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Read Ebook: König Ottokars Glück und Ende Trauerspiel in fünf Aufzügen by Grillparzer Franz

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Ebook has 1095 lines and 25466 words, and 22 pages

Berta. O Seyfried, sch?tze mich!

Seyfried. Mit Gunst, Herr Milota! Wenn Ihr es wagt, die Hand an sie zu legen, So stoss ich Euch die Partisan in Leib.

Benesch. Und wenn ich selbst--!

Seyfried. Mir gleich!

Benesch. Verweigerst du dem Vater Sein Kind?

Seyfried. O h?ttet Ihr sie doch verweigert, Sie l?ge jetzt nicht st?hnend vor uns da, Dass mir das Herz im Innern um sich wendet!

Benesch. Wir h?tten sie wohl dir verm?hlen sollen?

Seyfried. 's war besser, Herr, als jetzo solche Schmach!

Benesch. Mein Kind!

Seyfried. Zur?ck! Mir hat sie sich vertraut, Und ich weiss Anvertrautes zu bewahren!

Benesch. So soll mein Schwert!

Seyfried. Lasst sein! Du aber f?rcht dich nicht!

Zawisch. Ha, ha, ha, ha!

Benesch . Bist du's? Dich sendet Gott!

Zawisch. Was k?mpft ihr denn, ihr hochgesinnten J?ger, So wutentz?ndet um des B?ren Fell? Herr Petz trabt wohlgemut durch Berg und Tal Und weist euch seinerzeit wohl noch die Pranken. Sch?n M?hmchen, gr?ss Euch Gott! Und Ihr, Herr Weidmann! Hebt Eure Feder und seht nicht so kraus; Ich bin kein Wild f?r Euch!

Benesch. Nun sag, erz?hle!

Milota. Ja, Neffe, sprich!

Zawisch. Erz?hle! Sprich! Ei, was denn?

Benesch. Der K?nig--

Zawisch. Hat die Ungarn derb geschlagen, Bei Kroissenbrunn; Ihr, Ohm, wart ja dabei!

Benesch. Wer fragt um das?

Zawisch. Der Friede ist gemacht: Auf ?sterreich--

Benesch. Nicht doch!

Zawisch. Auf Steiermark--

Benesch. Willst du mein spotten?

Zawisch. Nu, was wollt ihr denn?

Benesch. Des K?nigs Ehe--

Zawisch. Ei, die ist getrennt!

Benesch. Die Handfest ausgefertigt?

Zawisch. Und besiegelt. Die K?nigin geht heute noch nach Wien. Von da--

Benesch. Und spricht man nicht?--Verdammt!--Mit wem-- Regst du dich noch?--Mit wem der K?nig?--

Zawisch. Ah! Mit wem er sich zum zweitenmal verm?hlt? Ei, mit wem anders denn, als dort mit jener, Mit Eurer Tochter? Ihr habt's schlau gekartet! Erst f?hrtet Ihr das M?dchen still ihm vor, Geschm?ckt! man konnte kaum was Sch?ners sehn! Dann halft der Armen Mangel Ihr an Witz Mit Euerm eignen nach. Was sie da Reden f?hrte! Die K?nigin von Saba kann nicht besser! Zuletzt--nu, was weiss ich, was alles noch! Kurz, er ist ganz ber?ckt, und gebt nur acht, Er kommt zur Stund' und freit um ihre Hand.

Berta . Zu ihr, zu ihr! zu ihren F?ssen sterben!

Zawisch. Ha, ha, ha, ha!

Merenberg. Herr Zawisch!

Zawisch. Lustig! lustig! Wir wollen auf des K?nigs Hochzeit tanzen! Ihr habt ja auch vordem um sie gefreit? Weiss Gott! ich glaub, einmal zu Nacht, bei Wein, Gefiel mir selbst ihr rot und weiss Gesicht! Nu, gebt mir Eure Hand, Herr Bundesbruder!

Milota. Wozu das tolle Wesen? Grad und kurz: Mit wem verm?hlt der K?nig sich?

Zawisch. So kurz Als Eure Frage soll die Antwort sein! Mit Kunigunde von Massovien, Des Ungark?nigs Nichte.

Benesch. Gift und Pest!

Zawisch. Ihr wolltet selbst des K?nigs Eh' getrennt, Habt jahrelang euch weidlich drum bem?ht; Sie ist getrennt--und er freit Belas Nichte.

Benesch . Verraten, hintergangen! Sch?ndlich, sch?ndlich!

Zawisch. Pocht nicht so hart an der Gedanken Tor, Wenn's fr?her schloss, macht jetzo doch nicht auf!

Benesch. Jetzt spottest du, und hast es selbst gebilligt!

Zawisch. Gebilligt, ich? den Unsinn, die Verr?cktheit!

Benesch. Ja, du, und du!

Milota. Weil du Gewissheit vorgabst!--

Benesch. Bringt mir sie her, das M?dchen bringt mir her! Sie soll nicht leben! Sie und ich! Oh!--Oh!

Seyfried . Schm?ht Ihr das M?dchen? Schm?het auf Euch selbst! Wer hiess Euch glauben, dass f?r Eure Tochter Des K?nigs, ihres eignen K?nigs Hand--

Zawisch. Das liess' sich allenfalls noch glauben, Herr! Ein Merenberg w?r' toll, d?cht' er an so was; Doch wir, die aus der Weltstadt Roma stammen, Von den Patriziern, die den Erdkreis beugten, Und, als Ursini, noch dem Throne stehn zun?chst, Auf dem Sankt Peters Macht ob Herrschern herrschet; Wir m?gen wohl nach F?rstenkronen trachten, Und eine Rosenberg mag k?hn und frei Dem Besten sich verm?hlen dieser Erde: Auch--ha, ha, ha, ha, ha!

Milota . Verdammt sein Lachen!

Zawisch. Die Tochter rast, der Vater rauft sein Haar, Und wir beweisen unsern alten Adel! Und w?r' er ?lter als der Engel Fall, Der K?nig winkt, und knall! liegt er am Boden.

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