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Read Ebook: The Philippine Islands 1493-1898; Volume 50 Explorations by early navigators descriptions of the islands and their peoples their history and records of the catholic missions as related in contemporaneous books and manuscripts showing the political economi by Bourne Edward Gaylord Contributor Blair Emma Helen Editor Robertson James Alexander Editor

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Ebook has 554 lines and 77701 words, and 12 pages

Translator: H. Hellwag

Die Abenteuer Tom Sawyers

von

Mark Twain

Vorwort des Autors.

Die meisten der hier erz?hlten Abenteuer haben sich tats?chlich zugetragen. Das eine oder das andere habe ich selbst erlebt, die anderen meine Schulkameraden. Huck Finn ist nach dem Leben gezeichnet, nicht weniger Tom Sawyer, doch entspricht dieser nicht einer bestimmten Pers?nlichkeit, sondern wurde mit charakteristischen Z?gen mehrerer meiner Altersgenossen ausgestattet und darf daher jenem gegen?ber als einigermassen kompliziertes psychologisches Problem gelten.

Ich muss hier bemerken, dass zur Zeit meiner Erz?hlung -- vor dreissig bis vierzig Jahren -- unter den Unm?ndigen und Unwissenden des Westens noch die seltsamsten, unwahrscheinlichsten Vorurteile und Aberglauben herrschten.

Obwohl dies Buch vor allem zur Unterhaltung der kleinen Welt geschrieben wurde, so darf ich doch wohl hoffen, dass es auch von Erwachsenen nicht ganz unbeachtet gelassen werde, habe ich doch darin versucht, ihnen auf angenehme Weise zu zeigen, was sie einst selbst waren, wie sie f?hlten, dachten, sprachen, und welcher Art ihr Ehrgeiz und ihre Unternehmungen waren.

Erstes Kapitel.

,,Tom!"

Keine Antwort.

,,Tom!"

Alles still.

,,Soll mich doch wundern, wo der Bengel wieder steckt! Tom!"

Hier brach sie ab, denn sie hatte sich inzwischen niedergebeugt und stocherte mit dem Besen unter dem Bett herum, und dann musste sie wieder Atem holen, um ihrem ?rger Ausdruck zu verleihen. Sie hatte nichts als die Katze aufgest?bert.

,,So ein Junge ist mir noch gar nicht vorgekommen!"

Sie ging zur offenen T?r, blieb stehen und sp?hte zwischen den Weinranken und dem bl?henden Unkraut, welche zusammen den ,,Garten" ausmachten, hindurch. Kein Tom. So erhob sie denn ihre Stimme und rief in alle Ecken hinein: ,,Tom, Tom!" Hinter ihr wurde ein schwaches Ger?usch h?rbar und sie wandte sich noch eben rechtzeitig um, um einen kleinen Burschen zu erwischen und an der Flucht zu hindern. ,,Also, da steckst du? An die Speisekammer habe ich freilich nicht gedacht! Was hast du denn da wieder gemacht, he?"

,,Nichts."

,,Nichts! Schau deine H?nde an und deinen Mund. Was ist das?"

,,Bei Gott, ich weiss es nicht, Tante!"

Der Stock zitterte in ihren H?nden. Die Gefahr war dringend.

,,Holla, Tante, sieh dich mal schnell um!"

Die alte Dame fuhr herum und brachte ihre R?cke in Sicherheit, w?hrend der Bursche, den Augenblick wahrnehmend, auf den hohen Bretterzaun kletterte und jenseits verschwand. Tante Polly stand sprachlos, dann begann sie gutm?tig zu l?cheln. ,,Der Kuckuck hole den Jungen! Werde ich denn das niemals lernen? Hat er mir denn nicht schon Streiche genug gespielt, dass ich immer wieder auf den Leim krieche? Aber alte Torheit ist die gr?sste Torheit, und ein alter Hund lernt keine neuen Kunstst?cke mehr. Aber, du lieber Gott, er macht jeden Tag neue, und wie kann jemand bei ihm wissen, was kommt! Es scheint, er weiss ganz genau, wie lange er mich qu?len kann, bis ich dahinter komme, und ist gar zu gerissen, wenn es gilt, etwas ausfindig zu machen, um mich f?r einen Augenblick zu verbl?ffen oder mich wider Willen lachen zu machen, es ist immer dieselbe Geschichte, und ich bringe es nicht fertig, ihn zu pr?geln. Ich tue meine Pflicht nicht an dem Knaben, wie ich sollte, Gott weiss es. ,Spare die Rute, und du verdirbst dein Kind', heisst es. Ich begehe vielleicht unrecht und kann es vor mir und ihm nicht verantworten, f?rcht' ich. Er steckt voller Narrenspossen und allerhand Unsinn -- aber einerlei! Er ist meiner toten Schwester Kind, ein armes Kind, und ich habe nicht das Herz, ihn irgendwie am G?ngelband zu f?hren. Wenn ich ihn sich selbst ?berlasse, dr?ckt mich mein Gewissen, und so oft ich ihn schlagen muss, m?chte mit das alte Herz brechen. Nun, mag's drum sein, der weibgeborene Mensch bleibt halt sein ganzes Leben durch in Zweifel und Irrtum, wie die heilige Schrift sagt, und ich denke, es ist so. Er wird wieder den ganzen Abend Blindekuh spielen, und ich sollte ihn von Rechts wegen, um ihn zu strafen, morgen arbeiten lassen. Es ist wohl hart f?r ihn, am Samstag stillzusitzen, wenn alle anderen Knaben Feiertag haben, aber er hasst Arbeit mehr als irgend sonst was, und ich will meine Pflicht an ihm tun, oder ich w?rde das Kind zu Grunde richten."

Tom spielte Blindekuh und f?hlte sich sehr wohl dabei. Zur rechten Zeit kehrte er ganz frech nach Hause zur?ck, um Jim, dem kleinen, farbigen Bengel, zu helfen, noch vor Tisch das Holz f?r den n?chsten Tag zu s?gen und zu spalten -- und schliesslich hatte er Jim die Abenteuer des Tages erz?hlt, w?hrend Jim drei Viertel der Arbeit getan hatte. Toms j?ngerer Bruder Sid war bereits fertig mit seinem Anteil an der Arbeit, dem Zusammenlesen des Holzes, denn er war ein phlegmatischer Junge und hatte keinerlei Abenteuer und k?hne Unternehmungen. W?hrend Tom nun seine Suppe ass und nach M?glichkeit Zuckerst?ckchen stahl, stellte Tante Polly allerhand Fragen an ihn, arglistige und verf?ngliche Fragen, denn sie brannte darauf, ihn in eine Falle zu locken. Wie so viele gutherzige Gesch?pfe, bildete sie sich auf ihr Talent in der h?heren Diplomatie nicht wenig ein und betrachtete ihre sehr durchsichtigen Anschl?ge als wahre Wunder inquisitorischer Verschlagenheit.

,,Tom," sagte sie, ,,es war wohl ziemlich heiss in der Schule?"

,,M -- ja"

,,M -- ja."

,,Hattest du nicht Lust, zum Schwimmen zu gehen?"

Tom stutzte -- ein ungem?tlicher Verdacht stieg in ihm auf. Er schaute forschend in Tante Pollys Gesicht, aber es war nichts darin zu lesen. So sagte er: ,,Nein -- das heisst -- nicht so sehr."

Die alte Dame streckte ihre Hand nach ihm aus, bef?hlte seinen Kragen und sagte: ,,Jetzt, scheint mir, kann dir jedenfalls nicht mehr zu warm sein, nicht?" Auf diese Art, dachte sie, habe sie sich von der vollkommenen Trockenheit seines Kragens ?berzeugt, ohne ihre wahre Absicht von fern merken zu lassen. Aber Tom hatte trotzdem begriffen, woher der Wind wehte. So beeilte er sich wohlweislich, allen etwaigen Fragen zuvorzukommen.

,,Einige von uns haben sich den Kopf unter die Pumpe gehalten -- meiner ist noch feucht -- f?hl nur." Tante Polly ?rgerte sich, eine so wichtige Indizie ?bersehen zu haben; so hatte sie von vornherein ihre Waffen aus der Hand gegeben. Dann kam ihr aber ein neuer Gedanke.

,,Tom, du hast doch wohl nicht den Kragen, den ich dir an die Jacke gen?ht hatte, beim Unter-die-Pumpe-halten des Kopfes abgenommen? Mach doch mal die Jacke auf!"

Toms Mienen hellten sich auf. Er ?ffnete seine Jacke. Sein Kragen sass ganz fest.

Sie war halb verdriesslich, so aus dem Felde geschlagen zu sein, und doch freute sie sich, dass Tom doch wirklich mal gehorsam gewesen war. Pl?tzlich sagte Sidney: ,,Ich hab' aber doch gesehen, dass du seinen Kragen mit weissem Zwirn gen?ht hast -- und jetzt ist er auf einmal schwarz!"

,,Freilich hab' ich weissen genommen -- Tom!"

Aber Tom hatte sich schon aus dem Staube gemacht. ,,Na, warte, Sidney, das sollst du mir b?ssen," damit war er aus der T?r.

An einem sicheren Pl?tzchen beschaute Tom dann zwei lange Nadeln, welche unter dem Kragen seines Rockes steckten, die eine mit schwarzem, die andere mit weissem Zwirn.

,,Sie allein h?tte es nie gemerkt," dachte er, ,,ohne diesen Sid. Einmal schwarzen, das andere Mal weissen -- zum Teufel, ich wollte, sie entschiede sich f?r einen, damit ich w?sste, woran ich w?re. Und Sid -- na, seine Pr?gel sind ihm sicher; wenn ich's nicht tue, soll man mir die Ohren abschneiden."

Tom war kein Musterknabe, aber er kannte einen und hasste ihn von Herzen.

Ein Augenblick -- und Tom hatte alle seine K?mmernisse vergessen. Nicht, dass sie auf einmal geringer geworden w?ren oder weniger auf dem Herzen des kleinen Mannes gelastet h?tten, -- aber Tom hatte eine neue, wundervolle Besch?ftigung, und die richtete ihn auf und half ihm ?ber alles hinweg -- f?r den Augenblick; wie eben ein Mann alles Missgeschick beim Gedanken an neue Taten verschmerzt. Diese neue Besch?ftigung war eine ganz neue Art, zu pfeifen, die ihm irgend ein Negerbengel vor kurzem beigebracht hatte, und die jetzt ungest?rt ge?bt werden musste. Die wichtige Erfindung beruhte auf einem vogelartigen, schmetternden Triller, mit gleichzeitigem, durch Zungenschlag hervorgebrachten Geschwindmarsch von T?nen. Der Leser weiss, wie man diese delikate Musik aus?bt -- oder er ist niemals jung gewesen. Tom hatte mit Fleiss und Aufmerksamkeit bald den Trick heraus und schlenderte, den Mund voll Harmonie und Stolz im Herzen, die Dorfstrasse hinunter. Er f?hlte sich wie ein Sterngucker, der ein neues Gestirn entdeckt hat. Nur dass keines Sternguckers Freude und Genugtuung so tief und ungetr?bt hatte sein k?nnen wie die Toms.

Der Sommerabend war lang und noch hell. Pl?tzlich h?rte Tom auf zu pfeifen. Ein Fremder stand vor ihm, ein Bursche, kaum gr?sser als er selbst. Eine neue Bekanntschaft, einerlei, welchen Alters und Geschlechts, war in dem armseligen, kleinen St. Petersburg schon ein Ereignis. Dieser Bursche war gut gekleidet -- zu gut f?r einen Werktag. Sonderbar. Seine M?tze war zierlich, seine enganliegende blaue Jacke neu und sauber, ebenso seine Hose. Er hatte Schuhe an, und es war erst Freitag! Er hatte sogar ein Halstuch um, ein wahres Monstrum von einem Tuch. ?berhaupt hatte er etwas an sich, was den Naturmenschen in Tom herausforderte. Je mehr Tom das neue Weltwunder anstarrte, um so mehr r?mpfte er die Nase ?ber solche Geziertheit, und sein eigenes ?ussere erschien ihm immer sch?biger. Beide schwiegen. Wollte einer ausweichen, so wollte auch der andere ausweichen, nat?rlich nach derselben Seite. So schauten sie lange einander herausfordernd in die Augen. Endlich sagte Tom: ,,Soll ich dich pr?geln?"

,,Das m?chte ich doch erst einmal sehen!"

,,Du kannst es ja gar nicht!"

,,Pah!"

,,Nicht wahr!"

Eine ungem?tliche Pause. Darauf wieder Tom: ,,Wie heisst du denn?"

,,Das geht dich nichts an, Strassenjunge!"

,,Ich will dir schon zeigen, dass mich's was angeht!"

,,Viel -- viel -- viel, -- so, nun tu's!"

,,Ach, du h?ltst dich wohl f?r mehr als mich? Wenn ich nur wollte, k?nnte ich dich mit einer Hand unterkriegen!"

,,Wenn du frech wirst, tu ich's!"

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