Read Ebook: Feierabende: Lustige und finstere Geschichten by Rosegger Peter
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Ebook has 2937 lines and 120018 words, and 59 pages
Zu Abelsberg wieder wer geworden 226
Ein Abelsberger Heutrog 228
+Zweiter Theil+: Finstere Geschichten.
+Winterabende+ 233
Ein Weg zur Schuld 237
Die guldene Grethe 286
Der Waldbrand 308
Hier auf dieser Strassen hat mich Gott verlassen 334
Es reigt in Lust ein Liebespaar 346
Trotzk?pfe 365
Am Fenster der Liebsten 376
Was der Franz Schlager f?r ein Wildpret schoss 387
Der Gang zur Mutter 394
Mein einziger Sohn 408
Der S?ndensteg 422
Der Th?rmer von M?nsterwald 442
Aga 461
Drei Stunden vor dem Sterben 469
Sommerabende.
Lustige Geschichten und die Abelsberger Chronik.
Sommerabende.
Zu den besten Dingen dieses Lebens -- alle Arbeitenden wissen es -- geh?rt der Feierabend. Er ist besser als der Feiertag, denn die Ruhe durch die Erm?dung nach vollbrachter Arbeit, die Erg?tzung ist verkl?rt durch das Bewusstsein erf?llter Pflicht, und dass dem Feierabend etwa der Ruhetag folgt, ist ein Vorzug, dessen sich der Feiertag selbst nicht zu erfreuen pflegt.
Solchen Feierabenden widme ich dieses Buch. Der erste Theil desselben ist heiter, wie ein Sommerabend. Wer aber den Genuss des Sommerabends dem lustigen Theile dieses B?chleins vorzieht, dem ist der Verfasser auch nicht b?se, er wartet mit seinen kleinen Geschichten gern, bis die Stunde kommt, in welcher Jemand etwas Lustiges zu brauchen hat. Die kleinen Erz?hlungen und Schalkheiten sind in aller Herren L?nder zerstreut gewesen; ist den losen Dingern zwischen dem l?cherlich ernsten und grausam vern?nftigen Zeug, das ihre Nachbarschaft war, unheimlich geworden, sie hielten sich f?r bedr?ckt, verlangten Befreiung und ein kleines Reich f?r sich zu bilden. Weil sie bisweilen ein wenig ungezogen und boshaft waren, so liess man sie ziehen -- und ist auf solche Weise diese Ansiedlung ,,Lustige Geschichten" entstanden. Jetzt verlegen sie sich auf Wohlthun, denn Frohsinn verk?rzt die Zeit und verl?ngert das Leben.
Nicht ?berfl?ssig wird es aber sein, mein Leser, wenn Du auch Deinen eigenen Humor mitbringst, denn f?r einen guten Spass geh?ren allemal Zwei: Einer, der ihn macht, und Einer, der ihn versteht.
Der Verfasser.
Das Mirakelkreuz.
Eine dramatische Idylle.
Personen:
Abendliche Gebirgsgegend. Rechts ein dichtverzweigter Baum, an dessen Stamm ein Marienbild in Form der Martertafeln h?ngt. Im Hintergrunde Wiesengel?nde, ganz r?ckw?rts Hochgebirge.
+Rosel+
W?r's halt in Gott'snamen wieder Samstag und Feierabend. Und f?r mich schon gar, f?r mich hat die Werktagszeit jetzt ein End' und der Feierabend, der anhebt, dauert wer weiss wie lange.
Ja, da steht er beim Zaun und bl?st die Seitenpfeifen.
+Peter+
Mein tausendliebs Pfeiferl, wenn du einmal jodelst, so tanzen alle Heusch?ber, so fangen alle Engel im Himmel zu hupfen an.
Meine Drosselschlingen da oben. Leer ist sie. Meinetwegen, der Vogel geh?rt ja in die freie Luft, dazu hat er die Fl?gel. Unsereins hat eh' keine Federn. Unsereins -- bei meiner Treu, wenn ich der lieb' Herrgott w?r g'west, wie wollt' ich aus so einer ellenlangen Wochen kamod sechs funkelnagelneue Sonnt?g g'macht haben und den siebenten h?tt' ich als Draufgab geben. -- Jegerl, die Rosel! Was guckst denn alleweil in's Gras hinein? Weisst heut' kein saubers G'sangl?
+Rosel.+
Sollst es gleichwohl wissen, dass es mir die Stimm' verschlagen hat.
+Peter+ .
Stimm' verschlagen!
Und h?tt's mir gleich die Stimm' verschlag'n, So th?t ich blasen und Zithern schlag'n, Die Samstagnacht, die Samstagnacht, Wo jede Grill' ihr Liedel singt, Wo jeder Bua zum Dirndl springt, Wo jeder Heuschreck Musi macht!
+Rosel.+
Ich bitt' Dich gar sch?n, h?r' mir auf, ich kenn' mich nit aus und ich mag auch Dein' Seitenpfeifen nit leiden; 's thut mir davon der Kopf so weh und 's hebt mir die Brust zu zittern an. Mein Herz m?cht' zerspringen, h?r' ich ihn spielen!
+Peter.+
Nu halt ja, wenn Du schon wehleidig bist, kann's ja lassen!
Aber jetzt in gescheiter Weis, Dirndl, hast Dir's ?berlegt? Schau, lass mich nit mehr lang' fragen und warten, beim Warten kriegt gar der ewige Jud weisse Haar. Schau, Roserl, f?r was w?ren wir denn zusammen aufg'wachsen, f?r was th?t ich dienen in Dein' Vater sein' Haus, f?r was th?t ich mein klein derspart Sachel nit glei vertrinken und verspielen, wenn ich nit alleweil auf was G'scheiter's th?t warten. Wenn ich Dich nit w?sst', w?r' ich schon lang' ein Lump! Schau, Roserl!
+Rosel.+
Red'st aber heut' wieder unbesinnt daher. Hast 'leicht geschlafen seit Peter und Pauli?!
+Peter.+
Nu, ich glaub' nit!
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