Read Ebook: Julius Caesar by Shakespeare William Schlegel August Wilhelm Von Translator
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Ebook has 884 lines and 22057 words, and 18 pages
Julius C?sar
William Shakespeare
?bersetzt von August Wilhelm von Schlegel
Personen:
Julius C?sar
Octavius C?sar, Marcus Antonius und M. ?milius Lepidus, Triumvirn nach dem Tode des Julius C?sar
Cicero, Publius und Popilius Lena, Senatoren
Marcus Brutus, Cassius, Casca, Trebonius, Ligarius, Decius Brutus, Metellus Cimber und Cinna, Verschworene gegen Julius C?sar
Flavius und Marullus, Tribunen
Artemidorus, ein Sophist von Knidos
Ein Wahrsager
Cinna, ein Poet
Ein anderer Poet
Lucilius, Titinius, Messala, Der junge Cato und Volumnius, Freunde des Brutus und Cassius
Varro, Clitus, Claudius, Strato, Lucius und Dardanius, Diener des Brutus
Pindarus, Diener des Cassius
Calpurnia, Gemahlin der C?sar
Portia, Gemahlin des Brutus
Senatoren, B?rger, Wache, Gefolge usw.
Die Szene ist einen grossen Teil des St?cks hindurch zu Rom, nachher zu Sardes und bei Philippi
Erster Aufzug
Erste Szene Rom. Eine Strasse
Flavius, Marullus und ein Haufe von B?rgern
Flavius. Packt euch nach Haus, ihr Tagediebe! fort! Ist dies ein Feiertag! Was? wisst ihr nicht, Dass ihr als Handwerksleut an Werkeltagen Nicht ohn ein Zeichen der Hantierung d?rft Umhergehn?--Welch' Gewerbe treibst du? sprich!
Erster B?rger. Nun, Herr, ich bin ein Zimmermann.
Marullus. Wo ist dein ledern Schurzfell und dein Mass? Was machst du hier in deinen Sonntagskleidern?-- Ihr, Freund, was treibt Ihr?
Zweiter B?rger. Die Wahrheit zu gestehn, Herr, gegen einen feinen Arbeiter gehalten, mache ich nur, sozusagen, Flickwerk.
Marullus. Doch welch Gewerb? Antworte gradezu.
Zweiter B?rger. Ein Gewerbe, Herr, das ich mit gutem Gewissen treiben kann, wie ich hoffe. Es besteht darin, einen schlechten Wandel zu verbessern.
Marullus. Welch ein Gewerb, du Schuft? welch ein Gewerb?
Zweiter B?rger. Nein, ich bitte Euch, Herr, lasst Euch die Geduld nicht reissen. Wenn aber ja was reisst, so gebt Euch nur in meine Hand.
Marullus. Was meinst du damit? Mich in deine Hand geben, du naseweiser Bursch?
Zweiter B?rger. Nun ja, Herr, damit ich Euch flicken kann.
Flavius. Du bist ein Schuhflicker, nicht wahr?
Zweiter B?rger. Im Ernst, Herr, ich bin ein Wundarzt f?r alte Schuhe: wenn's gef?hrlich mit ihnen steht, so mache ich sie wieder heil. So h?bsche Leute, als jemals auf Rindsleder getreten, sind auf meiner H?nde Werk einhergegangen.
Flavius. Doch warum bist du in der Werkstatt nicht? Was f?hrst du diese Leute durch die Gassen?
Zweiter B?rger. Meiner Treu, Herr, um ihre Schuhe abzunutzen, damit ich wieder Arbeit kriege. Doch im Ernst, Herr, wir machen Feiertag, um den C?sar zu sehen und uns ?ber seinen Triumph zu freuen.
Marullus. Warum euch freun? Was hat er wohl erobert? Was f?r Besiegte f?hrt er heim nach Rom Und fesselt sie zur Zier an seinen Wagen? Ihr Bl?ck'! ihr Steine! schlimmer als gef?hllos! O harte Herzen! arge M?nner Roms! Habt ihr Pompejus nicht gekannt? Wie oft Stiegt ihr hinan auf Mauern und auf Zinnen, Auf T?rme, Fenster, ja auf Feueressen, Die Kinder auf dem Arm, und sasset da Den lieben langen Tag, geduldig wartend, Bis durch die Strassen Roms Pompejus z?ge? Und saht ihr seinen Wagen nur von fern, Erhobt ihr nicht ein allgemeines Jauchzen, So dass die Tiber bebt' in ihrem Bett, Wenn sie des L?rmes Widerhall vernahm An ihren hohlen Ufern? Und legt ihr nun die Feierkleider an? Und spart ihr nun euch einen Festtag aus? Und streut ihr nun ihm Blumen auf den Weg, Der siegprangt ?ber des Pompejus Blut? Hinweg! In eure H?user lauft, fallt auf die Knie Und fleht die G?tter an, die Not zu wenden, Die ?ber diesen Undank kommen muss!
Flavius. Geht, geht, ihr guten B?rger! und versammelt F?r dies Vergehen eure armen Br?der; F?hrt sie zur Tiber, weinet eure Tr?nen Ins Flussbett, bis ihr Strom, wo er am flachsten, Die h?chsten ihrer Uferh?hen k?sst. Sieh, wie die Schlacken ihres Innern schmelzen! Sie schwinden weg, verstummt in ihrer Schuld. Geht Ihr den Weg, hinab zum Kapitol; Hierhin will ich. Entkleidet dort die Bilder, Seht Ihr mit Ehrenzeichen sie geschm?ckt.
Marullus. Ist das erlaubt? Ihr wisst, es ist das Luperkalienfest.
Flavius. Es tut nichts: lasst mit den Troph?en C?sars Kein Bild beh?ngt sein. Ich will nun umher Und will den P?bel von den Gassen treiben. Das tut auch Ihr, wo Ihr gedr?ngt sie seht. Dies wachsende Gefieder, ausgerupft Der Schwinge C?sars, wird den Flug ihm hemmen, Der, ?ber Menschenblicke hoch hinaus, Uns alle sonst in knechtscher Furcht erhielte.
Zweite Szene Ein ?ffentlicher Platz
In einem feierlichen Aufzuge mit Musik kommen C?sar, Antonius, zum Wettlauf ger?stet, Calpurnia, Portia, Decius, Cicero, Brutus, Cassius und Casca; hinter ihnen ein grosses Gedr?nge, darunter ein Wahrsager
C?sar. Calpurnia!
Casca. Still da! C?sar spricht.
C?sar. Calpurnia!
Calpurnia. Hier, mein Gemahl!
C?sar. Stellt dem Antonius grad Euch in den Weg Wenn er zur Wette l?uft.--Antonius!
Antonius. Erlauchter C?sar?
C?sar. Vergesst, Antonius, nicht, in Eurer Eil Calpurnia zu ber?hren; denn es ist Ein alter Glaube, unfruchtbare Weiber, Ber?hrt bei diesem heilgen Wettelauf, Entladen sich des Fluchs.
Antonius. Ich werd es merken. Wenn C?sar sagt: "Tu das", so ist's vollbracht.
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