Read Ebook: Das Sternenkind und andere Geschichten: Naturgeschichtliche Märchen by Ewald Carl Kiy Hermann Editor Planck Willy Illustrator
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Ebook has 2231 lines and 69588 words, and 45 pages
Illustrator: Willy Planck
Translator: Hermann Kiy
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Anmerkungen zur Transkription
Der vorliegende Text wurde anhand der 1921 erschienenen Buchausgabe so weit wie m?glich originalgetreu wiedergegeben. Typographische Fehler wurden stillschweigend korrigiert, abweichende Schreibweisen wurden dagegen beibehalten.
Besondere Schriftschnitte wurden in der vorliegenden Fassung mit den folgenden Sonderzeichen gekennzeichnet:
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Das Sternenkind und andere Geschichten
E. Thompson Seton
Karl Ewald
A. Th. Sonnleitner
Eine Robinsonade auf kulturgeschichtlicher Grundlage, in der sich der Werdegang der Menschheit abspielt.
A. R. Bond
Ferienerlebnisse zweier Jungen in Neuyorks Wunderwelt der Technik.
Das Sternenkind und andere Geschichten
Naturgeschichtliche M?rchen
Von
Carl Ewald
F?nfter Band der autorisierten deutschen Gesamtausgabe von Hermann Kiy
Mit acht Tafeln und zahlreichen Abbildungen von ~Willy Planck
~ Siebzehnte Auflage
Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1921
Alle Rechte, insbesondere auch das Uebersetzungsrecht, vorbehalten.
Copyright 1921 by Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart.
STUTTGARTER SETZMASCHINEN-DRUCKEREI HOLZINGER & CO, STUTTGART
Inhalt
Wald und Heide 5
Tante Eidergans 14
Grabwespe und Goldwespe 32
Irgendwo im Walde 47
Das Sternenkind 55
Das Johannisw?rmchen 67
Das Gold 74
Sand 140
Der kleine Hering 166
Die Blumen 185
Die vier F?rsten 205
Die Blattlaus 284
Wald und Heide.
Es war einmal ein herrlicher Wald mit tausend ranken St?mmen und mit Saus und Sang in den dunkeln Kronen.
Ringsum dehnten sich Wiesen und Felder, und dr?ben hatte der Bauer sein Haus erbaut. Wiese und Feld boten einen guten Anblick dar in ihrem vollen Gr?n, und der Bauer war fleissig und dankbar f?r den Ertrag, den er heimbrachte. Der Wald aber stand wie ein grosser Herr hoch ?ber ihnen allen.
W?hrend des Winters lag das Feld flach und elend unterm Schnee, die Wiese war ein einziger vereister See, und der Bauer verkroch sich in der Ofenecke; aber der Wald stand gleich rank und ruhig da mit seinen nackten Zweigen und liess es st?rmen und schneien, soviel es Lust hatte. Wenn's Fr?hling wurde, dann gr?nten freilich Feld und Wiese, und der Bauer kam hervor und begann zu pfl?gen und zu s?en. Der Wald aber erwachte zu solcher Herrlichkeit, dass niemand es beschreiben konnte; zu seinen F?ssen standen Blumen, und auf seinen gr?nen Wipfeln lag die Sonne; aus dem kleinsten Strauch erscholl Vogelgesang, und allerorten duftete es und wogte es von festlichen Farben.
Da geschah es eines Sommertags, als der Wald mit seinen Zweigen um sich f?chelte, dass ihm ein spassiges braunes Ding vor Augen kam, das sich auf den H?geln gegen Westen ausbreitete, und das er noch nie gesehen hatte.
,,Was bist du f?r ein Geselle?" fragte der Wald.
,,Ich bin die ~Heide~," erwiderte das braune Ding.
,,Ich kenne dich nicht," entgegnete der Wald, ,,und ich mag dich nicht leiden. Du bist so garstig und schwarz, gleichst weder Feld noch Wiese noch sonst irgend etwas, das ich kenne. Hast du Knospen, die aufspringen? Kannst du bl?hen? Kannst du singen?"
,,Gewiss, gewiss," sagte die Heide. ,,Im August, wenn deine Bl?tter dunkel und m?de werden, dann springen meine Bl?tenknospen auf. Und dann bin ich rot -- rot von einem Ende zum andern und sch?ner als alles, was du je gesehen hast."
,,Prahlhans!" sagte der Wald. Und dann sprachen sie nicht mehr zusammen.
Im n?chsten Jahr war die Heide ein grosses St?ck den H?gel hinabgekrochen, auf den Wald zu. Der Wald sah es zwar, sagte aber nichts. Es schien ihm unter seiner W?rde zu sein, sich mit solch garstigem Burschen zu unterhalten. In seinem Innern aber hatte er Angst. So machte er sich denn so gr?n und sch?n, wie er nur konnte, und liess sich nichts anmerken.
Mit jedem Jahr aber, das verstrich, kam ihm die Heide n?her. Sie hatte jetzt alle H?gel zugedeckt und lag dicht vor dem Bereich des Waldes.
,,Scher dich weg!" sagte der Wald. ,,Du bist mir im Wege. Gib acht, dass du nicht an meine Hecke r?hrst!"
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