bell notificationshomepageloginedit profileclubsdmBox

Read Ebook: A Book of German Lyrics by Bruns Friedrich Editor

More about this book

Font size:

Background color:

Text color:

Add to tbrJar First Page Next Page

Ebook has 1050 lines and 57714 words, and 21 pages

Goethe

Schiller

Uhland

Eichendorff

R?ckert

Heine

Platen

Lenau

M?rike

Hebbel

Keller

Storm

Meyer

Liliencron

Notes

Vocabulary

Index of Titles and First Lines

Ein kleines Lied

Ein kleines Lied, wie geht's nur an, Dass man so lieb es haben kann, Was liegt darin? Erz?hle!

Es liegt darin ein wenig Klang, Ein wenig Wohllaut und Gesang, Und eine ganze Seele.

Marie von Ebner-Eschenbach

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde! Es war getan, fast eh' gedacht; Der Abend wiegte schon die Erde, Und an den Bergen hing die Nacht; Schon stand im Nebelkleid die Eiche, 5 Ein aufget?rmter Riese, da, Wo Finsternis aus dem Gestr?uche Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenh?gel Sah kl?glich aus dem Duft hervor; 10 Die Winde schwangen leise Fl?gel, Umsausten schauerlich mein Ohr; Die Nacht schuf tausend Ungeheuer, Doch frisch und fr?hlich war mein Mut: In meinen Adern, welches Feuer! 15 In meinem Herzen, welche Glut!

Dich sah ich, und die milde Freude Floss von dem s?ssen Blick auf mich; Ganz war mein Herz an deiner Seite, Und jeder Atemzug f?r dich. 20 Ein rosenfarbnes Fr?hlingswetter Umgab das liebliche Gesicht, Und Z?rtlichkeit f?r mich--ihr G?tter! Ich hofft' es, ich verdient' es nicht!

Doch ach, schon mit der Morgensonne 25 Verengt der Abschied mir das Herz: In deinen K?ssen, welche Wonne! In deinem Auge, welcher Schmerz! Ich ging, du standst und sahst zur Erden, Und sahst mir nach mit nassem Blick: 30 Und doch, welch Gl?ck, geliebt zu werden! Und lieben, G?tter, welch ein Gl?ck!

Wie herrlich leuchtet Mir die Natur! Wie gl?nzt die Sonne! Wie lacht die Flur!

Es dringen Bl?ten 5 Aus jedem Zweig, Und tausend Stimmen Aus dem Gestr?uch,

Und Freud' und Wonne Aus jeder Brust. 10 O Erd', o Sonne! O Gl?ck, o Lust!

O Lieb', o Liebe! So golden sch?n, Wie Morgenwolken 15 Auf jenen H?hn!

Du segnest herrlich Das frische Feld, Im Bl?tendampfe Die volle Welt. 20

O M?dchen, M?dchen, Wie lieb' ich dich! Wie blinkt dein Auge! Wie liebst du mich!

So liebt die Lerche 25 Gesang und Luft, Und Morgenblumen Den Himmelsduft,

Wie ich dich liebe Mit warmem Blut, 30 Die du mir Jugend Und Freud' und Mut

Zu neuen Liedern Und T?nzen giebst. Sei ewig gl?cklich, 35 Wie du mich liebst!

Und frische Nahrung, neues Blut Saug' ich aus freier Welt; Wie ist Natur so hold und gut, Die mich am Busen h?lt! Die Welle wieget unsern Kahn 5 Im Rudertakt hinauf, Und Berge, wolkig himmelan, Begegnen unserm Lauf.

Aug', mein Aug', was sinkst du nieder? Goldne Tr?ume, kommt ihr wieder? 10 Weg, du Traum! so gold du bist; Hier auch Lieb' und Leben ist.

Auf der Welle blinken Tausend schwebende Sterne; Weiche Nebel trinken 15 Rings die t?rmende Ferne; Morgenwind umfl?gelt Die beschattete Bucht, Und im See bespiegelt Sich die reifende Frucht. 20

Sah' ein Knab' ein R?slein stehn, R?slein auf der Heiden, War so jung und morgensch?n, Lief er schnell, es nah zu sehn, Sah's mit vielen Freuden. 5 R?slein, R?slein, R?slein rot, R?slein auf der Heiden.

Knabe sprach: Ich breche dich, R?slein aus der Heiden! R?slein sprach: Ich steche dich, 10 Dass du ewig denkst an mich, Und ich will's nicht leiden. R?slein, R?slein, R?slein rot, R?slein auf der Heiden.

Und der wilde Knabe brach 15 's R?slein auf der Heiden; R?slein wehrte sich und stach, Half ihm doch kein Weh und Ach, Musst' es eben leiden. R?slein, R?slein, R?slein rot, 20 R?slein auf der Heiden.

Der du von dem Himmel bist, Alles Leid und Schmerzen stillest, Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit Erquickung f?llest, Ach, ich bin des Treibens m?de! 5 Was soll all der Schmerz und Lust? S?sser Friede, Komm, ach, komm in meine Brust!

?ber allen Gipfeln Ist Ruh; In allen Wipfeln Sp?rest du Kaum einen Hauch; 5 Die V?gelein schweigen im Walde. Warte nur, balde Ruhest du auch.

Schaff', das Tagwerk meiner H?nde, Hohes Gl?ck, dass ich's vollende! Lass, o lass mich nicht ermatten! Nein, es sind nicht leere Tr?ume: Jetzt nur Stangen, diese B?ume 5 Geben einst noch Frucht und Schatten.

Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Gl?ck ergreifen, Denn das Gl?ck ist immer da.

Ich ging im Walde So f?r mich hin, Und nichts zu suchen, Das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich 5 Ein Bl?mchen stehn, Wie Sterne leuchtend, Wie ?uglein sch?n.

Ich wollt' es brechen, Da sagt' es fein: 10 Soll ich zum Welken Gebrochen sein?

Ich grub's mit allen Den W?rzlein aus, Zum Garten trug ich's 15 Am h?bschen Haus.

Und pflanzt' es wieder Am stillen Ort; Nun zweigt es immer Und bl?ht so fort. 20

Kennst du das Land, wo die Zitronen bl?hn, Im dunkeln Laub die Goldorangen gl?hn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht? Kennst du es wohl? 5 Dahin! Dahin M?cht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.

Add to tbrJar First Page Next Page

 

Back to top