden Zitternadeln in den Flechtenkranz steckte, und die Korallen und Bernsteinschn?re um das braune H?lschen legte, und dabei hin und her zuckte wie ein Wunderwerkchen, gingen mir die Augen ?ber. Sie begoss sich mit Wohlger?chen, rieb sich die schwarzen Patschchen mit duftendem ?l und steckte sich ein blitzendes Ringlein um das andere an die schlanken Fingerchen. Nun stellte sie einen Spiegel auf und bleckte die Z?hnchen so artig hinein, es ist nicht zu beschreiben. Und bei allem dem donnerte und blitzte es draussen, und ihre Eile ward immer gr?sser. Ich verstehe mich auf Lichtwirkungen in der Nacht, aber ich habe mein Lebtag kein solches Feuerwerk gesehen, kein Blitzen auf so sch?nem dunkeln Grund, als das Spiel der Diamanten und Perlen auf ihr; denn sie war ein wundersch?nes, frei, k?hn, scheu und z?chtig bewegtes Menschenbild.

Fl?chtig packte sie nun alle Ger?te wieder in das K?stchen, steckte noch eine handvoll weisses Zuckerwerk in das M?ulchen und knupperte wie eine Maus, sah mit scheuen Blicken um sich her, ob wir auch schliefen, w?hrend sie das K?stchen wieder unter die alte Trommel stellte. Die schwarze Katze, die auf derselben schlief, erhob sich dabei und machte einen hohen Buckel, als wundere sie sich ?ber sie, da sie ihr mit den funkelnden H?nden ?ber den R?cken strich. Nun brachte sie ein feines Hemd von weisser Seide, legte es ?ber den Arm und fing an, ihr Mieder aufzuschn?ren, wobei sie uns den R?cken kehrte. Es sah aus, als werfe sie Kussh?ndchen aus, wenn sie die Nestel zog. Nun aber schl?pfte sie in die K?che undhurt by Pa no more."

At the brave look in the pinched, small face, Penny choked up. She gathered the lad to her. "No, Billy, Maw won't have any more pain of any sort, and don't you worry. I'm going to take care of you little fellows."

She would have said more, but another crash from outside interrupted. She raced for the window through which the previous bullet had come, and saw a startling sight. Mort Cavendish was clawing at his throat and staggering like a drunken man. But only for an instant. Then his legs caved as he crumpled to the ground.

Penny ran from the house and splashed through the puddles on the ground to where Mort lay. Yuma, running from another direction, reached the fallen man at about the same time.

"Stand back," he said. "I'll tend tuh things." He rolled Mort over. The wound in the neck, just beneath the jawbone, was still clasped by the hand of the unconscious man. Red moisture seeped between his fingers. Yuma drew a bandanna from his pocket, then paused as he looked again at Penny. "I told yuh tuh stand back," he said. "I got tuh have a look at this wound."

"Go on and have a look," snapped the girl. "Feel his pulse and see if he's still alive."

"He's livin', all right, but you vamoose--this mayn't be a pleasant sight tuh see."

"What do you take me for, a sissy? Pull his hand away, and let's see how badly he's hurt."

Yuma nodded, muttering beneath his breath. Penny noticed that the big cowboy was now fully composed and at ease. He seemed competent and direct in manner. His flustered embarrassment of the corral was gone. He examined the wound with a skill that showed familiarity with such things. Though it bled profusely, Yuma said, "Just grazed him. I reckon he'll live without no trouble."

"If he lives, he'll hang! He's murdered Becky," said Penny flatly. "And I hope he lives."

Yuma, holding the bandanna against the wound, looked at the girl and spoke with an exasperating drawl.

"Maybe you ain't heard straight, Miss Penny, but I tried tuh tell you a little while ago that they don't hang killers in this Basin. What they do is tuh hire 'em an' sleep 'em an' eat 'em an' keep 'em hid so's the law cain't git at 'em."

Penny chose to let the speech pass for the time being. There were other things that needed attention. Yuma looked at the wound and commented, "Maybe I better put a tourniquet around his neck tuh stop the bleedin'."

"A tourniquet would strangle him," advised Penelope.

Yuma nodded. "I know it."

Vince came running to investigate the shots, with Jeb ambling behind.

"Who done it, who shot him?" demanded Vince in a loud voice. He elbowed Yuma to one side and bent to examine the wound. "Better git him tuh the house; there's more room there than here in the shack." Yuma nodded silently. "Well, go on," snapped Vince. "Pick him up an' carry him to Bryant's house."

Penny watched the blond Yuma lift Mort off the ground as if he had been a baby. He tossed him over one shoulder as he might have done with a sack of flour and walked toward the house, followed by Vince. Penny turned abruptly and bumped into Jeb, who stood close behind her.

"Oh," she said, "I'm sorry. I've got to get back to Becky's and take care of the children."

Jeb nodded. "What o' Becky?" he asked.

"Mort killed her. I don't know who shot Mort."

Jeb said, "Bryant himself done it. He's standin' on the porch with a rifle right now, watchin' what goes on."

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