Read Ebook: Sämtliche Werke 1-2: Rodion Raskolnikoff (Schuld und Sühne) by Dostoyevsky Fyodor Merezhkovsky Dmitry Sergeyevich Contributor Moeller Van Den Bruck Arthur Editor Rahsin E K Translator
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Ebook has 3646 lines and 197090 words, and 73 pages
Der Zorn packte ihn immer st?rker, und w?re Herr Luschin ihm jetzt begegnet, er h?tte sich an ihm vergriffen!
Er kam pl?tzlich zu sich und blieb stehen.
So qu?lte er sich und peitschte sich mit diesen Fragen; es bereitete ihm sogar einen gewissen Genuss. Und alle diese Fragen sie waren ihm nicht neu und unerwartet; sie waren alt, lange herumgetragen und l?ngst vorhanden. Sie marterten sein Herz schon lange. Seit langer, sehr langer Zeit war in ihm diese Schwermut entstanden, war gewachsen, hatte sich angesammelt, war zur Reife gekommen, hatte sich konzentriert und die Form der entsetzlichen, wilden und phantastischen Frage angenommen, die sein Herz und seinen Kopf marterte und nach einer L?sung schrie. Der Brief von der Mutter hatte ihn jetzt wie ein Blitz getroffen. Jetzt war keine Zeit mehr, schwerm?tig zu sein, passiv zu leiden und zu erw?gen, dass die Fragen unl?sbar sind, sondern es muss unbedingt gehandelt werden, schnell gehandelt werden. Um jeden Preis muss ich mich f?r etwas entscheiden oder ...
>>Oder sich vom Leben ganz und gar lossagen!<< rief er pl?tzlich in gr?sster Erregung aus. -- >>Das Schicksal, so wie es ist, ein f?r allemal geduldig hinnehmen und alles in sich ersticken, sich von jeglichem Rechte zu wirken, zu leben und zu lieben, lossagen!<<
>>Verstehen Sie, verstehen Sie, mein Herr, was es heisst, wenn man nirgendwo mehr hingehen kann?<< erinnerte er sich pl?tzlich der gestrigen Frage Marmeladoffs, >>denn es m?sste doch so sein, dass jeder Mensch irgendwo hingehen k?nnte ...<<
W?hrend er sich nach einer Bank umsah, bemerkte er -- ungef?hr zwanzig Schritte vor sich -- eine Frauensperson, zuerst schenkte er ihr so wenig Beachtung, wie all den Gegenst?nden, die an ihm vorbeiglitten. Es geschah ihm oft, dass er nach Hause kam und sich des Weges nicht entsann, den er gegangen war; so dahinzuwandern war ihm zur Gewohnheit geworden. Die Frauensperson aber, die vor ihm ging, hatte so etwas Sonderbares und Auffallendes an sich, dass seine Aufmerksamkeit allm?hlich an ihr haften blieb, -- zuerst gegen seinen Willen und zu seinem Verdruss, dann aber mit sich steigerndem Interesse. Er wollte sich klarmachen, was an dieser Frauensperson Sonderbares war. Sie war wahrscheinlich ein noch sehr junges M?dchen; ging in dieser Hitze mit unbedecktem Kopfe, ohne Sonnenschirm und ohne Handschuhe und pendelte eigent?mlich mit den Armen. Sie hatte ein leichtes seidenes Kleidchen an, das sehr bedenklich angezogen und kaum zugekn?pft war, und hinten an der Taille, gerade, wo der Rock anfing, war es zerrissen, ein ganzes St?ck hing lose herunter. Um den entbl?ssten Hals war ein kleines Tuch umgeworfen und fiel auf der einen Seite schief herab. Ausserdem fiel es ihm auf, dass das M?dchen unsicher ging, stolperte und sogar schwankte. Diese Erscheinung erregte also die ganze Aufmerksamkeit Raskolnikoffs. Er holte das M?dchen bei der Bank ein; sie aber warf sich in eine Ecke der Bank, lehnte den Kopf an die R?cklehne und schloss die Augen, anscheinend vor ?usserster Ermattung. Als Raskolnikoff sie n?her ansah, begriff er sofort, dass sie v?llig betrunken war. Es war ein so sonderbarer und widerw?rtiger Anblick, dass er an seiner Wirklichkeit zweifelte. Er sah vor sich ein junges Gesichtchen von sechzehn, oder gar erst f?nfzehn Jahren, mit hellblonden Haaren, sehr h?bsch, aber unnat?rlich ger?tet und allem Anscheine nach ein wenig aufgedunsen. Das junge M?dchen schien nicht ganz bei Bewusstsein zu sein; das eine Bein hatte sie ?ber das andere geschlagen und weiter vorgestreckt, als anst?ndig war; jedenfalls war es ihr nicht bewusst, dass sie auf der Strasse war.
Raskolnikoff setzte sich nicht hin, wollte aber auch nicht weggehen; er blieb unschl?ssig vor ihr stehen. Dieser Boulevard ist immer ziemlich leer, jetzt aber in der zweiten Nachmittagsstunde und bei dieser Hitze war fast niemand zu sehen. Nur etwa f?nfzehn Schritte weiter, am Ende des Boulevards war seitw?rts ein Herr stehengeblieben, der allem Anscheine nach die gr?sste Lust hatte, an das junge M?dchen mit gewissen Absichten heranzutreten. Er hatte sie wahrscheinlich von weitem erblickt und war ihr nachgeeilt, Raskolnikoff aber hatte seinen Weg gekreuzt. Er warf ihm feindliche Blicke zu, die unbemerkt bleiben sollten und wartete voll Ungeduld, bis der Lump fortgegangen w?re, und er zu seinem Rechte k?me. Die Sache war klar. Der Herr war etwa dreissig Jahre alt, kr?ftig, wohlgen?hrt, mit roten Lippen und kleinem Schnurrbart, und sehr elegant gekleidet. Raskolnikoff ?rgerte sich ?ber ihn; er bekam pl?tzlich Lust, diesen gutgen?hrten Gecken in irgendeiner Weise zu beleidigen. So verliess er das junge M?dchen und trat an den Herrn heran.
>>He, Sie Sswidrigailoff! Was suchen Sie hier?<< rief er ihm zu, ballte die F?uste und lachte mit vor Wut bleichen Lippen.
>>Was soll das heissen?<< fragte der Herr streng, zog die Augenbrauen zusammen und mass ihn mit einem hochm?tigen Blick.
>>Sie sollen sich packen, heisst das!<<
>>Wie wagst du, Kanaille! ...<<
>>Ich bitte, meine Herren, sich nicht an ?ffentlichen Pl?tzen zu pr?geln. Was w?nschen Sie? Wer bist du?<< wandte er sich streng an Raskolnikoff, nachdem er dessen Lumpen erblickt hatte.
Raskolnikoff sah ihn aufmerksam an. Es war ein braves Soldatengesicht mit grauem Schnurrbart und Backenbart und einem verst?ndigen Blick.
>>Sie brauche ich gerade,<< rief er aus und fasste ihn bei der Hand. >>Ich bin der ehemalige Student Raskolnikoff ... Das k?nnen auch Sie erfahren!<< wandte er sich an den Herrn. >>Kommen Sie bitte mit, ich will Ihnen etwas zeigen ...<<
Er nahm den Schutzmann bei der Hand und f?hrte ihn zu der Bank.
>>Sehen Sie, sie ist ganz betrunken, soeben kam sie von dem Boulevard her. Wer weiss, wer sie ist, aber sie sieht nicht aus, wie eine gewerbsm?ssige. Es ist wahrscheinlicher, dass man sie irgendwo betrunken gemacht und verf?hrt hat ... zum erstenmal ... verstehen Sie ... und hat sie dann auf die Strasse gebracht. Sehen Sie, wie das Kleid zerrissen ist, sehen Sie, wie es angezogen ist, -- man hat sie angekleidet, nicht sie selber, und ungeschickte H?nde, M?nnerh?nde haben sie angekleidet. Das sieht man doch. Sehen Sie aber bitte dorthin, -- diesen Geck, mit dem ich mich soeben beinahe gepr?gelt h?tte, kenne ich nicht, ich sehe ihn zum erstenmal. Er hat sie auch auf der Strasse bemerkt, hat gesehen, dass sie betrunken, besinnungslos betrunken ist, und nun m?chte er furchtbar gern an sie herankommen, und sie abfangen, und sie in diesem Zustande irgendwo hinschleppen ... Es ist sicher so, glauben Sie mir, ich irre mich nicht. Ich habe gesehen, wie er sie beobachtet und verfolgt hat, ich habe ihn bloss daran gehindert, und er wartet nun, bis ich weggehe. Sehen Sie, er ist jetzt ein paar Schritte weitergegangen und bleibt stehen, als drehe er sich eine Zigarette ... Wie k?nnen wir sie ihm entreissen? Wie k?nnen wir sie nach Hause schaffen, -- denken Sie doch dar?ber nach!<<
Der Schutzmann hatte im Nu alles verstanden und begriffen. Die Absichten des kr?ftigen Herrn waren ihm klar, mit dem jungen M?dchen aber musste etwas geschehen. Der Veteran beugte sich ?ber sie, um sie n?her zu betrachten und ein aufrichtiges Mitleid dr?ckte sich in seinen Z?gen aus.
>>Ach, wie schade!<< sagte er und sch?ttelte den Kopf. >>Sie ist ja noch ein Kind. Man hat sie verf?hrt, das ist sicher. H?ren Sie, mein Fr?ulein,<< begann er sie zu rufen. >>Wo wohnen Sie?<<
Das junge M?dchen ?ffnete die m?den, schl?frigen Augen, blickte stumpf den Fragenden an und machte eine abwehrende Handbewegung.
>>H?ren Sie,<< sagte Raskolnikoff. >>Hier haben Sie,<< er suchte in der Tasche und zog zwanzig Kopeken hervor, die er noch fand, >>hier haben Sie zu einer Droschke, und lassen Sie sie durch einen Kutscher nach Hause bringen. Wenn wir bloss Ihre Wohnung erfahren k?nnten.<<
>>Fr?ulein, h?ren Sie, Fr?ulein!<< begann von neuem der Schutzmann, nachdem er das Geldst?ck in Empfang genommen hatte. >>Ich will Ihnen sofort eine Droschke besorgen und will Sie selbst begleiten. Wohin befehlen Sie? Ah? Wo wohnen Sie?<<
>>Geht fort! ... Lasst mich in Ruhe! ...<< murmelte das M?dchen und wehrte von neuem mit der Hand ab.
>>Ach, wie schlecht! Ach, welch eine Schande, Fr?ulein, welch eine Schande!<< sagte der Schutzmann und sch?ttelte mit dem Kopfe, in Entr?stung und Mitleid. >>Das ist eine Aufgabe!<< wandte er sich an Raskolnikoff und sah ihn wieder fl?chtig von Kopf bis zu F?ssen an. Wahrscheinlich erschien er ihm merkw?rdig, -- ein Mensch in solchen Lumpen, der Geld hergab.
>>Haben Sie sie weit von hier gefunden?<< fragte er ihn.
>>Ich sagte Ihnen -- sie ging mit wankenden Schritten vor mir, hier, auf dem Boulevard. Als sie zu der Bank kam, fiel sie sofort hin.<<
>>Ach, welch eine Schande jetzt in der Welt herrscht, Herrgott! So blutjung und schon betrunken! Man hat sie verf?hrt, das ist sicher. Auch das Kleidchen ist zerrissen ... Ach, wie stark die Unsittlichkeit jetzt um sich greift ... Ja, sie wird wahrscheinlich eine Adlige sein, von den armen ... Jetzt gibt es viele solche. Dem Aussehen nach ist sie von den zarten, ganz wie ein Fr?ulein ...<< und er beugte sich wieder ?ber sie.
Vielleicht wuchsen bei ihm zu Hause auch solche T?chter heran, >>ganz wie Fr?uleins und von den zarten,<< mit Gewohnheiten der Feinerzogenen und mit angenommener Modesucht ...
>>Die Hauptsache ist,<< sagte Raskolnikoff, >>dass dieser Schuft sie nicht bekommt! Warum soll er sie noch sch?nden! Man sieht ja, was er will, sehen Sie, der Schuft, er geht nicht weg.<<
Raskolnikoff sprach laut und zeigte mit der Hand auf ihn. Jener h?rte es und wollte wieder b?se werden, aber besann sich und begn?gte sich mit einem ver?chtlichen Blick. Dann ging er langsam zehn Schritt weiter und blieb wieder stehen.
>>Das kann man verhindern, dass er sie bekommt,<< antwortete der Schutzmann in Gedanken. >>Wenn sie bloss sagen w?rde, wohin man sie bringen soll, so aber ... Fr?ulein, h?ren Sie, Fr?ulein!<< er beugte sich zu ihr.
Sie ?ffnete pl?tzlich die Augen, blickte aufmerksam die beiden an, als h?tte sie etwas verstanden, stand von der Bank auf und ging in dieselbe Richtung zur?ck, woher sie gekommen war.
>>Pfui, sch?mt euch, k?nnt ihr mich nicht in Ruhe lassen!<< sagte sie und wehrte wieder mit der Hand ab.
Sie ging schnell, aber auch, wie fr?her, stark schwankend.
Der feine Herr ging ihr nach, aber in einer anderen Allee, und verlor sie nicht aus den Augen.
>>Haben Sie keine Sorge, ich will schon aufpassen!<< sagte entschlossen der b?rtige Schutzmann und folgte dem M?dchen.
>>Ach, wie stark die Unsittlichkeit jetzt um sich greift!<< wiederholte er laut und seufzte.
Pl?tzlich schien Raskolnikoff mit einem Schlage wie verwandelt.
>>H?ren Sie mal!<< rief er dem Schutzmann nach. Der wandte sich um.
>>Lassen Sie es. Was geht es Sie an? Lassen Sie es. M?ge er sich am?sieren<< . >>Was geht es Sie an?<<
Der Schutzmann begriff ihn nicht und starrte ihn an. Raskolnikoff lachte auf.
>>Na nu!<< sagte der Schutzmann, machte eine abwehrende Handbewegung und ging dem Stutzer und dem jungen M?dchen nach; wahrscheinlich hielt er Raskolnikoff entweder f?r einen Verr?ckten oder f?r etwas Schlimmeres.
>>Meine zwanzig Kopeken hat er mitgenommen!<< sagte Raskolnikoff w?tend, als er allein zur?ckgeblieben war. >>Nun, mag er auch von dem, von dem andern nehmen und das M?dchen mit ihm gehen lassen, damit wird es auch enden ... Und wozu habe ich mich hineingemischt? Um zu helfen? Steht es mir denn zu, jemand zu helfen? Habe ich denn ein Recht dazu? M?gen sie doch einander lebendig auffressen, -- was geht es mich an? Und wie durfte ich diese zwanzig Kopeken fortgeben? Geh?ren sie denn mir?<<
Bei diesen sonderbaren Worten wurde es ihm schwer zumute. Er setzte sich auf die nun leere Bank. Seine Gedanken waren verwirrt ... Und es war ihm kaum m?glich, in diesem Augenblicke einen Gedanken zu fassen. Er wollte sich vollkommen vergessen, alles vergessen, dann erwachen und ganz von neuem beginnen ...
>>Armes M?dchen!<< sagte er, nachdem er die leere Ecke der Bank erblickte. >>Sie wird zu sich kommen, wird weinen, und dann erf?hrt es die Mutter ... Zuerst wird sie sie schlagen, ihr die Rute geben, schmerzhaft und schmachvoll, vielleicht wird sie sie aus dem Hause jagen ... Und wenn sie sie nicht verjagt, werden es doch allerhand Darjas Franzowna erfahren, und das M?dchen wird aus einer Hand in die andere gehen ... Dann folgt das Krankenhaus -- und das passiert stets mit denen, die bei sehr ehrenwerten M?ttern leben und im geheimen lose Streiche ver?ben, -- nun, und dann ... folgt wieder das Krankenhaus ... Wein ... Kneipen ... und dann nochmals das Krankenhaus ... und in zwei oder drei Jahren ist sie ein Kr?ppel, und im ganzen hat sie ein Alter von neunzehn oder auch bloss achtzehn Jahren erreicht ... Habe ich denn nicht genug solche gesehen? Wie sind sie aber so geworden? So und nicht anders sind sie es geworden ... Pfui! M?gen Sie es! Man sagt, es muss so sein. Jedes Jahr, sagt man, muss ein gewisser Prozentsatz draufgehen ... irgendwohin ... wahrscheinlich zum Teufel, um die ?brigen zu erfrischen und ihnen nicht hinderlich zu sein. Prozentsatz! Die Menschen haben in der Tat herrliche Worte gefunden, -- sie sind so beruhigend und wissenschaftlich noch dazu. Es ist gesagt -- ein Prozentsatz muss sein, also kein Anlass, um sich zu beunruhigen. Ja, h?tte man ein anderes Wort daf?r, nun dann ... w?rde es vielleicht beunruhigender sein ... Was aber, wenn auch Dunetschka in irgendeiner Weise in diesen Prozentsatz hineinkommt! ... Und wenn nicht in diesen, dann in einen anderen! ... Aber wohin gehe ich denn?<< -- dachte er pl?tzlich. -- >>Sonderbar. Ich ging doch aus irgendeinem Grunde von Hause weg. Als ich den Brief gelesen hatte, ging ich fort ... Ich ging zu Rasumichin auf Wassiljew Ostroff ... jetzt erinnere ich mich. Aber wozu denn eigentlich? Und warum kam mir gerade jetzt der Gedanke zu Rasumichin zu gehen? Das ist sonderbar.<<
Er wunderte sich ?ber sich selbst. Rasumichin war einer von seinen fr?heren Kommilitonen. Raskolnikoffs Eigent?mlichkeit auf der Universit?t war, dass er fast keine Bekannten hatte, sich von allen zur?ckzog, zu niemandem hinging und ungern jemand bei sich empfing. Bald wandte man sich auch von ihm ab. Weder an gemeinsamen Zusammenk?nften, noch an Gespr?chen, noch an Zerstreuungen -- an nichts nahm er teil. Er arbeitete sehr eifrig, ohne auf sich R?cksicht zu nehmen; man achtete ihn deswegen, aber niemand liebte ihn. Er war sehr arm, abweisend stolz und unmitteilsam, als ob er etwas zu verheimlichen h?tte. Manchem seiner Kommilitonen schien es, als sehe er auf sie alle, wie auf Unm?ndige herab, als h?tte er sie alle in der Entwicklung, im Wissen und in Lebensanschauung ?berholt und als betrachte er ihre Anschauungen und ihre Interessen wie etwas Unreifes.
>>Ich hatte noch vor kurzem wirklich die Absicht, Rasumichin um Arbeit zu bitten, dass er mir Stunden oder etwas anderes verschaffen solle ...<< dachte Raskolnikoff. -- >>Aber womit kann er mir jetzt helfen? Gesetzt den Fall, er verschafft mir Stunden, ja, gesetzt den Fall, er teilt mit mir sein letztes Gerstchen, wenn er eines hat, so dass ich mir selbst Stiefel kaufen und meine Kleidung instand setzen kann, um Stunden zu geben ... hm ... Aber was weiter? Was kann ich mit den paar Groschen machen? Ist es das, was ich jetzt brauche? Es ist l?cherlich, dass ich zu Rasumichin gehe ...<<
Die Frage, warum er jetzt zu Rasumichin gehe, beunruhigte ihn mehr, als er sich selbst eingestehen wollte, und voll Unruhe suchte er eine b?se Bedeutung in dieser anscheinend ganz gew?hnlichen Handlung.
>>Wie will ich nur die ganze Angelegenheit durch Rasumichin in Ordnung bringen, habe ich denn als letzten Ausweg nur Rasumichin gefunden?<< fragte er verwundert sich selbst.
Er dachte nach und rieb sich die Stirn, und pl?tzlich, ganz unerwartet, ?berraschte ihn nach langem Sinnen ein neuer Gedanke.
Da kam er zu sich.
Er ging fort, ja er rannte beinahe fort; er wollte nach Hause zur?ckkehren, doch das war ihm entsetzlich, zu Hause, -- dort in der Ecke, zwischen den vier ?den W?nden, ?ber einen Monat schon reifte der grausige Plan -- und er ging, wohin die F?sse ihn f?hrten.
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