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Read Ebook: Secreta Monita Societatis Jesu. The Secret Counsels of the Society of Jesus in Latin and English by Breckinridge Robert J Robert Jefferson Editor

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Ebook has 55 lines and 11430 words, and 2 pages

Doch wer kann sich vorstellen, dass hier noch nicht alles von Akaki Akakiewitsch gesagt ist, dass dieser vielmehr verurteilt war, noch einige Tage fortzuleben nach seinem Tode, gleichsam zum Ersatz daf?r, dass sein Leben so unbemerkt geblieben war. Es hatte sich jedenfalls so zugetragen, und unsere n?chterne Erz?hlung nimmt jetzt ganz unerwartet ein phantastisches Ende.

In Petersburg entstand pl?tzlich das Ger?cht, dass in der Umgebung der Kalinkinbr?cke sich nachts ein Gespenst zeige, es gleiche einem Beamten, der so tue, als ob er einen Mantel suchte, den man ihm genommen h?tte, und nun von allen Schultern, ohne Unterschied des Ranges und Berufes, in der Meinung, es sei sein eigener, alle M?ntel reisse, ob diese nun mit Katzen-, Biber-, Fuchs-, Nerz- oder B?renfell oder auch nur mit Watte gef?ttert w?ren. Ein Ministerialbeamter sah mit eigenen Augen das Gespenst und erkannte in ihm sofort Akaki Akakiewitsch, und er bekam davon einen solchen Schrecken, dass er auf und davon st?rzte, das Gespenst nicht genauer betrachten konnte und nur sah, wie dieses ihm mit dem Finger drohte. Von allen Seiten liefen Klagen ein, dass nicht nur Titular-, sondern auch Hofr?te von einer t?chtigen Erk?ltung befallen w?ren, weil ihnen der Pelz von den Schultern gerissen worden w?re. Die Polizei machte Anstalten, des Gespenstes tot oder lebendig habhaft zu werden und hatte den Beschluss gefasst, dieses aufs strengste, anderen zur Warnung, zu bestrafen, doch blieb jede Bem?hung ohne Erfolg. Einmal hatte ein Wachtposten in der Kiryschkingasse das Gespenst schon am Kragen, gerade im Augenblicke, als dieses einem verabschiedeten Musikanten, der seinerzeit die Fl?te geblasen hat, den Mantel rauben wollte. Er hatte es schon, sage ich, fest und rief nur zwei Kameraden, die sollten ihn halten, solange bis er aus dem Stiefel seine Tabaksdose gezogen h?tte, um seine mindestens schon sechsmal erfrorene Nase zu erfrischen, doch war der Tabak derart, dass ihn nicht einmal ein Gespenst aushalten konnte. Kaum hatte der Wachtposten, mit dem Finger das rechte Nasenloch zuhaltend, ins linke den Schnupftabak gezogen, als das Gespenst so heftig zu niesen begann, dass es nur so in aller drei Augen spritzte. Und so, w?hrend sie sich noch die Augen rieben, verschwand das Gespenst, und sie wussten sp?ter nicht einmal, ob sie es wirklich in H?nden gehabt h?tten oder nicht. Seitdem hatten die Wachtposten alle eine solche Furcht vor Gespenstern, dass sie es nicht mehr wagten, diese lebend zu fangen, und ihnen nur von weitem zuriefen: >>Du, geh du nur deines Weges!<< und das Gespenst des Titularrats sich jetzt schon jenseits der Kalinkinbr?cke zeigte und dort allen furchtsamen Leuten keine geringe Angst einjagte.

Doch wir haben ganz und gar die hochstehende Pers?nlichkeit sitzen lassen, die doch in Wirklichkeit die Ursache davon war, dass unsere wahre Geschichte nun eine so phantastische Richtung genommen hat. Zun?chst sind wir es der Gerechtigkeit schuldig zu berichten, dass sie bald nachdem seinerzeit der arme, heruntergerissene Akaki Akakiewitsch herausgegangen war, etwas wie Bedauern f?hlte. Mitleid war ihr ja nicht fremd: ihr Herz war guter Regungen entschieden f?hig, wenn sie auch ihr Rang meist daran hinderte, diese zu ?ussern. Sowie sie aber ihr Freund verlassen hatte, fing sie an, sich ?ber den armen Akaki Akakiewitsch Gedanken zu machen. Und seitdem sah er jeden Tag im Geiste den bleichen Titularrat vor sich, niedergedr?ckt von seinem Verweis. Ja der Gedanke an ihn beunruhigte ihn so, dass er nach einer Woche beschloss, zu ihm einen Beamten zu schicken, um zu erfahren, wer er denn sei und in welcher Lage, und ob man nicht etwas f?r ihn tun k?nnte; und als ihm berichtet wurde, dass Akaki Akakiewitsch kurz darauf an Fieber gestorben w?re, war er ganz betroffen, f?hlte Gewissensbisse und konnte den ganzen Tag nicht in Stimmung kommen.

Doch er wollte sich ein wenig zerstreuen und den peinlichen Eindruck vergessen, und darum fuhr er abends zu einem seiner Kameraden, wo er Leute aus der guten Gesellschaft vorfand und, was noch wichtiger war, alle beinahe denselben Rang hatten, so dass er sich ganz frei bewegen konnte. Und das hatte eine wunderbare Wirkung auf sein Gem?t. Er war aufgeweckt, war sehr zuvorkommend im Gespr?che, liebensw?rdig -- mit einem Worte, verbrachte den Abend ?usserst angenehm. Zum Souper trank er zwei Gl?ser Champagner -- bekanntlich kein schlechtes Mittel, die Heiterkeit zu heben. Sie machten ihn zu tollen Streichen aufgelegt, das heisst: er beschloss, nicht nach Hause, sondern zu einer ihm bekannten Dame, Katharina Iwanowa, zu fahren, einer Deutschen, zu der er in sehr freundschaftlichen Beziehungen stand. Es muss noch gesagt werden, dass die hochstehende Pers?nlichkeit nicht mehr sehr jung, ein sehr guter Gatte und sehr ehrbarer Familienvater war. Zwei S?hne, von denen einer schon in der Kanzlei Dienst tat, und eine liebliche, sechzehnj?hrige Tochter mit einer h?bschen, ein wenig gebogenen Nase gaben ihm jeden Morgen einen Kuss und sagten >>bonjour, papa<<. Seine Gattin, die weder alt noch h?sslich war, reichte ihm jedesmal zuerst ihre Hand zum Kusse und k?sste dann das Innere der Hand ihres Gatten. Trotzdem also die hochstehende Pers?nlichkeit mit den h?uslichen Z?rtlichkeiten sich durchaus zufrieden geben konnte, fand sie es doch sehr schicklich, f?r ihre Freundschaftsbed?rfnisse eine Freundin in einem anderen Stadtteil zu haben. Diese war weder h?bscher noch j?nger als seine Frau, aber es gibt nun schon solche R?tsel im Leben der Menschen, und die zu l?sen ist hier nicht meine Aufgabe. Die hochstehende Pers?nlichkeit ging also die Stiege hinab, setzte sich in den Schlitten und rief dem Kutscher zu: >>Zu Katharina Iwanowa!<< In ihren kostbaren, warmen Mantel eingewickelt, befand sie sich in der Gem?tslage, die jeder Russe f?r die gl?cklichste h?lt, das heisst: er selber denkt an nichts, w?hrend so ein angenehmer Gedanke nach dem anderen ihm durch den Kopf geht, ohne dass er die M?he h?tte, nach ihnen zu jagen und sie zu suchen. Seine Exzellenz dachte an die Gesellschaft, aus der sie kam, erinnerte sich an alle die treffenden Ausspr?che, mit welchen sie den ganzen Kreis zum Lachen gebracht hatte; einige wiederholte sie jetzt halblaut vor sich und fand, dass sie eben noch so witzig w?ren wie vorhin und dass es darum gar nicht dumm sei, wenn sie selber dar?ber gelacht habe. Nur zuweilen st?rte ihre gute Stimmung ein heftiger Windstoss, der sie, Gott weiss woher und warum, pl?tzlich ?berfiel, ihr ins Gesicht Schneeflocken trieb und den Mantelkragen ganz wie ein Segel bl?hte und diesen ihr mit unnat?rlicher Kraft um den Kopf schlug, so dass ihre Kraft kaum reichte, sich da herauszuarbeiten. Doch da f?hlte sie schon, dass jemand sie sehr fest am Kragen packe. Sie drehte sich um, sah einen Menschen von kleinem Wuchs in einer alten, abgetragenen Uniform, und erkannte in ihm nicht ohne Schrecken Akaki Akakiewitsch. Das Gesicht des Beamten war bleich wie Schnee, und er blickte wie ein Toter. Doch der Schrecken der hochstehenden Pers?nlichkeit war ohne Grenzen, da sie sah, dass der Mund des Toten sich auftat und, indem er einen entsetzlichen Leichengeruch ausstr?mte, die Worte sprach: >>Da bist du endlich. Jetzt habe ich dich ... Deinen Mantel brauche ich! Du hast dich nicht um meinen gek?mmert, du hast mich heruntergerissen! Jetzt her mit deinem!<<

Die hochstehende Pers?nlichkeit w?re vor Schreck beinahe gestorben. Wenn sie in der Kanzlei auch viel Mut besass und jeder, der ihr m?nnliches Gesicht und ihre Figur ansah, ausrief: O was f?r ein Kerl! doch jetzt empfand sie gleich vielen Riesen eine solche Angst, dass sie nicht ohne Grund f?r ihre Gesundheit f?rchtete. Sie

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