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Words: 49477 in 13 pages
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: Aberglauben Sitten und Gebräuche des sächsischen Obererzgebirges: Ein Beitrag zur Kenntnis des Volksglaubens und Volkslebens im Königreich Sachsen by Spiess Moritz - Folklore Germany Saxony; Folklore Erzgebirge (Czech Republic and Germany)
Aus den Tagen des +Januar+ geniesst noch der sogenannte ,,Knotentag" Beachtung.
? 7 . +Fastnacht.+ Im Laufe des Februar begingen die alten Deutschen eine Vorfeier des Fr?hlings, die entweder je nach der n?rdlicheren oder s?dlicheren Lage in die erste oder in die zweite H?lfte des Monats fiel und deren Festlichkeiten sp?ter meist zu Fastnacht vereinigt wurden. Es fand nach altdeutscher Mythologie der G?tterumzug der Hertha statt, der im Umzug der Priester und des Volkes nachgeahmt und jetzt noch in den Fastnachtsmummereien und den um ,,Kr?ppel" bettelnden Kindern einen schwachen, entstellten Nachhall findet. Mancher Aberglaube der Weihnachtszeit, wo Wodan mit den G?ttern dahinbrauste , wiederholte sich daher hier, nur dass die Beziehung auf Hertha, als der Besch?tzerin h?uslicher Gesch?fte und namentlich des Flachsbaues, deutlicher hervortritt. Pfannkuchen und Fastenbretzeln, Geb?cke, die insbesondere zu Fastnacht gebacken und verspeist werden, sind wohl als Ueberreste heidnischer Opfer- und Festgerichte, jene als Abbilder der Sonnenscheibe, diese des Sonnenrades mit den Radspeichen oder von Thor's Hammer zu betrachten, die man christlich in Erinnerungszeichen an den Schwamm, mit dem Christus getr?nkt und in die Fessel, mit der er gebunden wurde, umdeutete. Dass auch die Fastnacht vorbedeutend f?r die Zukunft sei, lag nach der heidnischen Auffassung unserer Urv?ter nahe. Vgl. ? 53 u. +Friedrich+, norddeutsche Fastnachtsgebr?uche, Aufsatz in den Hausbl?ttern von Hackl?nder und H?fer , 1860. 5. Heft.
? 9 . An Fastnacht schliesst sich unmittelbar die +Aschermittwoch+ und daher hat man auch diese in den Kreis des Aberglaubens gezogen, vgl. 593 ff.
? 10 . +Osterzeit.+ Die eigentliche Fr?hlingsfeier fiel bei den alten Deutschen in den Monat April und die Erinnerungen daran finden sich noch vielfach an dem in diese Zeit verlegten Osterfeste mit dem ihm vorangehenden Gr?ndonnerstag und Charfreitag. Vgl.: ,,Deutsche Volksgebr?uche der Osterzeit," Aufsatz in der illustrirten Zeitung, 1860, Nr. 875.
Dies heidnische Osterfest galt haupts?chlich als Fest der Keime, die beim Beginn des Fr?hlings der Erde anvertraut werden, und Reste dieser Feier des wiedererwachten Naturlebens finden sich noch in dem bis auf den heutigen Tag gebr?uchlichen Osterfeuer, den Ostereiern, dem Osterwasser u. s. w.
~a.~ +Osterfeuer+: 88. Es werden Freudenfeuer angez?ndet. Dies ist jedoch nur vereinzelt der Fall; zahlreicher geschieht es zu Walpurgis und hie und da auch zum Johannisabend. Als moderne Zugabe wird auch zu Ostern mit B?llern, Pistolen etc. geschossen.
~b.~ +Ostereier+, vgl. Gr?ndonnerstag 110 u. 598.
~c.~ +Osterwasser+: 89. Man holt fr?h am ersten Osterfeiertage fliessendes Wasser, ohne auf dem Hin- und Herwege mit Jemandem zu sprechen . Ehe man das Wasser sch?pft, bete man mit entbl?sstem Haupte ein stilles Vaterunser, dann sch?pfe man das Wasser und bekreuze sich . -- + 90. Man w?scht sich mit diesem Wasser, wodurch man vor Krankheiten, namentlich Hautkrankheiten, bewahrt bleibt , und von Krankheiten, mit denen man behaftet ist, befreit wird ; kranke Kinder werden darin gebadet ; das Brod damit bestrichen , vgl. 398, 399, 440, 445, 498. -- 91. Das Osterwasser kann man viele Jahre aufheben, ohne dass es verdirbt . -- 92. Das Wasserholen kann auch am Gr?ndonnerstag, Charfreitag geschehen, und am zweiten Feiertage wiederholt werden , vgl. 112, 113 u. ? 38 ~A a.
? 11 . +Gr?ndonnerstag+ und +Charfreitag+ haben viele Gebr?uche, die ebenfalls an die altdeutsche Fr?hlingsfeier, und ?berhaupt an heidnische Urspr?nge, vermischt mit christlichen Elementen, erinnern. Der abergl?ubischen Bedeutung der +Charwoche+ dagegen liegt deren Feier im christlichen Sinne zu Grunde.
~a.~ Die +Charwoche+ empfing den Begriff der S?hnung oder des vorbedeutenden Ungl?cks.
? 12 . +Walpurgis+: Die erste Mainacht begingen die alten Deutschen als Fest des aufbl?henden Fr?hlings, dessen Feier aber, als das Christenthum Platz griff und hier kein einfallendes christliches Fest zur Uebertragung sich darbot, als Teufelswerk und Hexenunfug dargestellt und verp?nt wurde. -- Gerade die Feier des Walpurgisabends ist im oberen Erzgebirge noch sehr lebendig.
~a.~ +Hexenschutz+: 129. Knaben und junge Leute begeben sich mit wergumwickelten und pech- oder harzgetr?nkten Besen auf die benachbarten H?hen und am Abend leuchten und tanzen ringsumher die kunstlosen Fackeln. Dazu werden Pistolen, Schl?sselb?chsen etc. losgeschossen und Z?ndh?tchen zerschlagen, Feuerr?der und Pulverfr?sche angebrannt, mit Peitschen geknallt und Breter zusammengeschlagen, es wird geschrieen und getobt, kurz ein m?glichst grosser L?rm gemacht, um, wie Einige sagen, den Hexentanz darzustellen oder, wie allgemeiner behauptet wird, um die zum Blocksberg ziehenden Hexen zu vertreiben. Vgl. 333 u. 407.
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