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Read Ebook: Jenseits der Schriftkultur — Band 2 by Nadin Mihai

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Ebook has 609 lines and 45170 words, and 13 pages

Jenseits der Schriftkultur 1999 by Mihai Nadin

Das Zeitalter des Augenblicks

Aus dem Englischen von Norbert Greiner

Inhalt

VORWORT ZUR DEUTSCHEN AUSGABE EINLEITUNG: SCHRIFTKULTUR IN EINER SICH WANDELNDEN WELT Alternativen

Jenseits der Schriftkultur

KAPITEL 1: DIE KLUFT ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN

Kontrastfiguren Taste w?hlen--dr?cken Das Leben ist schneller geworden Aufgeladene Schriftkultur Der Mensch entwirft, der Mensch verwirft. Jenseits der Schriftkultur Ein bewegliches Ziel Der weise Fuchs "Und zwischen uns der Abgrund" Wiedersehen mit Malthus In den Fesseln der Schriftkultur

KAPITEL 2: DIE USA--SINNBILD F?R DIE KULTUR DER SCHRIFTLOSIGKEIT

Dem Handel zuliebe "Das Beste von dem, was n?tzlich ist und sch?n" Das R?ckspiegelsyndrom

KAPITEL 1: VON DEN ZEICHEN ZUR SPRACHE

Wiedersehen mit semeion Erste Zeichenspuren Skala und Schwelle Zeichen und Werkzeuge

KAPITEL 2: VON DER M?NDLICHKEIT ZUR SCHRIFTLICHKEIT

Individuelles und kollektives Ged?chtnis Kulturelles Ged?chtnis Existenzrahmen Entfremdung von der Unmittelbarkeit

KAPITEL 3: M?NDLICHKEIT UND SCHRIFT IN UNSERER ZEIT: WAS VERSTEHEN WIR, WENN WIR SPRACHE VERSTEHEN?

Best?tigung als Feedback M?ndlichkeit und die Anf?nge der Schrift Annahmen Wie wichtig ist Literalit?t? Was ist Verstehen? Worte ?ber Bilder

KAPITEL 4: DIE FUNKTIONSWEISE DER SPRACHE

Ausdruck, Kommunikation, Bedeutung Die Gedankenmaschine Schrift und der Ausdruck von Gedanken Zukunft und Vergangenheit Wissen und Verstehen Eindeutig, zweideutig, mehrdeutig Die Visualisierung von Gedanken Buchstabenkulturen und Aphasie

KAPITEL 5: SPRACHE UND LOGIK

Logiken hinter der Logik Die Pluralit?t intellektueller Strukturen Die Logik von Handlungen Sampling Memetischer Optimismus

KAPITEL 1: SCHRIFTKULTUR, SPRACHE UND MARKT

Vorbemerkungen Products "R" Us Die Sprache des Marktes Die Sprache der Produkte Handel und Schriftkultur Wessen Markt? Wessen Freiheit? Neue M?rkte, Neue Sprachen Alphabetismus und das Transiente Markt, Werbung, Schriftlichkeit

KAPITEL 2: SPRACHE UND ARBEITSWELT

Innerhalb und ausserhalb der Welt Wir sind, was wir tun Maschine und Schriftkultur Der Wegwerfmensch Die Skala der Arbeit und die Skala der Sprache Angeborene Heuristik Alternativen Vermittlung der Vermittlung

KAPITEL 3: SCHRIFTKULTUR, BILDUNG UND AUSBILDUNG

Das H?chste und das Beste Das Ideal und das Leben Relevanz Tempel des Wissens Koh?renz und Verbindung Viele Fragen Eine Kompromissformel Kindheit Welche Alternativen?

KAPITEL 1: SPRACHE UND BILD

Wie viele Worte in einem Blick? Das mechanische und das elektronische Auge Wer hat Angst vor der Lokomotive? Hier und dort gleichzeitig Visualisierung

KAPITEL 2: DER PROFESSIONELLE SIEGER

Sport und Selbstkonstituierung Sprache und k?rperliche Leistung Der ?illiterate? Athlet Ideeller und profaner Gewinn

KAPITEL 3: WISSENSCHAFT UND PHILOSOPHIE - MEHR FRAGEN ALS ANTWORTEN

Rationalit?t, Vernunft und die Skala der Dinge Die verlorene Balance Gedanken ?ber das Denken Quo vadis, Wissenschaft? Raum und Zeit: befreite Geiseln Koh?renz und Diversit?t Computationale Wissenschaft Wie wir uns selbst wegerkl?ren Die Effizienz der Wissenschaft Die Erforschung des Virtuellen Die Sprache der Weisheit In wissenschaftlichem Gewand Wer braucht Philosophie und wozu?

KAPITEL 4: EIN GESP?R F?R DESIGN

Die Zukunft zeichnen Die Emanzipation Konvergenz und Divergenz Der neue Designer Virtuelles Design

KAPITEL 5: POLITIK: SO VIEL ANFANG WAR NOCH NIE

Die Permissivit?t der kommerziellen Demokratie Wie ist es dazu gekommen? Politische Sprachen Kann Schriftlichkeit zum Scheitern der Politik f?hren? Die Krabben haben pfeifen gelernt Von Stammesh?uptlingen, K?nigen und Pr?sidenten Rhetorik und Politik Die Justiz beurteilen Das programmierte Parlament Eine Schlacht, die wir gewinnen m?ssen

KAPITEL 6: GEHORSAM IST ALLES

Der erste Krieg jenseits der Schriftkultur Krieg als praktische Erfahrung Das Milit?r als Institution Vom schriftgebundenen zum schriftlosen Krieg Der Nintendo-Krieg Blicke, die t?ten k?nnen

KAPITEL 1: DIE INTERAKTIVE ZUKUNFT: DER EINZELNE, DIE GEMEINSCHAFT UND DIE GESELLSCHAFT IM ZEIT-ALTER DES INTERNETS

Das ?berwinden der Schriftkultur Das Sein in der Sprache Die Mauer hinter der Mauer Die Botschaft ist das Medium Von der Demokratie zur Medio-kratie Selbstorganisation Die L?sung ist das Problem. Oder ist das Problem die L?sung? Der Umgang mit den Wahlm?glichkeiten Der richtige Umgang mit den Wahlm?glichkeiten Abw?gungen Aus Schnittstellen lernen

KAPITEL 2: EINE VORSTELLUNG VON DER ZUKUNFT

Kognitive Energie Falsche Vermutungen Netzwerke kognitiver Energie Unebenheiten und Schlagl?cher Die Universit?t des Zweifels Interaktives Lernen Die Begleichung der Rechnung Ein Weckruf Konsum und Interaktion Unerwartete Gelegenheiten

NACHWORT: UMBRUCH VERLANGT UMDENKEN

LITERATURHINWEISE

PERSONENREGISTER

?BER DEN AUTOR

Vorwort zur deutschen Ausgabe

Unsere Welt ist in Unordnung geraten. Die Arbeitslosigkeit ist eine grosse Belastung f?r alle. Sozialleistungen werden weiter drastisch gek?rzt. Das Universit?tssystem befindet sich im Umbruch. Politik, Wirtschaft und Arbeitswelt durchlaufen Ver?nderungen, die sich nicht nach dem gewohnten ordentlichen Muster des sogenannten Fortschritts richten. Gleichwohl verfolgen Politiker aller Couleur politische Programme, die mit den eigentlichen Problemen und Herausforderungen in Deutschland nicht das Geringste zu tun haben. Das vorliegende Buch m?chte sich diesen Herausforderungen widmen, aus einer Perspektive, die die Zwangsl?ufigkeit dieser Entwicklung betont.

Wenn man eine Hypothese vorstellt, ben?tigt man ein geeignetes Pr?ffeld. In meinen Augen ist Deutschland am besten daf?r geeignet. In keinem anderen Land der Welt l?sst sich die Dramatik des Umbruchs so unmittelbar verfolgen wie hier. In Deutschland treffen die Kr?fte und Werte, die zu den grossen historischen Errungenschaften und den katastrophalen historischen Fehlleistungen dieses Landes gef?hrt haben, mit den neuen Kr?ften und Werten, die das Gesicht der Welt ver?ndern, gewissermassen in Reinform zusammen.

An Ordnung, Disziplin und Fortschritt gew?hnt, beklagen die B?rger heute eine allgegenw?rtige l?hmende B?rokratie, die von Regierung und Verwaltung ausgeht. Fr?her galt das, verbunden mit dem Namen Bismarcks, als gute deutsche Tugend, eine der vielen Qualit?tsmaschinen ?Made in Germany?. Im Verlauf der Zeit aber wurde der B?rger abh?ngig von ihr und konnte sich nicht vorstellen, jemals ohne sie auszukommen. Die Mehrheit schreckt vor Alternativen zur?ck und m?chte nicht einmal ?ber sie nachdenken. Gepr?gt von Technik und Qualit?tsarbeit ist die Vorstellung, dass das Industriezeitalter seinem Ende entgegengeht, den meisten eine Schreckensvision. Sie w?rden eher ihre Schreberg?rten hergeben als die digitale Autobahn zu akzeptieren, die doch die Staus auf ihren richtigen Autobahnen zu den Hauptverkehrszeiten abbauen k?nnte--ich betone das ?k?nnte?. Noch immer lebt es sich gut durch den Export eines technischen und wissenschaftlichen Know-how, dessen Glanzzeit allerdings vor?ber ist.

Als ein hochzivilisiertes Land ist Deutschland fest entschlossen, den barbarischen Teil seiner Vergangenheit hinter sich zu lassen. Der Klarheit halber sei gesagt, was ich unter barbarisch verstehe: Hitler-Deutschland verdient keinen anderen Namen, ebensowenig wie alle anderen ?usserungen von Aggression, Antisemitismus und Rassismus, die noch immer nicht der Vergangenheit angeh?ren. Aber bis heute hat man nicht verstanden, dass eben jene pragmatische Struktur, die die industrielle Kraft Deutschlands begr?ndete, auch die destruktiven Kr?fte beg?nstigte. Das wiedervereinigte Deutschland ist bereit, in einer Welt mit globalen Aufgaben und globalen Problemen Verantwortung zu ?bernehmen. Es setzt sich unter anderem f?r den Schutz des tropischen Regenwaldes ein und zahlt f?r Werte--den Schutz der Umwelt--statt f?r Produkte. Aber die politischen F?hrer Deutschlands und mit ihnen grosse Teile der Bev?lkerung haben noch nicht begriffen, dass der Osten des Landes nicht unbedingt ein Duplikat des Westens werden muss, damit beide Teile zusammenpassen. Differenz, d. h. Andersartigkeit, ist eine Qualit?t, die sich in Deutschland keiner grossen Wertsch?tzung erfreut. Verlorene Chancen sind der Preis, den Deutschland f?r diese preussische Tugend der Gleichmacherei bezahlen muss.

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