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Read Ebook: Französische Lyrik alter und neuer Zeit in deutschen Versen by Jaff Joseph Translator

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Ebook has 1578 lines and 95160 words, and 32 pages

Jacques Coeur hat alle ?berragt, Ein Herr ...! jetzt ein erloschnes Licht. Es gilt von ihm, was David sagt: >>Ich suchte ihn und fand ihn nicht.<< Im ?brigen hat mein Gedicht F?r eine Predigt keinen Raum, Ich leiste gern darauf Verzicht, Nur Pfaffen schlagen solchen Schaum.

Nie habe ich, sagt's allen Leuten, F?r einen Engel mich gehalten, Ich wollte niemals was bedeuten, Nie konnt ich aus dem vollen schalten. Still in der Erde, in der kalten, Ruht l?ngst mein Vater, und Freund Hain Naht schon dem M?tterlein, dem alten, Der Sohn wird auch zu finden sein.

Ich habe Toren, habe Weise, Hab Priester, Laien wohl gekannt, Hofleute, B?rger, Kinder, Greise, Geringe, grosse Herrn im Land, Und Damen auch im Prachtgewand, Geschm?ckt mit Halsgeschmeid und Ring, Jedwede Art und jeden Stand, Dem Tode keiner noch entging.

Der Tod fand Paris und Helenen, Er packt uns unter Qual und Schmerz, Wenn wir zum letzten Schlaf uns dehnen, Steigt uns die Galle in das Herz. Der Atem stockt, im Busen zerrt's, Der Schweiss bricht aus, da hilft kein Beten, O Gott, das Sterben ist kein Scherz, Kein B?rge kann uns da vertreten.

Der Tod macht alle bleich und gleich, Das Auge bricht, die Sinne schwinden, Der Hals schwillt an, das Fleisch wird weich, Die B?nder wollen nicht mehr binden. Die Frauen selbst, die zarten, linden, Ihr s?sser, liebenswerter Schoss, Er wird zu Staub, ein Spiel den Winden, Denn allen f?llt das gleiche Los.

Cl?ment Marot

Lied

Willst du dein Herz erquicken, Musst einen einzigen Blick Du meiner Liebsten schicken, Gott schenk ihr Gunst und Gl?ck! So hold wirst du sie finden, Dass dir zur selben Stund Wohl tausend Schmerzen schwinden, Ihr Gruss macht dich gesund.

Die Gaben meiner Sch?nen Erfreuen Herz und Sinn, Die Sehnsucht l?sst mich st?hnen, Wenn ich nicht bei ihr bin. Ihr Liebreiz macht mich beben, Bleich werd ich, wie der Tod, Doch ihre Huld schenkt Leben, Verscheucht, was mich bedroht.

An den K?nig, als ich bestohlen wurde

Ein Ungl?ck, Sire, alleine, das kommt selten! Euch, Herr, wird dieses Wort als Wahrheit gelten; Es kommt zu zweit, zu dritt, in ganzen Scharen, Ihr habt es leider selber ja erfahren. Und ich, ich bin kein F?rst, bin ?berhaupt Vor Euch ein Nichts. Doch wenn Ihr es erlaubt, Erz?hle ich die sch?nste der Geschichten.

Von meinem Diener will ich Euch berichten Aus der Gascogne, ein L?gner und ein Dieb, Er soff und frass und wusste, wo er blieb, Ein L?mmel, wie vom Galgen abgeschnitten, Im ?brigen bei allen wohl gelitten, Ein Bursch, in den die Dirnen sich vernarrten, Ein flotter Kerl bei Kegeln und bei Karten.

Der ehrenwerte Herr bekam nun Wind Von jener Summe, die Ihr mild gesinnt Mir j?ngst gemacht zur gn?digen Verehrung, Von meines Beutels pl?tzlicher Beschwerung. Des Nachts -- er pflegte l?nger sonst zu liegen -- Ist er in meine Kammer eingestiegen Und nahm das sch?ne Geld noch vor dem Morgen. Ich glaube kaum, er wollte es nur borgen, Denn keinem hat er was davon gesagt. Um wenig hat er sich grad nicht geplagt, Mein Hut, mein Wams, mein Gurt fiel ihm zum Raube, Die Stiefel und der Mantel und die Schaube; Das beste, was ich nur bei Hofe trug, War diesem Kenner grade gut genug. Ihr h?ttet ihn, es fehlte wohl nur wenig, F?r mich genommen, hoher Herr und K?nig.

Zum Schluss begab sich dann mein Seneschall Des graden Wegs in seines Herren Stall. Das schlechte Pferd missfiel dem guten Jungen, Flugs hat er auf das bessere sich geschwungen, Den Sattel nahm er und das Terzerol Und nichts vergass er als das Lebewohl. Er sp?rte um den Hals vielleicht ein W?rgen, Doch war der Held beritten wie Sankt J?rgen. Den Herrn hat er nicht aus dem Schlaf geweckt, Der war nicht gut gelaunt, als er's entdeckt. Der Herr war ich. Ihr werdet es verstehen, Der Morgen hat mich nicht vergn?gt gesehen, Fort waren alle meine sch?nen Kleider Und auch das beste meiner Rosse leider.

Dass auch das liebe Geld so schnell verschwand, Begriff schon etwas eher mein Verstand, Denn Euer Geld, vermeld ich untert?nig, Wird niemals bei mir warm, mein Herr und K?nig.

Doch damit ist das wenigste erz?hlt. Es ist noch etwas, was mich h?rter qu?lt, Was mich bei Tag und Nacht nicht mehr verl?sst Und mir in K?rze sicher gibt den Rest, Was in die Erde bringt mich armen Mann, Wo ich dann lustig weiter reimen kann. Mein armer K?rper windet sich und leidet, Mein Leib ist manchmal schier wie ausgeweidet, Drei Monat ist der Kopf schon eingezw?ngt, Die Brust ist stets beklommen und beengt, Die Beine k?nnen kaum den Rumpf noch tragen, Ganz ausgemergelt ist mein armer Magen. Die Krankheit scheint mich langsam aufzuzehren, Sie peinigt mich -- ich sag's in allen Ehren -- Sie peinigt mich, mein K?nig, ganz genau, Wie den Pariser seine liebe Frau.

Was sag ich noch! geschwunden ist der Leib Fast ganz, und nur zu Eurem Zeitvertreib Blieb etwas noch von meinem Geist am Leben, Viel kann er freilich nicht zum Besten geben. Um diesen kargen Rest, der vor Euch steht, Bem?ht sich, Herr, die halbe Fakult?t, Betastet meinen Puls, h?lt weisen Rat Und k?ndet als gewisses Resultat, Der Fr?hling heilt bestimmt mein bitteres Weh. Sehr gut gesagt! Was ich davon versteh, Ist dies: soll ich den Fr?hling nicht mehr sehn, Werd ich im Winter schon zu Grunde gehn; Bin ich dagegen schon im Winter tot, Dann hab ich um den Fr?hling keine Not.

So qu?l ich mich neun lange Monat schon. Verkauft ist alles, was mir der Cujon Nicht stahl. Ich hab mich k?mmerlich gepflegt, Das ganze in Latwergen angelegt. Doch, gn?diger Herr, deshalb d?rft Ihr nicht meinen, Dass ich mit Bitten will vor Euch erscheinen; Verwechselt mich nicht etwa mit dem Pack, Das ewig nur die Taschen f?llen mag. So manchen gab es, der nur immer nahm, Dazu, mein F?rst, besitz ich zuviel Scham, Auf Ehre, Sire, ich nehme nichts geschenkt! Doch wenn Ihr etwas mir zu leihen denkt, Sag ich nicht nein. Denn wie es geht, so geht's, Ein Gl?ubiger macht einen Schuldner stets.

Und wisst Ihr, Herr, wie ich die Schuld will zahlen? Das weiss noch keiner, Sire! ich will nicht prahlen, Ihr ahnt ja nicht, wie gl?cklich Ihr es trefft, Ihr macht dabei ein gl?nzendes Gesch?ft, Es ist wahrhaftig keine ?bertreibung!

Ich geb Euch eine sichere Verschreibung -- Verlangt Ihr Zinsen, Herr? -- auf jene Frist, Wo einmal alle Welt zufrieden ist, Und wenn Ihr lieber wollt, mein F?rst, vielleicht Auf jenen Tag, da Euer Ruhm verbleicht. Traut Ihr Euch nicht, die Forderung so zu buchen, Will ich mir ein paar gute B?rgen suchen, Wenn Euch die F?rsten von Lothringen passen, K?nnt Ihr ja die im Notfall f?r mich fassen. Doch weiss ich wohl, Euch kommt's nicht in den Sinn, Dass ich nicht sicher und nicht ehrlich bin. Indessen hat man gerne was in H?nden, Deshalb will ich den Schuldbrief daran wenden, Der ist im Todesfall, bei meiner Ehr, So gut, wie wenn ich, Sire, unsterblich w?r.

Falls etwas mir zu leihen Ihr geruht, Lasst mich's in Gnaden wissen, seid so gut; Auf meinen G?tern -- kennt Ihr sie nicht, Sire? -- Erbaut ich j?ngst ein neues Luftschloss mir, Das muss ich jetzt bezahlen. Nur ein Tor Sorgt nicht bei Zeiten f?r die Zukunft vor.

Das w?re alles so in grossen Z?gen, Ich habe weiter nichts hinzuzuf?gen. Wollt ich noch eine Zeile niederschreiben, Ich f?rchte, Sire, ich k?nnte ?bertreiben. Dann schrieb' ich: Herr und K?nig der neun Musen, Der alle ihre Weisheit tr?gt im Busen, Du K?nig, mehr als Mars an Ehren reich, Du K?nig, dem kein anderer jemals gleich, Gott gebe Dir und Deinem stolzen Thron Des Erdballs ganzen Umkreis noch zum Lohn, Sowohl zum Heil der rollenden Maschine, Wie auch, dass Dir zum Ruhme solches diene.

Pierre Corneille

Stanzen

L?sst mein Angesicht auch sehen, Gr?fin, dass die Zeit verstrich, Euch wird es nicht besser gehen, Seid Ihr erst so alt wie ich.

All und jedem dr?ckt ihr Zeichen Auf die Zeit, eh' sie entweicht, Eure Rosen wird sie bleichen, Wie sie mir das Haar gebleicht.

In denselben Bahnen gleiten Ewig die Planeten hin, Was Ihr seid, war ich vor Zeiten, Und Ihr werdet, was ich bin.

Immerhin darf k?hn ich sagen, Etwas, Gr?fin, nenn ich mein, Was vielleicht in sp?ten Tagen Noch wird unvergessen sein.

Sind auch holde Reize Euer, Wisst, ein Reiz, den Ihr jetzt hasst, Strahlt einst noch in hellem Feuer, Wenn der Eure l?ngst verblasst.

Er nur wird den Ruhm bewahren Euren Augen, Eurem Haar, Er erz?hlt nach tausend Jahren, Was an Euch mir teuer war.

Bei den B?rgern jener Welten Hat mein Wort noch guten Klang, Werdet Ihr f?r sch?n dann gelten, Schuldet mir Ihr daf?r Dank.

Wollet gn?digst drum bedenken: Ist ein Graukopf keine Zier, Muss man ihm doch Achtung schenken, Gleicht er, sch?ne Gr?fin, mir.

Pierre-Jean de B?ranger

Meine Berufung

Ich kam auf diese Erde Ge?ngstigt und verzagt, Kaum h?tte aus der Herde Ich je mich vorgewagt. Mein Weinen und mein Klagen Verhauchte fast im Wind, Da h?rte Gott ich sagen: So singe doch, mein Kind!

Der Reichtum f?hrt mit vieren, Verlacht des Armen Not, Wenn sie vorbei kutschieren, Bespritzt uns nur der Kot. Euch habe ich im Magen! Doch macht der Zorn mich blind, Dann h?re Gott ich sagen: So singe doch, mein Kind!

Weich bin ich nicht gebettet, Zum Einerlei verdammt, Gefesselt und gekettet An mein bescheiden Amt. Muss ich zu sehr mich plagen, Dass Brot mein Arm gewinnt, Dann h?re Gott ich sagen: So singe doch, mein Kind!

Manch Gl?ck hab ich gefunden In meines Lebens Mai, Die Jahre sind entschwunden, Es ist damit vorbei. Doch will mein Herz mal fragen, Warum das Gl?ck zerrinnt, Dann h?re Gott ich sagen: So singe doch, mein Kind!

So will ich ewig singen, Will singen bis zuletzt, Will jedem Freude bringen, Den mein Gesang erg?tzt. Wo frohe Herzen schlagen, Die freundlich mir gesinnt, Da h?re Gott ich sagen: So singe doch, mein Kind!

Die Dachkammer

Die Bude unterm Dach! Ich seh sie wieder, Wo frohe Armut Lehrerin mir war, Ich hatte meine Freunde, meine Lieder, Mein M?dchen hatte ich und zwanzig Jahr. Der Narren lachte keck ich und der Weisen, Da ich des Lenzes Bl?tentraum genoss, Sechs Treppen hoch durft ich mich gl?cklich preisen Mit zwanzig Jahren hier im Dachgeschoss.

Ein Bodenloch! Ich kann es nicht bestreiten; Hier war's, wo meine harte Bettstatt stand, Dort seh ich noch die Verse, die vor Zeiten Mit Kohle ich gekritzelt an die Wand. Doch ach, die Freuden, die sind l?ngst entschwunden, Die meine Uhr mir mitleidvoll erschloss, So oft den Weg ins Leihamt ich gefunden, Mit zwanzig Jahren aus dem Dachgeschoss.

Wie gern ist Liese mit vergn?gter Miene Hier oben einst erschienen zum Besuch! Vorm Fenster hat die Gute als Gardine Flink aufgeh?ngt ihr sch?nes neues Tuch. Am Boden lag der Hut. Nie mocht ich fragen, Wer ihn bezahlt hat, weil sie dies verdross; Wer wird sich auch um solche Fragen plagen Mit zwanzig Jahren hier im Dachgeschoss.

Hier haben wir begeistert und verwegen Die ganze Nacht gesungen und gezecht, Da bei Marengo Bonapartes Degen Die schlug, die ihm zu trotzen sich erfrecht. Viktoria schossen sie! Wir aber dachten, Nie kehrt zur?ck in unseres Helden Schloss Die Sippe Ludwigs, die wir stolz verlachten Mit zwanzig Jahren hier im Dachgeschoss.

Hinweg! hinweg! Ich k?nnte mich berauschen, Wo der Erinnerung Zauber mich umschwebt .... Ach, d?rfte meiner Tage Rest ich tauschen F?r einen Monat, den ich hier gelebt, F?r Liebe, Leichtsinn, Torheit, f?r Sekunden, Daraus im Traum ein Leben mir entspross, F?r alle Hoffnung, die ich einst gefunden Mit zwanzig Jahren hier im Dachgeschoss!

Der alte Korporal

Jetzt also vorw?rts, Kameraden, Die Stunde schl?gt, noch einen Kuss, Mein Pfeifchen brennt, Ihr habt geladen, Kommt, Kinder, machen wir nun Schluss. Die Jahre sind im Dienst geschwunden, Den ich Euch allen beigebracht, Doch niemals hab ich Euch geschunden! Nun gebet Acht, Heult nicht, gebt Acht, Heult nicht, gebt Acht, Nehmt Tritt, gebt Acht, Gebt Acht, gebt Acht, gebt Acht, gebt Acht!

Ein Leutnant denkt, er darf mich kr?nken, Ich wisch ihm eine aus, dem Wicht; Es tat ihm nichts, doch sowas schenken .... Mein Urteil sprach das Kriegsgericht. Wer nicht so rasch ist, handelt weiser, Am l?ngsten hab ich's nun gemacht, -- -- Ach was, ich diente meinem Kaiser! Nun gebet Acht, Heult nicht, gebt Acht, Heult nicht, gebt Acht, Nehmt Tritt, gebt Acht, Gebt Acht, gebt Acht, gebt Acht, gebt Acht!

An Arm und Bein darf Euch nichts liegen, Das Kreuz ist ein paar Knochen wert, Das meine holt ich in den Kriegen, Da wir die K?nige ausgekehrt. Manch Gl?schen gabt Ihr mir zum besten, Wenn ich erz?hlte auf der Wacht Von Schlachtenruhm und Siegesfesten, Nun gebet Acht, Heult nicht, gebt Acht, Heult nicht, gebt Acht, Nehmt Tritt, gebt Acht, Gebt Acht, gebt Acht, gebt Acht, gebt Acht!

Wer f?ngt dahinten an zu flennen? Die Tambourswitwe, dacht mirs schon! Hab Anno zw?lf beim tollen Rennen Die Frau gerettet sammt dem Sohn. Der Vater liegt im Schnee begraben, Den Jungen schleppt ich Tag und Nacht ... Kannst beten f?r mich alten Knaben! :|: Nun gebet Acht, :|:

Die Pfeife will nicht ziehen heute ... Jetzt hat sie Luft, was das nur war! Da sind wir. Wollt ihr etwa, Leute, Die Augen mir verbinden gar? Hier an der B?schung lasst mich stehen, Zielt nicht zu tief, h?bsch mit Bedacht ... M?gt Ihr die Heimat wieder sehen! :|: Nun gebet Acht, :|:

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