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Words: 75426 in 22 pages

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Weitgehende Freiheiten waren den hansischen Kaufleuten durch ihre Privilegien einger?umt. Sie waren seit der Mitte des 14. Jahrhunderts besser gestellt als alle anderen Fremden, in manchen Dingen sogar besser als die englischen Kaufleute selbst. Diese Bevorzugung der Hansen entsprach aber nicht bloss den Interessen des K?nigs, sie wurde auch von der grossen Mehrzahl des Landes gebilligt. Denn der hansische Handel hatte damals f?r England grosse Bedeutung, da er den englischen Markt mit unentbehrlichen Rohstoffen und wertvollen Erzeugnissen des ausl?ndischen Gewerbefleisses versorgte. Leider reicht das statistische Material, das wir besitzen, nicht aus, um den hansischen Handel mit dem englischen und dem der ausl?ndischen Kaufleute vergleichen zu k?nnen. Doch so viel sehen wir, dass die hansischen Kaufleute an dem Warenaustausch zwischen England und den anderen nordeurop?ischen L?ndern stark beteiligt waren. Aus dem ?stlichen Europa, aus Preussen und Niederdeutschland brachten sie nach England Pelzwerk, Asche, Pech, Teer, Wachs, Terpentin, Harz, Osemund, Kupfer, ungarisches Eisen, die verschiedensten Arten von Holz wie Eibenholz, Klappholz, Knarrholz, Koggenborten, Wagenschoss, Ruder, Masten, Dielen, auch Erzeugnisse der Holzindustrie wie Schreibpulte, h?lzerne Teller, Sch?sseln, F?sser, ferner Roggen, Weizen, Gerste, Mehl, H?lsenfr?chte, Flachs, Garn, Leinwand, Kopft?cher, Schuhe, Bier und Malz, aus Westdeutschland f?hrten sie vor allem Wein ein, daneben k?lnische Seide, westf?lische Leinwand, Waid, Krapp, Drogen, Waren aus Stahl, Messing, Kupfer und Silber, darunter die bekannten Dinanter Metallwaren. Den Handel Englands mit Norwegen und den Heringsm?rkten auf Schonen hatten, wie wir noch sehen werden, seit der Mitte des 14. Jahrhunderts die hansischen Kaufleute fast ganz in den H?nden. Aus diesen beiden L?ndern brachten sie nach England vor allem Heringe, Seefische, Tran, Pelzwerk. Auch die wichtigen Erzeugnisse des s?dlichen Frankreichs, Wein, Salz und Waid, kamen in nicht geringer Menge durch hansische Kaufleute und Schiffer auf die englischen M?rkte.

?ber die Gr?sse der hansischen Ausfuhr aus England k?nnen wir einige genauere Angaben machen. Der wichtigste Exportgegenstand war im 14. Jahrhundert noch die Wolle. Von dieser f?hrten die Deutschen in den Jahren 1339-1342 aus den drei H?fen London, Boston und Kingston upon Hull durchschnittlich 3500 Sack aus, w?hrend ihre Wollausfuhr aus ganz England 1273 nur 1440 Sack und 1277 1655 Sack betragen hatte. Auch an dem Tuchexport waren die Hansen stark beteiligt. 1359/60 f?hrten sie aus London 263 St?ck Tuch, 2709 Worsteds und 16150 Ellen schmales Tuch und 1360/61 586 St?ck Tuch und 2709 Worsteds aus, w?hrend die Ausfuhr der englischen Kaufleute in diesem Jahr 432 St?ck Tuch und 3852 Worsteds und die der anderen Fremden 528 St?ck Tuch und 779 Worsteds betrug. Aus Kingston upon Hull f?hrten die Hansen in den Jahren 1362 bis 1369 durchschnittlich j?hrlich 430 St?ck Tuch, die Engl?nder 860 und die anderen Fremden 150 aus.

Gegen?ber dem ?berlegenen hansischen Handel hatte ein selbst?ndiger englischer Aussenhandel einen schweren Stand und konnte sich oft nur mit M?he behaupten. An einigen Stellen mussten die englischen Kaufleute sogar dem m?chtigen Konkurrenten das Feld ?berlassen.

Dies war der Fall in Norwegen, wo in der ersten H?lfte des 14. Jahrhunderts die wirtschaftliche Vorherrschaft an die Deutschen ?berging. Der englische Eigenhandel nach Norwegen verlor seit dieser Zeit jede Bedeutung und kam trotz mehrfacher Anstrengungen der englischen Kaufleute, das verlorene Gebiet wiederzugewinnen, nicht wieder in die H?he. Nur wenn die norwegischen K?nige mit der Hanse brachen, hob sich die Zahl der Engl?nder, die Bergen aufsuchten. Als 1368 die hansischen Kaufleute wegen des Krieges ihrer St?dte mit Hakon und Waldemar Atterdag Bergen r?umen mussten, erschienen sofort wieder die englischen Kaufleute in gr?sserer Zahl in Bergen. Aber lange dauerte die englische Herrlichkeit nicht. Nachdem die deutschen St?dte am 3. August 1369 mit Hakon einen Waffenstillstand geschlossen hatten, gaben sie am Ende des Jahres die Fahrt nach Norwegen wieder frei. Die hansische ?bermacht wurde nun so gross, dass in den n?chsten Jahrzehnten der englische Eigenhandel nach Norwegen ganz geruht zu haben scheint. Wenigstens h?ren wir nichts davon, dass englische Kaufleute Bergen aufsuchten. Erst am Ende des Jahrhunderts wurden die Fahrten englischer Kaufleute nach Norwegen wieder zahlreicher.

Auf den Heringsm?rkten Schonens hatten die Deutschen von Anfang an eine massgebende Stellung inne; fremde Konkurrenz ist ihnen hier nie gef?hrlich geworden, wenn sich auch vlamische, normannische, englische und schottische H?ndler auf Schonen im 13. und 14. Jahrhundert nachweisen lassen. Als dann Waldemar Atterdag im Stralsunder Frieden die schonenschen Schl?sser den St?dten zu f?nfzehnj?hrigem Pfandbesitz ?berlassen musste, machten die St?dte, um ihr ?bergewicht im Heringshandel f?r immer zu sichern, den Versuch, die fremden Kaufleute ganz aus Schonen zu verdr?ngen. Gleich nach der Besitzergreifung der Halbinsel durch die St?dte wurde den Schotten, Engl?ndern und Walen das Heringsalzen verboten und den V?gten bei einer Strafe von 50 Mark Silber untersagt, Fremde in ihre Fitten aufzunehmen. Die englischen Kaufleute waren aber nicht gewillt, den hansischen Verordnungen, die eine Unterbindung jedes fremden Handels bedeuteten, Folge zu leisten. Sofort nach ihrem Inkrafttreten veranlassten sie eine Petition des Parlaments an den K?nig, dass dieser sich bei den St?dten f?r seine bedr?ngten Untertanen auf Schonen verwenden m?chte. Die hansischen Kaufleute in England sollten sich f?r deren Sicherheit und Freiheit verb?rgen. K?nig Eduard versuchte nun durch g?tliche Vorstellungen bei den St?dten, eine bessere Behandlung seiner Untertanen zu erwirken. Aber vergeblich. Die St?dte kehrten sich an solche Klagen und Bitten nicht. Sie fuhren in ihrer Politik fort. Da noch immer Engl?nder bei den V?gten auf Schonen lagen, erneuerte 1377 die Johannisversammlung zu L?beck den Beschluss von 1369. Zwei Jahre sp?ter griffen die St?dte zu noch sch?rferen Mitteln. Der Schutz, den bis dahin die st?dtischen V?gte den Engl?ndern und den andern fremden Kaufleuten hatten angedeihen lassen, wurde aufgehoben. Die V?gte wurden angewiesen, keinen Fremden mehr vor Mord und Totschlag, Diebstahl und Raub zu sch?tzen. Die Hansen haben zwar durch diese Massregeln die volle Beseitigung des fremden Handels auf Schonen nicht zu erreichen vermocht, aber dieser blieb so minimal, dass er neben dem ihrigen weiter keine Beachtung verdient. Die englischen Klagen aus den Jahren 1378 und 1388 zeigen deutlich, dass die wenigen englischen Kaufleute sich nur notd?rftig neben der hansischen ?bermacht auf Schonen halten konnten.

In den hansischen Ostseest?dten lassen sich Engl?nder vor der Mitte des 13. Jahrhunderts nicht nachweisen. Im Jahre 1262 sehen wir in Rostock englische Kaufleute mit dortigen B?rgern einen Vertrag ?ber einen Kornhandel abschliessen. Von nun an begegnen wir h?ufiger englischen H?ndlern in den wendischen St?dten. Der Getreidereichtum der mecklenburgischen und pommerschen Lande zog sie herbei. Besonders wurde Stralsund von ihnen aufgesucht. Aber einen grossen Umfang hatte dieser englische Verkehr sicher nicht. Die Hansest?dte hielten es nicht f?r n?tig, gegen die Konkurrenz der englischen Kaufleute besondere Massregeln zu ergreifen. Diese genossen dieselben Handelsfreiheiten wie die nichteingeborenen hansischen Kaufleute.

Bis in die zweite H?lfte des 14. Jahrhunderts waren die englischen Kaufleute in den St?dten des Ordenslandes gern gesehene G?ste. Ihre Stellung war im allgemeinen eine sehr freie. Sie wohnten in den H?usern vornehmer B?rger und betrieben ihre Gesch?fte unter deren Schutz. Die Bestimmungen des G?sterechts wurden scheinbar ihnen gegen?ber sehr milde gehandhabt. Die englischen Kaufleute verkauften, soviel wir sehen k?nnen, ihr Tuch auch im Detail und trieben Handel, mit wem sie wollten. Die Bewohner der an der Nordsee gelegenen St?dte waren in erster Linie an dem Handel mit Preussen beteiligt; wir finden dort Kaufleute aus London, Lynn, York, Norwich, Hull, Bristol, Beverley, Colchester und Boston.

Die ersten K?mpfe um die hansischen Privilegien.

Inzwischen war hier eine Ver?nderung eingetreten, durch welche ihre Gesandtschaft, wenigstens in ihrem Hauptpunkte, gegenstandslos wurde. Der K?nig hatte n?mlich kurz vor ihrem Eintreffen am 23. November den hansischen Kaufleuten ihre Privilegien best?tigt. Zugleich war auch der Anlass des Streits fortgefallen. Die am 29. September abgelaufene Subsidie war, da im Juni mit Frankreich ein Waffenstillstand abgeschlossen war, nicht wieder erneuert worden.

Die beiden Ratsherren mussten, da das Parlament zurzeit nicht tagte, mit dem k?niglichen Rat verhandeln. Wir besitzen von den Verhandlungen nur die Eingabe der Gesandten an den K?nig, welche dreizehn Beschwerdepunkte aufz?hlt, mit den Antworten, die ihnen darauf vom Rat erteilt wurden. Die erste und wichtigste Klage der Hansen betraf die Erhebung des Pfundgeldes von 6 d. Unter Berufung auf ihre Privilegien erkl?rten sie diese f?r gesetzwidrig. Die Antwort des Rats zeigt aber, dass der K?nig nicht gewillt war, den Anspruch der Hansen anzuerkennen. Er betonte, dass in der Not des Krieges die Rechte einzelner schweigen m?ssten. Auch die grossen Freiheiten, welche der K?nig seinen eignen Untertanen bewilligt habe, seien jetzt, wo allen Gefahr drohe, nicht beachtet worden. Ferner gab der Rat zu bedenken, dass der Zoll auch den Hansen zugute gekommen sei; denn sein Ertrag sei zum Schutze der Schiffahrt vor feindlichen ?berf?llen verwendet worden. Deshalb sei es nur gerecht, dass alle, Einheimische wie Fremde, zu diesen Abgaben herangezogen w?rden.

Auf die Klageartikel der Hansen erwiderten die englischen Kaufleute mit zwei Gegenschriften, welche die Bedr?ckungen englischer Kaufleute durch die Hansen in Schonen, Norwegen und in den Hansest?dten aufz?hlten. Die hansischen Gesandten lehnten aber ab, sich hier auf Verhandlungen ?ber die englischen Klagen einzulassen, da sie mit ihrer Forderung nichts zu tun h?tten. Die Engl?nder, die sich ungerecht behandelt f?hlten, sollten zum n?chsten St?dtetag nach L?beck kommen und dort ihre Klagen vorbringen.

Wenn auch K?nig Eduard in der Zollfrage, die seine eignen Interessen so stark ber?hrte, den hansischen Anspr?chen nicht nachgegeben hatte, so zeigte er doch noch am Ende seiner Regierung in vielen F?llen, dass er eine unbillige Beschr?nkung der Freiheiten seiner hansischen Freunde nicht w?nschte. Auf die wiederholten Bitten der St?dte untersagte er am 4. Dezember 1376 mit Zustimmung des Parlaments allen Fremden, in London Kleinhandel zu treiben, eigne Herbergen zu halten und Waren zum Wiederverkauf zu kaufen; nur die hansischen Kaufleute nahm er von diesen Verboten aus.


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