Read Ebook: Cölestine oder der eheliche Verdacht; Zweiter Theil (von 2) by Chownitz Julian
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Ebook has 122 lines and 13069 words, and 3 pages
Bei der Beschreibung der Thiere von Sierra Leone, p. 51, sagt der Verfasser:
>>Ich will zun?chst eine eigenth?mliche Art von Thieren beschreiben, welches die Weissen hier zu Lande Mandrill nennen; warum sie es so nennen, weiss ich aber nicht, noch h?rte ich je den Namen zuvor; auch k?nnen die, die es so nennen, mir es nicht angeben, es m?sste denn wegen der grossen Aehnlichkeit mit einem menschlichen Gesch?pf sein, da es durchaus keinem Affen gleicht. Erwachsen ist sein K?rper im Umfang so dick wie der eines mittelgrossen Mannes, -- seine Beine viel k?rzer, seine F?sse aber gr?sser, Arme und H?nde im Verh?ltniss. Der Kopf ist ungeheuer gross und das Gesicht breit und platt, ohne irgend welche Haare ausser an den Augenbrauen; die Nase ist sehr klein, der Mund breit, die Lippen d?nn. Das von einer weissen Haut bedeckte Gesicht ist ungeheuer h?sslich, ganz ?ber und ?ber faltig wie bei alten Leuten; die Z?hne sind breit und gelb; die H?nde haben ebensowenig Haare wie das Gesicht, aber dieselbe weisse Haut, w?hrend der ganze ?brige K?rper mit langem schwarzem Haar, wie ein B?r, bedeckt ist. Sie gehen niemals auf allen Vieren, wie Affen; wenn sie ge?rgert oder geneckt werden, schreien sie ganz wie Kinder ...<<
>>Als ich in Sherbro war, machte mir ein gewisser Mr. Cummerbus, den ich hernach noch zu erw?hnen Veranlassung haben werde, mit einem dieser merkw?rdigen Thiere ein Geschenk; die Eingebornen nennen sie Boggoe: es war ein junges, sechs Monate altes Weibchen, aber schon damals gr?sser als ein Pavian. Ich ?bergab es der Sorge eines der Sklaven, welcher wusste, wie es zu f?ttern und zu pflegen war, da es ein sehr zartes Thier war; sobald ich aber das Verdeck verliess, fingen die Matrosen an, es zu necken -- die einen sahen seine Thr?nen gern und h?rten es gern weinen; andere hassten seine Schmutznase; als einer, der es schlug, vom Neger, der es besorgte, angefahren wurde, sagte er dem Sklaven, er habe seine Landsm?nnin sehr gern und fragte ihn, ob er sie nicht gern zur Frau nehmen m?chte? Darauf antwortete der Sklave sehr schlagfertig: >>Nein, das ist nicht meine Frau; das ist eine weisse Frau, das ist eine passende Frau f?r Dich.<< Ich glaube, dieser ungl?ckliche Witz des Negers beschleunigte seinen Tod, denn am n?chsten Morgen fand man es todt unter der Winde.<<
William Smith's >>Mandrill<< oder >>Boggoe<< war ohne Zweifel ein Chimpanze, wie seine Beschreibung und Abbildung bezeugen.
Als daher Buffon im Jahre 1766 den vierzehnten Band seines grossen Werkes schrieb, kannte er aus pers?nlicher Anschauung das Junge von einer Art Afrikanischer menschen?hnlicher Affen und das Erwachsene einer Asiatischen Art, w?hrend er den Orang-Utan und den Smith'schen Mandrill aus Beschreibungen kannte. Ausserdem hatte der Abb? Prevost einen grossen Theil von Purchas' Wanderungen in seiner >>Histoire g?n?rale des Voyages<< ins Franz?sische ?bersetzt , und hier fand Buffon eine Uebersetzung von Andreas Battell's Beschreibung des Pongo und des Engeco. Alle diese Angaben versucht Buffon in dem >>Les Orang-outangs ou le Pongo et le Jocko<< ?berschriebenen Kapitel mit einander in Uebereinstimmung zu bringen. Dieser Ueberschrift ist die folgende Anmerkung beigef?gt:
>>Orang-outang, nom de cet animal aux Indes orientales: Pongo, nom de cet animal ? Lowando Province de Congo.<<
Nach Mittheilung der Beschreibung des grossen Pongo bemerkt Buffon mit Recht, dass alle >>Jockos<< und >>Orangs<<, die bis dahin nach Europa gebracht w?ren, jung gewesen seien; und er stellt die Vermuthung auf, dass sie im erwachsenen Zustande so gross wie der Pongo oder der >>grosse Orang<< sein m?chten, so dass er vorl?ufig die Jockos, Orangs und Pongos als alle zu einer Art geh?rig betrachtet. Und vielleicht war dies gerade soviel als der Zustand der Kenntniss zu jener Zeit erlaubte. Wie es aber kam, dass Buffon die Aehnlichkeit des Smith'schen Mandrill mit seinem eigenen Jocko ?bersah und den ersteren mit einem so g?nzlich verschiedenen Gesch?pf verwechselte, wie der Pavian mit blauem Gesicht ist, ist nicht leicht einzusehen.
Zwanzig Jahre sp?ter ?nderte Buffon seine Ansicht und ?usserte die Meinung, dass die Orangs eine Gattung mit zwei Arten bildeten, -- eine gr?ssere, der Pongo Battell's, und eine kleinere, der Jocko; dass die kleinere der ostindische Orang sei; und dass die jungen Thiere von Afrika, die er selbst und Tulpius beobachtet h?tten, nur junge Pongos w?ren.
Wenige Jahre sp?ter publicirte Radermacher, welcher eine hohe Stellung in der Regierung der holl?ndischen Besitzungen in Indien einnahm und ein th?tiges Mitglied der Batavischen Gesellschaft der K?nste und Wissenschaften war, im zweiten Bande der Verhandlungen dieser Gesellschaft eine Beschreibung der Insel Borneo, die zwischen 1779 und 1781 geschrieben ist und unter vielen anderen interessanten Dingen auch einige Bemerkungen ?ber den Orang enth?lt. Er meint, die kleinere Art des Orang-Utan, n?mlich die von Vosmaer und Edwards, werde nur auf Borneo und vorz?glich um Banjermassing, Mampauwa und Landak gefunden. Von dieser Art hatte er w?hrend seines Aufenthaltes in Indien einige f?nfzig gesehen; keiner aber war l?nger als h?chstens 2 1/2 Fuss. Radermacher f?hrt fort: die gr?ssere, oft f?r Chim?re gehaltene Art w?rde vielleicht noch lange daf?r gehalten worden sein ohne die Anstrengungen des Residenten in Rembang, Mr. Palm, welcher auf der R?ckreise von Landak nach Pontiana einen schoss und ihn, zur Uebersendung nach Europa, in Spiritus aufbewahrt nach Batavia schickte.
Palm's Brief, der die Beschreibung des Fanges enth?lt, lautet so: >>Eurer Excellenz sende ich hierbei einen Orang, von dem ich diesen Morgen ungef?hr um die achte Stunde h?rte; es ?bertrifft dies alle Erwartung, da ich schon vor langer Zeit den Eingebornen f?r einen Orang-Utan von vier oder f?nf Fuss H?he hundert Ducaten geboten hatte. Lange Zeit versuchten wir das M?gliche, um das schreckliche Thier lebendig in dem dichten Walde, ungef?hr halbwegs nach Landak, zu fangen. Wir vergassen selbst zu essen, so ?ngstlich waren wir, ihn nicht entwischen zu lassen; wir mussten uns aber in Acht nehmen, dass er sich nicht r?chte, da er fortw?hrend schwere St?cken Holz und gr?ne Zweige nach uns warf. Dies Spiel dauerte bis Nachmittag 4 Uhr, wo wir uns entschlossen, ihn zu schiessen. Dies gl?ckte mir auch sehr gut, und besser, als ich je vorher von einem Boote aus geschossen hatte. Die Kugel drang gerade in die Seite des Brustkastens ein, so dass er nicht sehr besch?digt wurde. Wir brachten ihn noch lebendig auf das Vordertheil des Schiffes und banden ihn fest; am andern Morgen starb er an seinen Wunden. Nach unserer Ankunft kam ganz Pontiana an Bord, um ihn zu sehen.<< Palm giebt seine Gr?sse vom Kopfe bis zur Ferse zu 49 Zoll an.
Ein ?usserst intelligenter deutscher Beamte, Baron von Wurmb, der zu jener Zeit eine Stellung im holl?ndisch-ostindischen Dienste hatte und Secretair der Batavischen Gesellschaft war, untersuchte dies Thier, und seine sorgf?ltige Beschreibung desselben erschien unter dem Titel: >>Beschrijving van der Groote Borneosche Orang-outang of de Oost-Indische Pongo<< in demselben Bande der Abhandlungen der Batavischen Gesellschaft. Nachdem von Wurmb seine Beschreibung aufgesetzt hatte, giebt er in einem, Batavia Febr. 18, 1781 datirten Briefe noch an, dass das Exemplar in Weingeist verwahrt nach Europa gesandt worden sei, um in die Sammlung der Prinzen von Oranien aufgenommen zu werden; >>ungl?cklicherweise<<, erz?hlt er weiter, >>h?ren wir, dass das Schiff Schiffbruch gelitten hat<<. Von Wurmb starb im Laufe des Jahres 1781, der Brief, in dem diese Stelle vorkommt, war der letzte, den er schrieb; in seinen nachgelassenen, im vierten Theile der Verhandlungen der Batavischen Gesellschaft publicirten Arbeiten findet sich eine kurze Beschreibung eines weiblichen Pongo von vier Fuss H?he mit Maassangaben.
Erreichte nun eines dieser Originalexemplare, nach denen von Wurmb's Beschreibung entworfen wurde, jemals Europa? Es wird gew?hnlich angenommen, dass sie her?bergekommen sind; aber ich bezweifle die Thatsache. Denn in der gesammelten Ausgabe von Camper's Werken ist der Abhandlung >>De l'Orang-outang<<, Tom. I, pag. 64-66, von Camper selbst eine sich auf die Arbeiten von Wurmb's beziehende Anmerkung beigef?gt, in der es heisst: >>Bis jetzt ist diese Affenart in Europa noch nie bekannt geworden. Radermacher hat die G?te gehabt, mir den Sch?del eines dieser Thiere zu schicken, welches drei und f?nfzig Zoll oder vier Fuss f?nf Zoll in der L?nge maass. Ich habe an Soemmerring in Mainz ein paar Skizzen geschickt, welche indessen mehr darauf berechnet sind, eine Idee von der Form als von der wirklichen Gr?sse der Theile zu geben.<<
Diese Skizzen sind von Fischer und von Lucae reproducirt worden und tragen das Datum 1783; Soemmerring erhielt sie im Jahre 1784. W?re eines der von Wurmb'schen Exemplare nach Holland gekommen, so w?rde es gewiss um diese Zeit Camper nicht mehr unbekannt geblieben sein, der nun aber fortf?hrt: >>Es scheint, dass seitdem noch einige mehr von diesen Ungeheuern gefangen worden sind; denn ein ganzes, sehr schlecht aufgestelltes Skelet, das an das Museum des Prinzen von Oranien geschickt war und welches ich erst am 27. Juni 1784 sah, war h?her als vier Fuss. Ich habe dies Skelet noch einmal am 19. December 1785 untersucht, nachdem es von dem geistvollen Onymus vorz?glich zurecht gemacht worden war.<<
Es scheint daher evident zu sein, dass dieses Skelet, welches zweifelsohne das ist, was immer unter dem Namen von Wurmb's Pongo ging, nicht von dem Thiere herr?hrt, welches er beschrieben hat, obschon es ihm ohne Frage in allen wesentlichen Punkten ?hnlich war.
Camper f?hrt dann fort, einige der wichtigsten Z?ge dieses Skelets zu erw?hnen, verspricht es gelegentlich im Detail zu beschreiben, und ist augenscheinlich im Zweifel ?ber die Beziehung dieses grossen >>Pongo<< zu seinem >>kleinen Orang<<.
Die versprochenen weiteren Untersuchungen wurden niemals ausgef?hrt, und so kam es, dass der Pongo von Wurmb's seinen Platz neben dem Chimpanze, Gibbon und Orang erhielt als eine vierte und colossale Art menschen?hnlicher Affen. Es konnte auch den damals bekannten Chimpanzes oder Orangs nichts weniger ?hnlich sein als der Pongo; denn alle zur Beobachtung gekommenen Exemplare vom Chimpanze und Orang waren von kleiner Statur, von eigenth?mlich menschlichem Ansehen, sanft und gelehrig; w?hrend Wurmb's Pongo ein Ungeheuer von beinahe doppelter Gr?sse, von grosser St?rke und Wildheit und sehr thierischem Ausdruck war; seine grosse vorstehende, mit starken Z?hnen bewaffnete Schnauze war ferner noch durch das Auswachsen der Wangen in fleischige Lappen entstellt.
Gelegentlich wurde dann, in Uebereinstimmung mit den ?blichen marodirenden Gewohnheiten der Revolutionsarmee, das Pongo-Skelet von Holland fort nach Frankreich geschafft, und 1798 gaben Geoffroy St. Hilaire und Cuvier Bemerkungen ?ber dasselbe mit der ausdr?cklichen Absicht, seine v?llige Verschiedenheit vom Orang und seine Verwandtschaft mit den Pavianen zu beweisen.
Selbst in Cuvier's >>Tableau El?mentaire<< und in der ersten Ausgabe seines grossen Werkes, des >>R?gne animal<<, wird der Pongo als eine Species Pavian aufgef?hrt. Es scheint indessen, dass Cuvier schon zeitig, im Jahre 1818, veranlasst wurde, seine Ansicht zu ?ndern und der Meinung beizutreten, die mehrere Jahre fr?her Blumenbach und nach ihm Tilesius ausgesprochen hatte, dass der Pongo von Borneo einfach ein erwachsener Orang sei. Im Jahre 1824 wies Rudolphi aus dem Zustande der Bezahnung ausf?hrlicher und vollst?ndiger, als es von seinen Vorg?ngern geschehen war, nach, dass die bis zu jener Zeit beschriebenen Orangs s?mmtlich junge Thiere w?ren und dass der Sch?del und die Z?hne des Erwachsenen wahrscheinlich so sein w?rden, wie sie der Wurmb'sche Pongo darb?te. In der zweiten Ausgabe des >>R?gne animal<< zieht Cuvier aus >>den Verh?ltnissen aller Theile<< und >>den Anordnungen der L?cher und N?hte des Sch?dels<< den Schluss, dass der Pongo der erwachsene Orang-Utan sei, >>wenigstens eine sehr nahe verwandte Art<<, und dieser Schluss wurde dann sp?ter ausser allen Zweifel gestellt durch die Abhandlung Professor Owen's, in den >>Zoological Transactions<< f?r 1835, und von Temminck in seinen >>Monographies de Mammologie<<. Temminck's Abhandlung ist ausgezeichnet durch die Vollst?ndigkeit des beigebrachten Nachweises ?ber die Modificationen, denen die Form des Orang nach Alter und Geschlecht unterliegt. Tiedemann ver?ffentlichte zuerst einen Bericht ?ber das Gehirn des jungen Orang, w?hrend Sandifort, M?ller und Schlegel die Muskeln und Eingeweide des erwachsenen beschrieben und den ersten detaillirten und glaubw?rdigen Bericht ?ber die Lebensart des grossen indischen Affen im Naturzustande gaben; da dann noch von sp?tern Beobachtern wichtige Zus?tze gegeben worden sind, so sind wir in diesem Augenblicke besser mit dem erwachsenen Zustand des Orang-Utan bekannt, als mit dem irgend eines der andern gr?sseren menschen?hnlichen Affen.
Er ist sicher der Pongo von Wurmb's; und er ist ebenso gewiss nicht der Pongo Battell's, da wir jetzt sehen, dass der Orang-Utan g?nzlich auf die grossen asiatischen Inseln Borneo und Sumatra beschr?nkt ist.
Und w?hrend die aufeinander folgenden Entdeckungen so die Geschichte des Orang aufkl?rten, wurde noch nachgewiesen, dass die einzigen andern menschen?hnlichen Affen in der ?stlichen Welt die verschiedenen Arten von Gibbon seien -- Affen von kleinerer Statur, und daher die Aufmerksamkeit weniger fesselnd als die Orangs, obgleich sie eine viel weitere Verbreitung haben und deshalb der Beobachtung viel zug?nglicher sind.
Obgleich der geographische Bezirk, der von dem >>Pongo<< und >>Engeco<< Battell's bewohnt wird, Europa so viel n?her ist, als der, in dem der Orang und Gibbon sich findet, so hat doch unsere Bekanntschaft mit den afrikanischen Affen langsamer zugenommen; und in der That ist die wahrheitsgetreue Erz?hlung des alten englischen Abenteurers erst in den letzten paar Jahren v?llig verst?ndlich gemacht worden. Erst 1835 wurde das Skelet des erwachsenen Chimpanze bekannt durch die Publication von Professor Owen's oben erw?hnter ausgezeichneter Abhandlung >>On the osteology of the Chimpanzee and Orang<< in den Abhandlungen der Zoologischen Gesellschaft, -- eine Abhandlung, welche durch die Genauigkeit der Beschreibung, die Sorgfalt in der Vergleichung und die Vortrefflichkeit der Abbildungen epochemachend war in der Geschichte unserer Kenntniss des kn?chernen Baues nicht bloss des Chimpanzes, sondern aller menschen?hnlichen Affen.
Durch die hier mitgetheilten detaillirten Untersuchungen wurde erwiesen, dass der alte Chimpanze in Bezug auf Gr?sse und Ansehen von den Tyson, Buffon und Traill bekannten jungen Formen so weit abweicht, wie der alte Orang vom jungen Orang; und die sp?tern ?usserst wichtigen Untersuchungen der Herren Savage und Wyman, eines amerikanischen Missionars und eines Anatomen, haben nicht bloss diesen Schluss best?tigt, sondern viele neue Einzelheiten beigebracht.
Eine der interessantesten unter den vielen werthvollen Entdeckungen, die Dr. Thomas Savage gemacht hat, ist die Thatsache, dass heutigen Tages die Eingebornen des Gaboonlandes den Chimpanze mit einem Namen bezeichnen -- >>Ench?-eko<< -- der offenbar identisch ist mit dem >>Engeko<< Battell's, eine Entdeckung, die von allen sp?teren Forschern best?tigt worden ist. War hierdurch aber bewiesen, dass Battell's >>kleineres Ungeheuer<< wirklich existirte, so lag nat?rlich die Vermuthung sehr nahe, dass sein >>gr?sseres Ungeheuer<<, der >>Pongo<<, fr?her oder sp?ter auch entdeckt werden w?rde. Und in der That hatte ein neuerer Reisender, Bowdich, unter den Eingebornen starke Beweise f?r die Existenz eines zweiten grossen Affen gefunden, der >>Ingena<< genannt wird, >>f?nf Fuss hoch und vier ?ber die Schultern breit<< ist, ein rohes Haus baut, ausserhalb dessen er schl?ft.
Dr. Savage war 1847 so gl?cklich, einen weiteren und ?usserst wichtigen Beitrag zu unserer Kenntniss der menschen?hnlichen Affen liefern zu k?nnen; denn als er wider Erwarten am Gaboonfluss zur?ckgehalten wurde, sah er im Hause des dort residirenden Missionars, Mr. Wilson, >>einen Sch?del, der von den Eingebornen als der eines affen?hnlichen Thieres bezeichnet wurde, das durch seine Gr?sse, B?sartigkeit und Gewohnheiten merkw?rdig w?re<<. Durch die Umrisse des Sch?dels und die Berichte mehrerer intelligenter Eingebornen >>wurde ich zu dem Glauben veranlasst<<, sagt Dr. Savage, >>dass er einer neuen Art von Orang angeh?re<<, wobei er den Ausdruck Orang in seinem ?lteren allgemeineren Sinne brauchte. >>Ich dr?ckte diese Meinung gegen Mr. Wilson aus mit dem Wunsche weiterer Untersuchung und mit der Bitte, wenn m?glich die Frage durch Inspection eines lebendigen oder todten Exemplars zu entscheiden.<< Das Resultat der vereinten Bem?hungen der Herren Savage und Wilson war nicht bloss ein sehr vollst?ndiger Bericht ?ber die Lebensweise des neuen Gesch?pfes, sondern sie leisteten der Wissenschaft noch einen wichtigeren Dienst dadurch, dass sie den bereits erw?hnten ausgezeichneten amerikanischen Anatomen, Professor Wyman, in den Stand setzten, nach einem reichen Material die unterscheidenden osteologischen Charaktere der neuen Form zu beschreiben. Das Thier wurde von den Eingebornen des Gaboon >>Eng?-ena<< genannt, ein offenbar mit dem >>Ingena<< Bowdich's identischer Name. Dr. Savage kam zu der Ueberzeugung, dass dieser letztentdeckte aller grossen Affen der lange gesuchte >>Pongo<< Battell's sei.
Die Richtigkeit der Folgerung ist in der That ausser allem Zweifel; denn es stimmt der >>Eng?-ena<< mit Battell's >>gr?sserem Ungeheuer<< nicht bloss in den hohlen Augen, der gr?sseren Statur, der schw?rzlichen oder grauen F?rbung ?berein, sondern der einzige andere menschen?hnliche Affe, der jene Breiten bewohnt, der Chimpanze, ist sofort durch seine geringere Gr?sse mit dem >>kleineren Ungeheuer<< zu identificiren, und selbst die M?glichkeit, dass er der >>Pongo<< sei, wird ausgeschlossen durch die Thatsache, dass er schwarz und nicht schwarzgrau ist, wobei kaum auf den wichtigen bereits erw?hnten Umstand aufmerksam gemacht zu werden braucht, dass er noch jetzt den Namen >>Engeko<< oder >>Ench?-eko<< f?hrt, unter dem ihn Battell kannte.
Bei dem Aufsuchen eines specifischen Namens f?r den >>Eng?-ena<< vermied Dr. Savage wohlweislich den vielfach missbrauchten Namen >>Pongo<<; da er vielmehr in dem alten Periplus des Hanno das Wort >>Gorilla<< fand als Bezeichnung f?r ein gewisses behaartes wildes Volk, welches der carthagische Reisende auf einer Insel an der afrikanischen K?ste entdeckt hatte, gab er seinem neuen Affen den specifischen Namen >>Gorilla<<, woher denn seine bekannte Benennung r?hrt. Vorsichtiger indessen als einige seiner Nachfolger identificirt Dr. Savage seinen Affen keineswegs mit Hanno's >>Wilden<<. Er sagt nur, dass die letzteren wahrscheinlich >>eine der Arten Orang seien<<; und ich stimme mit Brull? ?berein, dass kein Grund vorhanden ist, den heutigen >>Gorilla<< mit dem des carthagischen Admirals zu identificiren.
Seit dem Erscheinen der Abhandlung von Savage und Wyman ist das Skelet des Gorilla von Professor Owen und dem verstorbenen Professor Duvernoy vom Jardin des Plantes untersucht worden; der Letztere hat ferner eine werthvolle Beschreibung des Muskelsystems und vieler anderen Weichtheile geliefert. Auch haben afrikanische Missionare und Reisende den urspr?nglich von der Lebensweise dieses grossen menschen?hnlichen Affen gegebenen Bericht best?tigt und erweitert, eines Affen, der das eigenth?mliche Geschick hatte, zuerst der Welt im Allgemeinen bekannt und zuletzt wissenschaftlich untersucht zu werden.
Zwei und ein halbes Jahrhundert sind verflossen, seitdem Battell seine Geschichten vom >>gr?sseren und kleineren Ungeheuer<< dem Purchas erz?hlte, und beinahe so viel Zeit hat es bedurft, um zu dem klaren Resultate zu kommen, dass es vier bestimmte Arten menschen?hnlicher Affen gebe -- in Ost-Asien die Gibbons und Orangs, in West-Afrika den Chimpanze und den Gorilla.
Die menschen?hnlichen Affen, deren Entdeckungsgeschichte im Vorstehenden erz?hlt wurde, haben gewisse Merkmale der Structur und Verbreitungseigenth?mlichkeiten gemeinsam. So haben sie alle dieselbe Zahl von Z?hnen wie der Mensch -- sie besitzen vier Schneidez?hne, zwei Eckz?hne, vier falsche und sechs wahre Backz?hne in jeder Kinnlade, oder 32 Z?hne in allem, im erwachsenen Zustande. Sie geh?ren zu den Affen, die man Catarrhini nennt -- das heisst, ihre Nasenl?cher haben eine schmale Scheidewand und sehen nach abw?rts; ausserdem sind ihre Arme stets l?nger als ihre Beine, zuweilen ist der Unterschied gr?sser, zuweilen kleiner; ordnet man die vier Affen nach der L?nge ihrer Arme im Verh?ltniss zu der der Beine, so erhalten wir folgende Reihe: Orang , Gibbon , Gorilla , Chimpanze . Bei allen enden die Vordergliedmaassen in H?nde, die mit l?ngeren oder k?rzeren Daumen versehen sind; auch die grosse Zehe der F?sse, die stets kleiner als beim Menschen ist, ist weit beweglicher als bei diesem und kann wie ein Daumen dem ?brigen Fusse gegen?bergestellt werden. Keiner dieser Affen hat einen Schwanz und keiner besitzt die den niedrigeren Affen eigenen Backentaschen. Endlich sind sie alle Bewohner der alten Welt.
Die Gibbons sind die kleinsten, schlankesten und mit den l?ngsten Gliedmaassen versehenen menschen?hnlichen Affen: ihre Arme sind l?nger im Verh?ltniss zu ihrem K?rper als die irgend eines anderen menschen?hnlichen Affen, so dass sie den Boden erreichen, selbst wenn sie aufrecht stehen. Ihre H?nde sind l?nger als die F?sse, und sie sind die einzigen Anthropoiden, welche Schwielen haben wie die niedrigeren Affen. Sie sind verschieden gef?rbt. Die Orangs haben Arme, welche bei aufrechter Stellung des Thieres bis zu den Kn?cheln reichen; ihre Daumen und grossen Zehen sind sehr kurz, ihre F?sse l?nger als die H?nde. Der K?rper ist von rothbraunem Haar bedeckt und die Seiten des Gesichts sind bei erwachsenen M?nnchen in zwei halbmondf?rmige biegsame Ausw?chse, wie fettige Geschw?lste, verl?ngert. Die Chimpanzes haben Arme, welche bis unter die Knie reichen; sie haben grosse Daumen und grosse Zehen, ihre H?nde sind l?nger als ihre F?sse, und ihr Haar ist schwarz, w?hrend die Haut des Gesichts bleich ist. Der Gorilla endlich hat Arme, welche bis zur Mitte des Beins reichen, grosse Daumen und grosse Zehen, F?sse l?nger als die H?nde, ein schwarzes Gesicht und dunkelgraues Haar.
Eine genaue Kenntniss der Gewohnheiten und Lebensweise der menschen?hnlichen Affen zu erhalten, ist selbst noch schwieriger gewesen, als eine richtige Darstellung ihres K?rperbaues.
Nur einmal in jeder Generation wird man einen Wallace finden, der k?rperlich, geistig und gem?thlich geeignet ist, ohne Schaden durch die tropischen Wildnisse Amerikas und Asiens zu wandern, prachtvolle Sammlungen auf seinen Wanderungen zu machen und bei alledem noch scharfsinnig die sich aus seinen Sammlungen ergebenden Schlussfolgerungen zu ziehen. Dem gew?hnlichen Erforscher oder Sammler bieten die dichten W?lder des aequatorialen Asiens und Afrikas, welche die Lieblingsaufenthaltsorte des Orang, Chimpanze und Gorilla bilden, Schwierigkeiten von nicht gew?hnlicher Gr?sse dar; und ein Mann, welcher sein Leben wagt selbst bei einem kurzen Besuch an den Fieberk?sten dieser Gegenden, ist wohl zu entschuldigen, wenn er vor den Gefahren des Innern zur?ckschreckt, wenn er sich damit begn?gt, den Fleiss der besser acclimatisirten Eingebornen zu reizen, und die mehr oder weniger mythischen Berichte und Ueberlieferungen zu sammeln und neben einander zu stellen, mit denen jene ihn nur zu gern versehen.
Auf eine solche Weise entstanden die meisten der fr?heren Beschreibungen der Lebensweise der menschen?hnlichen Affen; und selbst jetzt noch muss ein guter Theil von dem, was dar?ber cursirt, als nicht sicher begr?ndet zugegeben werden. Die besten Nachrichten, die wir besitzen, sind die fast g?nzlich auf europ?ischen Zeugnissen beruhenden ?ber die Gibbons; die n?chst besten Zeugnisse betreffen die Orangs, w?hrend unsere Kenntniss von den Gewohnheiten des Chimpanze und Gorilla weitere Beweise von unterrichteten europ?ischen Augenzeugen dringend bed?rfen.
Wenn wir daher versuchen, uns von dem einen Begriff zu machen, was wir ?ber diese Thiere zu glauben berechtigt sind, so wird es zweckm?ssig sein, mit den bestgekannten menschen?hnlichen Affen, den Gibbons und Orangs, zu beginnen und die vollst?ndig zuverl?ssigen Nachrichten ?ber diese als eine Art Criterium f?r die Wahrheit oder Falschheit der ?ber die andern verbreiteten Erz?hlungen zu benutzen.
Dr. Salomon M?ller, ein ausgezeichneter holl?ndischer Naturforscher, welcher viele Jahre lang im ostindischen Archipel lebte und auf dessen pers?nliche Erfahrungen ich mich h?ufig zu beziehen Veranlassung haben werde, giebt an, dass die Gibbons ?chte Bergbewohner sind, dass sie die Abh?nge und K?mme der Berge lieben, obschon sie selten ?ber die Grenze der Feigb?ume hinaufgehen. Den ganzen Tag lang treiben sie sich in den Wipfeln der hohen B?ume umher; und obgleich sie gegen Abend in kleinen Trupps auf das offene Land herabsteigen, so schiessen sie doch die Bergabh?nge hinauf und verschwinden in den dunkleren Th?lern, sobald sie einen Menschen wittern.
Alle Beobachter bezeugen den fabelhaften Umfang der Stimme dieser Thiere. Dem Schriftsteller zufolge, den ich eben angef?hrt habe, ist bei einem derselben, dem Siamang, >>die Stimme voll und durchdringend, den Lauten gek, gek, gek, gek, gek ha ha ha ha haa entsprechend und kann sehr gut aus einer Entfernung von einer halben Meile geh?rt werden.<< W?hrend der Schrei ausgestossen wird, wird der grosse h?utige Sack unter der Kehle, der mit dem Stimmorgane communicirt, der sogenannte Kehlsack, stark ausgedehnt und sinkt wieder zusammen, wenn das Thier zu schreien aufh?rt.
Wir haben sichere Zeugnisse, dass verschiedene Arten vom Gibbon sehr leicht die aufrechte Stellung annehmen. Mr. George Bennett, ein ganz vorz?glicher Beobachter, sagt bei der Beschreibung der Gewohnheiten eines m?nnlichen Siamang , der einige Zeit in seinem Besitz war: >>Auf einer ebenen Fl?che geht er unver?ndert in aufrechter Stellung; dann h?ngen die Arme entweder herab und gestatten ihm, sich mit den Kn?cheln zu unterst?tzen, oder, und dies ist das Gew?hnlichere, er h?lt die Arme in einer fast aufrechten Stellung erhoben mit herabh?ngenden H?nden, bereit ein Seil zu ergreifen, um bei dem Herannahen einer Gefahr oder dem Andr?ngen von Fremden hinaufzuklettern. In aufrechter Stellung geht er ziemlich geschwind, aber mit einem wackligen Gange und st?rzt leicht hin, wenn er, verfolgt, keine Gelegenheit hat, durch Klettern zu entfliehen ... Wenn er aufrecht geht, dreht er das Bein und den Fuss nach aussen, was seinen Gang wacklig macht und ihn krummbeinig scheinen l?sst.<<
Dr. Burrough giebt von einem andern Gibbon, dem Horlack oder Hooluk an:
>>Sie gehen aufrecht und wenn sie auf ebene Erde oder auf offenes Feld gebracht werden, balanciren sie sich sehr gut dadurch, dass sie ihre H?nde ?ber den Kopf erheben und den Arm im Ellbogen und Handgelenk leicht biegen, und laufen dann ziemlich schnell, von einer Seite zur andern wankend: werden sie zu gr?sserer Eile getrieben, dann lassen sie ihre H?nde auf den Boden fallen und unterst?tzen sich damit, mehr springend als laufend, aber immer den K?rper nahezu aufrecht haltend.<<
Etwas verschiedene Angaben macht indessen Dr. Winslow Lewis:
>>Ihre einzige Art zu gehen war auf ihren hinteren oder unteren Gliedmaassen, wobei die anderen nach oben gehoben wurden, um das Gleichgewicht zu erhalten, wie Seilt?nzer auf Jahrm?rkten durch lange Stangen sich unterst?tzen. Beim Gehen setzten sie aber nicht einen Fuss vor den andern, sondern brauchten beide gleichzeitig wie beim Springen.<< Auch Dr. Salomon M?ller giebt an, dass die Gibbons sich auf der Erde in kurzen Reihen wackelnder Spr?nge fortbewegen, die nur von den Hinterbeinen ausgef?hrt werden und wobei der K?rper vollst?ndig aufrecht erhalten wird.
Mr. Martin aber, der auch aus directer Erfahrung spricht, sagt von den Gibbons im Allgemeinen :
>>Obgleich die Gibbons ganz besonders f?r Leben auf den B?umen geeignet sind und in den Zweigen eine staunenerregende Lebendigkeit entfalten, so sind sie doch nicht so ungeschickt oder verloren, wenn sie auf ebener Erde sind, als man glauben m?chte. Sie gehen aufrecht, mit einem wackligen oder unsichern Gang, aber mit schnellem Schritt. M?ssen sie das Gleichgewicht des K?rpers herstellen, so ber?hren sie den Boden erst mit den Kn?cheln der einen, dann mit denen der andern Seite, ober sie heben die Arme zum Balanciren. Wie beim Chimpanze wird die ganze schmale lange Sohle des Fusses auf einmal auf den Boden gesetzt und auf einmal abgehoben ohne irgend welche Elasticit?t des Schrittes.<<
Nach dieser Masse ?bereinstimmender und unabh?ngiger Zeugnisse kann man vern?nftigerweise nicht zweifeln, dass die Gibbons gew?hnlich und nat?rlich die aufrechte Stellung annehmen.
Ebener Boden ist aber nicht der Ort, wo diese Thiere ihre h?chst merkw?rdigen und eigenth?mlichen bewegenden Kr?fte und jene fabelhafte Lebendigkeit entfalten k?nnen, welche uns fast versuchen k?nnte, sie eher unter fliegende als unter gew?hnliche kletternde S?ugethiere zu versetzen.
>>Es ist fast unm?glich, in Worten eine Idee von der Schnelligkeit und der Grazie seiner Bewegungen zu geben: sie k?nnen fast luftig genannt werden, da er bei dem Fortbewegen die Zweige, auf denen er seine Evolutionen ausf?hrt, nur zu ber?hren scheint. Bei diesen Kunstleistungen sind seine Arme und H?nde die einzigen Bewegungsorgane; h?ngt der K?rper wie an einem Seil befestigt an einer Hand , so schwingt er sich durch eine energische Bewegung nach einem entfernten Zweig, den er mit der linken Hand fasst; das Festhalten ist aber k?rzer als augenblicklich: der Anstoss f?r den n?chsten Schwung ist gegeben; der jetzt erzielte Zweig wird wieder mit der rechten Hand gefasst und augenblicklich wieder losgelassen und so fort in abwechselnder Folge. Auf diese Weise werden Zwischenr?ume von zw?lf bis achtzehn Fuss mit der gr?ssten Leichtigkeit und ohne Unterbrechung durchflogen, und zwar stundenlang ohne die geringsten Zeichen einer Erm?dung; und es ist klar, dass, wenn ihm mehr Platz einger?umt werden k?nnte, Entfernungen von weit ?ber achtzehn Fuss ebenso leicht ?berwunden w?rden, so dass Duvaucels Behauptung, dass er gesehen habe, wie sich diese Thiere von einem Zweig auf einen andern, vierzig Fuss davon entfernten, geschwungen h?tten, so wunderbar es klingt, wohl Glauben verdient. Ergreift er in seinen Bewegungen einen Zweig, so wirft er sich zuweilen nur mit der Kraft eines einzigen Armes vollst?ndig rings um ihn herum, macht dabei einen solchen Umschwung, dass er das Auge v?llig t?uscht, und setzt dann seine Bewegungen mit unverminderter Schnelligkeit fort. Es ist ganz eigenth?mlich zu sehen, wie pl?tzlich dieser Gibbon anhalten kann, w?hrend doch die Geschwindigkeit und die Entfernung seiner schwingenden Spr?nge einen solchen Stoss verursacht, dass ein allm?liges Abnehmen der Bewegungen nothwendig zu sein scheint. Mitten in seinem Fluge wird ein Zweig ergriffen, der K?rper gehoben und nun sieht man ihn wie durch Zauber ruhig auf ihm sitzen und ihn mit den F?ssen festhalten. Ebenso pl?tzlich wirft er sich wieder in Th?tigkeit.<<
>>Folgende Thatsachen werden einen Begriff von seiner Geschicklichkeit und Schnelligkeit geben. Ein lebender Vogel wurde in seiner Behausung losgelassen; er beobachtete dessen Flug, schwang sich an einen entfernten Zweig, fing unterwegs den Vogel mit der einen Hand und ergriff den Zweig mit der andern; sein Ziel, sowohl der Vogel als der Zweig, war so sicher erreicht, als ob nur ein einziger Gegenstand seine Aufmerksamkeit gefesselt h?tte. Hinzuf?gen will ich, dass er sofort dem Vogel den Kopf abbiss, die Federn ausrupfte und ihn dann hinwarf, ohne einen Versuch zu machen, ihn zu essen.<<
>>Bei einer andern Gelegenheit schwang sich dies Thier von einer Stange ?ber einem Gang, der mindestens zw?lf Fuss breit war, gegen ein Fenster, welches, wie man dachte, augenblicklich m?sste zerbrochen werden; aber dem war nicht so: zu Aller Verwunderung erfasste es das schmale Holzger?st zwischen den Scheiben mit der Hand, gab sich im Moment den geeigneten Stoss und sprang zur?ck zu dem K?fig, den es verlassen hatte -- eine Leistung, die nicht bloss grosser Kraft, sondern besonders grosser Pr?cision bedurfte.<<
Duvaucel versichert gesehen zu haben, dass Weibchen ihre Jungen an das Wasser trugen und ihnen dort das Gesicht wuschen trotz Widerstand und Geschrei. In Gefangenschaft sind sie sanft und zuthulich, voller Laune und empfindlich, wie verzogene Kinder, und doch nicht ohne ein gewisses Bewusstsein oder eine Art Gewissen, wie eine von Mr. Bennett erz?hlte Anecdote zeigen wird. Es m?chte fast scheinen, als h?tte sein Gibbon eine eigenth?mliche Neigung gehabt, die Sachen in seiner Caj?te in Unordnung zu bringen. Unter diesen Gegenst?nden fesselte ein St?ckchen Seife ganz besonders seine Aufmerksamkeit, und ein- oder zweimal schon ist er wegen Entfernens derselben gescholten worden. >>Eines Morgens schrieb ich,<< sagt Mr. Bennett, >>der Affe war in der Caj?te, und als ich die Augen erhebend nach ihm hinsah, bemerkte ich, wie der kleine Kerl wieder die Seife nahm. Ich beobachtete ihn, ohne dass er merkte, dass ich es that: gelegentlich warf er einen verstohlenen Blick nach der Stelle hin, wo ich sass. Ich that, als ob ich schriebe, und da er mich emsig besch?ftigt sah, nahm er die Seife und entfernte sich, sie in seiner Pfote haltend. Als er die halbe L?nge der Caj?te gegangen war, sprach ich ruhig, ohne ihn zu erschrecken. In dem Augenblick, wo er merkte, dass ich ihn s?he, ging er zur?ck und legte die Seife fast auf dieselbe Stelle, von der er sie genommen hatte. In dieser Handlungsweise lag doch gewiss mehr als blosser Instinct: er offenbarte entschieden das Bewusstsein, sowohl bei der ersten als bei den letzten Handlungen unrecht gethan zu haben -- und was ist Vernunft, wenn dies nicht ein Zeichen von ihr ist?<<
Es scheint, als ob der Orang-Utan nur selten h?her w?rde als vier Fuss, der K?rper ist aber sehr dick, er misst zwei Drittel der H?he im Umfang.
Der Orang-Utan findet sich nur auf Sumatra und Borneo und ist auf keiner dieser Inseln gemein; auf beiden trifft man ihn immer nur auf niedrigen flachen Ebenen, niemals in Bergen. Er liebt die dichtesten und schattigsten W?lder, die sich von der K?ste landeinw?rts erstrecken, und wird daher nur in der ?stlichen H?lfte von Sumatra angetroffen, wo sich allein solche W?lder finden, obgleich er gelegentlich auch auf die westliche Seite hin?berger?th.
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