Read Ebook: Der Moses des Michelangelo by Freud Sigmund
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Der Moses des Michelangelo.
Die Redaktion hat diesem, strenge genommen nicht programmgerechten, Beitrage die Aufnahme nicht versagt, weil der ihr bekannte Verfasser analytischen Kreisen nahe steht, und weil seine Denkweise immerhin eine gewisse ?hnlichkeit mit der Methodik der Psychoanalyse zeigt.
Ich schicke voraus, dass ich kein Kunstkenner bin, sondern Laie. Ich habe oft bemerkt, dass mich der Inhalt eines Kunstwerkes st?rker anzieht als dessen formale und technische Eigenschaften, auf welche doch der K?nstler in erster Linie Wert legt. F?r viele Mittel und manche Wirkungen der Kunst fehlt mir eigentlich das richtige Verst?ndnis. Ich muss dies sagen, um mir eine nachsichtige Beurteilung meines Versuches zu sichern.
Aber Kunstwerke ?ben eine starke Wirkung auf mich aus, insbesondere Dichtungen und Werke der Plastik, seltener Malereien. Ich bin so veranlasst worden, bei den entsprechenden Gelegenheiten lange vor ihnen zu verweilen, und wollte sie auf meine Weise erfassen, d. h. mir begreiflich machen, wodurch sie wirken. Wo ich das nicht kann, z. B. in der Musik, bin ich fast genussunf?hig. Eine rationalistische oder vielleicht analytische Anlage str?ubt sich in mir dagegen, dass ich ergriffen sein und dabei nicht wissen solle, warum ich es bin, und was mich ergreift.
Ich bin dabei auf die anscheinend paradoxe Tatsache aufmerksam geworden, dass gerade einige der grossartigsten und ?berw?ltigendsten Kunstsch?pfungen unserem Verst?ndnis dunkel geblieben sind. Man bewundert sie, man f?hlt sich von ihnen bezwungen, aber man weiss nicht zu sagen, was sie vorstellen. Ich bin nicht belesen genug um zu wissen, ob dies schon bemerkt worden ist, oder ob nicht ein ?sthetiker gefunden hat, solche Ratlosigkeit unseres begreifenden Verstandes sei sogar eine notwendige Bedingung f?r die h?chsten Wirkungen, die ein Kunstwerk hervorrufen soll. Ich k?nnte mich nur schwer entschliessen, an diese Bedingung zu glauben.
Nun denke man an den Hamlet, das ?ber dreihundert Jahre alte Meisterst?ck Shakespeares. Ich verfolge die psychoanalytische Literatur und schliesse mich der Behauptung an, dass erst die Psychoanalyse durch die Zur?ckf?hrung des Stoffes auf das ?dipusthema das R?tsel der Wirkung dieser Trag?die gel?st hat. Aber vorher, welche ?berf?lle von verschiedenen, miteinander unvertr?glichen Deutungsversuchen, welche Auswahl von Meinungen ?ber den Charakter des Helden und die Absichten des Dichters! Hat Shakespeare unsere Teilnahme f?r einen Kranken in Anspruch genommen oder f?r einen unzul?nglichen Minderwertigen, oder f?r einen Idealisten, der nur zu gut ist f?r die reale Welt? Und wieviele dieser Deutungen lassen uns so kalt, dass sie f?r die Erkl?rung der Wirkung der Dichtung nichts leisten k?nnen, und uns eher darauf verweisen, deren Zauber allein auf den Eindruck der Gedanken und den Glanz der Sprache zu begr?nden! Und doch, sprechen nicht gerade diese Bem?hungen daf?r, dass ein Bed?rfnis versp?rt wird, eine weitere Quelle dieser Wirkung aufzufinden?
Vielleicht 1602 zuerst gespielt.
Aber warum nenne ich diese Statue r?tselvoll? Es besteht nicht der leiseste Zweifel, dass sie Moses darstellt, den Gesetzgeber der Juden, der die Tafeln mit den heiligen Geboten h?lt. Soviel ist sicher, aber auch nichts dar?ber hinaus. Ganz k?rzlich erst hat ein Kunstschriftsteller den Ausspruch machen k?nnen: >>?ber kein Kunstwerk der Welt sind so widersprechende Urteile gef?llt worden wie ?ber diesen pank?pfigen Moses. Schon die einfache Interpretation der Figur bewegt sich in vollkommenen Widerspr?chen ...<< An der Hand einer Zusammenstellung, die nur um f?nf Jahre zur?ckliegt, werde ich darlegen, welche Zweifel sich an die Auffassung der Figur des Moses kn?pfen, und es wird nicht schwer sein zu zeigen, dass hinter ihnen das Wesentliche und Beste zum Verst?ndnis dieses Kunstwerkes verh?llt liegt.
Es hat noch andere gegeben, denen der Moses des Michelangelo ?berhaupt nichts sagte, und die ehrlich genug waren, es zu ?ussern. So ein Rezensent in der Quarterly Review 1858: >>There is an absence of meaning in the general conception, which precludes the idea of a self-sufficing whole ...<< Und man ist erstaunt zu erfahren, dass noch andere nichts an dem Moses zu bewundern fanden, sondern sich auflehnten gegen ihn, die Brutalit?t der Gestalt anklagten und die Tier?hnlichkeit des Kopfes.
Hat der Meister wirklich so undeutliche oder zweideutige Schrift in den Stein geschrieben, dass so verschiedenartige Lesungen m?glich wurden?
Es erhebt sich aber eine andere Frage, welcher sich die erw?hnten Unsicherheiten leicht unterordnen. Hat Michelangelo in diesem Moses ein >>zeitloses Charakter- und Stimmungsbild<< schaffen wollen oder hat er den Helden in einem bestimmten, dann aber h?chst bedeutsamen Moment seines Lebens dargestellt? Eine Mehrzahl von Beurteilern entscheidet sich f?r das letztere und weiss auch die Szene aus dem Leben Moses' anzugeben, welche der K?nstler f?r die Ewigkeit festgebannt hat. Es handelt sich hier um die Herabkunft vom Sinai, woselbst er die Gesetzestafeln von Gott in Empfang genommen hat, und um die Wahrnehmung, dass die Juden unterdes ein goldenes Kalb gemacht haben, das sie jubelnd umtanzen. Auf dieses Bild ist sein Blick gerichtet, dieser Anblick ruft die Empfindungen hervor, die in seinen Mienen ausgedr?ckt sind und die gewaltige Gestalt alsbald in die heftigste Aktion versetzen werden. Michelangelo hat den Moment der letzten Z?gerung, der Ruhe vor dem Sturm, zur Darstellung gew?hlt; im n?chsten wird Moses aufspringen -- der linke Fuss ist schon vom Boden abgehoben -- die Tafeln zu Boden schmettern und seinen Grimm ?ber die Abtr?nnigen entladen.
In Einzelheiten dieser Deutung weichen auch deren Vertreter voneinander ab.
Vom Grabdenkmal des Papstes n?mlich.
Einige Autoren, die sich nicht gerade f?r die Szene des goldenen Kalbes entscheiden, treffen doch mit dieser Deutung in dem wesentlichsten Punkte zusammen, dass dieser Moses im Begriffe sei aufzuspringen und zur Tat ?berzugehen.
Obwohl der linke Fuss des ruhig sitzenden Giuliano in der Medicikapelle ?hnlich abgehoben ist.
Also dieser Moses darf nicht aufspringen wollen, er muss in hehrer Ruhe verharren k?nnen, wie die anderen Figuren, wie das beabsichtigte Bild des Papstes selbst. Dann aber kann der Moses, den wir betrachten, nicht die Darstellung des von Zorn erfassten Mannes sein, der vom Sinai herabkommend, sein Volk abtr?nnig findet und die heiligen Tafeln hinwirft, dass sie zerschmettern. Und wirklich, ich weiss mich an meine Entt?uschung zu erinnern, wenn ich bei fr?heren Besuchen in S. Pietro in Vincoli mich vor die Statue hinsetzte, in der Erwartung, ich werde nun sehen, wie sie auf dem aufgestellten Fuss emporschnellen, wie sie die Tafeln zu Boden schleudern und ihren Zorn entladen werde. Nichts davon geschah; anstatt dessen wurde der Stein immer starrer, eine fast erdr?ckende heilige Stille ging von ihm aus, und ich musste f?hlen, hier sei etwas dargestellt, was unver?ndert so bleiben k?nne, dieser Moses werde ewig so dasitzen und so z?rnen.
An zwei Stellen der Mosesfigur finden sich nun Details, die bisher nicht beachtet, ja eigentlich noch nicht richtig beschrieben worden sind. Sie betreffen die Haltung der rechten Hand und die Stellung der beiden Tafeln. Man darf sagen, dass diese Hand in sehr eigent?mlicher, gezwungener, Erkl?rung heischender Weise zwischen den Tafeln und dem -- Bart des z?rnenden Helden vermittelt. Es ist gesagt worden, dass sie mit den Fingern im Barte w?hlt, mit den Str?ngen desselben spielt, w?hrend sie sich mit dem Kleinfingerrand auf die Tafeln st?tzt. Aber dies trifft offenbar nicht zu. Es verlohnt sich, sorgf?ltiger ins Auge zu fassen, was die Finger dieser rechten Hand tun, und den m?chtigen Bart, zu dem sie in Beziehung treten, genau zu beschreiben.
Siehe die Beilage.
Man sieht dann mit aller Deutlichkeit: Der Daumen dieser Hand ist versteckt, der Zeigefinger und dieser allein ist mit dem Bart in wirksamer Ber?hrung. Er dr?ckt sich so tief in die weichen Haarmassen ein, dass sie ober und unter ihm ?ber sein Niveau hervorquellen. Die anderen drei Finger stemmen sich, in den kleinen Gelenken gebeugt, an die Brustwand, sie werden von der ?ussersten rechten Flechte des Bartes, die ?ber sie hinwegsetzt, bloss gestreift. Sie haben sich dem Barte sozusagen entzogen. Man kann also nicht sagen, die rechte Hand spiele mit dem Bart oder w?hle in ihm; nichts anderes ist richtig, als dass der eine Zeigefinger ?ber einen Teil des Bartes gelegt ist und eine tiefe Rinne in ihm hervorruft. Mit einem Finger auf seinen Bart dr?cken, ist gewiss eine sonderbare und schwer verst?ndliche Geste.
Der viel bewunderte Bart des Moses l?uft von Wangen, Oberlippe und Kinn in einer Anzahl von Str?ngen herab, die man noch in ihrem Verlauf voneinander unterscheiden kann. Einer der ?ussersten rechten Haarstr?nge, der von der Wange ausgeht, l?uft auf den oberen Rand des lastenden Zeigefingers zu, von dem er aufgehalten wird. Wir k?nnen annehmen, er gleitet zwischen diesem und dem verdeckten Daumen weiter herab. Der ihm entsprechende Strang der linken Seite fliesst fast ohne Ablenkung bis weit auf die Brust herab. Die dicke Haarmasse nach innen von diesem letzteren Strang, von ihm bis zur Mittellinie reichend, hat das auff?lligste Schicksal erfahren. Sie kann der Wendung des Kopfes nach links nicht folgen, sie ist gen?tigt, einen sich weich aufrollenden Bogen, ein St?ck einer Guirlande, zu bilden, welche die inneren rechten Haarmassen ?berkreuzt. Sie wird n?mlich von dem Druck des rechten Zeigefingers festgehalten, obwohl sie links von der Mittellinie entsprungen ist und eigentlich den Hauptanteil der linken Barth?lfte darstellt. Der Bart erscheint so in seiner Hauptmasse nach rechts geworfen, obwohl der Kopf scharf nach links gewendet ist. An der Stelle, wo der rechte Zeigefinger sich eindr?ckt, hat sich etwas wie ein Wirbel von Haaren gebildet; hier liegen Str?nge von links ?ber solchen von rechts, beide durch den gewaltt?tigen Finger komprimiert. Erst jenseits von dieser Stelle brechen die von ihrer Richtung abgelenkten Haarmassen frei hervor, um nun senkrecht herabzulaufen, bis ihre Enden von der im Schoss ruhenden, ge?ffneten linken Hand aufgenommen werden.
So h?tten wir also eine R?ckbewegung der rechten Hand erschlossen. Die eine Annahme n?tigt uns andere wie unvermeidlich auf. Unsere Phantasie vervollst?ndigt den Vorgang, von dem die durch die Bartspur bezeugte Bewegung ein St?ck ist, und f?hrt uns zwanglos zur Auffassung zur?ck, welche den ruhenden Moses durch den L?rm des Volkes und den Anblick des goldenen Kalbes aufschrecken l?sst. Er sass ruhig da, den Kopf mit dem herabwallenden Bart nach vorne gerichtet, die Hand hatte wahrscheinlich nichts mit dem Barte zu tun. Da schl?gt das Ger?usch an sein Ohr, er wendet Kopf und Blick nach der Richtung, aus der die St?rung kommt, erschaut die Szene und versteht sie. Nun packen ihn Zorn und Emp?rung, er m?chte aufspringen, die Frevler bestrafen, vernichten. Die Wut, die sich von ihrem Objekt noch entfernt weiss, richtet sich unterdes als Geste gegen den eigenen Leib. Die ungeduldige, zur Tat bereite Hand greift nach vorne in den Bart, welcher der Wendung des Kopfes gefolgt war, presst ihn mit eisernem Griffe zwischen Daumen und Handfl?che mit den zusammenschliessenden Fingern, eine Geberde von einer Kraft und Heftigkeit, die an andere Darstellungen Michelangelos erinnern mag. Dann aber tritt, wir wissen noch nicht wie und warum, eine ?nderung ein, die vorgestreckte, in den Bart versenkte Hand wird eilig zur?ckgezogen, ihr Griff gibt den Bart frei, die Finger l?sen sich von ihm, aber so tief waren sie in ihn eingegraben, dass sie bei ihrem R?ckzug einen m?chtigen Strang von der linken Seite nach rechts her?berziehen, wo er unter dem Druck des einen, l?ngsten und obersten Fingers die rechten Bartflechten ?berlagern muss. Und diese neue Stellung, die nur durch die Ableitung aus der ihr vorhergehenden verst?ndlich ist, wird jetzt festgehalten.
Es ist Zeit, uns zu besinnen. Wir haben angenommen, dass die rechte Hand zuerst ausserhalb des Bartes war, dass sie sich dann in einem Moment hoher Affektspannung nach links her?berstreckte, um den Bart zu packen, und dass sie endlich wieder zur?ckfuhr, wobei sie einen Teil des Bartes mitnahm. Wir haben mit dieser rechten Hand geschaltet, als ob wir frei ?ber sie verf?gen d?rften. Aber d?rfen wir dies? Ist diese Hand denn frei? Hat sie nicht die heiligen Tafeln zu halten oder zu tragen, sind ihr solche mimische Exkursionen nicht durch ihre wichtige Aufgabe untersagt? Und weiter, was soll sie zu der R?ckbewegung veranlassen, wenn sie einem starken Motiv gefolgt war, um ihre anf?ngliche Lage zu verlassen?
Das sind nun wirklich neue Schwierigkeiten. Allerdings geh?rt die rechte Hand zu den Tafeln. Wir k?nnen hier auch nicht in Abrede stellen, dass uns ein Motiv fehlt, welches die rechte Hand zu dem erschlossenen R?ckzug veranlassen k?nnte. Aber wie w?re es, wenn sich beide Schwierigkeiten miteinander l?sen liessen und erst dann einen ohne L?cke verst?ndlichen Vorgang ergeben w?rden? Wenn gerade etwas, was an den Tafeln geschieht, uns die Bewegungen der Hand aufkl?rte?
An diesen Tafeln ist einiges zu bemerken, was bisher der Beobachtung nicht wert gefunden wurde. Man sagte: Die Hand st?tzt sich auf die Tafeln oder: die Hand st?tzt die Tafeln. Man sieht auch ohne weiteres die beiden rechteckigen, aneinander gelegten Tafeln stehen auf der Kante. Schaut man n?her zu, so findet man, dass der untere Rand der Tafeln anders gebildet ist als der obere, schr?g nach vorne geneigte. Dieser obere ist geradlinig begrenzt, der untere aber zeigt in seinem vorderen Anteil einen Vorsprung wie ein Horn, und gerade mit diesem Vorsprung ber?hren die Tafeln den Steinsitz. Was kann die Bedeutung dieses Details sein, welches ?brigens an einem grossen Gipsabguss in der Sammlung der Wiener Akademie der bildenden K?nste ganz unrichtig wiedergegeben ist? Es ist kaum zweifelhaft, dass dieses Horn den der Schrift nach oberen Rand der Tafeln auszeichnen soll. Nur der obere Rand solcher rechteckigen Tafeln pflegt abgerundet oder ausgeschweift zu sein. Die Tafeln stehen also hier auf dem Kopf. Das ist nun eine sonderbare Behandlung so heiliger Gegenst?nde. Sie sind auf den Kopf gestellt und werden fast auf einer Spitze balanciert. Welches formale Moment kann bei dieser Gestaltung mitwirken? Oder soll auch dieses Detail dem K?nstler gleichgiltig gewesen sein?
Siehe das Detail Figur D.
Eine dreifache Schichtung dr?ckt sich in seiner Figur in vertikaler Richtung aus. In den Mienen des Gesichts spiegeln sich die Affekte, welche die herrschenden geworden sind, in der Mitte der Figur sind die Zeichen der unterdr?ckten Bewegung sichtbar, der Fuss zeigt noch die Stellung der beabsichtigten Aktion, als w?re die Beherrschung von oben nach unten vorgeschritten. Der linke Arm, von dem noch nicht die Rede war, scheint seinen Anteil an unserer Deutung zu fordern. Seine Hand ist mit weicher Geb?rde in den Schoss gelegt und umf?ngt wie liebkosend die letzten Enden des herabfallenden Bartes. Es macht den Eindruck, als wollte sie die Gewaltsamkeit aufheben, mit der einen Moment vorher die andere Hand den Bart misshandelt hatte.
Die Stelle der Heiligen Schrift, in welcher das Benehmen Moses' bei der Szene des goldenen Kalbes berichtet wird, lautet folgendermassen :
>>7. Der Herr sprach aber zu Mose: Gehe, steig hinab; denn dein Volk, das du aus Aegyptenland gef?hrt hast, hat's verderbt. 8. Sie sind schnell von dem Wege getreten, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossen Kalb gemacht, und haben's angebetet, und ihm geopfert, und gesagt: Das sind deine G?tter, Israel, die dich aus Aegyptenland gef?hrt haben. 9. Und der Herr sprach zu Mose: Ich sehe, dass es ein halsstarrig Volk ist. 10. Und nun lass mich, dass mein Zorn ?ber sie ergrimme, und sie vertilge; so will ich dich zum grossen Volk machen. 11. Mose aber flehte vor dem Herrn, seinem Gott und sprach: Ach, Herr, warum will dein Zorn ergrimmen ?ber dein Volk, das du mit grosser Kraft und starker Hand hast aus Aegyptenland gef?hrt?...
... 14. Also gereuete den Herrn das ?bel, das er dr?uete seinem Volk zu thun. 15. Moses wandte sich, und stieg vom Berge, und hatte zwo Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, die waren geschrieben auf beiden Seiten. 16. Und Gott hatte sie selbst gemacht, und selber die Schrift drein gegraben. 17. Da nun Josua h?rte des Volkes Geschrei, dass sie jauchzeten, sprach er zu Mose: Es ist ein Geschrei im Lager wie im Streit. 18. Er antwortete: Es ist nicht ein Geschrei gegeneinander derer die obsiegen und unterliegen, sondern ich h?re ein Geschrei eines Siegestanzes. 19. Als er aber nahe zum Lager kam, und das Kalb und den Reigen sah, ergrimmte er mit Zorn, und warf die Tafeln aus seiner Hand, und zerbrach sie unten am Berge; 20. und nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und zerschmelzte es mit Feuer, und zermalmte es mit Pulver, und st?ubte es aufs Wasser, und gab's den Kindern Israels zu trinken; ...
Unter dem Einfluss der modernen Bibelkritik wird es uns unm?glich, diese Stelle zu lesen, ohne in ihr die Anzeichen ungeschickter Zusammensetzung aus mehreren Quellberichten zu finden. In Vers 8 teilt der Herr selbst Moses mit, dass das Volk abgefallen sei und sich ein G?tzenbild gemacht habe. Moses bittet f?r die S?nder. Doch benimmt er sich in Vers 18 gegen Josua, als w?sste er es nicht, und wallt im pl?tzlichen Zorn auf , wie er die Szene des G?tzendienstes erblickt. In Vers 14 hat er die Verzeihung Gottes f?r sein s?ndiges Volk bereits erlangt, doch begibt er sich Vers 31 ff. wieder auf den Berg, um diese Verzeihung zu erflehen, berichtet dem Herrn von dem Abfall des Volkes und erh?lt die Versicherung des Strafaufschubes. Vers 35 bezieht sich auf eine Bestrafung des Volkes durch Gott, von der nichts mitgeteilt wurde, w?hrend in den Versen zwischen 20 und 30 das Strafgericht, das Moses selbst vollzogen hat, geschildert wurde. Es ist bekannt, dass die historischen Partien des Buches, welches vom Auszug handelt, von noch auff?lligeren Inkongruenzen und Widerspr?chen durchsetzt sind.
>>But he is not rising or preparing to rise; the bust is fully upright, not thrown forward for the alteration of balance preparatory for such a movement; ...<< .
>>Such a description is altogether erroneous; the fillets of the beard are detained by the right hand, but they are not held, nor grasped, enclosed or taken hold of. They are even detained but momentarily -- momentarily engaged, they are on the point of being free for disengagement.<< .
Es ist leicht zu sehen, worin die Vers?umnis des Autors liegt. Er hat die Auff?lligkeiten des Bartes richtig als Anzeichen einer abgelaufenen Bewegung gedeutet, es aber dann unterlassen, denselben Schluss auf die nicht weniger gezwungenen Einzelheiten in der Stellung der Tafeln anzuwenden. Er verwertet nur die Anzeichen vom Bart, nicht auch die von den Tafeln, deren Stellung er als die urspr?ngliche hinnimmt. So verlegt er sich den Weg zu einer Auffassung wie die unsrige, welche durch die Wertung gewisser unscheinbarer Details zu einer ?berraschenden Deutung der ganzen Figur und ihrer Absichten gelangt.
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