Read Ebook: Unsere Haustiere vom Standpunkte ihrer wilden Verwandten by Zell Th
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Ebook has 1553 lines and 75145 words, and 32 pages
Man erkennt daraus, dass die Natur doch etwas besser versteht, wie die einzelnen Gaben beschaffen sein m?ssen, die sie den Tieren verliehen hat.
Durch die Stellung der Augen hat das Pferd den Vorteil, die Peitsche des Kutschers zu sehen oder wenigstens die Bewegungen, die er macht, wenn er schlagen will. Denn auch das Pferdeauge kann wie das Hundeauge Bewegungen sehr gut wahrnehmen. Weil nun manche Pferde aus Furcht vor dem Schlage pl?tzlich schnell anzogen und dadurch eine gleichm?ssige Fahrt erschwerten, so war dies einer der Gr?nde, weshalb man Scheuklappen anbrachte. Durch die Scheuklappen wurden die Pferde verhindert, nach hinten zu sehen.
Ueber die Scheuklappen ist sehr viel geschrieben worden, weil sie den Augen des Pferdes sehr nachteilig sein sollten. Man sieht sie auch jetzt viel weniger als fr?her. Immerhin hat man sich um eine Sache mehr aufgeregt, als sie wert war. Denn das Auge hat f?r das Pferd nicht die Bedeutung wie f?r den Menschen.
Ganz unerkl?rlich ist es uns, dass ein durchgehendes Pferd nicht die H?user und B?ume, gegen die es gerannt ist, vorher gesehen hat. Aber wir m?ssen uns in die Lage des Pferdes hineinversetzen, dann wird der Zusammenstoss viel leichter verst?ndlich. Das Pferd glaubt, dass von hinten ein Feind droht, weshalb es davonst?rmt. Hierbei schaut es stets nach hinten, nicht nach vorn. In diesem Zustande kommt es leicht zu einem Zusammenprall mit vor ihm befindlichen Gegenst?nden, weil der Blick nach hinten gerichtet ist. Ueberhaupt kann das Pferd wegen der Stellung seiner Augen nicht so bequem nach vorn sehen wie der Mensch.
In der Zwischenzeit hat sich der Droschkenkutscher gest?rkt und will sich wieder auf seinen Bock schwingen. Liese hat an dem gewichtigen Schritt geh?rt, dass ihr Lenker naht, und macht sich reisefertig. Der Futterk?bel wird ihr abgenommen und verstaut, ferner das Gebiss in die sogenannte Lade, d. h. den zahnlosen Raum zwischen Vorderz?hnen und Backz?hnen gelegt. Eine Decke war nicht abzunehmen. Vielleicht hat der Kutscher nur kurze Zeit fortbleiben wollen. Auch ist es warm, und das Pferd hat anscheinend vorher keine gr?ssere Anstrengung leisten m?ssen. Peitschenhiebe sind nicht n?tig. Liese setzt sich in Bewegung, und wir nehmen von ihr Abschied.
Ein dem Pferde angeh?ngter Fressnapf hat nat?rlich seine Nachteile. Das Wildpferd frisst regelm?ssig vom Boden und nur ausnahmsweise von B?umen. Daher ist die F?tterung aus Futterk?beln immer noch naturgem?sser als die aus Raufen, wie sie in den St?llen ?blich sind. Das fortw?hrende Hochheben des Kopfes wirkt auf die Pferde nachteilig ein und ist besonders f?r Fohlen geradezu gesundheitssch?dlich.
Durch das Atmen durch die Nase pustet das Pferd oft Futter aus dem K?bel hinaus. Es ist daher vorteilhaft, Wasser zu dem Futter zuzugiessen Dann kann kein H?cksel fortfliegen. Aber f?r die Pferde hat diese Nassf?tterung Nachteile. Denn das Wildpferd frisst seine Nahrung trocken. Erst wenn es sein Trockenfutter genossen hat, l?uft es nach einer Tr?nkstelle.
Sehr oft habe ich Ansprachen des Kutschers an sein Pferd geh?rt, die geradezu komisch waren. Der Kutscher wollte sein Pferd f?ttern, aber es sollte vorher trinken. Das Pferd weigerte sich aber hartn?ckig zu trinken. Immer wieder nahm es den Kopf fort. Der Kutscher glaubte, diese Weigerung durch gute Lehren zu bek?mpfen, und sagte etwa folgendes: >>Aber, du dummer Peter, willst du denn gar nicht trinken? Weisst du denn gar nicht, wie sch?n das Essen schmeckt, wenn man vorher getrunken hat?<<
Es ist richtig, dass man ein Haustier vor manchem Schaden beh?ten muss. Ein freilebendes Tier weiss sich allein zu helfen, aber ein Haustier hat diese F?higkeit verloren. So ?berfressen sich Hauspferde, wenn sie an die Haferkiste gelangen. Da das Pferd im Verh?ltnis zu seiner Gr?sse nur einen kleinen Magen hat, der obendrein noch eine Klappe hat, so sind schon viele Pferde am Ueberfressen gestorben.
Solche Dinge jedoch, ob ein Pferd vor dem Fressen trinken soll oder nicht, weiss das Pferd besser als der Mensch. Der Deutsche schw?rmt f?r eine Fl?ssigkeit vor dem Essen. Deshalb wird bei uns das Essen mit einer Suppe eingeleitet. Auch im Zoologischen Garten m?ssen Tiger und L?wen vor dem Frasse Wasser trinken, obwohl alle naturgeschichtlichen Werke dar?ber einig sind, dass sie erst nach ihrer Mahlzeit ihren Durst l?schen.
Erhitzten Tieren m?ssen wir, wenn sie stehen bleiben, eine Decke auflegen, um gesundheitliche Sch?den abzuwehren. Ein Wildpferd braucht eine solche Decke nicht. Zun?chst ist es abgeh?rteter als das Hauspferd, das in der Nacht gesch?tzt im Stalle steht. Sodann ist es jederzeit in der Lage, durch Laufen die etwa erforderliche W?rme sich zu beschaffen.
Kaum ist unser Droschkenkutscher entschwunden, so erhalten wir Ersatz. Ein schwerbeladener Rollwagen kommt auf uns zu. Hu, was m?ssen die Pferde ziehen und wie oft erhalten sie Peitschenhiebe. Ein Gl?ck ist es, dass sie jetzt am Ziele sind und sich ausruhen d?rfen. Wir k?nnen uns also in Ruhe die beiden G?ule ansehen.
Zun?chst f?llt uns die Gr?sse und der Bau der Glieder auf. Das Droschkenpferd Liese war fast klein und zart gegen diese beiden ungeschlachten Riesen. Auch waren Lieses Hufe klein und hatten oberhalb kaum oder wenig Haare, w?hrend die beiden Frachtpferde Riesenhufe mit m?chtigen Haarb?scheln besitzen.
Diese ganz verschiedenen Formen des Pferdes erkl?ren sich folgendermassen. Als die sch?nsten Pferde werden von Kennern die arabischen bezeichnet. Das arabische Pferd hat in seiner Heimat einen trockenen und steinigen Boden, ferner sehr wenig Wasser. Diese Unfruchtbarkeit hat auf das arabische Pferd grossen Einfluss ausge?bt, denn es ist sehr gen?gsam. Kein Lot Fleisch ist an ihm zuviel, die Knochen sind hart, die Hufe klein und fest. Die orientalische oder morgenl?ndische Rasse, zu der das arabische Pferd in erster Linie geh?rt, erinnert also sehr an den d?rren, behenden und bed?rfnislosen Beduinen.
Im Vergleich hierzu ist das abendl?ndische Pferd das gerade Gegenteil. In den wasserreichen und fruchtbaren Gegenden Westeuropas bildete sich eine Pferderasse, die etwa an einen ?berm?ssig viel Bier trinkenden Menschen erinnert. Riesig gross und umfangreich sowie m?chtige Glieder, aber wegen der Aufgedunsenheit weniger sch?n. Die Hufe wurden auf dem nassen Boden weich und gross. Zum Schutze gegen die Schneemassen im Winter bildete sich ein starker Haarschutz.
Die Rollwagenpferde sind richtige Abendl?nder, wie es die belgischen, d?nischen Pferde und die Percherons sind. Sie sind Riesen mit gewaltiger Kraft. Sie geh?ren dem sogenannten kaltbl?tigen Schlage an, weil sie gelassen und ruhig sind. Von der ewigen Unruhe des Arabers haben sie keine Spur.
So fromme Tiere sind nat?rlich dem Landwirt und der Industrie viel willkommener als die schwer zu behandelnden Orientalen. Die Riesen sind so schwer und unbeholfen geworden, dass sie kaum noch durchgehen k?nnen, selbst wenn sie es wollen.
Woher kommt es nun, dass wir in Deutschland nicht lauter abendl?ndische Pferde haben?
Die Antwort ist sehr einfach. Ein Reiter will schnell vorw?rts kommen, ebenso sollen Kutschpferde rasch eine Strecke zur?cklegen, sonst k?nnte man lieber selbst gehen. Man braucht also zu vielen Zwecken ein Pferd mit raschen Bewegungen.
Nun haben die Engl?nder seit vielen Jahrhunderten ihre heimischen Tiere mit arabischen gekreuzt. Hieraus ist allm?hlich das Vollblut entstanden, das ?usserst beweglich ist. Mit englischen Pferden haben wir wiederum unsere heimischen Pferde gekreuzt, so dass wir ein Mittelding zwischen morgenl?ndischer und abendl?ndischer Rasse besitzen, wie es z. B. des Droschkenkutschers Liese war.
Ueber die Farben der Pferde w?re bei dieser Gelegenheit folgendes zu sagen. Braune haben, wie wir bei der Liese sahen, eine schwarze M?hne und schwarzen Schweif. Auch die F?sse sind gew?hnlich schwarz. F?chse sind braunr?tlich, und zwar sind M?hne und Schweif ebenfalls braunr?tlich, wodurch sich eben der Fuchs vom Braunen unterscheidet. Falbe haben gelbliche F?rbung und zerfallen in eine Reihe von Unterarten. Pferde mit kohlschwarzem Haar heissen Rappen. Im Gegensatz hierzu heissen Pferde mit weissem Haar Schimmel. Doch werden Schimmel nur ausnahmsweise gleich weiss geboren, wie auch die Rappen zun?chst grau sind. Schimmel mit schwarzen Punkten heissen Fliegenschimmel, solche mit apfelgrossen dunklen Flecken Apfelschimmel. Pferde, die weiss und dunkel gef?rbt sind, heissen Schecken. Manche Schecken haben ein oder zwei Glasaugen. W?hrend sonst n?mlich alle Pferde ein dunkelbraunes Auge besitzen, sieht die Iris oder Regenbogenhaut bei den Glasaugen hell aus.
Es ist schwer festzustellen, wie die Sehkraft des Glasauges beschaffen ist. M?glicherweise sieht ein Pferd mit dem Glasauge gar nichts. Da man sich vorsehen muss, dass man nicht ein blindes Pferd kauft, so kann ein Pferd zwei Glasaugen besitzen und trotzdem zur Arbeit verwendbar sein. Auch beim Hunde ist, wie schon erw?hnt wurde , Blindheit nicht leicht festzustellen.
Das Alter des Pferdes kann h?chstens auf vierzig Jahre angegeben werden. Gew?hnlich ist es schon viel fr?her verbraucht, bei Warmblut mit 20, bei Kaltblut mit 15 Jahren. Die Tragezeit der Stute betr?gt 11 Monate. Zwillinge sind bei Pferden selten und nicht erw?nscht. Das Fohlen l?sst man gew?hnlich erst mit drei Jahren arbeiten.
Wie den Huftieren ?berhaupt, so fehlt auch den Pferden das Schl?sselbein.
Das Gebiss des m?nnlichen Pferdes besteht aus 40 Z?hnen, das des weiblichen aus 36 Z?hnen. Den weiblichen fehlen gew?hnlich 4 Hakenz?hne. Beide haben 12 Schneidez?hne und 24 Backenz?hne.
Die Gr?sse der Pferderassen ist sehr verschieden. Das englische Brauerpferd wird ?ber 2 Meter gross, wobei die H?he des Widerristes, der h?chsten Stelle des R?ckens, gemessen wird. Der Shetlandpony dagegen wird nur 60 Zentimeter hoch. Schwere Pferde wiegen bis zu 15 Zentnern, mittlere 7 bis 9 Zentner.
Die Zugf?higkeit des Pferdes ist gr?sser als seine Tragf?higkeit. Die h?chste Rennleistung eines Pferdes ist die Zur?cklegung eines Kilometers in einer Minute.
Ein Irrtum ist es, dass der Mensch den Pferden die Schnelligkeit angez?chtet hat. Es ist richtig, dass die Zebras keine Dauerrenner sind. Es fehlen in Afrika die Hetzraubtiere. Aber die asiatischen Wildpferde werden von W?lfen gehetzt und sind deshalb von Hause aus Dauerrenner.
Ein Rollwagen, wie wir ihn vor uns haben, braucht nat?rlich zur Bef?rderung seiner schweren Lasten zwei Pferde. Hiervon abgesehen, muss es aber auffallen, dass zwei Pferde vor dem Wagen weit h?ufiger sind als ein einzelnes. Woran liegt das?
Auch hier gibt uns wieder das Leben der Wildpferde Auskunft. Sie leben in Rudeln und niemals einzeln. Ein einzelnes Pferd findet sich auch heute nicht ann?hernd so wohl wie in Gesellschaft.
Den Reitern ist diese Eigent?mlichkeit des Pferdes, lieber in Gesellschaft anderer zu sein, manchmal sehr unerw?nscht. Sie wollen sich z. B. von ihren Bekannten, mit denen sie zusammen geritten sind, trennen. Aber das Pferd will nicht. Es gef?llt ihm in Gesellschaft der anderen Pferde viel besser. Es >>klebt<<, wie man es nennt. Der Reiter hat oft grosse M?he, einen solchen Kleber zu seiner Ansicht zu zwingen.
Bei Rennen ist es schon vorgekommen, dass ein f?hrendes Pferd eine falsche Richtung einschlug, und die nachfolgenden Pferde aus Geselligkeitstrieb ebenfalls nachfolgten. Selbstverst?ndlich gingen dadurch die auf die Pferde gesetzten Betr?ge verloren, wodurch ?rgerliche Auftritte entstanden.
Pferde, die nicht allein sein k?nnen, verm?gen ihren Besitzer zur Verzweiflung zu bringen. So hatte beispielsweise ein Forstwart ein ausrangiertes Milit?rpferd gekauft. Dieses wollte durchaus nicht im Stalle sein und schlug alles kurz und klein. Erst als sein Herr ihm eine Ziege als Gesellschafterin gab, beruhigte es sich und war zufrieden. Nach zwei Jahren wollte der Forstwart die Ziege verkaufen. Er musste jedoch darauf verzichten, da sein Pferd wiederum zu rasen begann.
Die Javaner zeigen sich als gute Tierbeobachter dadurch, dass sie Affen in Pferdest?llen halten, damit die Pferde Gesellschaft haben.
Nebeneinanderstehende Pferde schaben sich gern. Hierauf werden wir beim Putzen der Pferde zu sprechen kommen.
Wir haben gesehen, dass die beiden Pferde trotz der heftigsten Peitschenhiebe nicht schrien. Dagegen heulen gepr?gelte Hunde manchmal derartig, dass das ganze Haus zusammenl?uft. Wie erkl?ren sich diese Unterschiede?
Es w?re f?r das Pferd sehr vorteilhaft, wenn es schrie, sobald es Schmerz empfindet. Dann w?rden die zahllosen Tierqu?lereien, namentlich die Pferdeschindereien bei Neubauten, nicht so h?ufig vorkommen. Der Grundsatz: Schreien hilft, gilt nicht nur f?r die Menschen, sondern auch f?r die Tiere.
Wir wissen von den Zebras und andern Wildpferden, dass sie nicht aufschreien, wenn sie von der Kugel des Forschungsreisenden getroffen sind. Das Schreien und Br?llen sowie Heulen finden wir ?berhaupt nur bei den Tieren, die sich gegenseitig beistehen. Deshalb schreit die Katze nicht, da sie allein lebt. Umgekehrt heult der Hund, damit ihm die anderen Hunde beistehen. Man kann auch oft erleben, dass Hunde in einem kleinen Orte sehr unruhig werden, falls ein Kamerad von ihnen andauernd gepr?gelt wird.
Die Kuh br?llt, wenn ihr das Kalb genommen wird, denn wilde Rinder stehen sich bei. Dagegen schreit die Stute nicht, falls ihr das Fohlen geraubt wird. Denn Wildpferde fl?chten, stehen sich aber nicht bei.
Nur ganz ausnahmsweise schreien Pferde. Aber es kommt so selten vor, dass selbst grosse Pferdekenner es noch niemals geh?rt haben.
Seine Freude dagegen dr?ckt das Pferd durch Wiehern aus. Ueberhaupt deutet das Wiehern an, dass das Pferd einen Wunsch hat.
Das Pferd besitzt keine Schnurrhaare wie die Katze, da es niemals in L?cher kriecht. Dagegen sehen wir am Kinn Tasthaare. Welchen Zwecken m?gen diese dienen?
Die Wildpferde sind wie die Wildhunde in der Nacht t?tig. Im Gegensatz zu den rein n?chtlichen Tieren, wie den Katzenarten, sieht man Zebras auch am Tage. Aber selbst wenn sie wollten, k?nnen sie in der Nacht nicht schlafen. Zur Nachtzeit geht ihr gef?hrlichster Feind, der L?we, auf Raub aus.
Die Menschen k?nnen sich vor dem L?wen sch?tzen, indem sie sich in H?hlen zur?ckziehen und diese verschliessen oder auf B?ume klettern, wie die Affen es tun. Aber die Wildpferde k?nnen weder in H?hlen fl?chten noch auf B?ume klettern.
Wann schlafen denn die Wildpferde, wenn sie in der Nacht auf ihre Feinde aufpassen m?ssen und am Tage t?tig sind?
Ein Schlafen, wie es den Menschen eigent?mlich ist, finden wir nicht bei allen Tierarten. Jeder weiss, dass Pferde, die wenig zu arbeiten haben, z. B. auf der Weide sind, sehr wenig schlafen. Kommt man zur Nachtzeit in den Pferdestall, so wundert man sich, dass so viele Pferde wach sind.
Die Zebras schlafen in Wirklichkeit nur in den Mittagsstunden, wo sie regungslos unter den B?umen stehen. Daraus erkl?rt sich auch die Zeichnung ihrer Haut, die mit den Schatten der Baum?ste ?bereinstimmt.
Wildpferde weiden viel in der Dunkelheit. Da das Pferd infolge der Stellung der Augen das vor seinem Maule Befindliche nicht besonders gut erkennen kann, so haben die Kinnhaare eine grosse praktische Bedeutung. Wenn es den Kopf senkt, um zu weiden, so zeigen ihm die Kinnhaare an, dass es auf Gr?ser gestossen ist.
Kinnhaare soll man also bei Pferden nicht abschneiden.
Ebenso ist es nicht ratsam, einem abendl?ndischen Pferde die K?tensch?pfe abzuschneiden, damit die Leute denken sollen, es sei ein morgenl?ndisches. Unter K?te versteht man die hintere Seite der Zehe, und die an den K?ten befindlichen Haare werden als K?tensch?pfe bezeichnet, wie wir sie an den Rollkutscherpferden sehen k?nnen, wo sie sehr ?ppig wachsen. Jedenfalls soll man sie nicht im Winter abschneiden, da sie gegen Schnee und Schneewasser einen vortrefflichen Schutz bilden und dadurch die Mauke, die Entz?ndung der K?ten, verhindern.
Unterdessen ist die Sonne ziemlich hochgestiegen und scheint den Tieren ordentlich auf den Leib. Ist es nun nicht eine Tierqu?lerei, die Pferde in der prallen Sonne stehen zu lassen?
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