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Words: 173665 in 43 pages
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: Heinrich von Kleist's politische Schriften und andere Nachträge zu seinen Werken by Kleist Heinrich Von K Pke Rudolf Ernst Rudolf Anastasius Editor - Germany Politics and government
Editor: Rudolf K?pke
Heinrich von Kleist's Politische Schriften und andere Nachtr?ge zu seinen Werken.
Mit einer Einleitung zum ersten Mal herausgegeben von Rudolf K?pke.
Berlin, 1862. Verlag von A. Charisius. L?deritz'sche Buchhandlung.
Friedrich von Raumer zur Feier seines sechszigj?hrigen Amtsjubil?ums am 8. December 1861 in aufrichtiger Verehrung gewidmet von dem Herausgeber.
Nur Wenigen ist es beschieden, den Lebenstag zu sehen, der Ihnen, hochverehrter Herr, heute festlich anbricht. Den Zeitraum eines halben Jahrhunderts in demselben Kreise durchschritten zu haben, ist kein allt?glicher Ruhm unter Menschen, dasselbe Zeitmass in verschiedenen Kreisen des Wirkens zu erf?llen, ist dem Einzelnen noch seltener verg?nnt; doch wo f?nf reichen Jahrzehnten ein sechstes hinzugelegt wird, ist es unter den seltenen Festen das seltenste.
Ihnen hat das gegenw?rtige Jahr nicht einen, sondern eine Reihe von Festtagen gebracht, die ein halbes Jahrhundert Ihres Wirkens in Wissenschaft und Lehramt abschliessen, und vor wenigen Wochen noch mit dem goldenen Kranze des h?uslichen Gl?cks gekr?nt worden sind. Der heutige Tag vollendet Ihr sechszigstes Jahr im Dienste des Vaterlandes. Wer das in ungeschw?chter Kraft des Geistes und K?rpers erlebt, den m?chte man versucht sein jenen M?nnern des Alterthums beizuz?hlen, die der hellenische Weise vor allen gl?cklich pries. Denn Gl?ck ist die reine Entfaltung der eigenen Natur nach ihrem Gesetze, im Einklange zugleich mit dem grossen Ganzen, dessen dienendes Glied zu sein der Einzelne bestimmt ist. Eine solche harmonische Verbindung ist das freie Geschenk h?herer Macht, darum ist ein Tag wie der heutige ein Tag des Gl?ckwunsches, das heisst der dankbaren Anerkennung menschlicher Lebens- und Entwicklungsf?lle.
Sechszig Jahre, mehr als ein Drittheil unserer Preussischen Geschichte, ?berschauen Sie als Staatsmann, als Lehrer und Geschichtschreiber. Von sieben K?nigen haben Sie f?nf erlebt und dreien treu gedient. Das Preussen Friedrichs des Grossen, den tiefen Fall der alten Staatsformen haben Sie gesehen, und dem reformatorischen Gesetzgeber thatkr?ftig zur Seite gestanden, als er die Grundlagen des neuen Staates vorbereitete; Sie sind Zeuge gewesen der grossen volksth?mlichen Erhebung, haben Ihren Theil gehabt an den Zeiten innerer Ruhe und wissenschaftlichen Ruhms, und eine zweite tiefe Ersch?tterung ?berwinden helfen, um nochmals in eine neue Umgestaltung des ?ffentlichen Lebens einzutreten. Zu allen Zeiten haben Sie f?r Gesetz und volksth?mliche Freiheit, f?r den K?nig wie f?r das Vaterland, f?r Preussen wie f?r Deutschland als untrennbare M?chte, mit den Besten im Bunde, unerm?det und massvoll gestritten, und die Unabh?ngigkeit des Urtheils und Charakters frei bewahrt.
Als Forscher und Geschichtschreiber haben Sie die Vergangenheit des deutschen Vaterlandes in umfassender Weise zuerst erschlossen, und die verschiedenen Zeitalter des menschlichen Geschlechts durchmessen. So m?chte ich Ihnen nachr?hmen, was ein alter Schriftsteller von einem Geschichtschreiber seiner Zeit sagt, das sch?nste Loos sei es Schreibensw?rdiges gethan, Lesensw?rdiges geschrieben zu haben. M?gen Sie mir verstatten das auszusprechen, da Sie, obgleich nicht selten verkannt, dennoch stets ein Verkleinerer Ihrer selbst gewesen sind.
Als einen ?ffentlichen Ausdruck dieser Gesinnung, die ich Ihnen l?ngst im Herzen bewahre, bitte ich Sie die folgenden Bl?tter betrachten und annehmen zu wollen. Ein Zeichen sollen sie sein wissenschaftlicher Anerkennung, das ein j?ngerer Fachgenosse Ihnen darzubringen w?nscht, rein menschlicher Hochachtung und aufrichtiger Uebereinstimmung in den grossen Fragen des Lebens, und endlich des Dankes f?r die freundschaftliche Theilnahme, die Sie mir stets bewiesen haben.
F?r diesen Zweck schienen mir diese Bl?tter vornehmlich geeignet. Denn sie sind ein Erbst?ck aus dem Nachlasse des grossen Dichters, in dessen Verehrung und Liebe, wir, wie verschieden an Lebensalter und Stellung, einander zuerst freundschaftlich begegnet sind; ein bisher unbekannter Beitrag zu unserer nationalen Litteratur, der Sie, wie der Kunst, auch unter historischen Studien und politischen K?mpfen eine jugendfrische Neigung gewahrt haben; der Gesinnungsausdruck eines ebenso hochbegabten als ungl?cklichen Dichters, der wie Sie f?r die Wiedergeburt des Vaterlandes gestritten, den Sie selbst noch von Angesicht gekannt haben. Es irrt mich nicht, dass die Ber?hrungen zwischen Ihnen, dem Staatsmanne, und dem Dichter nicht freundlicher Art gewesen sind. Pers?nlich unangenehme Erfahrungen haben Sie niemals gehindert gerecht zu sein, und Sie haben darum weder dem Menschen Ihre Theilnahme noch dem Dichter Ihre Anerkennung versagt. Die damals ausgesprochene Vers?hnung wird heute zur historischen S?hne. Der Dichter ist nach schwerer Verirrung eingegangen in die Ehrenhalle unserer Litteratur; Sie haben seitdem f?nfzig Jahre des reichsten Wirkens durchlebt, und stehen heute als gefeierter Greis voll seltener Jugendfrische und Theilnahme f?r Alles was die menschliche Brust bewegt, am Grabe des Dichters, der am Widerstreit des Lebens zu Grunde ging.
Und so w?sste ich Ihnen nur Eines noch zu w?nschen, dass Ihnen die F?lle der Lebensg?ter, die Sie besitzen, noch lange erhalten, und mir Ihre Freundschaft bewahrt bleiben m?ge.
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