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Read Ebook: Der Wille zur Macht: Eine Auslegung alles Geschehens by Nietzsche Friedrich Wilhelm Brahn Max Editor

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Ebook has 434 lines and 100416 words, and 9 pages

~Pour ,,la canaille" un dieu r?mun?rateur et vengeur~ -- Voltaire.

Rousseau ist stolz in Hinsicht auf das, was er ist, trotz seiner Herkunft; aber er ger?t ausser sich, wenn man ihn daran erinnert ....

Die deutsche Kultur dieses Jahrhunderts erweckt Misstrauen -- in der Musik fehlt jenes volle, erl?sende und bindende Element Goethe --

Zur Geschichte der modernen Verd?sterung.

Die Staatsnomaden : ohne ,,Heimat" --

Der Niedergang der Familie.

Der ,,gute Mensch" als Symptom der Ersch?pfung.

Gerechtigkeit als Wille zur Macht .

Geilheit und Neurose.

Der Anarchist.

Menschenverachtung, Ekel.

Nordische Unnat?rlichkeit.

Das Bed?rfnis nach ~Alcoholica~: die Arbeiter-,,Not".

Der philosophische Nihilismus.

Das langsame Hervortreten und Emporkommen der mittleren und niederen St?nde , welches schon vor der franz?sischen Revolution reichlich pr?ludiert und ohne Revolution ebenfalls seinen Weg vorw?rts gemacht h?tte, -- im Ganzen also das ?bergewicht der Herde ?ber alle Hirten und Leith?mmel -- bringt mit sich

Man kennt die Art Mensch, welche sich in die Sentenz ~tout comprendre c'est tout pardonner~ verliebt hat. Es sind die Schwachen, es sind vor allem die Entt?uschten: wenn es an allem etwas zu verzeihen gibt, so gibt es auch an allem etwas zu verachten! Es ist die Philosophie der Entt?uschung, die sich hier so human in Mitleiden einwickelt und s?ss blickt.

Dass diesem ,,Deutschen, wie er noch nicht ist" -- etwas Besseres zukommt, als die heutige deutsche ,,Bildung"; dass alle ,,Werdenden" ergrimmt sein m?ssen, wo sie eine Zufriedenheit auf diesem Bereiche, ein dreistes ,,Sich-zur-Ruhe-setzen" oder ,,Sich-selbst-anr?uchern" wahrnehmen: das ist mein zweiter Satz, ?ber den ich auch noch nicht umgelernt habe.

Diese Einsicht ist eine Folge der grossgezogenen ,,Wahrhaftigkeit": somit selbst eine Folge des Glaubens an die Moral.

Man sagt sich

Jetzt ist alles durch und durch falsch, ,,Wort", durcheinander, schwach oder ?berspannt:

c) man versucht selbst das ,,Jenseits" festzuhalten: sei es auch nur als antilogisches ~x~; aber man deutet es sofort so aus, dass eine Art metaphysischer Trost alten Stils aus ihm gezogen werden kann;

f) die Verachtung der ,,Nat?rlichkeit", der Begierde, des ~ego~: Versuch, selbst die h?chste Geistlichkeit und Kunst als Folge einer Entpers?nlichung und als ~d?sint?ressement~ zu verstehen;

Die nihilistische Bewegung ist nur der Ausdruck einer physiologischen ~d?cadence~.

Allgemeinste Typen der ~d?cadence~:

Der Wert aller morbiden Zust?nde ist, dass sie in einem Vergr?sserungsglas gewisse Zust?nde, die normal, aber als normal schlecht sichtbar sind, zeigen....

Der Arme an Leben, der Schwache, verarmt noch das Leben: der Reiche an Leben, der Starke, bereichert es.... Der erste ist dessen Parasit: der zweite ein Hinzu-Schenkender.... Wie ist eine Verwechslung m?glich?....

,,Das Leben lohnt sich nicht"; ,,Resignation"; ,,warum sind die Tr?nen?..." -- eine schw?chliche und sentimentale Denkweise. ,,~Un monstre gai vaut mieux qu'un sentimental ennuyeux.~"

Ich habe das Gl?ck, nach ganzen Jahrtausenden der Verirrung und Verwirrung den Weg wiedergefunden zu haben, der zu einem Ja und einem Nein f?hrt.

Ich lehre das Nein zu allem, was schwach macht, -- was ersch?pft.

Ich lehre das Ja zu allem, was st?rkt, was Kraft aufspeichert, was das Gef?hl der Kraft rechtfertigt.

Man hat weder das eine noch das andere bisher gelehrt: man hat Tugend, Entselbstung, Mitleiden, man hat selbst Verneinung des Lebens gelehrt. Dies sind alles Werte der Ersch?pften.

Ein langes Nachdenken ?ber die Physiologie der Ersch?pfung zwang mich zu der Frage, wie weit die Urteile Ersch?pfter in die Welt der Werte eingedrungen seien.

Mein Ergebnis war so ?berraschend wie m?glich, selbst f?r mich, der in mancher fremden Welt schon zu Hause war: ich fand alle obersten Werturteile, alle, die Herr geworden sind ?ber die Menschheit, mindestens zahm gewordene Menschheit, zur?ckf?hrbar auf die Urteile Ersch?pfter.

Unter den heiligsten Namen zog ich die zerst?rerischen Tendenzen heraus; man hat Gott genannt, was schw?cht, Schw?che lehrt, Schw?che infiziert... ich fand, dass der ,,gute Mensch" eine Selbstbejahungsform der ~d?cadence~ ist.

Jene Tugend, von der noch Schopenhauer gelehrt hat, dass sie die oberste, die einzige und das Fundament aller Tugenden sei: eben jenes Mitleiden erkannte ich als gef?hrlicher, als irgendein Laster. Die Auswahl in der Gattung, ihre Reinigung vom Abfall grunds?tzlich kreuzen -- das hiess bisher Tugend ~par excellence~....

Die Rasse ist verdorben -- nicht durch ihre Laster, sondern ihre Ignoranz: sie ist verdorben, weil sie die Ersch?pfung nicht als Ersch?pfung verstand: die physiologischen Verwechslungen sind die Ursache alles ?bels....

Die Tugend ist unser grosses Missverst?ndnis.

Problem: wie kamen die Ersch?pften dazu, die Gesetze der Werte zu machen? Anders gefragt: wie kamen die zur Macht, die die Letzten sind?.... Wie kam der Instinkt des Tieres Mensch auf den Kopf zu stehen?....

Wenn irgend etwas erreicht ist, so ist es ein harmloseres Verhalten zu den Sinnen, eine freudigere, wohlwollendere, Goetheschere Stellung zur Sinnlichkeit; insgleichen eine stolzere Empfindung in betreff des Erkennens: so dass der ,,reine Tor" wenig Glauben findet.

Wir d?rfen die Sinne lieben, wir haben sie in jedem Grade vergeistigt und artistisch gemacht;

Wir sind stolz darauf, keine L?gner mehr sein zu m?ssen, keine Verleumder, keine Verd?chtiger des Lebens....

Wir sind gr?ber, direkter, voller Ironie gegen gener?se Gef?hle, selbst wenn wir ihnen unterliegen.

Nat?rlicher ist unsere Stellung ~in politicis~: wir sehen Probleme der Macht, des Quantums Macht gegen ein anderes Quantum. Wir glauben nicht an ein Recht, das nicht auf der Macht ruht, sich durchzusetzen: wir empfinden alle Rechte als Eroberungen.

Das ist die extremste Form des Nihilismus: das Nichts ewig!

Wie d?chte ein solcher Mensch an die ewige Wiederkunft? --

Zweites Buch.

Kritik der h?chsten bisherigen Werte

Ich verstehe unter ,,Moral" ein System von Wertsch?tzungen, welches mit den Lebensbedingungen eines Wesens sich ber?hrt.

Mein Versuch, die moralischen Urteile als Symptome und Zeichensprachen zu verstehen, in denen sich Vorg?nge des physiologischen Gedeihens oder Missratens, ebenso das Bewusstsein von Erhaltungs- und Wachstumsbedingungen verraten, -- eine Interpretationsweise vom Werte der Astrologie, Vorurteile, denen Instinkte soufflieren .

Ich lehre: die Herde sucht einen Typus aufrecht zu erhalten und wehrt sich nach beiden Seiten, ebenso gegen die davon Entartenden , als gegen die dar?ber Emporragenden. Die Tendenz der Herde ist auf Stillstand und Erhaltung gerichtet, es ist nichts Schaffendes in ihr.

Der Kampf der Vielen gegen die Wenigen, der Gew?hnlichen gegen die Seltenen, der Schwachen gegen die Starken -- eine seiner feinsten Unterbrechungen ist die, dass die Ausgesuchten, Feinen, Anspruchsvolleren sich als die Schwachen pr?sentieren und die gr?beren Mittel der Macht von sich weisen --

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