Read Ebook: Heinrich von Kleist's politische Schriften und andere Nachträge zu seinen Werken by Kleist Heinrich Von K Pke Rudolf Ernst Rudolf Anastasius Editor
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Ebook has 1543 lines and 173665 words, and 31 pages
Diese Aufs?tze, nach Werth und Inhalt sehr ungleich, gehen von der h?chsten Betrachtung bis zur niedrigen Tagesanekdote hinab. Mit manchem Beitrag ist es ihm durchaus Ernst, andere sind nichts als Raumf?ller und L?ckenb?sser. Um den Beweis anzutreten, sie alle seien von einem Verfasser, und zwar von Kleist, war es n?thig, das Gleichartige in eine Klasse zu bringen; schon daraus musste sich manches ergeben, was f?r die innere Zusammengeh?rigkeit spricht. Ich habe sie nach der prosaischen und dichterischen Form in zwei Abtheilungen geschieden, deren erste enth?lt: 1. Politische Satiren, 2. Politische Aufrufe und Betrachtungen, 3. Erz?hlungen und Anekdoten, 4. Kunst und Theater, 5. Gemeinn?tziges; worauf die wenigen versificirten St?cke unter dem zweiten Haupttitel folgen.
Unter I, 3, 1-3 folgen drei etwas ausgef?hrtere Erz?hlungen >>Warnung gegen weibliche J?gerei<< ^vaa^, >>die Heilung<< und >>das Grab der V?ter<<, beide M. F. gezeichnet. Das k?nnte etwa auf Fouqu? zu deuten scheinen, doch hat dieser nur wenige unbedeutende Zeilen unter d. l. M. F. beigesteuert; auch hat der Stil durchaus nichts von seiner Manier. Diese drei Erz?hlungen geh?ren zusammen, sie sind von einem Verfasser; in allen dieselbe Anschaulichkeit, dieselbe Lebendigkeit der Darstellung, verschlungene Perioden und indirect wiederholte Reden und Betrachtungen. Mit ungemeiner Kraft, h?chst ergreifend ist in der >>Heilung<< die Spitze der ganzen Begebenheit in eine einzige Periode zusammengedr?ngt: >>Wie musste nun dem Leichtsinnigen zu Muthe werden<<, u. s. w. die in wenigen Strichen ein Grauen erregendes Bild vorf?hrt. Auch >>dergestalt dass<< fehlt hier nicht. In gleicher Weise wird in dem >>Grab der V?ter<< die Summe des Ganzen in einem Bilde, in einer Periode ausgesprochen. >>Da standen sie aber pl?tzlich<< u. s. w. Die erste Erz?hlung ist mehr humoristischer Natur. Alle drei stehen auf der Grenze der Erz?hlung und Anekdote und schliessen sich insofern dem >>Bettelweib von Locarno<< an, einer Anekdote spukhaften Inhalts, welche die Reihe dieser kleinen Skizzen, die den Rahmen des Blattes f?llen, er?ffnet.
Es folgt eine Gallerie von elf Anekdoten verschiedenen Inhalts, zum Theil als solche bezeichnet; einige sehr charakteristisch und unmittelbar dem Leben entlehnt, der Form nach Papierschnitzel, die nebenher vom Schreibtisch abgefallen waren. Manche mochten Z?ge sein, die zu k?nftiger Verwendung in irgend einem gr?sseren Bilde vorl?ufig hingeworfen waren. >>Der Griffel Gottes<< , ohne Unterzeichnung, tr?gt das Gepr?ge einer solchen Notiz zu einer sp?ter auszuf?hrenden Erz?hlung. Ins L?cherliche wird das Grausige verkehrt in der Anekdote >>Muthwille des Himmels<< ^r.^, in der man Kleist's Feder wieder erkennen wird. Auch spricht der Schauplatz daf?r, seine Vaterstadt Frankfurt an der Oder, wo er dies Geschichtchen geh?rt haben mochte. Es ist wie die folgenden 6 bis 9 eine der beliebten Militairanekdoten. Kleist war diesen Kreisen, seiner abweichenden Denk- und Lebensweise ungeachtet, nicht entfremdet; noch 1810 war von seinem R?cktritt in den Dienst in allem Ernst die Rede. Bei der lebhaften Theilnahme, die man nach altpreussischer Ueberlieferung an militairischen Dingen nahm, und der Beschr?nkung, der die Tagesbl?tter damals doppelt unterlagen, war es nicht zu verwundern, wenn kleine Soldatengeschichten, Witze und Disciplinarf?lle einen willkommenen Stoff darboten. War doch der Soldat neben dem Schauspieler der einzige ?ffentliche Charakter! Eine eigenth?mliche Art dieser Anekdoten bilden die Z?ge der Tapferkeit Einzelner, die man aus den Nachrichten des letzten Krieges zu sammeln begann. Zum Troste ?ber die Vergangenheit, dass der alte Geist wieder erwachen werde, suchte man sie auf. In dem Sinne nahm Kleist diese kleinen Geschichten; den unter der Asche glimmenden Funken dachte er wohl mit solchen Erinnerungen, soweit er vermochte, zu unterhalten. Von den beiden Anekdoten aus dem letzten preussischen Kriege ist die erste, die B?low bereits mitgetheilt hat, gar nicht, die zweite ^x^ unterzeichnet. Mit dieser dramatischen Lebendigkeit konnte nur Kleist den preussischen Husaren vorf?hren, der in der N?he des siegreichen Feindes seinen Danziger mit gr?sster Seelenruhe trinkt, sich schn?uzt, die Pfeife anz?ndet, ?ber die Feinde herf?llt, dass sie die >>Schwerenoth kriegen<< sollen, und auf drei franz?sische Chasseurs >>dergestalt<< einhaut, >>dass<< sie aus dem Sattel st?rzen. Die Umst?ndlichkeit des dramatisch gehaltenen Gespr?chs, das regelm?ssig wiederkehrende >>spricht er<< f?r >>sagte er<< erinnert lebhaft an den Dialog zwischen Eva und dem Dorfrichter in der zweiten Bearbeitung des zerbrochenen Krugs. Wenn er sagt, auf der Reise nach Frankfurt habe er diese Geschichte in einem Dorfe bei Jena geh?rt, so konnte das damals geschehen sein, als er im Fr?hjahr 1807 nach Joux als Gefangener gef?hrt wurde. Verwandt aber cynisch und hoch humoristisch ist die Anekdote 6. Gleichg?ltiger sind die drei folgenden Geschichten, militairische Disciplinarf?lle; 7 ^xyz^, 8 ohne Zeichen, 9 ^rz^. Komischen Inhalts sind die f?nf letzten Anekdoten; 10, eine Tagesneuigkeit, zugleich eine Satire auf die Aerzte; 11 bis 14 s?mmtlich ohne Zeichen, doch durch >>gleichwohl<< und >>dergestalt dass<< hinreichend kenntlich gemacht.
Der vierten Abtheilung >>Kunst und Theater<< geh?ren acht Nummern an. Die beiden Briefe >>eines Mahlers an seinen Sohn<<, und >>eines jungen Dichters an einen jungen Mahler<<, mit ^y^ bezeichnet, geh?ren zu einander. Der erste, der ironisirend in dem einfachen Stil des kunstliebenden Klosterbruders beginnt, um cynisch zu enden, ist ein Ausfall gegen die junge Malerschule, der Gem?th und Andacht, Beruf und Studium ersetzen soll. Im zweiten fordert der Dichter den Maler auf, von dem verhimmelnden Nachbilden alter Meister abzustehen, weil der K?nstler sein eigenes Innerste zur Anschauung bringen solle, da das wesentlichste St?ck der Kunst >>die Erfindung nach eigenth?mlichen Gesetzen<< sei. Die Dichtung soll mit der Malerei auseinandergesetzt werden. Schon im Ph?bus hatte Kleist in einer Anmerkung zu dem Gedichte nach Hartmanns Gem?lde >>der Engel am Grabe des Herrn<< etwas Aehnliches angek?ndet; er wollte in dieser fortgesetzten Verbindung zweier so verschiedener Kunstleistungen eine Sammlung von Beispielen geben, an denen vielleicht die alte wichtige Frage von den Grenzen der Malerei und Poesie er?rtert werden k?nne. Die folgenden Nummern dieses Abschnitts sind, mit Ausnahme der letzten Abhandlung >>?ber das Marionettentheater<<, gelegentliche Bemerkungen, die durch das Berliner Theater veranlasst wurden. Die erste >>Theater<< ^xy^ ist eine feine Kritik Iffland's, der sehr vorsichtig als Manierist bezeichnet wird. Die Hinweisung auf Kant's Kritik der Urtheilskraft an dieser Stelle l?sst den Kantianer Kleist sogleich errathen. In der >>unmassgeblichen Bemerkung<< tritt er in seinem H. v. K. mit einem Angriffe auf die Theaterleitung offen hervor. Die Direction soll wahre Kritik ?ben; ist sie geneigt, der Menge zu schmeicheln, muss sie unter die Aufsicht des Staats gestellt werden. Nicht ohne Gereiztheit spricht er gegen Iffland, dem er in Folge der Zur?ckweisung des K?thchen von Heilbronn schon am 12. August 1810 einen sarkastisch bittern Brief geschrieben hatte. Das >>Schreiben aus Berlin 28. Oktober<< ^y^ bei Gelegenheit der Oper Aschenbr?del; >>die sieben kleinen Kinder<< ^ava^, worin vom Theater gr?ssere Ber?cksichtigung des Volksth?mlichen, besonders norddeutscher Dialecte gefordert wird; der Artikel ohne Zeichen >>Von einem Kinde, das kindlicher Weise ein anderes Kind umbringt<<, der an eine Anekdote gekn?pft eine anerkennende Erw?hnung des Vierundzwanzigsten Februar von Z. Werner enth?lt; das Alles sind mehr oder weniger Anklagen der Direction des Berliner Theaters, in denen sich das feindliche Verh?ltniss Kleist's und Iffland's abspiegelt.
Endlich gemeinn?tzigen Inhalts sind die vier Nummern der f?nften Abtheilung: >>Allerneuester Erziehungsplan<<, >>Entwurf einer Bombenpost<< ^rmz^ , >>Schreiben aus Berlin 15. Oktober<< ohne Zeichen , >>A?ronautik<< ^rm^ . Der erste Aufsatz tr?gt freilich nur die Maske der Gemeinn?tzigkeit, denn er ist eine Satire gegen die neuesten Erziehungsreformatoren; gegen Ende werden Pestalozzi und Zeller namentlich genannt. Schon in seinem Epigramme hatte Kleist den P?dagogen das bittere Wort gesagt:
Setzet, ihr tr?ft's mit eurer Kunst und erz?gt uns die Jugend Nun zu M?nnern wie ihr: lieben Freunde, was w?r's?
Hier stellt er allen Pl?nen, die zum Heil der Menschheit gemacht werden, den originellen und humoristischen Gedanken entgegen, statt der Tugendschulen zur Abwechselung einmal Lasterschulen zu gr?nden und durch die Macht des Gegensatzes zu wirken. Dass Kleist der Verfasser sei, obgleich er in den einleitenden Worten und in den Anmerkungen als Kritiker dieser >>abentheuerlichen Unternehmung<< sp?ttisch und vorsichtig auftritt, beweist unzweifelhaft der periodisch ausgef?hrte Stil, namentlich in den erz?hlenden Episoden, wo er einmal sogar auf sein zeitweiliges Zusammenleben mit seiner Schwester anspielt. Die Unterschrift Levanus ist eine ironische Hinweisung auf Jean Paul's Levana, das Ganze kein geringer Beweis f?r seine satirische Ader. In den drei folgenden Aufs?tzen werden Telegraphie und Post, die Frage, ob der Luftballon gelenkt werden k?nne, besprochen. Es sind Actenst?cke zu Kleist's Leben, der als Techniker und erfindungslustiger Planmacher seine fr?heren Studien auf dem Gebiete der Naturwissenschaften praktisch zu verwenden sucht.
Eine viel geringere Ausbeute bieten die Abendbl?tter f?r die zweite Hauptabtheilung; Beitr?ge in Versen sind die Ausnahme. Unter den drei St?cken, als deren Verfasser ich Kleist erkenne, sind die beiden Legenden nach Hans Sachs >>Gleich und Ungleich<< und >>der Welt Lauf<<, ohne Zeichen, Holzschnitte in der Art des alten Meisters, dem nur die Grundz?ge angeh?ren, und deren freie Behandlung nicht minder meisterhaft ist. Diese Verse erinnern an das Gedicht der Engel am Grabe des Herrn; nur sind sie, dem Stoffe gem?ss, in den humoristischen Ton umgebogen. Der Dialog mit dem regelm?ssig eingeschalteten >>spricht er<<, die dramatisch lebendigen Gestalten des t?lpelhaften Knechts und der flinken Magd lassen Kleist's Hand nicht verkennen. In den f?nf Epigrammen ^xp^ und ^st^ wechseln, wie in seinen anerkannten, Frage und Antwort; die Distichen sind metrisch hier wie dort gleich unbeholfen.
Ueberblickt man diese Nachtr?ge, so geh?ren sie, mit Ausnahme der dramatischen, allen Stilgattungen Kleist's an; es sind Erz?hlungen in Prosa und Versen, Dialoge, Briefe, Betrachtungen. Von einer neuen Seite als Kritiker, bedeutender als Satiriker zeigt er sich; die Grundlage seiner Satire ist der Patriotismus. F?r Auffassung komischer Contraste war er kaum minder bef?higt als f?r die Behandlung des tragischen Conflicts, nur ist seine Darstellung des Komischen schroff und gewaltsam wie seine Tragik, es fehlt ihr die Ruhe und Behaglichkeit, die er auf dem Gebiet der Erz?hlung so trefflich zu bewahren weiss, sie wird f?r die Charaktere vernichtend, wie im zerbrochenen Kruge, wo man zweifeln kann, ob der Haupttr?ger des Lustspiels noch komisch sei. Auch hier zeigt sich eine Leidenschaftlichkeit, die zum Ingrimm steigt, sobald pers?nliche Beweggr?nde hinzukommen. Wenn ihn die sittlichen Anforderungen, denen gegen?ber die Welt so klein und elend erschien, auf die Satire hinleiteten, so dr?ngte ihn seine Leidenschaft dar?ber hinaus zum Pasquill. Seine Epigramme sind meist rein pers?nlicher Natur, zu Schutz und Angriff f?r seine Dichtungen gegen die Kritiker gerichtet; sie sind bitter und heftig. Nach der ung?nstigen Aufnahme der Penthesilea und des zerbrochenen Kruges schonte er weder Weimar noch Goethe. Ein Pasquill sondergleichen war sein Brief an Iffland, ein >>ungeheurer Witz<< von der Art, wie er ihn in der Anekdote aus dem letzten Kriege erz?hlt hat. Um wie viel t?dtlicher mussten seine Pfeile sein, wenn der Zorn f?r das Vaterland sie entsandte, wenn er die ganze Wucht des Hasses auf den Feind seines Volkes schleuderte.
Er sucht die Wahrheit, weil sie Wahrheit ist. Aber ist sie auf diesem Wege zu finden? Was hat ihm die abstracte Wissenschaft nicht verheissen, und was hat sie gehalten? Er wird ein Opfer der Zweifel, die sie erweckt, es scheint ihm unm?glich irgend etwas zu wissen, irgend ein Eigenthum zu erwerben, das uns ?ber das Grab folgt, alles M?hen und Ringen ist vergeblich; ihn ekelt vor B?chern und allem was Wissenschaft heisst, m?ge man aufgekl?rt oder unwissend sein, man hat dabei ebensoviel verloren als gewonnen. Er beklagt die traurige Klarheit, die ihm geworden, die ihm alles, was ihn umgiebt, und ihn selbst in seiner armseligen Bl?sse zeigt. Der Verstand, die nagende Skeptik haben sich selbst vernichtet: >>Jede erste Bewegung, alles Unwillk?rliche<<, ruft er aus, >>ist sch?n, und schief und verschroben alles, sobald es sich selbst begreift. O, der Verstand, der ungl?ckliche Verstand! Studiere nicht zu viel, folge dem Gef?hl!<< Hatte er doch schon fr?her bei seinen logischen Studien geseufzt: >>nur im Herzen, nur im Gef?hle, nicht im Kopfe, nicht im Verstande wohnt das Gl?ck, es kann nicht wie ein mathematischer Lehrsatz bewiesen werden.<<
Aber noch ein Mittel giebt es, welches den Mann gross macht und ?ber alle Zweifel hinweghebt, es ist Handeln, das besser ist als Wissen; denn >>es liegt eine Schuld auf dem Menschen, die wie eine Ehrenschuld jeden, der Ehrgef?hl hat, unaufh?rlich mahnt.<< Auch ihn treibt der Ehrgeiz, dieses gef?hrliche Ding, dessen Folgen f?r ein empfindliches Gem?th nicht zu berechnen sind. Er durstet nach Thaten und Erfolgen auf irgend einem Felde. Aber wie soll man handeln, wenn man nicht weiss, was recht ist? Wird sich f?r ihn eine Stelle finden, wo Pflicht und Neigung, That und Einsicht zusammengehen? Umsonst sieht er sich danach um; umsonst klagt er sich des allgemeinen Fehlers der Deutschen an, >>deren Verstand durch einige scharfsinnige Lehrer einen Ueberwitz bekommen habe, der sie die alte geheimnissvolle Kraft der Herzen verachten l?sst.<< Umsonst sagt er sich und seinen Lebenspl?nen zum Trotz: >>die Ueberlegung findet ihren Zeitpunkt weit schicklicher nach als vor der That<<; die Menschen machen einen falschen Gebrauch von ihr; w?hrend sie das Gef?hl f?r k?nftige F?lle reguliren soll, hemmt sie jetzt nur die That, die sich aus der augenblicklichen Eingebung, nicht aus der Berechnung ergiebt. Er hat Recht, denn die That ist unmittelbar eins, wie Blitz und Schlag; wer wirklich handelt, hat keine Zeit zu rechnen, und wer berechnet, handelt nicht. Doch zum stossweisen ja gewaltsamen Handeln gebricht es ihm weder an Entschluss noch Kraft; mit dem rasenden Muthe eines verzweifelnden Spielers will er dann alles auf eine Nummer setzen, er greift ?ber sein Ziel hinaus, und was anfangs sorgliche Ueberlegung war, endet als kl?gliche Uebereilung. Denn was kommt bei allen Erfahrungen heraus? Eines ganzen Lebens bedarf man, um leben zu lernen, Niemand ahnt den Zweck seines Daseins, und die Vernunft reicht nicht hin, die Seele und die Dinge zu begreifen. Und an dieses r?thselhafte Ding, >>das wir besitzen, wir wissen nicht von wem, das uns fortf?hrt, wir wissen nicht wohin, ob wir dar?ber schalten d?rfen, eine Habe, die nichts werth ist, wenn sie uns etwas werth ist, ein Ding, wie ein Widerspruch, flach und tief, ?de und reich, w?rdig und ver?chtlich, vieldeutig und unergr?ndlich<<, an dieses Ding ist der Mensch gefesselt durch Naturnothwendigkeit! Da giebt es keine Verantwortlichkeit, wir m?gen thun, was wir wollen, wir thun recht! F?rwahr jene orakelhaften Verse, die in Thun ?ber der Hausth?re zu lesen waren, und die Kleist so liebte:
Ich komme, ich weiss nicht von wo, Ich bin, ich weiss nicht was, Ich fahre, ich weiss nicht wohin;
waren sein Lebenszeichen, nur der vierte Vers:
Mich wundert, dass ich so fr?hlich bin!
passte auf ihn nicht.
In der Knechtschaft der Schulmeinungen, die er sich auferlegt hat, vermag sich seine reiche Natur nicht zu entfalten; nun er sie abgeworfen hat, und die Skeptik ihm auch das Handeln verleidet, durchbrechen Gef?hl und Phantasie, so lange gewaltsam zur?ckgehalten, jeden Damm um so m?chtiger. Nur seinem Herzen will er folgen, er ist ?berzeugt, wenn ein Werk nur recht frei aus dem Schoosse des menschlichen Gem?ths hervorgehe, dann m?sse es auch der ganzen Menschheit angeh?ren. Vergessene oder ungeahnte Kr?fte regen sich, aus der F?lle lebendiger Anschauungen beginnt die Phantasie ihre schaffende Th?tigkeit, er f?hlt sich als Sch?pfer ideeller Gestalten. Als K?nstler winkt ihm jetzt ein h?chstes Ziel, der Lorbeer des Dichters, und seinem Namen soll ein Platz unter den Sternen nicht fehlen. Es geh?rt zu den Dunkelheiten in Kleist's Leben, dass die Zeit, wo er sich der Dichtung entschieden zuwandte, nicht mit Sicherheit festzustellen ist. Im Sommer 1801 in Paris, wohin er vor seinen abstracten Studien geflohen war, angeblich um praktische Zwecke zu verfolgen, einsam im endlosen Menschengew?hle, versenkt er sich in seine Phantasien; wie ein stiller Tag nach dem Sturme steigt die Ruhe in seiner Seele wieder auf, und zum ersten Mal verr?th er, dass er ein dichterisches Geheimniss habe. Aber der Friede ist nur von kurzer Dauer. Rastlos arbeitet er. W?hrend ihm angstvoll das H?chste zu erreichen, der Schweiss von der Stirne rinnt, und er jeden Blutstropfen seines Herzens f?r den Buchstaben geben m?chte, entflieht die Begeisterung, der Verstand schleicht herbei, und indem er einzelne M?ngel aufdeckt, fl?stert er ihm h?misch und selbstqu?lerisch ins Ohr, Vollendung sei ihm doch nicht gegeben. Was soll er l?nger die Kraft an ein Werk setzen, das ihm zu schwer ist? Am Einzelnen geht das Ganze zu Grunde, verzweifelnd zerst?rt er mit eigener Hand ein Dichterwerk, das auf den h?chsten Ruhm Anspruch hat, kaum in irgend einem Augenblicke seines Lebens stolzer als jetzt, wo er vor keinem lebenden Dichter aus den Schranken weicht, sondern sich vor der Gr?sse eines kommenden, ein Jahrtausend im Voraus beugt. Demjenigen, der das ausspricht, was er gewollt hat, ist ein Denkmal gewiss!
Doch irgendwo muss es auch f?r ihn einen Balsam geben; schon der blosse Glaube daran st?rkt ihn. Aber wo? Mit dem Waffenhandwerk und der Kantischen Philosophie hat er es versucht, mit Hebeln und Schrauben will er die Natur bezwingen, er ist Dichter und will Bauer werden, er will sich frei selbst bestimmen, das Schicksal leiten, und f?hlt sich bald als eine jener Drahtpuppen, die er so tief verachtet; ?berall tritt seinen Pl?nen ein dunkles Etwas entgegen, das sie mit furchtbarer Dialektik in ihr Gegentheil umwendet und ihn selbst hin- und widerwirft. Mit dem Forschen, Dichten, Handeln hat er es versucht, ?berall St?ck- und Flickwerk gefunden, w?hrend seiner Seele das Ganze vorschwebt; abh?ngig, bedingt in allem f?hlt er sich, und nach dem Letzten, Unbedingten geht sein Streben. Da er es nicht findet, st?rzt er, der strenge Realist, sich in den Abgrund des mystischen Geheimnisses, wo er das Ganze in seinem Urzusammenhange zu erfassen meint.
Auch das ist ein R?thsel in Kleist's Leben, wann er sich dieser dunkeln Richtung, die ein Ergebniss seiner wachsenden Hoffnungslosigkeit war, zuerst ?berlassen habe. In den vertraulichen Briefen findet sich kaum eine Spur davon, sie sind nach wie vor im Tone bitterer Verachtung oder rationell scharf gehalten. Auch seine ersten Dichtungen sind weit davon entfernt, die Schroffensteiner in ihrer grausigen H?rte durchaus realistisch, ebenso Penthesilea, Robert Guiskard. Nach dem Ungl?ck von 1806 schrieb er noch seine beiden Lustspiele und gleichzeitig die Marquise von O. Dagegen zeigt sich dieser dunkle Schatten zuerst im Kohlhaas, milder im K?thchen von Heilbronn, dessen erste Bruchst?cke im Mai 1808 erschienen, und in voller St?rke in den Beitr?gen zu den Abendbl?ttern. Der Wendepunkt mag die Gefangenschaft in Frankreich im Fr?hjahr 1807 gewesen sein; auch hier, in der Einsamkeit seiner Zelle, besch?ftigt er sich dichterisch. Aber immer d?sterer scheinen sich die Wolken um ihn zusammengezogen zu haben. So zerrten ihn abstracter Verstand und verzehrendes Gef?hl, trockner Schematismus und gl?hende Phantasie, gemeine Deutlichkeit und dunkle Mystik, himmelst?rmender Muth und ermattende Verzagtheit einer willenlosen Beute gleich hin und her. Die Phantasie verdunkelte den Verstand, der Verstand hemmte die Phantasie, beide l?hmten die Kraft des Handelns, gegenseitig verdarben sie ihr Spiel. Jede allein h?tte einen t?chtigen Menschen ausstatten k?nnen, sie alle in diesem Masse vereinigt, vernichteten den Besitzer, der f?r sein Gl?ck zu viel oder zu wenig hatte. Das f?hlte er nur allzuwohl; in schmerzlicher Verzweiflung ruft er aus: >>Die H?lle gab mir meine halben Talente, der Himmel schenkt dem Menschen ein ganzes oder gar keins!<< So ward er immer bitterer gegen die Menschen, die ihn nicht verstehen, nicht verstehen k?nnen, denn er versteht sich selber nicht! H?tte Kleist, wenn man dieser Betrachtung nachgehen darf, eine grosse sittliche Kraft in sich getragen, er h?tte den Streit seines Innern durch Unterwerfung unter ein oberstes Gesetz zur Ruhe gebracht; h?tte er die Selbstbescheidung besessen, ein Talent still anzubauen, sei es, der wissenschaftlichen Forschung, oder, wozu er gewiss viel h?hern Beruf hatte, allein der Poesie zu leben, vielleicht dass er gerettet worden w?re!
Diesen Zwiespalt, den er ?berall wiederfand, hat er in seinen Dichtungen unter verschiedenen Formen dargestellt, jene geheimnissvolle Wandelung, wie Menschen und Verh?ltnisse in r?thselhafter Verkettung ihre urspr?ngliche Natur und Freiheit verlieren, um zu werden, was sie nicht werden wollen; Tugenden verkehren sich in Laster, aus der besten Absicht w?chst das Verderben empor, und wie zum Hohne menschlicher Weisheit, f?hrt der Frevel zur Vers?hnung. Durch den abgeschmackten Aberglauben eines einf?ltigen M?dchens gehen blutsverwandte Familien in den Schroffensteinern zu Grunde; Penthesilea's heisse Liebe verzerrt sich zum todbringenden Vampyrismus; Kohlhaas wird durch sein Rechtsgef?hl zum Verbrecher und Landsch?diger, und f?r zwei Pferde fallen Menschen und St?dte als S?hnopfer; die Selbstverleugnung der jungen Creolin bringt ihr den Tod von der Hand des Geliebten; der ritterliche K?mpfer f?r Tugend und Recht erliegt im feierlichen Gottesgericht; und im Findling wird der v?terliche Wohlth?ter von der Schlange, die er im Busen erw?rmt hat, zu Tode gestochen. Umgekehrt wird der thierische Frevel in der Marquise v. O. wider aller Menschen Erwarten zur s?hnenden Liebe; im Erdbeben von Chili werden durch den Untergang Tausender in einem pl?tzlichen Naturereigniss im Augenblicke des Todes der Inquisition ihre Opfer entrissen, freilich um ihn gleich darauf w?hrend des Dankgebetes f?r die wunderbare Rettung desto furchtbarer zu erleiden; und in der heiligen C?cilie werden die S?nder zu Boden geschmettert, als sie die H?nde zum Tempelraube erheben. In der Heilung wird der Wahnsinn durch den Wahnsinn geheilt; und im Grabe der V?ter eine Ehe im Grabe geschlossen. Satirisch gewendet erscheint dieselbe Ansicht in dem >>allerneuesten Erziehungsplan<< , der eine Schule der Tugend durch das Laster zu errichten vorschl?gt. Milder sind K?thchen von Heilbronn und der Prinz von Homburg. Dort wird der ritterliche Starrsinn durch die reine Natur des einfachen M?dchens unterworfen, hier wird der Prinz tr?umend ein rettender Schlachtenheld, um wachend in eisiger Todesfurcht zu verzagen. Eine grossartige Wendung erh?lt dieser Gedanke in der Hermannsschlacht; aus der tiefsten Knechtschaft erw?chst die Freiheit, darin liegt hier zugleich die Vers?hnung. Aber ?berwiegend sind es Nachtst?cke, fern von allem Idealismus der classischen Periode.
Ueberhaupt steht Kleist in entschiedenem Gegensatze zu Goethe und Schiller. Ihrer ausgleichenden Classicit?t setzte er mit k?hner Hand den schreienden Zwiespalt, das Grausige in seiner Nacktheit entgegen, den allgemeinen idealen Gestalten derb realistische, dem Antiken das volksth?mlich Deutsche, Provinzielle, unbek?mmert ob seine Dissonanzen das verw?hnte Ohr zerschnitten, und seine lebenswahre Grobheit dem classisch gebildeten Sinne brutal schien. Goethe's und Schiller's Dichtung war in ihrer Wurzel deutsch, aber doch kosmopolitisch vielseitig; Kleist hat seine R?thsel in deutsche Stoffe und Charaktere hineingelegt, er war volksth?mlich und einseitig. So griff er als vaterl?ndischer Dichter in den grossen Kampf der Befreiung ein.
Tiefer Schmerz erfasste ihn, als er den ungeheuern Sturz aller Verh?ltnisse ?berschaute. Schon im Herbst 1806 rief er seiner Schwester zu: >>Es w?re schrecklich, wenn dieser W?thrich sein Reich gr?ndete! Nur ein sehr kleiner Theil der Menschen begreift, was f?r ein Verderben es ist, unter seine Herrschaft zu kommen. Wir sind die unterjochten V?lker der R?mer.<< In diesen Worten liegt der Keim seiner Hermannsschlacht. Er selbst f?llt in die Hand des Feindes, mit jedem Siege w?chst das Verderben, er zweifelt, ob in hundert Jahren noch Jemand im deutschen Norden deutsch sprechen werde. In dem einen Leiden des Vaterlandes geht jetzt alles Leid, auch das seine auf. Der Ingrimm, der an seinem Herzen wie ein Geier nagt, wendet sich von den kleinen Menschen und Verh?ltnissen auf die grossen und gr?ssten, auf den D?mon der Zeit, auf Napoleon den Korsenkaiser. In der erstarkenden Liebe zum alten Vaterlande sammelten sich seine Kr?fte noch einmal. Sie war nicht blos ein verneinender Hass gegen das Fremde, f?r ihn ward sie eine L?uterung, aus der seine Dichtung reiner hervorging, und seine drei grossen vaterl?ndischen Dramen erwuchsen. Er hatte wieder ein Ziel gefunden; es war kein willk?rliches, durch die grossen Ereignisse ward es ihm gegeben, es war die Wiedererweckung des erstorbenen Gef?hls f?r Freiheit und Volksehre. So dichtete er die Hermannsschlacht, ein gewaltiges politisch historisches Doppelbild, das in der Vergangenheit das Unheil der Gegenwart und das Heil der Zukunft im Spiegel der Poesie erscheinen liess. Seine R?mer und Germanen bedeuten Franzosen und Deutsche, und doch sind sie nichts weniger als Typen; es sind Menschen aus dem Volke der Welteroberer und der Urgermanen; gerade hier hat sich die Dichterkraft gl?nzend bew?hrt.
Rom und sein Augustus will in Deutschland nur einen F?rsten dulden, >>der seinem Thron auf immer sich verbinde.<< Es kennt diese kleinen Herren, die um ein Wort, einen leeren Vorzug, eine scheinbare Selbst?ndigkeit, die nur durch Dem?thigung vor dem fremden Herrscher erkauft werden kann, streiten, und lieber diesem als einem aus ihrer Mitte sich unterwerfen. Sie fallen sich >>wie zwei Spinnen<< an, und
-- Es bricht der Wolf, o Deutschland, In deine H?rde ein, und deine Hirten streiten Um eine Hand voll Wolle sich!
Aber das r?mische B?ndniss wird Unterdr?ckung, die verheissene Freiheit Knechtschaft, das Gebiet der Neutralen wird schonungslos verletzt, >>es wird jedwedem Gr?uel des Krieges Preis gegeben<<, und die Abtr?nnigen um den Lohn der fluchw?rdigen Feigherzigkeit betrogen. Ausgepresst wird das deutsche Land bis auf den letzten Blutstropfen, denn >>f?r wen erschaffen ward die Welt, wenn nicht f?r Rom?<< Wie Elephant und Seidenwurm zu Roms Schmuck hergeben m?ssen, was die Natur ihnen verlieh, so der Deutsche; er ist eine Bestie, >>die auf vier F?ssen in den W?ldern l?uft<<, und ausgeweidet und dann gepelzt wird. Wer erkennte nicht in dem Latier, >>der keine andere Volksnatur verstehen konnte und ehren als nur seine<< den Franzosen? Napoleon's h?hnende Politik, die mit zweiz?ngiger List die Schwachen umgarnt, Krieg f?hrt mitten im Frieden, das Markten deutscher F?rsten in Paris um Fetzen deutschen Gebiets, das Anfachen der Eifersucht Oesterreichs und Preussens, die Kriecherei der Rheinb?ndler, das Hinzerren der Schw?che Preussens, die blutige Verw?stung Hessens, Th?ringens, der preussischen Lande? Varus mit seinem schneidenden Wort:
Was bek?mmerts mich? Es ist nicht meines Amtes Den Willen meines Kaisers zu ersp?hn. Er sagt ihn, wenn er ihn vollf?hrt will wissen;
ist das lebendige Ebenbild jener eisernen Marsch?lle, Mortier, Ney, Davoust; und Ventidius, der galante Friseurk?nste treibt, einer der j?ngeren franz?sischen Officiere, die im Boudoir der Damen die gef?hrlichste Politik geheimer Verf?hrung trieben.
In derselben Stimmung sind die satirischen Briefe entstanden. Nicht entschieden genug k?nnen die offnen oder geheimen Bundesgenossen der Feinde im Vaterlande selbst der Verachtung preisgegeben werden. Der rheinb?ndische Officier, der sich mit dem elenden Troste entschuldigt, ein Deutscher k?nne seinen Landsleuten im Hauptquartier Napoleon's durch Milderung der Einquartirung die besten Dienste leisten; das Landfr?ulein, wie Kleist von seiner Thusnelda sagte, eins von den Weiberchen, die einf?ltig genug sind, >>sich von franz?sischen Manieren fangen zu lassen<<, das den Verf?hrer heirathen will, an dessen Rock das Blut ihrer Br?der und Verwandten klebt; der Festungscommandant, der die H?user der B?rger verbrennt und die Vertheidigungsmittel aus der Stadt schafft; sie alle waren nur zu getreue Abbilder ganzer Classen von Verr?thern. Man wusste ja, welche schmachvollen Eroberungen die Franzosen in den Familien gemacht hatten, und mochten auch manche Schilderungen b?swillig ?bertrieben sein, so war es doch z. B. eine amtlich festgestellte Thatsache, dass eine sechszigj?hrige Wittwe einen zwanzigj?hrigen franz?sischen Soldaten heirathete, und zu dessen Gunsten ihren eigenen Sohn enterbte. Was will des Dichters Satire bedeuten gegen diese furchtbarste Satire der Thatsachen? Die Commandanten von C?strin und Magdeburg hatten ja kurz vor der Capitulation die Vorst?dte niederzubrennen gedroht oder wirklich niedergebrannt; und in dem K?niglichen Publicandum vom 6. December 1806 waren sie, und diese ganze Gattung, bezeichnet worden als Knechte, >>die ihre Pferde abstr?ngen, um davonzujagen.<<
War diese Satire zermalmend, so war der Gedanke, die Trugpolitik des Feindes als System darzustellen und die L?genk?nste der franz?sischen Journale nach Lehrs?tzen zu entwickeln, vielleicht der geistvollste, den Kleist in dieser Ideenverbindung hatte. Er war im Sinne Swift's gefasst. Was ein politischer Weiser, der dies Treiben an der Quelle studiert hatte, der Graf Schlabrendorf davon sagte, stellte Kleist systematisch dar: >>Es ist gar keine Kunst, eine Unwahrheit zu erfinden. Jeder Flachkopf kann das. Die eigentliche Kunst besteht darin, aus zweien S?tzen, die, jeder einzeln, wahr sind, durch arglistige Zusammenstellung einen dritten herauszubringen, der eine L?ge ist. Das ist die vornehmste Art der Rabulisterei, aber auch zugleich die gemeinste.<< Oder wie Kleist die Aufgabe stellt: >>Alles was in der Welt vorf?llt, zu entstellen, und gleichwohl ziemliches Vertrauen zu haben.<< Mit sarkastischer Folgerichtigkeit entwickelt er den ganzen Vorrath von Trug- und Gewaltmitteln, und der letzte Zweck ist: >>die Regierung ?ber allen Wechsel der Begebenheiten hinaus sicher zu stellen, und die Gem?ther, allen Lockungen des Augenblickes zum Trotz, in schweigender Unterw?rfigkeit unter das Joch derselben niederzuhalten.<<
Diesen geheimen K?nsten des Feindes gegen?ber konnte dem Volke nicht eindringlich genug wiederholt werden, was es zu thun habe, um sich aus dem Elende zu retten. Keine Form war dem furchtbaren Humor geeigneter als der Katechismus, der die christlichen Grundwahrheiten als Gebote Gottes lehrt, und in dem Alte und Kinder Trost und Heil suchen. Einige Jahre fr?her hatten die Gr?nder der romantischen Schule gar manches zur Religion machen wollen; hier sollte mit der Vaterlandsliebe als Religion Ernst gemacht werden. Hatte der Kosmopolitismus sich der religi?sen Weihe ger?hmt, so war auch das Volk, das deutsche Volk, die lebendige Darstellung eines Gedankens aus dem g?ttlichen Geiste, und die Heils- und Rettungslehre vom Vaterlande sollte Alten und Jungen eingepr?gt werden.
Ein Mann wie Kleist konnte nur der Partei angeh?ren, die Preussen je eher je besser in den Kampf f?hren, alles an alles setzen und lieber ruhmvoll untergehen, als schm?hlich leben wollte. Nur zu Stein, Scharnhorst, Gneisenau konnte er stehen, zu den sogenannten Exaltirten, wie damals die deutsche Partei genannt wurde. Volksbewaffnung, Volkskrieg war ihr Gedanke; der Norddeutsche konnte so gut, wie Spanier und Tiroler, sein Joch zertr?mmern, Katt, D?rnberg, Schill erhoben sich, das Mass war ?bervoll, das Volk genug geknechtet, geschm?ht, getreten, um endlich in voller Wuth hervorzubrechen. Was Staatsm?nner beriethen und Generale vorbereiteten, sprach er 1808 in der Hermannsschlacht als letztes Rettungsmittel aus; wie Gneisenau wollte sein Hermann, die Germanen sollten Weib und Kind zusammenraffen, ihre G?ter verkaufen, die Fluren verw?sten, die Heerden erschlagen, die Pl?tze niederbrennen, denn der That bedarf es, nicht der Verschw?rung, Schw?tzer m?gen Deutschland zu befreien mit Chiffern schreiben und einander Boten senden, die die R?mer h?ngen, er will einen Krieg
Entflammen, der in Deutschland rasselnd Gleich einem d?rren Walde um sich greifen Und auf zum Himmel lodernd schlagen soll! -- -- Die ganze Brut, die in den Leib Germaniens Sich eingefilzt, wie ein Insectenschwarm, Muss durch das Schwerdt der Rache jetzo sterben. -- -- Die Guten mit den Schlechten. Was! Die Guten! Das sind die Schlechtesten! Der Rache Keil Soll sie zuerst vor allen Andern treffen!
Und das sollte von der B?hne herab verk?ndet werden; am 1. Januar 1809 sandte Kleist die Hermannsschlacht dem Wiener Burgtheater; sein Schauspiel schien ihm des Erfolges sicher zu sein. Das ist auch der Grundton seines Katechismus.
In sechszehn Capiteln spricht er von Deutschland ?berhaupt, von der Liebe zum Vaterlande, von der Zertr?mmerung des Vaterlandes, vom Erzfeind, von der Erziehung der Deutschen, der Verfassung der Deutschen, den freiwilligen Beitr?gen, den obersten Staatsbeamten, vom Hochverrathe. Die fehlenden Capitel handelten augenscheinlich von den Mitteln, den Erzfeind zu bek?mpfen, von der Organisation des Kampfes, vom Aufstande des Volks. Auch hier geht er von der Gegenwart aus. Auf der Karte giebt es seit 1805 kein Deutschland mehr. >>Wo find ich dies Deutschland? wo liegt es?<< lautet die bittere Frage. Dennoch hat es ein unverlierbares Dasein in der Liebe derer, die ihm anhangen, weil es das Vaterland ist. Aber es ist zertr?mmert worden von dem Korsenkaiser, den die Deutschen nie beleidigt haben, und der sie mitten im Frieden unterjocht. Und warum that er es? >>Weil er ein b?ser Geist ist, der Erzfeind, der Anfang alles B?sen, das Ende alles Guten!<< So braust der Strom eines vernichtenden Zornes hin, der umsonst nach Ausdr?cken und Bildern sucht, durch die seine ganze F?lle sich ergiessen k?nne. Der Deutsche soll sich vergegenw?rtigen, was er gelitten habe, des Morgens, wenn er sich vom Lager erhebt, des Abends, wenn er zur Ruhe geht; die h?chsten G?ter, die Gott dem Menschen verliehen, >>Gott, Vaterland, Kaiser, Freiheit, Liebe und Treue, Sch?nheit, Wissenschaft und Kunst<< soll er wieder erringen, den Erzfeind hassen, aus allen Kr?ften bek?mpfen, alles entbehren, alles opfern, und wenn auch kein Mensch am Leben bliebe, dennoch m?sste gek?mpft werden, >>weil es Gott lieb ist, wenn Menschen ihrer Freiheit wegen sterben, weil es ihm ein Gr?uel ist, wenn Sclaven leben!<<
So predigte er die Religion der volksth?mlichen Selbst?ndigkeit, des nationalen Hasses, so dachten und sprachen Stein, Bl?cher, Fichte. >>Man muss der Nation das Gef?hl der Selbst?ndigkeit einfl?ssen<<, schrieb Scharnhorst an Clausewitz, >>man muss ihr Gelegenheit geben, dass sie mit sich selbst bekannt wird, dass sie sich ihrer selbst annimmt; nur erst dann wird sie sich selbst achten, und von Andern Achtung zu erzwingen wissen!<< Und Stein an Wittgenstein: >>Die Erbitterung nimmt in Deutschland t?glich zu, und es ist rathsam, sie zu n?hren und auf die Menschen zu wirken. -- Die spanischen Angelegenheiten machen einen sehr lebhaften Eindruck und beweisen handgreiflich, was wir l?ngst h?tten glauben sollen. Es wird sehr n?tzlich sein, sie m?glichst auf eine vorsichtige Art zu verbreiten.<< Endlich Bl?cher: >>Mein Rath ist zu den Waffen unsere und die gantze deutsche Nation aufzuruffen, den vaterl?ndischen boden zu verteidigen, die waffen im allgemeinen nicht ehender nieder zu legen, bis ein Volck, dass uns unterjochen wollte, vom diessseitigen Reinufer vertrieben sei; jeder deutsche der mit den waffen wider uns getroffen werde, habe den Tod verw?rkt; ich weiss nicht, warum wihr uns nicht den Tihrollern und Spaniern gleich achten wollen!<< So der Held, der Staatsmann, der Dichter.
Doch dazu waren in Preussen die Dinge noch nicht reif; aber um so m?chtiger erhob sich Oesterreich, das, seiner alten Natur entsagend, sich an die Kraft des Volkes wandte. Wie z?ndende Funken schlugen die Aufrufe des Kaisers und des Erzherzogs Karl ein, als deren Verfasser man Friedrich Schlegel und Gentz nannte. >>Wir k?mpfen<<, sagte der Erzherzog in seinem Aufruf an die deutsche Nation, >>um die Selbst?ndigkeit der ?sterreichischen Monarchie zu behaupten, um Deutschland die Unabh?ngigkeit und National-Ehre wieder zu verschaffen, die ihm geb?hren. Dieselben Anmassungen, die uns jetzt bedrohen, haben Deutschland bereits gebeugt. Unser Widerstand ist seine letzte St?tze zur Rettung. Unsere Sache ist die Sache Deutschlands!<< Und in einem andern: >>Die Masse der Nation selbst hat sich in ihrem gerechten Unwillen erhoben und die Waffen ergriffen! -- Der jetzige Augenblick kehrt nicht zur?ck in Jahrhunderten! Ergreift ihn, damit er nicht f?r Euch auf immer entfliehe! Ahmet Spaniens grosses Beispiel nach! -- Zeiget, dass auch Euch Euer Vaterland und eine selbst?ndige deutsche Regierung und Gesetzgebung theuer sei, dass Ihr Entschluss und Kraft habt, es aus der entehrenden Sclaverei zu reissen, es frei, nicht unter fremdem Joche erniedrigt, Euren Kindern zu hinterlassen.<< Noch einmal erhoben die Habsburger das Banner des deutschen Volkes, sie gaben das Zeichen zum Kampf, und noch einmal leuchteten das alte Kaiserthum, das alte Reich in einem zauberischen Glanze volksth?mlicher Gr?sse, den sie seit dem Untergange der Hohenstaufen in Wirklichkeit nie gehabt hatten. Die Vergangenheit enthielt was die Zukunft versprach, was der Gegenwart fehlte. Daher, wie bei vielen Andern, die zum ?sterreichischen Heere eilten, auch bei Kleist, dem Brandenburger, die Begeisterung f?r Oesterreich, f?r Franz den Zweiten, den alten Kaiser, den Vormund, Vater und Wiederhersteller der Deutschen, >>der den grossm?thigen Kampf f?r das Heil des unterdr?ckten und bisher noch wenig dankbaren Deutschland unternommen hat<<; f?r den Erzherzog Karl, der >>die g?ttliche Kraft das Werk an sein Ziel hinaus zu f?hren dargethan hat.<<
Das wird sich ausbaun herrlich, in der Zukunft, Erweitern unter Enkels Hand, versch?nern, Mit Zinnen, ?ppig, feenhaft, zur Wonne Der Freunde und zum Schrecken aller Feinde.
So eilte sein Seherblick ?ber f?nf verh?ngnissvolle Jahre fort; in seinem Prinzen von Homburg ahnte er den k?nftigen York und nahm die Siege von 1813 und 1815 voraus. Doch nicht so gut wie seinem Helden ward es ihm selbst. Den Glauben an den Sieg der ewigen M?chte, der den Dichter begeisterte, vermochte der Mensch nicht festzuhalten, und sein Zweifel f?hrte ihn in den Tod. Weil sein Dichterglaube der Zeit voraneilte, verliessen ihn die Zeitgenossen; und kraftlos schien sein Wort zu verhallen. Die Hermannsschlacht, der Prinz von Homburg kamen nicht zur Darstellung, nicht einmal zum Druck; seine Aufrufe, die ganz Deutschland galten, musste er bei verschlossenen Th?ren vorlesen, dann wurden sie vergessen. Er hatte gehofft, jetzt werde Deutschland sich erheben, es erhob sich nicht; er hatte gehofft, jetzt werde Oesterreich siegen, es ward geschlagen. Auch die Hoffnung auf die Rettung des Vaterlandes, an der er sich noch einmal aufgerichtet hatte, scheiterte, und er mit ihr. H?tte er sterben k?nnen auf dem Schlachtfelde, mit dem Degen in der Faust, wie sein Vorfahr Ewald von Kleist, wie Theodor K?rner, er w?re gl?cklich gewesen. Er ist gefallen wie Schill, weil es noch nicht an der Zeit war; aber nicht wie der Held, dessen Untergang noch ein Sieg ist, sondern im Streite mit sich selbst. Zu seinem Verderben reichen sich jetzt Phantasie und Verstand die H?nde, die Verzweiflung, die ihm von jener ausgemalt wird, beweist ihm dieser, und mit tr?gerisch kalter Ueberlegung, die er unaussprechliche Heiterkeit nennt, wird er fremden Blutes schuldig und giebt sich dann den Tod. Voreilig greift er in sein Geschick, beraubt sich des H?chsten, was er ersehnt hat, und in tragischer Ueberst?rzung endet der tragische Dichter.
Kleist hat sich selbst gerichtet, aber seine Stelle in der Litteratur und Geschichte unseres Volkes bleibt ihm unverg?nglich. Jene Zeit hat seinen Mahnruf ?berh?rt; desto eindringlicher t?nt er zu uns her?ber; es ist die Stimme des Propheten, die sich nach mehr als f?nfzig Jahren warnend aus dem Grabe erhebt. Oder h?tten wir etwa Veranlassung, sie heute zu ?berh?ren? W?re sie wirklich nur ein geschichtliches Zeugniss vergangener Zeiten? Wollte Gott, wir k?nnten es sagen! Noch ist der Ueberwitz bei uns zu Hause, noch treiben wir Handel und Wandel im Schweisse des Angesichts, w?hrend andere die Fr?chte deutscher Arbeit geniessen; noch hadern die Hirten um eine Hand voll Wolle, noch gilt das Ganze als Verrath am Einzelnen, und jeder Zoll will ein K?nig sein. Wieder haben sich die Epigonen der Eroberer erhoben und werfen ihre l?sternen Blicke auf die deutsche Erde, wieder spinnt die Trugpolitik die unsichtbaren z?hen F?den ihres Netzes, wieder heulen die W?lfe an den deutschen Marken. Sollte das alte Chaos je wiederkehren? W?re das m?glich nach so vielen Opfern, schweren K?mpfen und schmerzlichen Erfahrungen? Nimmermehr! Auch V?lker lernen aus der Geschichte, nur langsamer als der Einzelne; schwerer hat keines daf?r gezahlt, als das deutsche. M?ge es durch die That zeigen, es habe Kleist's grosses Wort endlich erkennen gelernt:
>>Vergebt, vergesst, vers?hnt, umarmt und liebt euch!<<
Nachtrag zu Heinrich von Kleist's Werken.
Auf meine Ehre, mein vortrefflicher Freund, Sie irren sich. Ich will ein Schelm sein, wenn die Schlacht von Jena, wie Sie zu glauben scheinen, meine politischen Grunds?tze ver?ndert hat. Lassen Sie uns wieder einmal nach dem Beispiel des sch?nen Sommers von 1806 ein patriotisches Convivium veranstalten , so sollen Sie sehen, dass ich noch ein ebenso enthousiastischer Anh?nger der Deutschen bin wie vormals. Zwar der Schein, ich gestehe es, ist wider mich. Der K?nig hat mich nach dem Frieden bei Tilsit auf die Verwendung des Reichsmarschalls Herzogs von Auerst?dt, dem ich einige Dienste zu leisten Gelegenheit , zum Obristen avancirt. Man hat mir das Kreutz der Ehrenlegion zugeschickt, eine Auszeichnung, mit welchem ich, wie Sie selbst einsehen, ?ffentlich zu erscheinen, nicht unterlassen kann; ich w?rde den K?nig, dem ich diene, auf eine zwecklose Weise dadurch compromittiren.
Aber was folgt daraus? Meinen Sie, dass diese Armseeligkeiten mich bestimmen werden, die grosse Sache, f?r die die Deutschen fechten, aus den Augen zu verlieren? Nimmermehr! Lassen Sie nur den Erzherzog Carl, der jetzt ins Reich vorger?ckt ist, siegen, und die Deutschen, sowie er es von ihnen verlangt hat, ^en masse^ aufstehen, so sollen Sie sehen, wie ich mich alsdann entscheiden werde.
Muss man denn den Abschied nehmen und zu den Fahnen der Oesterreicher ?bergehen, um dem Vaterlande diesen Augenblick n?tzlich zu sein? Mit nichten! Ein Deutscher, der es redlich meint, kann seinen Landsleuten in dem Lager der Franzosen selbst, ja in dem Hauptquartier des Napoleon, die wichtigsten Dienste thun. Wie mancher kann der Requisition an Fleisch oder Fourage vorbeugen; wie manches Elend der Einquartirung mildern?
Ich bin mit wahrer Freundschafft u. s. w.
N. S.
Hierbei erfolgt feucht, wie es eben der Courier ?berbringt, das erste B?lletin der franz?sischen Armee. Was sagen Sie dazu? Die ?sterreichische Macht total pulverisirt, alle Corps der Armee vernichtet, drei Erzherz?ge todt auf dem Platz! -- Ein verw?nschtes Schicksal! Ich wollte schon zur Armee abgehn. Herr von Montesquiou, hat, wie ich h?re, das B?lletin nunmehr anhero gebracht, und ist daf?r von Sr. Majest?t mit einer Tabatiere, schlecht gerechnet 2000 Ducaten an Werth beschenkt worden.
Theuerster Herr Onkel,
Die Regungen der kindlichen Pflicht, die mein Hertz gegen Sie empfindet, bewegen mich, Ihnen die Meldung zu thun, dass ich mich am 8ten d. von Verh?ltnissen, die ich nicht nennen kann, gedr?ngt, mit dem jungen Hrn. ^Lefat^, Capitain bei dem 9. franz?sischen Dragonerregiment, der in unserm Hause zu P... einquartiert war, verlobt habe.
Ich weiss, gn?digster Onkel, wie Sie ?ber diesen Schritt denken. Sie haben sich gegen die Verbindungen, die die T?chter des Landes, so lange der Krieg fortw?hrt, mit den Individuen des franz?sischen Heers vollziehn, oftmals mit Heftigkeit und Bitterkeit erkl?rt. Ich will Ihnen hierin nicht ganz Unrecht geben. Man braucht keine R?merinn oder Spartanerinn zu sein, um das Verletzende, das allgemeine betrachtet darin liegen mag, zu empfinden. Diese M?nner sind unsere Feinde; das Blut unserer Br?der und Verwandten klebt, um mich so auszudr?cken, an ihren R?cken, und es heisst sich gewissermassen, wie Sie sehr richtig bemerken, von den Seinigen lossagen, wenn man sich auf die Parthei derjenigen her?ber stellt, deren Bem?hen ist sie zu zertreten, und auf alle ersinnliche Weise zu verderben und zu vernichten.
Aber sind diese M?nner, ich beschw?re Sie, sind sie die Urheber des unseeligen Kriegs, der in diesem Augenblick zwischen Franzosen und Deutschen entbrannt ist? Folgen sie nicht, der Bestimmung eines Soldaten getreu, einem blinden Gesetz der Nothwendigkeit, ohne selbst oft die Ursach des Streits, f?r den sie die Waffen ergreifen, zu kennen? Ja, giebt es nicht Einzelne unter ihnen, die den rasenden Heereszug, mit welchem Napoleon von Neuem das deutsche Reich ?berschwemmt, verabscheuen, und die das arme Volk, auf dessen Auspl?nderung und Unterjochung es angesehen ist, aufs Innigste bedauern und bemitleiden?
Vergeben Sie, mein theuerster und besster Oheim! Ich sehe die R?the des Unwillens auf Ihre Wangen treten! Sie glauben, ich weiss, Sie glauben an diese Gef?hle nicht; Sie halten sie f?r die Erfindung einer satanischen List, um das Wohlwollen der armen Schlachtopfer, die sie zur Bank f?hren, gefangen zu nehmen. Ja, diese Regung, selbst wenn sie vorhanden w?re, vers?hnt Sie nicht, Sie halten den Ihrer doppelten Rache f?r w?rdig, der das Gesetz des g?ttlichen Willens anerkennt und gleichwol auf eine so l?sterliche und h?hnische Weise zu verletzen wagt.
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