Read Ebook: Bei uns im Arzgebirg': Heiteres aus dem Erzgebirge by Wenzel Max
Font size:
Background color:
Text color:
Add to tbrJar First Page Next Page Prev Page
Ebook has 206 lines and 25366 words, and 5 pages
De Schwammekonferenz.
Wenn der Sp?tsommer kimmt, su in Afang September, un de Gager langsam afange an de Rehb?ck ze denken, wenn de Karpen afange gut ze schmecken un aa de G?ns miet reif warn, do gieht fir de Leit in Geberg e schiene Zeit lus. En Sport treiben se, wie de Leit in grussen St?dten. Se strenge H?nd un Fiss a, se treiben sich aa in der Walt rim, oder ihr Sport stinkt net, 's fliegt aa niemanden e Ball an Kup, un se schreie un bl?ken aa net esu derbei wie de richting Sportbossen. Ihr Sport kost aa nischt, in Gegnt?l, ar brengt'n Leiten noch ewos ei! Un wos is dos fir e narrsch Bissel Sport? Se giehe in de Schwamme!
War noch net miet in de Schwamme war, hot iberhaupt ken Viduz, wos dos ze bedeiten hot. Zu ener Zeit, wu de richting Grussstadtleit erscht aus der Schenk eh?mgiehe, do stieht mer schie auf. Mer hot an Ohmd vornewag schie de Schwammsackle zeracht gelegt. E Pfeif werd gestoppt un in der Tasch nei nochn Schnappmasser gegriffen, d? 's Handwarkszeich mecht mer doch beienaner hobn. Kaffee trinkt mer net, d? im darer Zeit hot de Fraa noch k? Feier in Ufen, dann giehts zon Ding naus. E Pfeif Tobak is immer ewos Guts, oder an zeiting Morgn, wenns in de Schwamm gieht, is se e grussartige Gitt. Ell? gieht niemand in de Schwamm, 's tunne sich immer zw?, drei Freind zamm, oder dann giehts f?der. 's dauert a net lang, is mer in Wald; un wenns in der ganzen Walt k?ne Schwamm g?b -- esu in der Fr?h in Wald ze sei is ell? wart, dass mer esu zeitig aufstieht, obwuhl doch e Jeds wess, dass fr?h an schensten in Bett is. Of de Wiesen un Straicher h?nge noch de Nabelfatzen, 's is draussenrim, als t?t de ganze Walt ihr Nachthem ausziehe; un de Grasle un Bamle sei noch ben Kaffee- oder, wos richtiger is, ben Wassertrinken, d? ?beroll liegn de Wassertr?pple noch drauf. Un in dan Wald die Ruh! In k?ner Kerch is en esu ad?chtig. Un wenn a e V?gele ab un zu en Pipertz tut, dos is gerod wie bei de klen Kinner, wenn die in Schlof emol nach ihrer Mutter rufen. Mer wogt k? lautes Wort ze sprachen, aus Angst, mer kennt sinst ewos aufwecken. Un in darer Ruh fanstert of emol de Sonn en Strahl nei! Oder do giehts lus! Aus allen Ecken pfeifts un trillerts un wenn vollst de Zippen noch afange, do is Konzert fertig. Nu schitteln sich aa de Fichtle un in Stangewald fange de Spacht a ze hammern -- war esuwos noch net derlabt hot, wess net, wie schie's of darer Walt is, un wenn er sinst ewu hikomme w?r. Un dann gieht doch erscht 's Vergnign lus. Die Fr?d, wenn ener e Pilzel find, un erscht, wenn ner emol en richting Flack hot -- 's is werklich ka Wuner, dass maniche Mannsen wie tottend ofs Schwammegiehe sei.
Esu warsch ganz gewiess ben Wagnerschuster -- oder, wie ar bei allen Leiten hiess -- bein Tiftelschuster. Dan Name hat'r, weil er bei jeder Sach erscht zahmol drimrimfreget, bis ar n?r alles wusst, ar war, wie mer e manichsmol spricht, e richtige Grundsupp. Dar un der Richterposamentier -- se hiessen ne n?r, weil er esu kl? un derr war, 's Fadel -- ginge jede Woch, die Gott warn liess, zewingst dreimol in de Schwamme. Mer konnts'n aa net verdenken, de Arbet derdricket se net, un dreimol in der Woch Schwamme, dos war aa ihrn Weibsen noch'n Geschmack. Un die b?den ginge aa >>richtig<< in de Schwamme. Fr?h in der vierten Stund macheten se derhem fort, un vir neine an Ohmd kame se net wieder anzaat. De Tiftelschustern hat schie e mannichsmol gefregt, ?b se epper de Schwamme mit der Laterr suchen t?ten, oder weil se sist e gute Fraa war, saht se nischt weter driber. Nu muss mer oder zugabn: de Schwamme war net 's Enzige, wos die Manner nauszug. Die wussten doch de richting Flack un Nachmittig im dreie hatten se gewiess ihre Sackle voll. N?, dann kam dar anere T?l von darer Schwammgeschicht; mer mecht sprachen: Hatten se erscht mit H?nden un Fissen geschafft, dann kam de Kopparbet. Draussen in Sauwald stand e kl? Kneipel, de >>Morgnsonn<<, do gings allemol hi; un war wissen wollt, wos de Leit dort neizug, dar brauchet n?r emol in Wochenblatt ze gucken; do konnt mer alle Tog lasen:
Dos war fir alle Schwammegieher de Uneverschet?t, oder aa manichsmol der Reichstog, esu wur gestrieten. Mer konnt oder aa denken 's w?r e Gagerversammling, sette Lorken un Lign wurn do derzehlt. Un dass die Sach a ihr Mantele hatt', do sahten alle Konferenzleit derhem zu ihrn Weibern, se h?tten erscht dorten de Schwamme putzen m?ssen, dass derhem net sette Schweinerei warn sollt.
Nu warsch emol an en Montig Nochmittig. Der Tiftelschuster un 's Fadel kame vollgepackt voll Schwamme ne Zimmerwag rauf, dar akarot noch der Morgensonn f?hret. Se konnten fruh sei, heit hatt's St?pilz gab'n, wie bal in ganzen Gahr net. Se konntens schie kaum derwarten, dassen se in der Schwammekonferenz ihre Sackle auspacken konnten. Heit w?rn die anern net garstig gucken, noch derzu, weil's an Montig, wu alles blaa machet, in Wald bal mehr Schwammegieher gab wie Schwamme. Wie se an der Lichting nakame, kam ne Kreizwag rauf der Bargeltwilhelm, dar sinst in der Woch Fransen n?he tat, mit seiner Marie, en fein Madel von epper zwanzig Gahrn. >>Wu wart ihr d??<< fing er a, wie er die vullen Schwammesack sog. >>In de Schwamme<<, saht 's Fadel in aller Ruh. >>Dos sah ich<<, saht der Bargeltwilhelm, >>dass ihr k?ne Pflasterst? in eiern S?cken hobt, ka ich mer denken! Ich m?hn, wu?<< >>Ach su<<, saht der Tiftelschuster, >>do drunten. -- Zeig emol har, Wilhelm, hast de aa weliche?<< >>'s stand net derhaufen heit<<, saht der Bargeltwilhelm, >>e paar Taiberling ho ich un e paar Galbschwammle! Sogt mir n?r e enzigsmol, wu ihr hilaaft; mei Sackel w?r doch da aa miet voll!<< >>Eiju<<, mahnet 's Fadel wieder, >>do drunten stinne Schwamme, mer muss sich in acht nahme, dass mer net drauftritt! Mer hobn heit n?r de paar besten mietgenomme. Do stinne se noch haufenweis.<< De Marie gucket geleich ne Wag noner, ob se net weliche stiehe sog; oder ihr Voter huppet net of dan Leim, d? dass die b?den Gorken uhne en Imwag ze machen vun ihrn Flack waggange w?rn, wollt'n net racht eileichten. Wie se nei in der Morgnsonn kame, war schie e fei bissel Labn. Un en Tisch sossen vier Mann un spieleten Doppelkopp. Do war aa der alte Wachtm?ster aus der Stadt derbei, dar hat sich zor Ruh gesetzt un ging alle Tog in de Schwamme, weil er nischt annersch ze tue hatt, un trutzdam er bal nischt derkenne konnt, bracht er seiner Fraa alle Tog e Sackel eh?m; ar ging namlich n?r bis in der Morgnsonn un tat dorten de Schwammeleit olauern; dann spielet er sen Doppelkopp, un zeletzt kafet er sich vu en richting Schwammegokel e Sackel Schwamme, manichsmol im teiersch Gald. Wenn er oder nei in der Stadt kam, kehret er drei-, viermol ei un tat sich gruss mit seine Schwamme. N?r in >>Ross<< ging er net mehr nei, weil ne der Fichtenbarger Kanter, dar an Ohmd e manichsmol dorten soss, emol gefregt hatt, ?b dos Konferenzschwamme w?rn. Heit war der Wachtmaster racht neigierig, wu er seine Grusstuschwamme harkriegn w?r, d? war gekomme war, hatt se net haufenweis gehatt. Wie nu de letzte Gesellschaft kam, hatt er wieder Hoffning, e paar w?r er schie kriegn, dos wusst er. Der Tiftelschuster, 's Fadel un der Bergeltwilhelm mit sen Madel setzten sich hie. 's tat net lang dauern, do kriegeten se ihrn Pfefferminz un ihr Gelos Bier, de Marie lacket an ihrn Stangelbier rim. Do taten unere b?den Schwammefreind ihre Sackle imsterzen. In der Schwammekonferenz wur der rene Aufruhr! Se h?tten alle zam gar ze garn gewusst, wu dar Flack war, dar e sette Matz hargob. Dan b?dn Karln fuhls natirlich net ei, ewos ze verroten, in Gegent?l, wenn noch dan ihrn Reden jemand geloffen w?r, dar w?r ?ber de Roscherfelsen nei in der Boch gesterzt. Itze zeiget 's Fadel en St?pilz har, fest, rund un gesund wie e Wiesner Buttermadel. Ar hielt ne esu, dass ne der Wachtm?ster geleich ze Gesicht krieget. Wie dar dan Pilz sog, war sei Adacht bein Spieln wag, un e Spiel, dos engtlich fest wie e Mauer stand, wur verlurn. Kaum warn se fertig, lof er hie zun Fadel un saht: >>Wos soll d? dos Pilzel kosten?<< 's Fadel saht: >>Ich bi k? Hanelsmaa!<< Der Wachtm?ster liess oder k? Ruh. Ihn t?t dos Schwammel esu gefalln, ar sollt's'n n?r olossen. Der Tiftelschuster zwinkret ne Fadel zu un dar saht endlich: >>Ja, bezohln Se en Pfefferminz, dann solln se's kriegn.<< Der Wachtm?ster saht geleich: >>Harr Kunze<<, wos der Wert war, >>gab'n Se emol en klen Pfafferminz!<< >>Nu n?<<, fing oder do der Tiftelschuster a, >>br?ng n?r en Zw?m?nnischen! Heit sei de St?pilz rar!<< Na se kriegeten ihrn Faustpensel, un der Wachtm?ster stecket sen St?pilz ganz gelicklich in sei Schwammesackel. Dann spieleten se weter. Kaum noch'n zw?ten Spiel meld mei Wachtm?ster en gr?n Solo a. Se hatten kaum agefange, do langet der Tiftelschuster a e St?pilzel raus, bal noch schener wie dos anere. Der Wachtm?ster hatt's kaum gesah, do warn seine Aagn mer of dan St?pilzel wie of sen Spiel, un richtig, er verkneppt sei Solo. Kaum war er fertig, machet er hie zun Tiftelschuster un fing a mit dan zu haneln. 's dauret a net lang, do hatt' mei Wachtm?ster sei Pilzel un der Tiftelschuster sen Pfefferminz. Der Bargeltwilhelm konnt sich net derhalten ze sogn: >>Na, dos Schwammel kimmt Se oder teier ze stiehe, vier Neigrosch!<< >>Wuhar d??<< freget der Polezeimaa. >>Nu, drei Neigrosch Ihr Solo un en der Faustpensel! Do, kafen Se mer dan Taiberlich o, dan kriegn Se schie f?r en klen Schnaps!<< Dodrauf ging oder der Wachtm?ster net ei. Ar spielet esu uhne Gedanken, dass sei Mitspieler sahten, se wollten n?r lieber aufh?rn, oder ar sollt mehr of sei Karten gucken, wie of de Schwamme. Noch e paar Minuten gungset der Tiftelschuster 's Fadel, un dann brachten se e Ruth?tel aus'n Sack, bal wie en klen Regnschirm. Do warsch mit'n Wachtm?ster seiner Ruh aus. Dosmol musst'r oder bluten, d? die Schwammegokeln verlangeten jeds e Tippl Bier. Ar mocht wolln oder net, 's halfen nischt, ar musst se bezohln. Ja, die Hanelei ging esulang, bis de B?den mit Schwammeputzen fertig warn; un derbei hatten se freie Zech gehatt, d? der Wachtm?ster ruhet net, bis sei Sackel epper dreivertel voll war. Wahrend dar Sach warn noch e fei paar Schwammesucher komme, un in der Konferenz war e Unterhalting, dass mer bal konnt sei Wort net verstiehe. Mer heret immer esu dorchenaner bl?ken; >>Herschpilz, wie e Tisch esu gruss!<< >>Uner jeden Fichtel drei R?stling!<< >>Ruth?teln wie de Spargelstange!<< >>St?pilz stinne bal gar net!<< Jeder tat sich gruss mit sen Flack, oder tat sich aa h?ten, ze viel ze verroten, sinst h?tten doch de anern higiehe kenne un sahe, wos ar alles derzugesuhlt hatt'. Anere wieder, die strieten ?ber die Geschicht, die in Wochenblatt gestanden hatt, wu su viel Leit an Pilzvergifting gestorbn warn. Doderbei war mer sich oder enig: War nischt vun de Schwamme verst?nd, sollt derhem bleibn un sich sei Schwamme kafen. Der Werfelschmied wollt dan Leiten vireden, de besten Schwamme w?rn de Fliegnschwamme, in Drasen w?rn se zantnerweis' in der Markthall verkauft. 's m?sst n?r de Haut orndlich ogezugn un de Brieh ogegossen warn. Dodr?ber wurn se sich oder net enig, 's wollt a k?ner bei sich derhem prubiern, un der Werfelschmied salber wullt aa net racht naa, wie er sich derzu hargabn sollt. Ne Bargeltwilhelm sei Marie tat sich net garstig langweiln. Se hatt' de Bilder in Sontigblatel rim un nim agesahe, ihre paar Schwamme warn aa geputzt, un nu wusst se net racht, wos se machen sollt. Sie krieget erscht dann ewing Vertuing, wie de Tir aufging un der Barthelfritz aus St?dorf reitrot. Dar hatt' aa e Packel Schwamme, oder -- im's geleich ze sogn -- dan ihretwagen war er net nausgeloffen, dos Schwammel, wos dar suchet, soss dorten in der Schwammekonferenz -- un dos war de Bargeltmarie! Se trafen sich zwar alle verzehn Tog ofn Tanz, oder sinst war der Bargeltwilhelm ze sehr derhinerhar, dass se net mitenaner scharmeziern konnten. Desto gresser war sei Fr?d, dass esu eitraf, wie se an Suntig mitenaner ausgemacht hatten. De Manner warn esu ben Dischkeriern, dass se gar nischt marketen; a dos marketen se net, dass die b?den gunge Leit erscht noch emol de Suntigbeilag racht sahr agucken taten, n?r war dos Blattel ze kl?, zw? K?pp ginge net derhiner. A dos fuhl net auf, wie de Marie emol zor Tir nausging, un niemand hatt' e Obbacht drauf, wie der Barthelfritz noch e paar Minuten aa wag war. In der Schwammekonferenz ginge de Wugn huch. Se warn abn derbei, ?b sich net aa e Schwammezucht harrichten liess, wie bei de Blume. Der Tiftelschuster hat sich schie e Kreizing von St?pilz un Ruth?teln zerachtgelegt -- korz un gut, 's war bei dan Schwammestreit e mannichs derbei, wu mer dernoch h?tt sogn kenne: >>Schwamm dr?ber!<<
's mocht nu im sechse sei, do besann sich der Bargeltwilhelm of seiner Familie un saht: >>Marie, willst De e Bindel Heu assen? -- Nu, wu is d? mei Madel?<< Der Wert wullt se net gesahn hobn, e anersch hat se a net weiskriegt. Der Wilhelm ging emol naus vir der Tir un rufet, oder er krieget k? Antwort. Ar freget noch emol in der Gaststub rim, ?b niemand sei Madel gesahe h?tt, 's war oder vergablich. Do kriegets mei Wilhelm mit der Angst ze tue. >>Se werd doch epper net of Eiern Flack geloffen sei, Fadel?<< freget er. >>Dan werd se wuhl net finden<<, saht dar, >>se wess doch net, wuhi!<< Do menget sich oder der Werfelschmied nei un saht: >>Eiju, dos werd sei, die hot aufgepasst wie e Haftelmacher, wie der Tiftelschuster sen Flack beschriebn hot! Die werd wuhl do noner sei<<. >>Dass Gott derbarm!<< saht der Tiftelschuster, >>wenn die geloffen is, wie ich saht, is se ne Roscherfelsel nogesterzt!<< Nu wur oder Labn in Brutsook! De ganze Bande stand auf, setzet de Mitzen ofn Kopp un wollt noch dan Madel suchen giehe. Draussen vir der Tir wur ausgemacht, dass jeder Trupp fir sich lafen sollt. Von Zeit ze Zeit wollten se alle emol bl?ken. Der Wachtm?ster machet mit'n Tiftelschuster fort, er dacht doch, 's ging ofn Schwammeflack. Nu wur der ganze Sauwald ogesucht, oder dos Madel wur net gefunden. Se konnten schreie wie se wollten, 's gob k? Marie Antwort. Dos stand nu bei dan ganzen Mannsen fest: 's war e Ugelick gepassiert. Der Bargeltwilhelm klattret mit noch en ne Roscherfelsel noner, oder dorten war aa nischt ze sahe. Der Anzige, dar von darer Sucherei ewos hatt, war der Wachtm?ster. Der Tiftelschuster konnts doch net lossen un gucket manichsmol ofn Ardbuden, als kennt sich dos Madel dort neigegrobn hobn. Bei darer Gelangh?t sog er doch e paar Schwamme, un ar war esu ast?nnig, dass er ne Wachtm?ster allemol bal mit der Nos draufdricket. Un dar hatt' ene Fr?d! Dos war'n doch of sen ganzen Schwammegiehe net virkomme, doss er h?tt e Pilzel oschneiden k?nne! 's war oder ner narrsch, doss er als Schwammgokel net emol e Masser miethat, dos musst'n der Tiftelschuster aa noch borgn. Ar war esu begierig, er h?tt an liebstn de Schwamme mit Stump un Stiel rausgeruppt. Do war oder der Tiftelschuster derhinerhar, dass er dos net machen tat. Wie se nischt gefunden hatten, kame se zerick zor Morgnsonn. Der Wachtm?ster war ganz aus'n Heisel. Der Wert sog se komme, un weil der Wachtm?ster esu ofn Damp war, freget er geleich: >>Ihr hat se wuhl gefunden?<< >>Haa<<, saht der Wachtm?ster, >>mir hobn se, vier Stick of en Flack!<< >>Ach, alts Gemahr<<, fuhl ne der Tiftelschuster in der Red, >>nischt hobn mer gefunden, ich ka mer net denken, wu dos Madel hie is!<< Do freget der Wert: >>Sog emol, war d? virhinst der Barthelfritz net ze strich? Drine stieht noch sei agetrunkenes Gelos. Suchen is er oder net miet!<< >>Nu, dos t?t mich oder wunnern<<, m?net der Schuster, >>'s h?sst doch immer, dar un de Bargeltmarie liefen mitenaner; dar werd schie aa miet suchen?<< >>Na, dos is sicher<<, saht der Wert wieder, >>wie's zun Suchen ging, war er schie nimmer do!<< >>Wesst de<<, fing do der Schuster aa, >>itze gieht mir net n?r e Licht, n? geleich e ganzer Christbaam auf! Dos gunge Zeich werd schie erngtwu stacken!<< Se warn noch ibern Reden, do kam der Bargeltwilhelm ganz kl?laut a. Aa die anern Manner kame getraten, mer merket oder geleich alln a, se hatten de Marie net gefunden. Se warn allezam dar Asicht, dass dos Kind vermalliert w?r. Ne Bargeltwilhelm stand's Wasser in de Agn. Ar machet sich ewing vun die Manner wag un hinnersch Haus, nochn Kegelschub zu. Dort stand e grusser Vugelbeerbaam, unner dan war, e finkel versteckt, e Bankel. Of emol blieb der Wilhelm traatn, 's Fadel war ne nachgeloffen un gucket aa miet hi, drehet sich oder geleich rim un winket dan anern, se sollten racht leise harkomme. Un wos sog mer do? Of dan Bankel soss, ne Leiten mitn Buckel zugewendt, mei Barthelfritz mit der Marie, un dricket ihr abn en Schmatz ofs Guschel, dass n?r esu knallet. In dan Agnblick schlug de ganze Schwammkonferenz e Lach auf, dass de beden gunge Leit in gressten Schrack ausenaner fuhrn. Nu fing oder mei Bargeltwilhelm aa: >>Wos is mer d? dos? Ihr sucht wuhl Schwamme dohinten? No, do hert mer oder de Gemietlichkeet auf! Mir denken, dos Madel liegt in Wald un hoot 's Genick gebrochen, un do hot se e gunger Bos bein Genick!<< >>Sahts ichs net<<, saht der Werfelschmied, >>die hot ne richting Flack gesucht? Do hot se'n gefunden!<< Der Barthelfritz hat en ganz ruten Kop un de Marie bracht de Scherz net vun Gesicht runer, esu schamet se sich. Der Fritz machet sich oder an Bargeltwilhelm na un tat e Weil mit'n streiten. Un wie se fertig warn, do drehet sich der Wilhelm rim un saht: >>Na, 's doch zu ewos gut gewasen, mer warn geleich noch ewing Verlobing feiern!<< Der Wert m?net derzu: >>Dos kenne mer aa in der Gaststub machen, do brauchen mer net hausen harzetraten.<< Darer Asicht warn die anern aa, un se macheten, dass se neikame. Do ging nu ein Gegratelier lus, un e mannichs Tipel Bier wur noch of das gunge Paar leergemacht. -- 's war sp?t gewurn, wie alles eh?mzug. Unerwags saht der Wachtm?ster zon Fadel: >>Dos is in der Schwammekonferenz aa noch net virkomme!<< >>Wos d??<< freget dar. >>Na, dass Verlobing gefeiert werd!<< >>Ach su<<, saht der Tiftelschuster, >>ich dacht, Harr Wachtm?ster, dass Sie emol e paar Schwamme salber ogeschnieten h?tten, w?r noch net gepassiert!<< Der Wachtm?ster saht nischt drauf, heit machet er oder nei in Ross, heit konnt der Fichtenbarger Kanter dositzen, dan w?r er'sch schie weissmachen!
Dos war dar grusse Tog in der Schwammekonferenz, un in der ganzen Gegnd wur dr?ber geredt un gelacht. Wenn mer nu oder emol nei in der Morgnsonn kam, sossen allemol e Sticker finf, sechs gunge Madle dorten, die de letzte Hoffning of der Schwammekonferenz gesetzt hatten! Oeb se'n ewos gen?tzt hoot? -- Ich wess fei net, geh?rt hot mer nischt wieder!
De Pfingstkantat'.
Es is ein rachtes Gel?ck, dass der alte Kanter F. M. Gast e sette Matz settge feine Kantaten geschriebn hot, 's w?sst -- meiner Seel -- manicher Kanter heitzetog net, wos er sen Leiten egal f?r Kirchenmusiken zu de grussen Fast virsetzen kennt.
Su e Kanter hot ?berhaupt k? Zuckerlacken: Macht er k?ne Kerchnmusik, do heessts, er machet ?berhaupt garn nischt. Macht er weliche un se klingt net schie, sprachen de Leit wieder, der Kanter taget nischt. Und dos muss doch zugegabn warn: En maning Karl sei Maul passt besser zon Pfeifrachn, als wie zon Singe, un er singt doch.
Sei nu in en Dorf lauter settge, do ka's der Kanter machen, wie er will, 's is net racht. Un wos m?cht er net alles bedenken, dass er niemand of de F?ss tritt! Doss de Kanterei singt, dos verstieht sich von salber.
Nu will oder aa der Gesangverein >>Liederkranz<< mittue. Die Verst?rkung is net esu gruss, de H?lft von dan S?ngern is doch aa in der Kanterei. Sei nu gel?cklich zah Mann zamgebracht, do ka mer mit Sicherh?t drauf rachne, dass'r achte dervu Solo singe wolln. 's is ?berhaupt mit die Sangesbr?der e settge Sach, mer trifft selten emol en, dar sich net steif un fest einbild, er k?nnt sich geleich, wie er is, of e jeds Theater stelln un mietsinge.
Von zah S?ngern sei oder n?r drei Ten?r und siebn B?ss. Von dan drei Ten?rn wieder ka n?r ener orndlich singe, un der Kanter ka vir jeden Fast verzehn Tog lang net schlofen, aus Angst, >>dar<< Tenor kennt eper emol ze huch in der Tranksteuer geroten un hescher warn. Mit de ?bern Stimm hoot er lechter ze hantiern. Do hot er doch zeerscht seine Schulkiner, un dann sei in Dorf e ganze Hard Maadle, die singe wie de H?dellerchn. Un aa mit de Solostimme hoots k?ne Nut, do hilft de Fraa Pastern, oder ne Kanter seine Fraa oder ihre Maadle. Un dann kimmt de Begleitung! Werd n?r Orgel derzu gespielt, dos is ne Leuten ze wing. 's Musikkorps, dos sinst immer in Gericht Tanzmusik spielt, will bei de Fasttog aa zeign, dass 's e Religiu hoot un will miettue.
Nu sei die Musekanten, die sette Kerchnmusiken zameschreibn, e manichsmol racht narrsche Karle. Wos die alles f?r Instrumenter verlange! Do langetn doch, wess der Hole, 50 Musekanten net, die dos spieln k?nne. Ja, ich hoo emol e settigs Nutenbuch gesah, do sollt sugar a Harf mitspieln! Dos fahlet noch, dass die b?hmischen Harfenm?hd aa noch in der Kerch ihre Zupperei afinge; d? ich w?sst sinst ken, dar sich of der Harf verst?nd.
Do is mitn alten Gast sen Kantaten e anere Sach. Dar hoot gewusst, wos de Leit brauchn un hoot e ganze Hetz Kantaten gemacht, die sei werklich net von schlachten Eltern. Se klinge schie, sei net esu schwer, un wos verlangt werd, dos is aa in mesten D?rfern aufzetreibn. Dodrim hatt sich aa der Geyersberger Kanter, wie er geleich noch Ostern e Pfingstmusik raussuchn tat, virgenomme, of ne erschten Pfingstfeiertog ene Kantat' vor F. M. Gast zu singe.
Der Kanter war kaum fruh, dass er die Ostermusik waghatt, do gings schie wieder of Pfingsten lus. De Kantat war ewos Feines un passet aa racht f?r seine Kr?ft. Se ging lus mit en lange Blosakkord, do konnt sich der Weigelfl?scher e Gitt tue mit seiner Trompet. Dann macheten de Geiger lauter sette kl?ne Strich zemerscht immer of en Ton, un dann fing e Sopransolo aa, de Pfingstgeschicht aus der Bibel ze singe. Dos mochet sich racht schie, un de Leut konnten sich aa ewos derbei denken, net wie bei maning anern Lied, wu niemand derhinerkimmt, wos die Singerei engtlich ze bedeiten hoot.
Dann kam e Chor, wu aa de Musik mit neiwurzeln konnt, hinerhar kam e Arie f?r en Tenor, die hiess >>Schm?ckt das Fest mit Maien<<, un zeletzt sang der ganze Chor aa noch en schien Choral. Mer konnt sich racht dra erbaue. Der Kanter fing nu geleich in der Singstund a, de Kiner eizerichten. Dass die ihre Sach machen w?rn, do war er sicher. Ar hielt aa Singstunden in der Kanterei. Erscht de Mannsen all?. Do h?ssts immer, su e Kanter h?tt ne grussen Gehalt. Ja, guckt n?r emol of de Spesen! L?sst er in der Singstund de Mannsen ihrn Part zweemol hinerenaner singe, do machen se noch miet. Beim dritten Mol oder m?cht er schie e Spitz Kimmel bezohln, sinst streiken se. Je schwerner su e Lied is, desto teirer kimmts ne Kanter ze stiehe. Mer muss oder zugabn, dass de Mannsen in Geyersberg sich e rachte M?h gabn. 's ging uhne grusse Nut f?der, un nu konnts mit der Musik lusgiehe.
Der Kanter bestellet sich de Musekanten en noch'n anern in der Schul un hoot nu ofn Harmonium ene jede Stimm esulang mietgespielt, bis jeder sen Part orndlich spieln un blosen konnt. Un wie se nu zun erschten Mol alle zamkame, gings merklich esu schie, dass mer sei greesste Fr?d hobn konnt. Nu ginge de Solostimme lus. De Pastergretel sollt dos Solo zun Afang singe. Of dar konnt er sich verlossen, die konnt Klavier spieln un ?bet sich salber. Oder dos Tenorsolo!!
's gab in Dorf en guten Tenor, ne Zipperschuster , dar h?tts esu racht schie singe k?nne, ene Stimm hatt' er wie e heuriger L?w. Sinst war oder net derhaufen mit'n lus; er hatt sugar schie emol gesassen. Net eper wegn Mauserei un setting Sachen, n?, er ging of der Vugelstellerei, spielet in b?hmischen Lotto, tat uhne Angelkart fischen, un wenn er ?ber der Grenz ging, machet er net bein Zollhaus vorbei. Dos sei alles Sachen, die sich net geh?rn; oder mit sen Tenor hatt doch dos nischt ze tue, un desderwagn dacht der Kanter aa: >>Der Zipperschuster mog n?r dos Solo singe<<. Ar hoots'n aa richtig eigelarnt, un der Zipperschuster war ganz wag in seiner Arie, dass er sugar derhem bein Schustern mit lauter Stimm sang: >>Schm?ckt das Fest mit Maien!<<
Su war nu in lauter Ueberei un Prubiererei der Pfingstsonnobend ragekomme. De Scheuerweiber hatten in der Kerch r?gemacht, un der Kanter hat grusse Maibaam neistelln un schiene Hollunderstr?uss of'n Altar setzen lossen. 's sog alles esu schie, su racht wie e Fast; un su war aa ne Kanter ze Mut, wie er an Obnd noch ewing in sen Garten hantieret. De Kerchnmusik ging, -- mehr verlangt e Kanter von der Walt nischt. Ar stecket abn an der Gartenlaub e Weinzweigele, dos ze weit r?bergachsen tat, hiner ener Rank naa, do h?ret er mit en Mol de Gartent?r giehe. Wie er sich rimdrehet, sog er ne Paster of der Gartenlaub zukomme. Dar hatt' en ruten Kopp dra, mer merket ne aa, dass er sich ?ber ewos mordsgammerlich argern tat. Ar setzet sich ganz eschofiert of der Bank hie, gab ne Kanter e Patsch un saht: >>Denken Sie sich, Herr Kantor, mir haben sie aus dem Pfarrbusch zwei der sch?nsten Maib?ume gestohlen!<<
Der Kanter war richtig derschrocken. Er bracht weiter nischt raus wie: >>Nu soooowas!<<
Der Paster machet oder weter: >>Und wissen Sie auch, wers gewesen ist? -- Ihr Tenor, der Zipperschuster, der gemeine Kerl!<<
Der Kanter war wie mit der M?tz derpocht. Dos hatt noch gefahlt! >>'s ist nicht m?glich<<, saht er, obwuhl er innerlich dacht: >>Dan Bruder is alles zuzetraue!<< Mit en Mol fuhl ne sei Kerchnmusik of der Seel un es war ne, als wenn er alle Kantaten der Walt of emol h?rn m?sst, esu gurglets und brausets ?m ne rim, dass er sich geleich mit hiesetzet.
>>Dass der Mensch morgen in der Kirche als Solist auftritt, ist nat?rlich ausgeschlossen. Ich ?bergebe den Menschen dem Gendarmen!<< fuhr der Paster weter fort.
Su sehr wie nu der Kanter in dan Agnblick ne Zipperschuster alles Biese g?nne tat, warsch'n doch im seiner Kerchnmusik ze tue, un er fuhl ne Paster in der Red: >>Was wird denn da mit meiner Kirchenmusik? Der Zipperschuster ist morgen nicht zu entbehren, sonst k?nnen wir gleich einpacken.<<
>>Nun, denken Sie denn, ich gebe zu, dass meine Gretel mit dem Menschen zusammen singt, der mich am Tage vorher in gemeinster Weise bestohlen hat?<<
Der Kanter wusst weter nischt drauf ze sogn. Ar h?tt k?nne ne Zipperschuster uhne Gewissensnut derstochen. Un dan Karl hatt er aa noch an letzten Obnd ben Rabentisch e Gelos Bier bezohlt!
>>Ich weiss nicht, was da werden soll<<, menet der Kanter wieder.
>>Es ist ganz unm?glich<<, war ne Paster sei Red, >>ich werde doch dem Dorfe das Vergn?gen nicht machen und mich auslachen lassen!<<
>>Nun<<, saht der Kanter wieder, >>wenn die Kirchenmusik ganz wegf?llt, wird die Sache aber noch auff?lliger. Ich w?rde die Sache ignorieren bis nach den Feiertagen, dann w?rde ich allerdings auch daf?r sein, dass der Zipper eine derbe Lektion erh?lt!<<
Se hobn noch lang hie- un hargeredt, endlich warsch ne Kanter gelunge, ne Paster, dar e guter Maa war, esu weit ze brenge, dass er -- oder n?r ?m der Erbauing der Gemeind wagn! -- die Sach bis noch de Feiertog verschiebn wollt. --
Der heilige Pfingstmorgn war ragekomme. Der Himmel hatt' e Eisahe gehatt un dan gunge Maadle ze lieb, die ihre schien neue un frischgepl?tten weissen Klaadle zon erschten Mol ausf?hrn wollten, sei freindlichst Gesicht rausgesteckt. Schie ehr de Gelock einl?uten tat, kam ne Kerchwag rauf ?s nochn anern. De Musekanten kame mit ihre Instrumenter un wichting Gesichtern ne Barg rauf, mer sog ne richtig a: heit warn mer euch emol wos Feines virsetzen. Drubn ofn Chor soog mer heut net n?r de Chorgunge in ihrn schwarzen Manteln, derhiner warn wie grusse Blumestr?uss de Maadle aufgepflanzt, un an jeder Verziering von der Orgel hing e blankgewichster Zylinder von de Kantereimanner. Wie's l?uten tat, kam aa der Paster mit sen Maadel 's Ding rauf un machet sich nei in der Sakristei.
Der Kanter sass schie of der Orgelbank halb r?mgedreht, ?b a alle do warn. Allen Leiten war azemarken, dass ewos in der Luft log. N?r dar, dan dos alles aging, der Zipperschuster, fahlet noch. Erscht, wie der Kanter mitn Virspiel agefange hatt, gings Chort?rl e kl? Finkel auf, un e Maa dr?cket sich ewing schichbern rei un stellet sich ganz hinten na, dass mer'n net esu sahe sollt, -- der Zipperschuster! Die Manner die dernabn traten, gobn ne e Hand un lachelten alle ewing huhnackig derzu. Der Kanter hatt ne aa gemarkt, er g?nnet ne oder ken enzing Blick.
Na, 's ging alles gelatt, bis nochn Gelaabnslied de Kerchnmusik lusging. Alle gobn sich de gr?sste M?h. Der Kanter konnt sich net besinne, dass de Musekanten schie emol esu schie gestrichen un geblosen h?tten. De Pastergretel sang mit ihrer klarn Stimm esu racht wie e Engele, un bein Chor war net e enzger falscher Eisatz virgekomme. Nu kam der Zipperschuster mit seiner Arie. Un dos muss ne der Neid lossen, er sang werklich schie, n?r wie er afing >>Schm?ckt das Fest mit Maien<<, do gings ?ber e manichs Gesicht wie e lechts Schmunzeln, gelacht oder wur net, d? dos wussten alle Leut, dass sich dos in der Kerch net geh?rt.
Nochn Hauptlied stieg der Paster of der Kanzel. Wie er sei stills Gebat gesprochen hatt, soog er mit e paar Blicken ?ber der Gemein hin, war alles do war. Inder erschten Reih' vir der Kanzel soss der F?rschter heit in seiner grosgriene Uneform. Un wie ne der Paster sog, do warsch ne, als wenn der F?rschter noch ewing huhtuet feixen t?t. Dos schlug ne Fass ne Buden aus. Der Paster wusst nu genau, dass er de Maibaamsach net bis noch de Feiertog aufschiebn t?t. Er hielt e racht schiene Predigt; oder wie's zun End ging, do h?nget er noch e paar S?tz na. >>Ja, liebe Gemeinde, >>Schm?ckt das Fest mit Maien!<< haben wir heute singen h?ren. Aber wo steht geschrieben, dass man die B?ume dazu stehlen soll?<<
Alle Agn flugn nauf ofn Chor, un der Zipperschuster wur in seiner Eck immer klener. Un nu bracht der alte Paster noch e paar S?tz, wie mer sich doch kr?nken m?sst, dass sugar in der Gemeind sette Sachen virk?me. Wie's oder bei unern alten guten Paster immer war, su warsch aa dohierde: er koant niemand lang bies sei. Un wie de Predigt alle war, do sahten sich alle: >>Na, ne Paster seiner Red enoch, werd ne Zipperschuster net derhaufen passiern.<<
Noch wie der Kanter 's Nochspiel machet, schlich sich der Zipperschuster noner in der Sakristei, er tat ne Paster im Vergabing bitten. Ar h?tts net esu schlimm gem?nt, er w?r nu emol f?rsch Gr?ne. Un die Singerei egal, von die Maibaamer, h?tt'n noch vollst verwerrt gemacht. Nu g?bs doch in der ganzen Gegnd n?r in Pfarrb?schel Maibaamer, un esu w?rsch komme. Der Herr Paster sollts 'n n?r net ?bel nahme, 's k?m gewiess net wieder vir. Der Paster hoot ne ne Standpunkt orndlich klar gemacht, oder 's End von Lied war doch, dass er von ener Aazeig obsahe wullt.
Niemand war fruher, wie mei Zipperschuster. >>Herr Paster<<, saht er, >>doss Sie net denken, ich will Sie im Ihre Baam brenge, soll meine Miene zwee feine Rutenbasen draus binden, Se warn emol sahe!<< Dodermiet machet er naus. Wie er vir der T?r kam, luf er gerod ne Kanter in de H?nd. Ar w?r garn virbei geloffen, oder er musst erscht noch ne Kanter sein Sermon ah?rn, in wos fir e grusse Verlagnh?t er ne gebracht h?tt un esu in dan Text fort.
Der Schuster battlet nu a noch ne Kanter im Vergabing und zeletzt saht er: >>Herr Kanter, ich will die Baam gar net behalten, meine Miene mog f?r der Schul e paar Rutenbasen binden!<< Domiet machet er su fix wie er kunnt ?bern Gottesacker wag un dacht n?r noch f?r sich: >>Zu vier Basen lange oder die Ruten net, do muss ich mer noh en Maibaam huln!<<
Sei Roll als Kerchns?nger war oder ausgespielt, aa wie de Kermesskantat von F. M. Gast aufgef?hrt warn sollt!
De alten Zensurn.
Ustern, Zensurn un Exam, dos sei e paar Wort die En, dar Kiner hoot, net immer gerod schie in de Ohrn klinge. Wie manicher Voter argert sich, dass sei Gung net esu gescheit warn will, wie der Voter. Do gibts allemol die ?ne Ausred, dass er zu seiner Fraa sogt:
>>Noch mir is dar Gung net geroten, sinst w?r er gescheiter.<<
's gibt Weibsen, die sich settge Redensarten net immer ruhig naaschmeissen lossen -- un do is manigsmol der Spuk fertig. Frieher warsch noch viel schlimmer, wu 's bei de Zensurn bis zur Sechse ging. Do konnt euer, wenn er Gelick hatt, manigsmol en ganzen Tog rachne, bis er die ganzen Nummern zamgez?hlt hat.
Zu darer Zeit kimmt emol ne Beckenliebkarl sei Gung mitn Zensurbuch aus der Schul. Mer merketen schie vun weiten su e bissel aa, dass net lauter Ensen drinne standen, du Ugelick -- lauter Sechsen hatts gesetzt. Der Beckenliebkarl machet schie net gerod mit grusser Hoffning das B?chel auf. Un zon gressten Ugelick f?r sen Gung hatt ersch aa noch verkehrt in der Hand, wie er neigucket. E Aag drauf un schreie: >>Wos, du tottender Bos, lauter Neine?<< und dos Buch sen Gung im Kopp rim hahe, war ?s; d? dos war ne doch ze bunt!
Der labnsm?de Hos.
Der Leimertschneider war a grusser Gager, oder, genauer gesaht, er tat, als w?r er ener. Wenn mer ne sog, -- de Flint bal gr?sser wie der ganze Karl, en Hirschf?nger wie su e alter Scharfrichtersabel, de Jagdtasch, wu e geringer Ochs drinne Platz gehatt h?tt -- 's brauchet en net ze wunnern, doss de Hosen un 's ganze Viechzeig draussen in Busch lief, wos n?r laafen konnt, wenn sich n?r dar greuliche Karl sahe liess. Dodrim hott er aa in sen ganzen Labn noch ken Viech ewus tue kenne, un do verlarnt sich doch mit der Zeit 's Traffen.
Die Viecher wurn aa bal gewahr, dass der Leimertschneider net halb esu schlacht war, wie er aussog un ginge ne net mehr esu ausn Wag. Wie er nu noch derzu ?lter wur un de Agn net mehr esu racht mietwollten, do konnt er ?ber en Hos wagstolpern, er taten nischt.
Zu darer Zeit labet in Richterbusch e alter Hos, dar schie ganz schwach un graa war, dann nischt mehr schmecket, 's mochts Kraut noch esu gr? sei, ar hatt k? Vergnign mehr dra. Dar hatts Labn recht soot un in dan Zustand hatt er sich virgenomme: >>Pfeif of de Walt, ich loss mich derschiessen.<< Mit dan Entschluss machet er sich aus'n Richterbusch naus ofn grussen Krautacker, un do traf er en Kollegn von sich, dar sich abn in Kraut e Gitt geta hatt un dar 's Labn net esu ef?llig fand.
>>Nu, wie gieht dersch d?, Gevatter?<< esu tat er dan alten Hos areden.
Add to tbrJar First Page Next Page Prev Page