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Read Ebook: Papa Hamlet by Holmsen Bjarne P Bjarne Peter

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Ebook has 560 lines and 12837 words, and 12 pages

"Ja! Es ist so! Es ist so, Amalie! Aber sie schreiben mir noch immer nicht! Sie haben da Leute, Leute--Leute? Pah! St?mp'rr! 0 Schmach, die Unwert schweigendem Verdienst erweist!"

jetzt hatte Amalie, die dies Thema bereits kannte, etwas aufgesehn.

"Ja...es w?re am Ende doch gut, wenn du einmal ..."

Ihre Stimme klang heiser, belegt.

"Ja, so wird es kommen! Vielleicht...bei meiner Schwachheit und Melancholie..."

Der kleine Krebsrote schmatzte! Seine Flasche war jetzt so gut wie leer.

"Ich werde selbst hingehn m?ssen und f?rliebnehmen mit dem, was man mir anzubieten wagt! Das Leben ist brutal, Amalie! Verflucht! Wenn man wenigstens einen Rock zum Ausgehen h?tte!"

Sein Tenor war jetzt ?bergeschnappt, er hatte sich wieder lang ?ber das Sofa zur?ckgeeselt.

Gro?e Pause...

Die D?cher drau?en hatten sich allm?hlich braun gef?rbt. Die Sonne an dem gro?en runden Schornstein dr?ben war verblichen.

Frau Thienwiebel fing jetzt hinten in ihrer Ecke zu husten an.

"Herr Gott, Niels! Ich mu? ja inhalieren! Da, nimm doch mal das Kind!"

"Nat?rlich! Auch noch Kinderfrau! Oh, Ich rei?e Possen wie kein andrer! Was kann ein Mensch auch andres tun als lustig sein? Still, Krabbe!! " Der kleine Krebsrote schwieg wieder. Er war noch nie so verbl?fft gewesen.

"Da! Nimm's! Kau's! Fri?! Verschluck's!"

Der gro?e Thienwiebel hatte es jetzt sogar ?ber sich gewonnen, seinem ungeratnen Spr??ling auch den Schnuller in den Mund zu stopfen. Mehr war unm?glich zu verlangen!

Amalie hatte unterdessen die Ofenr?hre aufgemacht und entnahm ihr jetzt einen kleinen, gr?nglasierten Kochtopf. Ein nach Salbei duftender Brodem entstieg ihm. Nachdem sie dann noch das kleine Geschirr neben den Ofen auf einen Stuhl und sich selbst auf die Fu?bank davor gesetzt hatte, machte sie jetzt ihren Mund auf und atmete das hei?e Zeug langsam ein.

Der gro?e Thienwiebel, der sich unterdes mit seinem impertinenten kleinen Krebsroten auf die Tischkante placiert hatte, sah ihr nachdenklich zu.

"Hm! Wei?t du, Amalie?

"Hm??"

"Wei?t du? Wir haben eigentlich eine ganz falsche Methode, das Kind zu n?hren, Amalie!"

"Ach was!"

"Ich sage, eine Methode! Eine verkehrte Methode, Amalie!"

"Aber..."

"Verla? dich drauf! Eine unnat?rliche, Amalie!"

"Ja, du lieber Gott..."

"Eine unnat?rliche...Wir sollten das Kind nicht mit der Flasche tr?nken!"

"Nich? Na, womit denn sonst?"

"Du selbst solltest es eben tr?nken!"

"Ich?"

"Gewi?, Amalie!"

"Ach lieber Gott! Ich! Selbst!".

"Nun! Warum nicht?"

"Ich?? Bei meiner schwachen, kranken Brust jetzt?"

"Ach was! Das bildest du dir ja nur ein, Amalie! Ich sage die, du bist v?llig gesund. Du bist v?llig gesund, sag ich!...?brigens: Ein Kind kann ein f?r allemal nur dann gedeihen, wenn es die Mutter selbst s?ugt!"

Herr Thienwiebel war jetzt ganz eifrig geworden. Seine Langeweile von vorhin schien er v?llig vergessen zu haben. Er schien es sogar nicht bemerkt zu haben, da? dem kleinen zappelnden Wurm auf seinen Knien der Schnuller wieder heruntergekullert war.

"Verla? dich drauf, Amalie! Ich sage, die nat?rlichste Methode ist immer die beste! Denk doch mal: was sollten denn sonst die Negerweiber anfangen! Sie haben keine Flaschen! Sie n?hren ihre Kinder selbst, siehst du...und,und--nun ja! Und sie gedeihen dabei! Gedeihen! Na?"

"Ja, Niels, aber ich bin doch kein Negerweib!"

Der gro?e Thienwiebel l?chelte ?berlegen.

"Ja nun, du mu?t...hehe! Du mu?t mich eben verstehn, Amalie! He!"

Amalie hatte sich wieder tief ?ber ihren Salbeitopf geb?ckt.

"Ich wollte dir damit eben nur durch ein...ein...nun sagen wir durch ein Beispiel, andeuten, da? das Nat?rlichste immer das Vern?nftigste ist. Ich sehe eben durchaus nicht ein, warum die Negerweiber etwas vor uns voraushaben sollten!"

"Aber sie sind gesund!"

"Ach was! Das bildest du dir ja nur ein, Amalie, da? du krank bist!"

"Ich?"

"Allerdings, Amalie! Ich behaupte..."

Amalie war jetzt ein wenig ungeduldig geworden.

"Ach was! La? lieber das Kind nicht so schrein!"

"Auch das ist wieder nur so ein Vorurteil von dir, Amalie! Was schadet das! Ich habe gelesen, es ist nichts ges?nder! Die Lungen weiten sich dabei! Aber -- e...wie gesagt! Du solltest das Kind selbst tr?nken! Die heutige Kultur freilich, die Kultur der europ?ischen Welt..."

Die Kultur ?berging Amalie. Sie hielt sich nur an die Ermahnungen, die sie nun schon so oft zu h?ren bekommen hatte.

"So! So! Jawoll doch! Gewi?! Bei unserm Leben! Den ganzen Tag lebt man von Kaffee und Butterbrot! Ich m?chte wissen, wie das arme Wurm dabei gedeihen sollte!"

"Ha! Zu leben im Schwei? und Brodem eines eklen Betts, gebr?ht in F?ulnis, buhlend und sich paarend ?ber dem garst'gen Nest! Nicht wahr? Du willst damit sagen, da? ich an unsrer Lage schuld bin, Amalie!"

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