bell notificationshomepageloginedit profileclubsdmBox

Read Ebook: Die Sitten der Völker Erster Band Liebe Ehe Heirat Geburt Religion Aberglaube Lebensgewohnheiten Kultureigentümlichkeiten Tod und Bestattung bei allen Völkern der Erde by Buschan Georg Editor

More about this book

Font size:

Background color:

Text color:

Add to tbrJar First Page Next Page Prev Page

Ebook has 369 lines and 94404 words, and 8 pages

Entsprechend den lockeren Banden der Ehe ist die +geschlechtliche Ungebundenheit+ teilweise eine sehr grosse, und auf verschiedenen Inseln herrscht anerkannte Prostitution. Auf Neupommern, Neulauenburg, Nissan und so weiter wird eine Witwe zum Gemeingut f?r alle M?nner verurteilt, an dem der H?uptling den Vorrang geniesst. Auf dem Bismarckarchipel ist f?r manche Feste den Weibern Preisgabe gestattet, und bei dem Unu-fest der J?nglinge werden vom H?uptling f?r die teilnehmenden G?ste junge M?dchen zu geschlechtlichen Zwecken gemietet. Auf Florida bestimmen die H?uptlinge verheiratete Frauen von schlechter F?hrung zu ?ffentlichen Dirnen und weisen ihnen in einem ihrer H?user Wohnung an, wof?r sie aber auch den gr?ssten Teil des Erwerbes einheimsen. Auf den Santa Cruz-Inseln gibt es in den M?nnerh?usern immer einige M?dchen, die meist schon als Kinder von einem wohlhabenden Junggesellen aufgekauft wurden und sp?ter, wenn er ihrer ?berdr?ssig geworden ist, an die ?brigen Bewohner des Hauses gleichsam versteigert werden. Auf San Cristobal treffen wir neben den M?dchen, die der freien Liebe huldigen, wie dies ja fast ?berall vor der Ehe erlaubt ist, auch Frauen und Witwen an, die sich f?r ?ffentliche Dirnen ausgeben.

Wir erw?hnten bereits ?fter die +Klubh?user+, jene Geb?ude, die im Grunde genommen den Mittelpunkt des ganzen geselligen Lebens der m?nnlichen Dorfbewohner bilden, insofern als hier nicht nur die Junggesellen, zu bestimmten Zeiten auch die verheirateten M?nner wohnen, sondern auch alle wichtigen Fragen gemeinsam auf der Plattform besprochen werden und Besucher des Dorfes gastliche Aufnahme finden , ferner die Masken und andere Zeremonialger?te aufbewahrt werden . In manchen K?stengegenden, besonders in den alten Kopfj?gerbezirken, waren die grossen Kanuh?user, in denen die Kriegsboote aufbewahrt wurden, gleichzeitig Klubh?user; diese haben indessen heutzutage ihre kriegerische Bedeutung durch die Einhalt gebietende Hand des Weissen verloren. Es bedarf wohl keiner weiteren Begr?ndung, dass die +Einweihung so wichtiger Geb?ude+ zumeist mit mehr oder weniger Feierlichkeiten begangen wird. Zwar sind die alten Gebr?uche, die sich an die Fertigstellung eines Kanuhauses kn?pften und, wie auf den Salomonen, Neuhebriden und anderen Inseln, fr?her mit Menschent?tung und Kannibalismus einhergingen, durch das Verbot der zust?ndigen Regierung meistens geschwunden, aber in entlegenen Gegenden d?rften sie doch hin und wieder noch ihr Dasein fristen. Jetzt sind die Zeremonien viel harmloserer Natur. In der Rorogegend wird die Front eines neuerbauten Klubhauses vor der Einweihungsfeier, zu der die befreundeten D?rfer von den H?uptlingen pers?nlich durch ?berreichung einer Arekanuss, das anerkannte Zeichen der Freundschaft, eingeladen werden, h?ufig mit Kokosmatten verh?ngt und die Umgebung durch Nahrungsmittel sowie Palmenbl?tterfahnen, die an Bambusstangen befestigt sind, ausgeputzt. Von jedem H?uptling, der mit seinen Leuten der Einladung Folge leistet, wird erwartet, dass er ganze B?schel von Bananen als Gegengabe f?r die Bek?stigung mitbringt. Die Besucher kommen abends an und werden zun?chst mit einem kleinen, zwanglosen Tanz der Dorfbewohner unterhalten. Bei einbrechender Dunkelheit werden die Matten vor dem Klubhaus entfernt, die H?uptlinge, deren Leuten das Haus geh?rt, halten Reden von seiner Plattform herab, worauf auch die Schnitzereien am Bau von ihren H?llen befreit werden. Dann setzt der grosse feierliche Tanz ein, der bis in den Morgen hinein oder noch l?nger andauert. Die Bewohner rivalisierender D?rfer oder Clans wetteifern oft miteinander, wer dabei wohl am l?ngsten aush?lt; so soll einst ein solcher Tanz sechsundzwanzig Stunden gedauert haben. Nach dem Tanze gibt es ein Festessen. Bei den Koita vertritt der +Dubu+ das sonst mehr ?bliche Klubhaus; es ist dies aber nur ein offener Plattformbau, der nicht zum Schlafen, sondern nur zu geselligen und festlichen Zusammenk?nften benutzt wird. Dem Feste gehen Spiele voraus, zum Beispiel ein Ringkampfspiel der M?nner gegen die Frauen oder ein Spiel, bei dem die eine Gruppe durch die andere hindurchzukommen trachtet. Auf eine provisorisch erbaute Plattform, auf der gekochte Yamswurzeln sowie Bananen aufgespeichert liegen, klettert eine Anzahl M?nner und unverheirateter M?dchen; die letzteren f?hren einen Tanz auf, bei dem sie ihre Grasr?cke von einer Seite zur anderen schwenken, indem sie den K?rper von den H?ften aus biegen und drehen. Diese Auff?hrung, an die sich noch andere T?nze anschliessen, ist in Wirklichkeit nur die ?ffentliche Ank?ndigung daf?r, dass die grosse Zeremonie bevorsteht. Wenn der wirkliche Dubu vorbereitet ist, wird er geschm?ckt und so hoch wie m?glich mit Esswaren beladen; die Eingeborenen f?llen junge B?ume, schlagen ihre ?ste ab und pflanzen sie dann wieder in den Boden ein. Jeder von ihnen erh?lt eine Umz?unung aus Zuckerrohrstangen, wobei die Stangen dicht aneinander gef?gt werden, so dass gleichsam grosse vertikale Beh?lter entstehen. Diese werden wieder mit Yamswurzeln, Bananenb?scheln und Kokosn?ssen angef?llt; die gleichen Fr?chte werden auf und unter die Plattform sowie zu beiden Seiten der nach oben f?hrenden Leiter aufgestapelt. Am Festmorgen endlich werden noch Schweine auf die Plattform gebracht. Nach diesen Vorbereitungen waschen sich die Leute in der See, schm?cken sich und versammeln sich auf dem Dubu, wo sie ihre Mahlzeit in Schweinefleisch einnehmen und die G?ste erwarten. Diese sind inzwischen aus den umliegenden D?rfern eingetroffen, und zwar bewaffnet, und versammeln sich im Busch ums Dorf. Auf ein mit einer Seemuschel vom Dubu aus gegebenes Zeichen st?rzen dann alle M?nner in das Dorf, und schwingen die Speere und Keulen unter Trommelschlag. Fr?her gab dieser ?berfall oft Anlass zu einem Kampf, indessen trat man den G?sten paarweise mit Zuckerrohrb?ndeln entgegen und schlug damit die Speere und Keulen der Besucher nieder; es galt als unh?flich, den Streit dann noch weiter fortzusetzen. Hinter den M?nnern kommen eine Anzahl Frauen, die ihre R?cke schwenken, jede einzelne tr?gt zwei grosse Yamswurzeln, die sie Eingeborenen von Rang schenken. Und nun klettert eine Anzahl M?dchen auf die Pfosten des Dubu, stellt sich auf die Querbalken und schwenkt eifrig die R?cke. W?hrend all dieser Vorg?nge bleiben die M?nner der Sippe, die das Fest gibt, zun?chst ruhig auf dem Dubu sitzen, sobald sich die allgemeine Aufregung gelegt hat, steigen sie von ihm herab, setzen sich zu den Besuchern und rauchen dabei oder kauen Betel. Die weiblichen G?ste werden auch herbeigeholt und erhalten ihre Handtaschen mit Yamswurzeln angef?llt. Darauf besteigen die festgebenden M?nner wieder den Dubu, die Esswaren werden nun allgemein unter die Besucher verteilt, und der Tanz beginnt.

Auf Neuguinea kn?pfen sich auch an die +Verleihung der H?uptlingsw?rde+ gewisse Zeremonien. Bei den Mekeo zum Beispiel besteht die Sitte, dass ein H?uptling noch bei Lebzeiten einen Mann der gleichen Sippe zu seinem Nachfolger bestimmt und die Einweihung sogleich vornimmt. Dieser Vorgang gestaltet sich zu einem grossartigen Fest, denn es werden viele H?uptlinge aus anderen Sippen eingeladen, von denen jeder wieder seine Freunde mitbringt. Die Vorbereitungen zu dem mit diesem Fest verbundenen Schmaus erfordern viele wilde Schweine, K?nguruhe und Emue.

Alle eingeladenen H?uptlinge nehmen nach ihrer Ankunft auf der grossen Verandaplattform des Gemeindehauses der Sippe, deren H?uptling die Zeremonie leitet, Platz. Dann betritt der alte H?uptling, mit dem Abzeichen seiner W?rde bekleidet, das bei den Roro in einem auf der Brust ruhenden Schmuckst?ck aus d?nnen Pl?ttchen abgeschliffener Hauer des Ebers besteht , in Begleitung seines voraussichtlichen Nachfolgers die Plattform; er tr?gt dabei in der Hand einen K?rbis mit Kalkpaste , die als W?rze beim Betelkauen dient, und h?lt eine Ansprache an die anderen Amtsgenossen, in der er ihnen das Recht der Nachfolge, das der Vorgeschlagene besitzt, auseinandersetzt. Hierauf klappert er mit dem Kalkspatel an seinen K?rbis und reicht diesen seinem Nachfolger, der gleichfalls mit dem Spatel daran schl?gt und dann den K?rbis wieder zur?ckgibt. Damit ist die Amtsverleihung vollzogen.

In manchen Gegenden Melanesiens gibt es auch +Erntefeste+. Wenn in dem s?d?stlichen Gebiet von Neuguinea die Ernte eingebracht, und im besonderen die Yamswurzel im Yamshause geborgen ist, so bindet der H?uptling, der bereits schon Tage vorher unter Nahrungsbeschr?nkung gestanden hat, ein St?ck pr?parierter Faser um einen Pfosten jedes Yamshauses; dadurch wird es tabu, das heisst es darf von niemand angefasst werden . Ausserdem werden auf einer kleinen Plattform Armringe, einheimisches Geld und andere Sch?tze ausgelegt. Hieran schliessen sich Schmaus und Tanz viele Tage lang . Weiterhin versammeln sich die M?nner, gehen im Dorf umher, schreien, schlagen an die Pf?hle der H?user und werfen alles um, worin sie einen Geist verborgen vermuten. Damit endigt diese sonderbare Zeremonie, der offenbar der Gedanke zugrunde liegt, dass die Geister, nachdem sie an dem Feste teilgenommen, n?mlich die T?nze mit angesehen, die Lieder geh?rt, sowie Yamswurzeln und die zur Schau gelegten Sachen angeboten erhalten haben, reich und gut versorgt seien und daher nunmehr vertrieben werden m?ssten, um kein Unheil anzurichten.

Eine ?hnliche Erntefestlichkeit wird auf Ruo zu Ehren der Kokospalme gefeiert, die bekanntlich das Material f?r Nahrung, Wohnung und Kleidung liefert und in ganz Melanesien eine ausserordentlich wichtige Rolle spielt. F?r diesen Zweck werden die von den B?umen gefallenen reifen N?sse das ganze Jahr hindurch sorgf?ltig gesammelt und in einer vor der Sonne gesch?tzten H?tte aufbewahrt. Kurz vor dem Herannahen des Festtages, der stets auf einen Vollmond f?llt, ergehen Einladungen an die benachbarten und befreundeten St?mme. Die Weiber und Kinder binden die gesammelten N?sse in Reihen an Stangen, mit denen der Tanzplatz abgesteckt wird . Der eigentliche Festtag wird mit einem grossen Hunde- und Schweineschlachten eingeleitet; das Fleisch wird zusammen mit Taro, Yams und Bananen in einem m?chtigen Topfe gekocht. Darauf verteilen die Dorf?ltesten die einzelnen Portionen an die erschienenen G?ste und ein grosses Festessen beginnt, an das sich der ?bliche Tanz anschliesst. Der L?rm h?lt bis Sonnenaufgang an.

Viele Jahre hindurch bestand unter den Dorfbewohnern in der N?he von Port Moresby der Brauch, dass in jedem Herbste +Handelsexpeditionen+ in die D?rfer an den M?ndungen der grossen Fl?sse des Papuagolfes zum Austausch der selbst angefertigten Topfwaren gegen Sago ausger?stet wurden. Die Vorbereitungen f?r diese mit grossen Segelschiffen, den sogenannten Lakatoi , unternommenen Fahrten wurden bereits im Fr?hjahr durch zwei M?nner des Dorfes getroffen, welche die Bezeichnung eines ,,Oberst" und ,,Unternehmers" erhielten. Sie warben sich zun?chst f?r jedes Schiff die Mast- und Segelkapit?ne und sodann die ?brige Mannschaft. Erst im Hochsommer begann man mit dem Bau des Schiffes, das eigentlich aus vier aneinander gef?gten einzelnen Kanu bestand. Nach der Fertigstellung r?ucherte ein Zauberer bestimmte Teile des Bootes mit dem Rauch einer Mischung aus einer wild wachsenden Pflanzenwurzel, Emuklauen und Hornhechtschnauze und band kleine S?ckchen aus Bananenbl?ttern mit Bl?ttern der gleichen wild wachsenden Pflanze an bestimmte Teile des Bootes. Durch diese Zeremonie sollte das Lakatoi erh?hte Segelkraft erhalten und die Expedition von Gl?ck beg?nstigt werden. Danach wurden die Masten eingesetzt und die Mattensegel, die in ihrer Gestalt Krebsscheren glichen, angebunden. Der Anker, der aus einem durch ein Netz gehaltenen Steine bestand, galt ebenfalls als heilig. Er musste, sobald er herabgelassen war, von drei M?nnern eigens bewacht werden. Nachdem schliesslich auch er herbeigeschafft war, fuhr man zun?chst einmal Probe; bei diesen Fahrten versammelten sich ganze Scharen von M?dchen auf den Plattformen der Schiffe und f?hrten T?nze auf. Solange die Expedition unterwegs war, unterlagen die Frauen des Unternehmers und Obersten ?hnlichen Nahrungsbeschr?nkungen wie ihre M?nner vor Beginn der Fahrt. Sie durften auch kein fremdes Haus betreten und das Feuer in ihrem eigenen nicht ausgehen lassen, bis das Lakatoi zur?ckgekehrt war. In jedem Hause wurde ausserdem ein langer Faden aufgeh?ngt und t?glich ein Knoten hineingeschlungen; an jedem zehnten Tage wurde um den betreffenden Knoten eine Faser gebunden, um ihn zu kennzeichnen, und ein kleines Fest im Hause durch die Verwandten der Mannschaft des Lakatoi veranstaltet. Wenn f?nfzig Tage verstrichen waren und somit der f?nfte grosse Knoten gebunden war, wurde die Expedition t?glich zur?ckerwartet. Interessant sind die Wahrzeichen, aus denen die Zur?ckgebliebenen zu wissen glaubten, ob es ihren k?hnen Angeh?rigen auf der Fahrt gut oder schlecht ging. Empfand zum Beispiel jemand auf der rechten K?rperseite Jucken, so war dies eine gute Vorbedeutung, auf der linken jedoch eine b?se. Auch Tr?ume gaben dar?ber Auskunft, es bedurfte aber dann der Auslegung durch einen Zauberer. Sah jemand im Traume Gras brennen, so galt ihm dies als ein gutes Omen, auch wenn er einen Hund ein Wallaby jagen oder sich selbst eine schwere Bananenlast tragen sah; dagegen war es ein b?ses Omen, wenn jemand einen grossen Felsen oder Stein erblickte oder sich selbst auf einem im Wasser frei treibenden St?ck Holz stehen und mit ihm sich untergehen sah und ?hnliches.

Sobald die zur?ckkehrende Flottille in einer Entfernung von zwanzig bis dreissig Seemeilen gesichtet wurde, nahmen die beiden Frauen der F?hrer sowie die Angeh?rigen der Mannschaft ein Bad und fuhren den Ank?mmlingen in Kanus entgegen; ihre R?ckkehr war f?r alle eine Zeit der Freude und der Aufregung .

Die Eingeborenen der Santa Cruz-Inseln verwenden f?r ihre oft weiten Fahrten zur See noch die primitiven, mit Plattform und H?tte versehenen Auslegerboote , w?hrend die Hermitinsulaner bereits grosse, pr?chtig geschnitzte und bemalte Boote bauen .

Ein weiterer seltsamer Brauch auf Neuguinea ist mit dem +Anfertigen von Trommeln+ durch Knaben, die sie beim Tanzen schlagen, verkn?pft. Sobald ein Roroknabe das Reifealter erreicht hat, ist seine erste Pflicht, sich eine solche Trommel anzufertigen. Zu diesem Zwecke muss er im Busch wohnen; meistens gesellen sich hierf?r mehrere Knaben zusammen. Ehe die H?hlung dieser Trommeln, die aus einem St?ck eines Baumstammes hergestellt werden, nicht gen?gend ausgebrannt und die Trommel selbst nicht durch das Abschrapen des Holzes die richtige Form erhalten hat, sind den Knaben viele Speisen zu essen verboten; sie m?ssen auch jedwede Ber?hrung mit frischem Wasser vermeiden, weil sonst die heisse Asche, mit der sie die H?hlung des Holzes ausbrennen, nicht gl?hen w?rde. Als Getr?nk dient ihnen das in den Bananenbl?tterscheiden sich ansammelnde Wasser oder Kokosnussmilch. Die Nahrung muss ihnen in einem besonders kleinen Topf gekocht werden, damit sie nicht zu stark werden und gut tanzen k?nnen. Sollte einer von ihnen Fische essen, so w?rde eine Gr?te das Fell seiner Trommel durchl?chern. Vor allen Dingen aber m?ssen die Knaben es vermeiden, dass sie von den Frauen gesehen werden; w?rde eine Frau einen Knaben erblicken, dann w?re seine, wenngleich zum grossen Teil schon fertige Trommel unbrauchbar, und er k?nnte sie ruhig fortwerfen und eine neue anfangen. Bei den Mafulu muss der Knabe auf einen Baum oder eine Plattform klettern und dort so lange bleiben, bis er seine Trommel fertiggestellt hat. Bei der Arbeit muss er sie stets mit der Fellseite dem Winde zukehren, wodurch die Trommel einen musikalischen Klang bekommt. Eine Frau, meistens die Mutter, bringt ihm das Essen, das er sich an einem Strick auf seinen erh?hten Sitz hinaufzieht. Er steht indessen unter keinem Speiseverbot, auch hat er keinen Schaden davon, wenn ihn weibliche Wesen sehen. -- Eine weitere Art von Trommeln, die aus einem ausgeh?hlten Baumstamme angefertigt und mittels eines starken Stockes ger?hrt wird, dient den Eingeborenen des Bismarckarchipels auf weite Entfernungen zum Signalgeben.

Ein Brauch der Koita sei noch erw?hnt, der eines gewissen Humors nicht entbehrt, n?mlich des +Wettbewerbes zweier f?hrenden M?nner+ verschiedener Sippen, von denen der eine behauptet, er w?re gr?sser und reicher als der andere, bes?sse zum Beispiel einen gr?sseren Garten, ernte mehr ein und ?hnliches. Der andere, der sich durch solche Behauptung benachteiligt f?hlt, fordert ihn daher zum Wettbewerb auf, bei dem ein jeder mit Hilfe der Genossen seiner Sippe soviel wie m?glich herbeizuschaffen sich bem?ht. Tagelang beschenkt der eine bei allen nur sich darbietenden Gelegenheiten den anderen mit Esswaren, wof?r dieser sich verpflichtet f?hlt, m?glichst bald ein Gegengeschenk zu machen, das aber der erhaltenen Gabe an Menge und G?te gleichkommen muss; der Empf?nger und seine Familie verzehren das ihnen Dargebotene. An einem festgesetzten Tage wird nun auf der einen Dorfseite entlang eine Reihe vertikaler Stangen aufgestellt, und diese durch horizontale Stangen miteinander verbunden. An ihnen h?ngt jede Partei, die eine an dem einen, die andere an dem anderen Ende beginnend, die sowohl in den eigenen G?rten, wie auch in denen ihrer Freunde gesammelten Bananen der Reihe nach auf. Da jeder die allgemeine Unterst?tzung seiner Clangenossen findet, so werden die Dorfg?rten in Wahrheit ausgepl?ndert. Jetzt kommt das eigentliche Fest, zu dem jeder der beiden Wetteifernden alle seine Bananen und m?glichst viel Zuckerrohr zu einem m?chtigen Stoss aufstapelt. Wieder f?ngt das gegenseitige Beschenken an, wobei einer den anderen zu ?berbieten sucht, aber dieses Mal handelt es sich nicht um Esswaren, sondern um wertvolle Geschenke. F?llt nun die relative Gr?sse der aufgebauten Fr?chtehaufen auf beiden Seiten gleich aus, dann ist der Ehre Gen?ge geschehen und der Wettstreit beendigt; wenn nicht, so f?ngt er von neuem an, und erforderlichenfalls schliessen sich diesem noch andere an, ehe eine Gleichm?ssigkeit erreicht wird.

Die +religi?sen Ansichten+ der Melanesier sind ziemlich unklare, wenigstens f?r uns, zumal sich die bisherigen Forschungen nur auf wenige St?mme erstrecken. So viel scheint aber festzustehen, dass ein Glaube an ein einzelnes h?heres Wesen bei ihnen nicht besteht. Haupts?chlich beruht ihre religi?se Anschauung auf der Macht der Seelen Verstorbener sowie der Geister, das heisst solcher ?berirdischer Kr?fte, die keine bestimmte Form angenommen haben. Der Untergedanke, der dieser Auffassung zugrunde liegt, ist der an eine +?bernat?rliche Macht+, an das +Mana+, die zun?chst den Geistern und Seelen der Abgeschiedenen innewohnt, aber auch auf gewisse Menschen und andere lebende Wesen, ja selbst leblose Gegenst?nde ?bergehen kann. Beim Menschen ?ussert sich das Mana in besonderer physischer Kraft oder in sonstiger ?berlegenheit und Vortrefflichkeit, ?berhaupt in solchen Eigenschaften, die die Macht des gew?hnlichen Sterblichen ?bersteigen, die ausserhalb des nat?rlichen Verlaufs der Dinge liegen. Hat ein Mann zum Beispiel im Kampfe ein besonderes Gl?ck, so ist dies nicht etwa seinen pers?nlichen F?higkeiten zuzuschreiben, sondern das Mana eines Geistes oder verstorbenen Kriegers hat ihm die Macht dazu verliehen, vielleicht durch irgend ein Amulett , das er am Halse trug, oder ein Bl?tterb?schel, das er im G?rtel stecken hatte, oder einen Zahn am Finger der Hand, die den Bogen f?hrte, oder auch nur durch eine Formel, kraft deren er sich ?bernat?rliche Kr?fte zu verschaffen wusste. Stirbt ein solcher mit Mana ausger?steter Mann, so lebt seine ?bernat?rliche Kraft nach seinem Tode in seiner Seele in verst?rktem Masse und mit gr?sserer Bewegungsfreiheit weiter fort. Aber, wie schon gesagt, kann Mana auch auf Tiere, Pflanzen und sogar leblose Dinge ?bergehen. Findet ein Mann einen seltsam geformten Stein, der ganz anders aussieht als die, die er bisher kannte, der vielleicht einer Yamsknolle oder einer Kokosnuss gleicht, so ist er ?berzeugt, dass diesem Gebilde Mana innewohnen muss; er nimmt daher den Stein mit sich und vergr?bt ihn in seinem Garten oder auf seinem Acker, damit er hier Wirksamkeit entfalte. Stellt sich daraufhin wirklich eine reichliche Ernte ein, dann erblickt er hierin eine Best?tigung seiner Annahme. In letzter Linie scheint das Mana von den Geistern herzur?hren, die seine Quelle vorstellen und es durch ?bertragung in andere lebende und leblose Wesen ausstrahlen lassen. Jede Person oder jedes Ding, das Mana aufzuweisen hat, kann es dann wieder weiter ?bertragen, also auch auf Steine und andere Dinge. Mana selbst ist etwas Unpers?nliches, doch ist es in seiner Wirkung stets mit einem pers?nlichen Wesen verkn?pft. Ein Stein zum Beispiel besitzt Mana, weil ein Geist sich mit ihm verbunden hat, oder ein Knochen eines Toten ist damit ausgestattet, weil des Betreffenden Seele bei ihm weilt, oder ein ausgesprochener Zauber hat Kraft, weil der Name einer Seele oder eines Geistes, der in der Formel ausgedr?ckt wird, ihm diese Macht ?bertr?gt. Jeder sichtbare Erfolg eines Menschen beweist, dass er Mana besitzen muss, und je gr?sser dieser Erfolg ausf?llt, um so gr?sser muss auch sein Gehalt an Mana sein.

Die +religi?sen ?bungen+ der Melanesier, zu denen die absonderlichsten G?tzenbilder dienen , gipfeln vor allem auf Neuguinea -- denn hier?ber sind wir am besten unterrichtet -- in dem Bestreben, durch Gebete und Opfer die Macht des Mana sich anzueignen oder zum eigenen Wohle nutzbar zu machen. In einigen Teilen Melanesiens bezieht sich diese Verehrung haupts?chlich auf die Seelen Verstorbener, zum Beispiel auf den Salomonen und den mehr westlich gelegenen Inseln, auf anderen wieder sowohl auf diese wie auch auf Geister, zum Beispiel auf den Neuhebriden und ?stlicheren Inseln. Gebete, die an diese M?chte gerichtet werden, sind meistens Formeln, von denen man glaubt, dass sie dem angerufenen Wesen angenehm und nur solchen bekannt sind, die zu ihm Zutritt haben. Die +Opfer+ entspringen verschiedenen Motiven; sie werden entweder dargebracht, um an Stelle des Menschen, der gefehlt hat, die betreffende Macht durch ein Tier zu vers?hnen, oder um etwas von ihr zu erbitten, oder um sie zu erfreuen, mit dem stillen Wunsche, dabei etwas zu erreichen, oder zum Ausdruck geb?hrender Aufmerksamkeit oder Achtung. -- Auf den Neuhebriden und benachbarten Inseln werden zur Erinnerung an Verstorbene von Rang grosse, aufrechtstehende Trommeln errichtet, die nur bei Bestattungsfeierlichkeiten geschlagen werden .

Der einfachste und verbreitetste Opferakt ist der, dass den Seelen der Toten ein kleiner Teil einer Yamswurzel oder einer anderen Speise, die zum Essen zubereitet wurden, zugeworfen wird als Zeichen des Gedenkens oder des Anteils f?r den Geschiedenen. Dieser Brauch herrscht ?ber ganz Melanesien. Er erf?hrt eine weitere Entwicklung dadurch, dass man Speisen auf die Begr?bnisstelle oder vor ein Gedenkbild des Toten legt , sie aber nicht verbrennt, sondern sp?ter wieder fortnimmt und verzehrt. Eine noch h?here Stufe des Totenkultus stellt die Sitte dar, die Speisen ebenfalls auf das Grab, vor das Gedenkbild oder auf einen Altar zu legen, aber anzubrennen und sp?ter auch wieder zu essen. Als Beispiel f?r ein solches Opfer f?hre ich die Schilderung einer Zeremonie an, die auf der Insel San Cristobal vorgenommen wurde, bevor man einen Kriegszug unternahm.

Die Macht, der ein solches Opfer dargebracht wurde, war der Seelengeist eines Mannes genannt Harum?, der vor noch nicht zu langer Zeit gestorben war, denn einige ?ltere M?nner erinnerten sich noch seiner. Dieser Geist stand in dem Glauben, stark und m?chtig im Kriege zu sein, etwas zwar Seltsames, wenn man bedenkt, dass Harum?, als er lebte, ein freundlicher und wohlwollender Mann gewesen ist, der wohl gut mit Mana ausgestattet, aber durchaus kein grosser Krieger war. Harum?s Totenschrein war ein kleines Haus im Dorfe, in dem seine ?berreste aufbewahrt wurden. Alte M?nner des Dorfes versammelten sich hier, der Hauptopferbringer w?hlte einen Mann aus, der an dieser St?tte ein Schwein erdrosselte. Das tote Tier legte man nun in eine Sch?ssel und zerschnitt es darin, damit sich das Blut in ihr ansammle und nicht auf die Erde fliesse. Nachdem dies geschehen war, nahm der Auserw?hlte ein St?ck Fleisch, sch?pfte mit einer Kokosnussschippe etwas Blut aus der Sch?ssel, betrat dann den Schrein und nahm das St?ck Fleisch, sowie die mit Blut gef?llte Schale mit hinein. Nun legte er erst seine Tasche weg, wusch sich die H?nde, damit der Ahne ihn nicht mit Widerwillen abweise, und rief laut aus: ,,Harum?, H?uptling im Kriege! wir bringen dir dieses Schwein zum Opfer, damit du uns beistehen m?gest, jenen Ort zu bestrafen; alles, was wir von dort forttragen werden, soll dein Eigentum sein, und wir werden dir angeh?ren." Hierauf brannte er das Fleisch am Feuer auf einem Steine des Altares an und goss Blut in die Glut. Diese flammte hoch auf und der Schrein f?llte sich mit dem Geruch des angebrannten Schweinefleisches, ein Zeichen, dass der Geist des Harum? die Bitte erh?rt hatte. Das Fleisch wurde darauf verzehrt. Die geschilderte Zeremonie wurde von einem einzelnen zum Wohle der Gesamtheit vorgenommen, um einen Erfolg in dem bevorstehenden Kriege zu erzielen.

Es kommt aber auch vor, dass ein Eingeborener durch Mitteilung anderer von gewissen Dingen Kenntnis erhalten hat, die ein besonderer Vorfahrengeist sehr liebt, und diese zu seinem eigenen Vorteil verwertet. Dies ist gew?hnlich im Kampf oder im Streit gegen einen pers?nlichen Feind der Fall. Denn ohne diese Geisterhilfe w?rde sich der hoffnungsvolle Sieger nicht nur der Gefahr des Misserfolges aussetzen, sondern auch der Wahrscheinlichkeit, dass, selbst wenn er sein Opfer t?ten sollte, er dem Geiste dieses Gefallenen auf Gnade und Ungnade ausgeliefert w?rde. Daher nimmt er nur unter dem Schutze eines noch st?rkeren Ahnengeistes, der seiner Ansicht nach mehr Mana besitzt, den Kampf in dem Gef?hl der Sicherheit auf. Er bietet zun?chst seinem befreundeten Geist etwas von dessen Lieblingsspeise an und ruft seine Hilfe und seinen Schutz herbei, bevor er den in Aussicht stehenden Angriff unternimmt. Befindet sich ein Melanesier in Gefahr oder bedr?ngter Lage, so ruft er nat?rlich ebenfalls ein Wesen an, von dessen Macht und Bereitwilligkeit ihm zu helfen er ?berzeugt ist. Er tut es auch, damit dieses ihn vor Gefahren auf der See bewahre, seinem Kanu schnelle Fahrt verschaffe, ihm in Krankheitsf?llen beistehe, beim Fischen oder bei der Ernte ihm einen guten Erfolg beschere und anderes mehr. F?llt das Ergebnis zur Zufriedenheit aus, so richtet der Betreffende Lobspr?che an seinen Geist. Aber, wie gesagt, muss es sich um den Geist oder die Seele solcher M?nner handeln, die bei Lebzeiten Mana in sich trugen; die Seelen unbedeutender M?nner sind ebenso wie vor so auch nach ihrem Tode ohne Gewicht und verm?gen nichts auszurichten. Dagegen wird die Seele eines bedeutenden Mannes an Mana nach dem Tode noch mehr erhalten und daher imstande sein, die W?nsche derer zu erf?llen, die sich darauf verstehen, sich ihrer Hilfe zu versichern.

Die +eigentlichen Geister+, das heisst diejenigen, die niemals als Wesen in menschlicher Gestalt gesteckt haben, sind h?ufiger Gegenstand einer Zeremonie auf den westlichen Inselgebieten Melanesiens. Die Art und Weise ihrer Verehrung weicht indessen von der oben geschilderten nicht unwesentlich ab. Diese Geister haben n?mlich weder Totenschreine noch Ged?chtnisbilder, wie sie f?r die abgeschiedenen Seelen grosser Leute errichtet werden, sondern die ihnen geweihten St?tten sind haupts?chlich das Werk der Natur. Das einzige, was f?r gew?hnlich mit einem solchen Geist verkn?pft ist, besteht in einem Stein von etwas seltsamer Form. Solche Steine m?gen manchmal wohl individuellen Geistern aus alter Zeit heilig gewesen sein; oftmals weiss nur ein einzelner Mensch dar?ber Bescheid, in welcher Weise man sich ihnen n?hern kann, und zwar kam diese Kenntnis auf ihn durch ?berlieferung von Generation zu Generation. Daher vermag er allein sich dem Steine zu n?hern, weil nur er eine pers?nliche Bekanntschaft mit dem Geist besitzt. Jeder andere, der den Vorzug geniessen will, von dem Geist etwas zu erreichen, muss dies durch Vermittlung dieses Mannes tun. Zun?chst macht er diesem ein Geschenk in Gestalt eines Schweines, mit Matten, einheimischem Muschelgeld und anderen Kostbarkeiten. Letzterer opfert nun, indem er seine Gabe auf den geweihten Stein legt, dem Geist, und ruft seine Hilfe an.

?ber das +Wesen der Ahnenseelen und Geister+ haben sich die Melanesier folgende Ansicht gebildet. Der Mensch beherbergt w?hrend seines Lebens in seinem K?rper sein ,,Seelenich", das ihn bei seinem Tode als Ahnenseele verl?sst. Es kann sich auch w?hrend des Schlafes aus dem K?rper entfernen; erwacht der Mensch aber, bevor die Seele zur?ckgekehrt ist, so wird der Betreffende wahrscheinlich krank; bleibt die Seele zu lange fort, dann stirbt der Mensch. Niesen gilt bei den Koita f?r ein Anzeichen, dass die Seele wiedergekehrt ist; wenn ein Mensch wochenlang nicht niest, so wird dies als eine ?ble Vorbedeutung angesehen. Stirbt ein Mensch, dann geht seine Seele nach einem bestimmten Ort, der von den einzelnen V?lkern ganz verschieden lokalisiert wird, im allgemeinen aber f?r eine Art Paradies gilt, das heisst eine St?tte, wo die Seele ein ?hnliches gl?ckliches Dasein f?hrt wie bei Lebzeiten, unter anderem H?user, G?rten, Weiber, Nahrung und so weiter zur Verf?gung hat. Wichtig ist, dass dem Verstorbenen bei Lebzeiten die Nasenscheidewand durchbohrt worden ist; andernfalls muss dies nach dem Tode noch nachgeholt werden. Denn k?me er ohne diese Versch?nerung des K?rpers im Paradies an, dann h?tte er zu gew?rtigen, dort mit einem blindschleichen?hnlichen Tiere in der Nase einherspazieren zu m?ssen. Nach dem Glauben der Eingeborenen von Neupommern muss die Seele auf ihrer Wanderung zu ihrem zuk?nftigen Aufenthaltsort an zwei Felsen vorbei, an denen sie ?ber ihr Leben ausgefragt wird. War ihr Besitzer freigebig, dann darf sie weitergehen, war er aber geizig, dann muss sie wieder zur?ck nach S?den in ein Gebirge, wo sie in einen Felsen verwandelt wird und in der Brandung stehen muss. Indessen bleibt die Seele, die den K?rper verlassen hat, nicht dauernd in diesem Geisterreich, sondern zieht es vor, gelegentlich, meistens in der Nacht in ihre fr?here Heimat zur?ckzukehren, aber keineswegs immer mit dem Gef?hle des Wohlwollens; im Gegenteil, sie sucht die Zur?ckgebliebenen zu sch?digen, besonders wenn sie etwas verbrochen haben, zum Beispiel die Begr?bnisgebr?uche vernachl?ssigten, die Stammessatzungen verletzten und ?hnliches mehr. F?r solche Taten schickt die Seele Krankheit und Ungl?ck. Daher opfert man den Seelen der Verstorbenen, um sie gut zu stimmen oder zu vers?hnen. Verschiedentlich nimmt man an, dass die Seelen bestimmte Gestalt annehmen k?nnen, zum Beispiel nach dem Glauben der Mafululeute, dass die Seele eines jungen Menschen zu einem schimmernden Lichte auf dem Erdboden oder im Unterholz werde, oder die eines ?lteren Mannes zu einer grossen Pilzart, die auf den dortigen Bergen w?chst, nach dem Glauben der Sulka , dass sie sich in eine Sternschnuppe verwandle und anderes mehr. Die Mafulu sind davon ?berzeugt, dass die Seelen manchmal in die D?rfer herabsteigen, um sich Nahrung zu holen, oder auch in anderer Absicht, und da sie ihre Besuche f?rchten, so verschliessen sie nachts alle ?ffnungen in ihren H?usern, durch welche die Geister etwa eindringen k?nnten. Sie waren daher nicht wenig erstaunt, als sie sahen, dass die katholischen Missionare bei Er?ffnung der Mafulustation alle bei offenen T?ren und Fenstern zu schlafen wagten. Die Mafulu halten ?berhaupt jeden Ort, der etwas ungew?hnlich aussieht, wie einen Wasserfall, eine tiefe Stelle in einem Fluss, eine schmale, tiefe Felsschlucht oder einen seltsam geformten Felsen f?r den m?glichen Wohnort einer Seele. Sie glauben auch, dass gewisse B?ume und Schlingpflanzen von Seelen bewohnt werden, und wagen es daher nicht, diese zu f?llen oder abzuschneiden. Geht eine plaudernde Gruppe Eingeborener an St?tten vorbei, die vermutlich von einer Seele bewohnt sind, so verstummen sie; ein jeder hat sich zuvor mit einem Grasb?ndel, das zu einem Knoten gebunden ist, bewaffnet, und legt es beim Vor?bergehen auf die geheimnisvolle Stelle; dadurch glaubt er jede Gefahr von sich abzuwenden.

Bei den Papua westlich des Flyriver f?hren M?nner, die aus dem Lande der Toten zur?ckgekehrte Geister darstellen sollen, vor den eingeborenen Frauen einen Tanz auf. Ihr K?rper nebst dem Gesicht ist ganz mit Bl?ttern bedeckt , so dass sie nicht erkannt werden k?nnen. Die Frauen glauben, dass die T?nzer ihre verstorbenen Verwandten sind, und weinen w?hrend des Tanzes. -- Auch Geister spielen in dem Glauben der Melanesier eine grosse Rolle. Sie glauben sich beinahe auf Schritt und Tritt von ihnen und ihren Einfl?ssen umgeben. Man meint, dass sie bestimmte Orte oder Bezirke, auch Gegenst?nde, wie Felsen, B?ume, Quellen, Wasserl?cher bewohnen, die Gestalt von gewissen Tieren, wie Schlangen, Sternfischen, Krabben und dergleichen, annehmen k?nnen und innerhalb ihres Bereiches ihre Macht aus?ben. Wird zum Beispiel ein Mitglied einer im Freien lagernden Gruppe von irgend einer Krankheit oder dem Tod befallen, bekommt es durch den Biss eines Insektes Wunden oder Geschw?re, erf?hrt es ?berhaupt eine Widerw?rtigkeit, dann schreibt man dieses Ereignis dem Werke eines Geistes der betreffenden Stelle, wo der Verungl?ckte sich gerade aufhielt, zu. Man f?rchtet sich daher vor diesem Orte und meidet ihn beim n?chsten Male. Gegen solche Zuf?lle sucht man sich durch Zauber zu sch?tzen, beziehungsweise ihnen vorzubeugen. In der N?he von Port Moresby zum Beispiel liegt ein seltsam geformter H?gel, der f?r den Sitz eines Geistes gilt und daher nicht betreten wird; mit einem Kn?ttel oder einem Holz von einem Baume seiner Umgebung k?nnte man einem anderen schwere Wunden beibringen. T?tet jemand in der Umgebung dieses H?gels auf der Jagd ein Wallaby, so achtet er sorgf?ltig darauf, dass kein Tropfen Blut auf die Erde f?llt. Sollte dies ungl?cklicherweise doch geschehen, so wird das St?ck Erde behutsam fortgenommen und in den Fluss geworfen; denn sonst w?rden die Menschen, die von dem Tiere essen, erkranken. Wollen Menschen aus einem bestimmten Wasserloch trinken, das von einem Geiste bewohnt wird, so m?ssen sie erst in das kegelf?rmig zusammengerollte Blatt, mit dem sie sch?pfen, ein Loch machen, damit der Geist herausfalle. T?ten sie dieses nicht, dann w?rde er in den Menschen, der das Wasser trinkt, einziehen und ihn zum Anschwellen und Sterben bringen. Bisweilen nimmt auch ein b?ser Geist von dem Seelenich eines Mannes Besitz. Wenn zum Beispiel jemand auf seiner R?ckkehr aus dem Busch das Fieber mit dem es begleitenden Sch?ttelfrost bekommt, so nimmt man an, er sei gefallen und ein Geist habe sein Seelenich mitgenommen. Es ist dann eine besondere Zeremonie n?tig, um den Geist zu veranlassen, dass er wieder herausgeht. Wertvolle Zieraten werden an ein langes Bambusrohr gebunden, und der Kranke sowie seine Freunde gehen an die Stelle zur?ck, von der er glaubt, dass er dort hingefallen sei und die Besinnung verloren habe; zwei andere M?nner bringen das Rohr mit. Jetzt stellen sie einen Topf auf die Erde, f?llen ihn mit einer besonderen Grasart und einem brennenden Feuerstock und halten das Bambusrohr in horizontaler Lage dar?ber. W?hrend das Gras knisternd brennt und die M?nner den Topf umstehen, jeder mit einem Steine in der Hand, schlagen sie mit diesem auf den Topf und zertr?mmern ihn unter St?hnen. Dann kehrt die Gesellschaft mit ihrem Bambus in das Dorf zur?ck, aber niemand darf sich dabei umsehen. Zu Hause angekommen legt sich der Kranke nieder, der Bambusstock wird ?ber seinem Lager aufgeh?ngt. Es scheint dabei der Aberglaube zu bestehen, dass der Geist die Seelen der Ziergegenst?nde, die an dem Bambusstock befestigt sind, als Ersatz f?r die Seele des kranken Mannes hinnehme und dass daraufhin sich dieser wieder erhole.

+Zauberei und Magie+ nehmen einen grossen Platz in den abergl?ubischen Vorstellungen der Melanesier ein. So verwenden die Wahrsager auf den Inseln der Torresstrasse eigens dazu pr?parierte Menschensch?del . Wir haben bereits mehrfach diese beiden Punkte ber?hrt. Der Zauberer, der seine geheimnisvolle Kraft aus?bt, tut dies mit Hilfe eines Geistes, und zwar verm?ge des Mana, das dieser ihm verliehen hat. Solche F?higkeiten werden von ihren Inhabern wieder auf andere vererbt, indem diese von ihnen darin eingeweiht werden. Jegliche Krankheit, die nicht gerade eine gew?hnliche ist, also im nat?rlichen Verlaufe des Lebens vorkommt und dann auch als eine solche aufgefasst wird, gilt ihnen als das Werk eines Geistes oder einer Ahnenseele. Die Wesen jedoch, denen f?r gew?hnlich die Verursachung von Krankheiten zugeschrieben werden, sind Seelen, die entweder beleidigt wurden, oder die um ihre verderbliche Hilfe von den mit ihnen verbundenen Menschen durch Opfer und Zauberspr?che angegangen wurden, oder die aus reiner Bosheit gegen die Lebenden so handeln. Der gew?hnliche Glaube geht dahin, dass der Geist den Menschen dabei auffrisst. Oft muss zun?chst erst die Seele oder der Geist ausfindig gemacht werden, welche die Krankheit hervorgerufen haben; hat sich zum Beispiel herausgestellt, dass der Kranke verbotenerweise einen geweihten Ort betrat, dann liegt die Annahme nahe, dass der Geist dieses Ortes seine Krankheit herbeigef?hrt haben muss. In diesem Falle wird der Vertraute dieses Geistes geholt, der daraufhin eine Zeremonie mit dem Kranken vornimmt -- so kaut er auf Florida Ingwer und bl?st ihn in das Ohr des Patienten -- und den Geist bittet, die Krankheit zu beseitigen. Wird der Kranke nicht gesund, dann versucht man es mit einem anderen, m?glicherweise beleidigten Geist auf die gleiche Art. Kann man das betreffende ?berirdische Wesen ?berhaupt nicht feststellen, so wendet sich jemand, der mit einem m?chtigen Geist vertraut ist, an diesen und bittet ihn um Vermittlung bei dem beleidigten Geist, wobei ohne weiteres vorausgesetzt wird, dass jener diesen kenne. In manchen F?llen vermutet man auch, dass irgend ein Mensch, der dem Kranken ?bel will, seinen eigenen ihm vertrauten Geist angerufen und dazu gebracht hat, die Krankheit zu verursachen; dann bem?ht man sich, einen mit einem noch m?chtigeren Geist verbundenen Menschen zu veranlassen, dass er aus Mitgef?hl den verzehrenden Geist abrufe. Weigert er sich, dies zu tun, dann bleibt immer noch die M?glichkeit, seine Zuflucht zu einem zu nehmen, der zu einem noch m?chtigeren Geiste Beziehungen unterh?lt, damit der den anderen austreibe. Der Ausgang, ob Genesung oder Tod, beeinflusst dann die ?ffentliche Meinung ?ber die relative Macht der verschiedenen Seelen oder Geister.

Von den Eingeborenen Neumecklenburgs, Neulauenburgs und noch anderer Inseln Melanesiens wird zur Behandlung von Sch?delverletzungen, die zumeist durch Schleudersteine entstehen, sowie zur Beseitigung von Epilepsie oder Linderung andauernder heftiger Kopfschmerzen die Trepanation vorgenommen, das heisst die Freilegung der Sch?deloberfl?che und unter Umst?nden die ?ffnung der Sch?delh?hle. Man begn?gt sich auch in weniger ernsten F?llen mit einem Schaben des Stirnknochens; auch hiervon k?nnen tiefe Narben zur?ckbleiben . Ein Obsidiansplitter, ein scharfer Haifischzahn oder eine gesch?rfte Muschel geben das primitive Handwerkszeug f?r diese Operationen ab.

Wenn man in einer Gegend von Neumecklenburg die Vermutung hat, dass ein Mann durch Zauberei gestorben ist, so versammeln sich seine Freunde in der n?chsten Nacht um sein Haus; ein Zauberer ruft seine Seele an und fragt sie, wer der Schuldige war. Erh?lt er keine Antwort, so ruft er den Namen eines Verd?chtigen aus, und die Umstehenden lauschen eifrig auf die Antwort. Kommt aber keine solche, so wird ein anderer Name gerufen; dies wiederholt sich so lange, bis ein Laut, sei es auch nur ein Ger?usch, wie wenn jemand mit dem Finger auf ein Brett tippt, vernommen wird. Daraufhin h?lt man den zuletzt Genannten f?r den Schuldigen; das heisst, man glaubt, dass nicht er direkt den Tod seines N?chsten verschuldet hat, sondern die Macht des ihm vertrauten Geistes. In manchen Gegenden der Salomoinseln entdeckt der zur Erkrankung eines Menschen herbeigerufene Zauberer den Geist, der das Unheil angerichtet hat, dadurch, dass er einen Stein an einem Bindfaden, den er in der Hand h?lt, befestigt und die Namen der k?rzlich Verstorbenen aufruft. Ger?t der senkrecht an dem Faden h?ngende Stein bei irgend einem Namen in Bewegung, dann erkennt man daran, dass es nur die Seele dieses Mannes gewesen sein kann. Nun werden die Namen von Geschenken f?r den Geist, zum Beispiel Yamswurzel, Fische, Schweinefleisch und dergleichen, der Reihe nach genannt; der Ausschlag des Steines zeigt dann an, was der Geist zur Bes?nftigung ausgew?hlt hat. Das von ihm geforderte Geschenk wird am Grabe des Toten oder an einem geweihten Orte geopfert.

In manchen Gegenden Melanesiens gibt es +verschiedene Methoden, um Krankheit oder Tod herbeizuf?hren+, aber allen liegt doch der Gedanke zugrunde, dass das Opfer mit dem Geist in irgend einer Weise in Verbindung gebracht werden muss, der ihm schaden soll. F?r gew?hnlich macht man es so. Man nimmt etwas vom K?rper des ausersehenen Opfers , zum Beispiel ein Haar, ein St?ck Fingernagel oder etwas, was sonst mit ihm eng verbunden war, sagen wir ein ?berbleibsel seiner Mahlzeit, die er k?rzlich eingenommen hat, oder ein Blatt, mit dem er sich den Schweiss von der Stirn trocknete, und leitet darauf die b?se Zauberkraft eines Knochens von einem Toten, dessen Seele die aus?bende Kraft ist, oder eines Steines, der Mana besitzt, um Unheil anzurichten, oder irgend eines anderen derartigen Gegenstandes. Oder man wirft den betreffenden Gegenstand auch auf eine geweihte St?tte, die der Geist bewohnt. Dadurch soll dessen Tr?ger krank werden oder sonst ein Ungl?ck erleiden. Das Opfer erf?hrt bald davon durch einen Dritten, dass es verzaubert worden ist, und die Einbildung, dass ihm ein Unheil, zumeist der Tod bevorstehe, wirkt so m?chtig auf sein Gem?t ein, dass es tats?chlich krank und von Tag zu Tag hinf?lliger wird. Die Angeh?rigen wenden sich nun an einen Zauberer, der daraufhin den fremden Geist mit Hilfe des ihm vertrauten zu bestimmen versucht, dass er von seinem Opfer abl?sst. Um solchem Unheil vorzubeugen, ist es daher allgemein Brauch bei diesen Leuten, dass sie etwaige Gegenst?nde, die f?r diese Zwecke Verwendung finden k?nnten, sorgf?ltig verstecken, damit sie nicht einem ?belwollenden in die H?nde fallen. Ein anderes Vorgehen zur Abwendung eines Zaubers wurde in einer Gegend von Deutsch-Neuguinea beobachtet. Ein Kranker sandte ?fters einen Boten nach einem bestimmten Orte, wo die verd?chtige Seele hausen sollte, um von dort ein B?schel Gras zu holen; dieses trug er in die Bl?tter einer besonderen Pflanze eingewickelt und mit einer bestimmten Schlingpflanze noch zusammengebunden zur?ck. Der Kranke wurde mit dem kleinen B?ndel gestreichelt, damit die b?se Macht, von der er besessen w?re, dorthin ?bergehe; darnach wurde das B?schel t?chtig geschlagen, um die Macht zu zermalmen, oder es wurde in den Rauch des Feuers geh?ngt, um sie zu ersticken. -- Die Eingeborenen verwenden auch Heilmittel, die nach ihrem Glauben Zauber und Krankheit zu bannen verm?gen. Manchen von ihnen mag zwar eine gewisse Heilkraft zukommen, aber zumeist beruht ihre Wirksamkeit doch auf dem Glauben an die Macht eines ?bernat?rlichen Geistes; der aus?bende Zauberer ist mit dem Geisterwesen vertraut, und der in Betracht kommende Geist bringt eben die Heilung zustande.

Die Geister und Seelen haben auch das +Wetter+ in der Hand; und ebenso beherrschen es alle diejenigen, die mit diesen vertraut sind und ihre Vermittlung anrufen k?nnen. Daher gibt es auch Wettermacher, die Wind und Stille, Regen und Sonnenschein, Hungersnot und reichliche Ernte herbeif?hren zum Vorteil derer, die ihre Hilfe in Anspruch nehmen, oder zum Schaden der Feinde letzterer . Die Geister und Seelen k?nnen auch Beschw?rungsformeln, Steinen, Bl?ttern und anderen leblosen Gegenst?nden Macht verleihen, damit sie aus sich heraus das Wetter beeinflussen. Die Methoden, die diese Wettermacher anwenden, sind ganz verschiedene. Auf einer der Salomonen zum Beispiel wurde folgendes Verfahren eingeschlagen, um Sonnenschein herbeizuf?hren. Bestimmte Bl?tter und Schlingpflanzenranken wurden von einem Insulaner an das Ende eines Bambusstockes gebunden und ?ber ein Feuer gehalten. Der Mann fachte das Feuer an und sang dabei, um dem Feuer Mana einzuverleiben, das dieses wiederum auf die Bl?tter ?bertragen sollte. Dann kletterte er auf einen Baum und befestigte den Bambusstock an dessen ?usserstem Zweig. W?hrend der Wind das biegsame Rohr hin und her bewegte, verbreitete es Mana um sich, woraus alsdann die Sonne zum Vorschein kommen sollte. -- Auf den Neuhebriden glauben die Eingeborenen, sich dadurch Sonnenschein verschaffen zu k?nnen, dass sie Zweige einer Pflanze, die mit Mana getrocknet wurden, ?ber das Feuer halten, und dabei Zauberspr?che singen in der Hoffnung, dass dadurch geradeso, wie diese Zweige vertrockneten und in dem Feuer verbrannten, auch die Erde infolge der kommenden Sonnenhitze Trockenheit annehmen wird. Auf den Santa-Cruz-Inseln wird, um Wind herbeizuf?hren, der Zweig eines bestimmten Baumes ebenfalls unter Absingen von Zauberspr?chen in der Luft geschwenkt.

Das ganze Leben und Treiben der Melanesier erscheint von Zauberei gleichsam durchsetzt zu sein, die bei den verschiedensten Gelegenheiten, ?berhaupt bei allem, was des Menschen Herz besch?ftigt und erfreut, angewendet wird. Will zum Beispiel auf Deutsch-Neuguinea ein J?ger auf seinem Ausfluge Gl?ck haben, so verbrennt er eine bestimmte Sorte Holz, das aus dem Innern, wo die ,,Jagdgeister" hausen, herstammt, und schw?rzt sich mit dem Russ Gesicht, H?nde, Knie und Ellbogen, desgleichen die Nase seines Hundes, oder er mischt winzige Teilchen eines Krokodilzahnes unter das Hundefutter, damit die Gier und Kraft dieses Tieres auf seinen Begleiter ?bergehe, oder er ber?hrt die Nase des Hundes mit der Klaue eines habichtartigen Vogels, damit er seine Beute krampfhaft festhalte wie dieser. Um beim Anbau von Tarowurzeln einen guten Erfolg zu erzielen, muss der Eingeborene einen Tarostein besitzen, den er anruft, und mit dem er die Tarost?cke ber?hrt, ehe er sie in die Erde legt. Die Entstehung solcher Tarosteine wird auf folgende interessante Legende zur?ckgef?hrt. Es war einmal ein Geist, der grossen Appetit auf Taro hatte und von dieser Wurzel eine riesige Menge verzehrte; als aber die Wurzeln in seinem Magen zu sprossen begannen, platzte dieser und die Tarost?cke flogen nach allen Richtungen und verwandelten sich in Steine, die fortan die Macht besassen, bei der Tarozucht Erfolg herbeizuf?hren. Zaubersteine finden auch Verwendung, um M?nner flink, leichtf?ssig und ausdauernd zu machen, so dass sie imstande sind, ohne Ermattung die ganze Nacht hindurch zu tanzen; man schabt von den Steinen ein Pulver ab und reibt damit die Glieder dieser Dauert?nzer ein. Manche M?nner besitzen auch die +Macht des Weissagens+, die ihnen nach dem Aberglauben der Eingeborenen meistens durch die Geister und Seelen Verstorbener verliehen wird; ihre Antworten gehen durch den Mund des Wahrsagers, der w?hrend des Zwiegespr?chs mit den Geistern anscheinend die Besinnung verloren hat. Wird zum Beispiel ?ber einen Kriegszug beraten, so niest und sch?ttelt sich einer der Teilnehmer, der im Rufe steht, mit einem ?berirdischen Geiste vertraut zu sein, woraus man entnimmt, dass der Geist bei ihm Einzug gehalten hat. Seine Augen beginnen zu funkeln, sein Mund zu sch?umen, seine Glieder zu zucken, schliesslich krampft sich der ganze K?rper zusammen; darauf ert?nt aus seiner Kehle eine Stimme, aber angeblich nicht seine eigene, sondern die des Geistes, die den Vorschlag der Versammlung missbilligt oder gutheisst. Diese Antwort ist dann ausschlaggebend f?r die Teilnehmer.

In einer Gegend der Admiralit?tsinseln stellt man auf folgende Weise durch Zauber fest, ob ein Kampf unternommen werden soll oder nicht. Der Wahrsager rollt ein Betelblatt zusammen, beisst ein St?ckchen davon ab, kaut es mit Arekanuss und l?sst den Speichel in die Rolle fallen; je nach der Richtung, nach welcher dieser in ihr nach dem ?ffnen abfliesst, wird Krieg oder Frieden beschlossen. Auf den Salomonen und auch anderw?rts sind +Gottesurteile+ ?blich, um die Schuld oder Unschuld eines Menschen, der eines Vergehens angeklagt ist, zu erweisen. Die Art und Weise dieser Gottesurteile oder Ordalien ist in den einzelnen Gegenden ganz verschieden. Der Beschuldigte ruft zum Beispiel die Hilfe eines Mannes an, der einen Stein mit Zauberkraft besitzt. Dieser erhitzt ihn und wirft ihn aus einer Hand in die andere; verbrennt er sich die H?nde dabei, so ist der Angeklagte schuldig, wo nicht, trifft ihn keine Schuld. In einigen Gegenden von Holl?ndisch-Neuguinea schreiben die Eingeborenen, wie meistens in Melanesien, den Tod eines ihrer Angeh?rigen den b?sen Anschl?gen irgend eines anderen zu und suchen diesen ausfindig zu machen. Der K?rper eines Verstorbenen wird nun dort ?ber einem m?ssigen Feuer ausgetrocknet und die Fl?ssigkeit, die in den n?chsten Tagen aus dem K?rper fliesst, wird aufgefangen und aufbewahrt. Diese Fl?ssigkeit wird dann bei passender Gelegenheit solchen, die im Verdacht stehen, den Tod herbeigef?hrt zu haben, zu trinken gegeben; wenn sie sich nach dem Genusse ?bergeben, gilt ihre Schuld f?r erwiesen, und ihr Tod ist die weitere Folge. Auf einer kleinen Insel n?rdlich von Holl?ndisch-Neuguinea nimmt die Stelle dieser Leichenfl?ssigkeit ein Pulver ein, das aus den Knochen eines Verstorbenen hergestellt ist. Ist der Verd?chtige ausserstande, das Pulver hinunterzuschlucken, so gilt seine Schuld als erwiesen, und der Tod ist ihm gewiss. In der N?he von Finschhafen lauscht man ?ngstlich und gespannt auf die Worte, die ein Kranker in seinen Fieberphantasien oder im Traume ausst?sst, um den Namen der Person, welche die Verzauberung bewirkt hat, zu erfahren, oder man z?ndet am Abend des Sterbetages ein Feuer im Dorfe an und nennt nacheinander die Namen von Personen, die den Tod verschuldet haben k?nnten; diejenige, bei deren Namensnennung das Feuer hell auflodert, wird als der T?ter angesehen. Es dr?ngt sich nun von selbst die Frage auf, ob f?r den Fall, dass der Zauberer unrecht hat oder seine Weissagungen nicht in Erf?llung gehen, nicht das Rechtsgef?hl der Eingeborenen sich aufb?umt. Manchmal geschieht dies allerdings. So wird der Zauberer auf Deutsch-Neuguinea h?ufig in F?llen, in denen er seinen Zauber nicht nach Wunsch ausgef?hrt hat, zum Schadenersatz angehalten. Ist er zum Beispiel um Regen angegangen worden, und will dieser, nachdem er sich in Str?men eingestellt hatte, nicht wieder aufh?ren, so muss er den Schaden tragen, den die Feldfr?chte durch den ?berm?ssigen Niederschlag erlitten haben. Vielfach wird der Zauberer wohl durch seine langj?hrige Beobachtung und Erfahrung das Richtige treffen. Ein Misslingen schiebt er aber klugerweise vielfach auch dem Umstande zu, dass die Macht des Geistes, den er angerufen hatte, durch die Gegenwirkung eines noch h?heren Geistes beeintr?chtigt worden sei, und die Eingeborenen geben sich damit zufrieden.

Sehr verbreitet ?ber ganz Melanesien ist auch der +Glaube an Vorzeichen+, im besonderen, wenn es sich um den Ausgang eines geplanten Zuges, entweder zur Jagd oder zum Fischfang oder zum Kriege, handelt. Auf einigen Ost-Neuguinea vorgelagerten Inseln verk?ndet das Piepen eines fliegenden Fuchses den Fischern am Riff Gl?ck, der Schrei eines gewissen Vogels aber Ungl?ck; wer letzteren h?rt, kehrt sofort um. Auf einer der Neuhebriden lebt ein kleiner Vogel, dessen Ruf bald wie das einheimische ,,nein", bald wie die Stimme eines redenden Menschen klingt. Wenn M?nner auf einer Expedition den ersteren Ruf h?ren, so halten sie dies f?r ein b?ses Zeichen, im anderen Falle ziehen sie mit grosser Hoffnung aus. Bei den Koita h?lt man es auf dem Schildkr?ten- oder Dujongfang f?r gl?ckbringend, wenn ein fliegender Fisch in ihr Kanu springt, oder auf einem Jagdausflug ein bestimmter Vogel ruft; sofort gehen sie in der Richtung weiter, aus welcher der Ruf erklang. Dagegen gilt das Auftauchen einer gr?nen Taubenart als ein b?ses Omen; begegnet eine Jagdgesellschaft einem solchen Tiere aus der Richtung, die sie gerade einschlug, dann kehrt sie sofort um und unternimmt bis zum n?chsten Tage nichts weiter. Auch links und rechts spielen in dem Aberglauben der Melanesier eine Rolle. Springt zum Beispiel ein Hornhecht rechts vom Kanu auf oder st?sst ein J?ger zuf?llig mit seinem rechten Fuss gegen einen Stein, so bedeutet dies f?r ihn Gl?ck, im entgegengesetzten Falle bef?rchtet er ein Ungl?ck. Manche Vorf?lle werden als Warnungen vor einem b?sen Ereignis, das im Anzuge ist, angesehen. Das Erscheinen eines Frosches oder eines anderen Gesch?pfes, das sonst nicht in eine H?tte zu kommen pflegt, wird von den Bewohnern der Neuhebriden als der Vorbote des Todes gedeutet; eine gl?nzende, goldfarbene Schlange gilt gleichfalls als Anzeichen des Todes; bleibt sie ruhig liegen, dann glaubt man, dass der Tod durch eine Krankheit verursacht wird, bewegt sie sich aber, dann tritt ein gewaltsamer Tod ein. Auf der Gazellehalbinsel gilt ein gewisser Vogel als Weissager des bevorstehenden Todes; die gleiche Bedeutung haben hier Sternschnuppen; man h?lt sie f?r Seelen Abgeschiedener, die auf die Erde kommen, um jemand, den sie sich dazu ausersehen haben, zu holen. Bei den Bewohnern im Innern Neupommerns besagt ein Ring um die Sonne, dass irgend ein Mensch get?tet worden ist, phosphoreszierende Lichter auf dem Wasser sollen von badenden Geistern herr?hren und so fort.

Auch die +Einrichtung des Tabus+, das heisst die Sitte, gewisse Gegenst?nde, Personen oder Pl?tze gleichsam durch Belegen mit einem Bann f?r eine bestimmte Zeit oder auch f?r immer unantastbar oder unbetretbar zu machen, findet sich in Melanesien. Sein Ansehen und seine einschr?nkende Kraft liegen aber nicht allein in dem pers?nlichen Verbot, das ein Mann erl?sst, sondern in der Macht des Geistes, der verm?ge seines Manas mit ihm in Verbindung steht und jede ?bertretung des Tabus auch ahndet. Man kann das Tabu hinsichtlich dieser seiner Wirksamkeit mit einem Fluch vergleichen. Durch das Tabu wird im allgemeinen das Eigentumsrecht einer Person gesch?tzt. Der eine will dadurch seine G?rten oder Kokosnussb?ume davor bewahren, dass ihm die Ertr?ge geraubt werden, ein anderer sein Fischnetz oder sein Kanu vor Fortnahme, ein dritter belegt sein Haus w?hrend l?ngerer Abwesenheit mit einem Tabu aus dem gleichen Grunde. Auch Knaben und M?dchen stehen, wie wir oben h?rten, vor Eintritt der Mannbarkeit unter einem Tabu, das heisst, es d?rfen bestimmte Personen sich ihnen nicht n?hern, sie selbst bestimmte Gegenst?nde nicht anr?hren und bestimmte Speisen nicht geniessen. F?r die Frauen und Kinder sind die Versammlungsh?user der M?nner, sowie die Pl?tze der geheimen Gesellschaften tabu, das heisst jene d?rfen sie nicht betreten und die sich auf ihnen abspielenden heiligen Handlungen nicht anschauen. ?usserlich wird das Tabu durch ein deutlich sichtbares Merkmal gekennzeichnet, zum Beispiel durch Grasb?schel oder Bl?tterb?ndel , die man an den betreffenden Gegenstand anbindet, oder durch zwei kreuzweise in die Erde gesteckte H?lzer, geschnitzte St?cke, zwei mit ihrer konkaven Fl?che aufeinander gelegte und am Rande eingekerbte Palmbl?tter, wodurch das Aussehen eines Krokodilrachens vorget?uscht wird und anderes mehr . Jedes dieser Zeichen gen?gt als Warnung, die verstanden und im allgemeinen auch befolgt wird. Denn eine Verletzung des Tabus zieht strenge Strafe des Geistes, meistens schwere Krankheit oder auch den Tod nach sich. Auf Kaiser-Wilhelms-Land kann man bei unbeabsichtigter Verletzung des Tabus vor der Strafe bewahrt werden; der Gesch?digte verabreicht dem Frevler als Heilmittel ein durch Zauber besprochenes Wasser zum Trinken.

Eine ausf?hrlichere Besprechung erfordern die +Toten- und Bestattungsgebr?uche+ der Melanesier, die manchmal mit recht verwickelten Zeremonien verkn?pft sind. Eine ?bereinstimmung bez?glich der Art und Weise, wie man sich des Toten entledigt, herrscht in Melanesien nicht. Mit dem gew?hnlichen Volke pflegt man im allgemeinen nicht viel Umst?nde zu machen, dagegen erf?hrt in der Regel der tote K?rper eines H?uptlings oder einer Standesperson eine ehrenvolle Behandlung.

Zumeist wird der Tote wie bei uns der Erde ?bergeben. In Gegenden, wo eine solche Bestattung ein Vorrecht der H?uptlinge ist, wird die Leiche in die See versenkt. In einigen Gegenden ist es Brauch, dass nahe Verwandte des Toten ein paar Knochen von ihm zur?ckbehalten und sie sp?ter als Reliquien tragen, oder in bestimmten Schreinen aufbewahren. Am Kaiserin-Augusta-Fluss tr?gt man auf die Sch?del Verstorbener eine plastische Masse auf und modelliert diese naturgetreu zu einem Gesicht. Die Augen werden durch Muscheln ersetzt, die Kopfhaare durch Zotteln, das ganze Gesicht schliesslich mit Zeichnungen bedeckt, die an die Tatauierungen der Maori erinnern . Anderw?rts wieder herrscht die Sitte, zun?chst den ganzen K?rper zu bestatten, sp?ter aber das Skelett auszugraben und einzelne Teile davon zur Aufbewahrung loszul?sen. F?r bedeutendere Personen werden bisweilen grosse, mehr oder weniger verzierte Totenschreine errichtet, in denen die Habseligkeiten des Toten mit der Leiche untergebracht werden. Diese Schreine geniessen dann den Ruf besonderer Heiligkeit. Oft werden dem Verstorbenen der Schmuck und andere Gegenst?nde, die er im Leben besessen hat, ins Grab mitgegeben oder auch vor dem Begr?bnis neben der Leiche zur Schau gestellt, in dem Glauben, dass die Seele des Toten die gespenstischen Elemente der Sachen mit sich nimmt; bisweilen wird auch die ganze Habe des Verstorbenen zerst?rt. Auf den Salomonen wird das Grab eines H?uptlings oder einer Person von Ansehen mit einem manchmal treppenf?rmig abgestuften Steinhaufen bedeckt, auf dem oben ein aus einem Baumstamme roh geschnittener Ged?chtnisblock aufgestellt oder auch ein kleiner Aufbau, etwa ein auf einem kurzen Pfosten ruhendes Kegeldach oder ein von aufrecht stehenden St?cken getragenes Giebeldach oder auch ein winziges haus?hnliches Gef?ss errichtet werden . Meistens findet sich aber in einem solchen Grabe nicht der ganze K?rper des Toten, sondern nur sein Sch?del oder einzelne Knochen beigesetzt. Bei den Mafulu und in einigen Teilen Neuguineas werden die Toten auf Plattformen, die auf rohen Holzger?sten f?r diesen Zweck besonders errichtet sind, oder in die Gabelung eines heiligen Feigenbaumes ausgesetzt und dem Verfall ?berlassen .

Die nachstehend geschilderten typischen Begr?bnisszenen aus den verschiedenen Teilen Melanesiens sind heutigentags vielfach im Verschwinden begriffen, da die Missionare die Eingeborenen mehr und mehr veranlassen, ihre Toten nach den Gebr?uchen der christlichen Kirche zu bestatten. Nach dem Tode eines Koita auf Neuguinea malt man auf sein Gesicht rote Farbstriche und sein K?rper wird reich geschm?ckt. Die Dorfbewohner treten nun an den Toten heran, ber?hren sein Gesicht mit ihrer Nase, was etwa unserem Abschiedskuss gleichkommen d?rfte, und wachen und jammern bei der Leiche die ganze Nacht hindurch, ohne Nahrung zu sich zu nehmen. Sodann wird der Tote auf einen Totenstuhl , das heisst ein rohes Holzgestell, dessen Sitzbrett f?r drei Personen Raum bietet, gesetzt, neben ihm nehmen zwei Lebende, etwa seine Frau und sein ?ltester Sohn, Platz. Eine Stunde lang ert?nen Trommelschlag und Totenlieder, dann werden des Verstorbenen Besitzgegenst?nde zerschlagen und an der Seite des Stuhles ausgelegt. Hierauf nimmt man dem Toten fast seinen ganzen Schmuck wieder ab, ,,k?sst" ihn noch einmal, rollt ihn in eine Matte und tr?gt ihn auf einer Stange zu Grabe. In den n?chsten Tagen folgt nun ein Leichenschmaus dem anderen. Hierauf muss die Witwe, die von Kopf bis zu Fuss schwarz bemalt und am Haupthaar geschoren wird, einen bestimmten Trauerschmuck tragen. Die Trauer um ihren Gatten dauert sechs Monate, und w?hrend dieser Zeit ist sie verschiedenen Tabu unterworfen. Nach Ablauf dieser Frist wird wieder ein Fest gefeiert, an dem die Witwe endlich ihre Trauer ablegt; die schwarze Farbe wird mit dem Saft unreifer Kokosn?sse von ihrem K?rper abgewaschen. Bei den Roro wird der Tote, nachdem man ihn ins Grab versenkt hat, zweimal mit einem Baumzweige von Kopf bis zu Fuss gestreichelt, um seinen Geist zu vertreiben. Ein oder zwei Monate lang nach dem Begr?bnis brennt nachts?ber ein Feuer auf seinem Grabe, um ,,den Toten zu w?rmen". Im Mekeogebiet legen, wenn ein Mann gestorben ist, alle Verwandten Trauer an; sie enthalten sich ausserdem des Tanzens, Singens und der lauten Lustbarkeiten. Beim Bemalen ihres K?rpers verwenden sie keine rote Farbe; die m?nnlichen Verwandten d?rfen ?berhaupt nichts Bemaltes tragen und die Frauen vertauschen ihren mit Grasfransen besetzten Rock, der sich eng um ihren ganzen K?rper schmiegt, gegen einen viel kleineren und k?rzeren, der nur vorn und hinten wie eine Sch?rze herunterh?ngt und die Seiten unbedeckt l?sst. Der Tote wird im Gemeindehaus oder auf einem besonders dazu erbauten Ger?ste aufgestellt und unter Weinen und Wehklagen, in eine Palmenblattmatte geh?llt, in die Erde versenkt. Sobald der Tote von einer d?nnen Erdschicht bedeckt ist, wirft sich der n?chste Angeh?rige in das Grab hinein und verharrt hier weinend so lange, bis das Grab vollgeschaufelt ist. Nachdem das Begr?bnis vor?ber ist, l?sst sich dieser n?chste Verwandte vor den anderen nicht wieder sehen; nur mit einer rohen Rindenh?lle bekleidet , muss er die Tage im verborgenen und die N?chte weinend auf dem Grabe zubringen. Zur Nachtzeit wandert er auch wohl an den Orten umher, die der Verstorbene besucht hat, und ruft ihn. Dies dauert so lange, bis die formelle Anlegung des Trauerschmuckes vor sich geht. Ganz im Gegensatz zu diesem Brauch tiefster Trauer geben die M?nner, die den Begr?bnisritus ausgef?hrt haben, sich einem heiteren Feste hin, das mit einem Spiel endigt, bei dem sie nach einem h?ngenden Eber- oder K?nguruhschenkel schnappen.

Erst nach Wochen oder Monaten beginnt man in aller Form den Trauerschmuck anzulegen. Die Verwandten versammeln sich im Gemeindehaus der Sippe, ihr K?rper ist mehr oder weniger schwarz angemalt und ihr Haar abrasiert; bei den Frauen wird das ganze Kopfhaar weggenommen, bei den M?nnern bleiben kleine Haarb?schel ?ber den Ohren stehen. Gleichzeitig gibt es einen gemeinsamen Schmaus. Der Trauerschmuck besteht f?r gew?hnlich in Halskragen, Armb?ndern oder H?fteng?rtel aus geflochtenen Binsen oder Gras. Diese formelle Trauer dauert eine Zeitlang, gew?hnlich mehrere Monate. W?hrenddessen d?rfen die Leidtragenden nicht baden und unterliegen besonderen Nahrungseinschr?nkungen. Der Abschluss der Trauerzeit wird wiederum festlich begangen; der Trauerschmuck wird den Tr?gern in aller Form abgenommen, wodurch sie auch von den Speiseverboten befreit werden. Nat?rlich bilden den Schluss wieder Schweineschlachten, Schmaus und Tanz .

Eigenartig sind die Totengebr?uche bei den Mafulu. Beim Herannahen des Todes wird dem Sterbenden ein Weib, das diese T?tigkeit als Beruf betreibt, zur Bewachung beigegeben. Sobald sie sich ?berzeugt hat, dass der Tod eingetreten ist, verabreicht sie dem Toten mit der Faust einen Schlag auf den Kopf und erkl?rt ihn f?r tot; falls er es bis dahin noch nicht gewesen sein sollte, ist er es jetzt in der Tat. Bei einem H?uptlinge kommt noch ein umst?ndlicheres Verfahren in Betracht. Ein Zauberer geht mit einem St?cke des Dammgurtes des Sterbenden sowie mit einem Rest der Speise, die er eben erst gegessen hat, in den Busch, steckt den Speiserest in den G?rtel und umwickelt diesen wieder mit einem Blatt, so dass eine Kugel daraus entsteht. Diese steckt er unter ein brennendes Holzscheit, sich selbst legt er daneben mit geschlossenen Augen, verharrt aber so nur wenige Minuten, springt dann wieder auf und untersucht die Kugel. Ist die Speise verbrannt oder angesengt, so ist dies ein Anzeichen daf?r, dass der H?uptling sterben muss; er erh?lt dann den bewussten Schlag auf den Kopf. Manchmal behaupten die Mafulu, dass ein Zauberer aus einem feindlich gesinnten Dorfe den Tod eines H?uptlings durch solch ein Verfahren absichtlich herbeigef?hrt habe; dann ist ein Kampf zwischen den beiden Sippen die nat?rliche Folge. -- Auf die Todesverk?ndigung hin erfolgt lautes Geschrei von den M?nnern des Dorfes, das den Zweck haben soll, den Geist einzusch?chtern. Die Frauen, die schon eine Zeitlang gejammert haben, stimmen nun ein richtiges Begr?bnislied an, das sie bis zur Beisetzung mit Unterbrechung absingen, und die Verwandten des Heimgegangenen bestreichen sich den K?rper mit Lehm. Inzwischen erscheinen M?nner und Frauen aus anderen D?rfern; die Frauen sind ebenfalls mit Lehm beschmiert. Jetzt erhebt sich wiederum lautes Wehklagen und Singen. Das Begr?bnis selbst findet etwa vierundzwanzig Stunden nach dem Tode statt. Der K?rper wird, die Knie bis ans Kinn angezogen, in Bl?tter und Rinde eingewickelt, und unter Gesang der Frauen, die ihre Begr?bnislieder fortsetzen, zu Grabe getragen. Daraufhin schreien die M?nner wieder ganz laut, um den Geist noch mehr einzusch?chtern und ihn schliesslich g?nzlich zu vertreiben. Die Angeh?rigen legen nun Trauer an, die haupts?chlich in dem Anschw?rzen des Gesichtes, oft auch des ganzen K?rpers, besteht. Die Witwe beziehungsweise der Witwer oder auch der n?chste Anverwandte tr?gt eine kleine Trauerhalskette aus Bindfaden. Sind zwei oder drei Tage verstrichen, so findet der Leichenschmaus statt, zu dem Leute aus anderen D?rfern geladen werden. Zuerst betreten zwei weibliche G?ste mit Speeren in den H?nden das Dorf und laufen zweimal unter Schwingen der Speere darin umher. Bei ihrer zweiten Tour folgt ihnen eine Schar m?nnlicher G?ste, die die Dorfumz?unung mit gleichfalls geschwungenen Speeren herunter und wieder zur?ck tanzen, bis sie das Grab erreicht haben . Dann betritt ein weiterer Gast, gew?hnlich der H?uptling oder sein Sohn, das Dorf in vollem Tanzschmuck ; er schl?gt seine Trommel und tanzt im Zickzack die Umfriedigung entlang, bis auch er zu dem Grab kommt. Daraufhin entfernt der H?uptling des Dorfclans seinen Kopftanzputz, ein schweres Holzgestell mit Federaufputz, der manchmal meterhoch ?ber seinen Kopf hinausragt, und der Tanz ist zu Ende. Schliesslich wird ein Schwein nach dem anderen aufs Grab gelegt, get?tet und zerteilt; hierdurch soll die Seele des Abgeschiedenen endg?ltig vers?hnt werden. Die G?ste werden alle mit Gem?se und Schweinefleisch bewirtet. War der Tote ein H?uptling oder eine gewichtige Pers?nlichkeit, so darf sein K?rper nicht der Erde anvertraut werden, sondern bleibt frei an der Luft liegen. Um den widrigen Ausstr?mungen der faulenden Leiche zu entgehen, verlassen die Bewohner f?r diese Zeit das Dorf, es bleiben aber zwei Frauen auf Wache bei dem Leichnam zur?ck; diese sollen indessen nicht seine irdischen ?berreste, sondern das Schweineblut bewachen.

Merkw?rdig ist die Zeremonie, die man mit der Trauerablegung hier sowohl wie bei den Mekeo verbindet. Nach Verlauf von etwa ein bis zwei Wochen, aber auch bis zu sechs Monaten, wird ein Schwein unter dem Ger?st eines H?uptlingsgrabes get?tet; darauf wird dem Hauptleidtragenden sein Trauerbindfaden vom Halse abgeschnitten, in das Schweineblut eingetaucht und fortgeworfen; sein Gesicht bekommt zwei Farbstriche, gew?hnlich in Rot, auf jede Backe; es folgen nun Gelage und Tanz.

Die Kiwai an der M?ndung des Flyrivers legten fr?her den Toten zusammen mit seinen Waffen, Werkzeugen und Schmucksachen auf eine Plattform und brachten ihm von Zeit zu Zeit Geschenke, die in Nahrungsmitteln bestanden. Die Verwandten aber begossen t?glich die Leiche mit Wasser, um den Aufl?sungsprozess dadurch zu beschleunigen. Sobald nur noch die Knochen ?brig waren, wuschen und begruben sie diese im Garten. Den Sch?del aber behielten sie oft eine Zeitlang zur?ck; der eine oder andere Leidtragende band ihn sich um den Hals, bisweilen auch Sch?delreste von mehreren Verwandten der Reihe nach. Der Trauernde konnte sich angeblich mittels des Sch?dels mit dem Toten verst?ndigen, das heisst mit seiner Hilfe weissagen. Jetzt setzt das Kiwaivolk seine Toten in der Erde bei; der Kopf ist nach Westen, das heisst nach der Richtung der untergehenden Sonne und dem Monde zu, wo das Land der Toten liegt, gerichtet. Man baut schliesslich ein kleines Haus ?ber dem Grabe , dessen Form eine ganz verschiedene ist. Die Habseligkeiten des Toten werden an einem Stock, der in der Erde steckt, oder an den Ecken des kleinen Hauses aufgeh?ngt. Wochenlang brennt f?r den Toten ein Feuer unter oder neben diesem H?uschen am Fusse des Grabes. Ein Korb, der denjenigen ?hnelt, in welchen die M?tter in diesen Gegenden ihre Kinder zu tragen pflegen, zeigt an, dass hier ein Kind bestattet liegt . Sogleich nach dem Tode ert?nt das Klagen und Singen der Dorfbewohner.

Ist der Verstorbene ein Mann, so wird seine Frau in einem Mattenverschlag in dem langen Frauenhaus des Dorfes abgeschlossen; sie darf sich nicht an dem Begr?bnis beteiligen. Zum Zeichen ihrer Trauer bestreicht sie ihren K?rper mit Lehm, jammert unaufh?rlich und geht nur im Dunkeln aus. Wenn sie schliesslich den Verschlag verl?sst, tr?gt sie ein Trauergewand aus Gras, das ihren ganzen K?rper bedeckt und mit dem sie auch ihr Gesicht verh?llen kann . Nach ein paar Wochen tritt an Stelle dieser den K?rper verh?llenden Trauergew?nder eine Kappe und ein Kopfputz aus Gras, der ?ber R?cken und Brust herabh?ngt , und um die H?ften ein Rock, den sie mehrere Wochen tr?gt, um dann ein St?ck nach dem anderen abzulegen. Trauert ein Kiwaimann, so bestreicht er sich zum Zeichen daf?r ganz und gar mit Lehm und tr?gt ein Grasgewand um seinen Hals, das hinten fast bis auf die Erde reicht und vorn bis ?ber die Brust geht ; auch dieses wird allm?hlich mit dem Nachlassen der Trauer verk?rzt. In einer anderen Gegend des ?stlichen Flyriverufers tragen die Eingeborenen zum Zeichen der Trauer ein kapuzenartiges Netz, das ?ber Kopf und Gesicht gestreift wird und dieses wie ein Schleier bedeckt . In dem Grade, wie die Trauer geringer wird, l?ftet sein Tr?ger die Kapuze und gibt das Gesicht frei. ?berhaupt ist der Trauerschmuck ?ber ganz Neuguinea verbreitet. Allgemein gilt als Ausdruck des Schmerzes ein Bemalen der Brust und des Gesichtes mit schwarzer Farbe; auch Trauernetze sind vielfach in Gebrauch. Die Basilakiweiber tragen Muschelschmuck als Trauerabzeichen . Bei den Papua von Holl?ndisch-Neuguinea wird nach dem Hinscheiden einer Person von den Klageweibern ein Totengesang angestimmt, der ?fters eines poetischen Reizes nicht entbehrt; unter anderem werden darin die treue Vorsorge des Verstorbenen f?r seine Familie, sowie seine Tugenden, vor allem seine Kriegs- und Heldentaten verherrlicht. Die Klageweiber waschen auch die Leiche, h?llen sie in Matten und umschn?ren sie mit festem Bast, worauf die Bestattung in der Erde erfolgt. Bei den Mambri stellt man das Ahnenbild des Verstorbenen neben sein Grab und schilt es t?chtig daf?r aus, dass es einen so tapferen Mann hat sterben lassen. Daneben gibt es aber noch ganz seltsame Bestattungsgebr?uche. In einer Gegend werden die Toten in ausgestreckter, horizontaler Lage in K?fige aus geflochtenen Zweigen gelegt, die auf Pf?hlen am Strande hinter dem Dorfe ruhen. In einer anderen Gegend werden dem Leichnam die Knie stark hochgezogen und der Kopf tief auf die Brust herabgedr?ckt; in dieser Stellung wird der ganze K?rper in einen Palmbl?tterkorb gesteckt, der ihn ganz fest umschliesst, verschn?rt und in der Wohnung an der Wand aufgeh?ngt. Bei einem anderen Stamme legt man den Toten in ein flaches Grab, deckt ihn mit schweren Steinen zu und umz?unt die St?tte mit starken ?sten , ?ber die man quer Sagobl?tter sowie den oder die Spaten legt, die zum Schaufeln des Grabes benutzt wurden. Diese Ruhest?tten tragen ?fters auch ein niederes Giebeldach aus Bl?ttern . In einer anderen Gegend wird die Umz?unung dicht um das Grab herumgelegt und das Ganze mit einem Palmbl?tterdach bedeckt, so dass ein kleiner haus?hnlicher Bau entsteht, den man oft h?bsch ausputzt. Schliesslich verdient noch eine Grabform Erw?hnung. Sie besteht aus einem kleinen, aus vier Holzplatten gezimmerten, ebenfalls haus?hnlichen Bau, der auf einem Pfosten ruht und von einem geschnitzten und verzierten Dach gekr?nt wird. Dieses Beh?ltnis ist so klein, dass nur die Knochen darin aufbewahrt werden k?nnen, es bildet also eine Art Totenschrein .

Ein eigenartiger Kultus wird mit dem Sch?del von den Eingeborenen der Geelvinkbai betrieben. Hier wird der Kopf vom ?brigen K?rper losgel?st, ger?uchert und sch?n pr?pariert, das heisst mit k?nstlichen Ohren und Nase, die aus Holz geschnitten wurden, und mit Augen aus Fruchtkernen oder Glasperlen versehen, sodann in einen sogenannten Korwar , einem aus Holz sch?n geschnitzten Ahnenbild, aufbewahrt. Ausserdem wird er wie eine lebende Person behandelt; er bekommt seine Mahlzeiten, empf?ngt Besuche der Anverwandten und Bekannten und wird von ersteren um Rat angegangen. -- Die Bergst?mme landeinw?rts der genannten Bai trocknen die Leiche auf einem Ger?st, in seltenen F?llen tun sie dies auch direkt in der H?tte, wo sie den toten K?rper an die Wand h?ngen. Fr?her bestand dabei die schreckliche Sitte, das bei der F?ulnis abfliessende Leichenwasser in einem darunterstehenden Gef?sse aufzufangen und der Witwe zum Trinken zu reichen, mit der Begr?ndung, dass sie sterben m?sse, falls sie davon nichts geniesse.

Auf den Inseln am ?stlichen Ende Neuguineas bewahrt man nicht nur den Sch?del, sondern auch andere Knochen des Toten auf, wie die Wirbel, Finger- und Fussknochen, desgleichen den Unterkiefer, die aufgereiht von den Verwandten als Armb?nder oder Halsschmuck getragen werden . Die langen R?hrenknochen werden zu den kleinen Spateln umgearbeitet, mit denen man bei feierlichen Gelegenheiten die Kalkmasse aus dem K?rbisbeh?lter f?r das Betelkauen herausholt.

Was den Bismarckarchipel anbetrifft, so sei zun?chst die Schilderung der Vorg?nge, die sich beim Tode eines grossen H?uptlings auf der Gazellehalbinsel abspielten, hervorgehoben. Als sein Ende geahnt wurde, ert?nte die grosse Trommel und rief die Verwandten zum Sterbelager. Die n?chsten Angeh?rigen setzten sich dicht neben den Sterbenden, bef?hlten ihn von oben bis unten und murmelten ihm Trostworte zu; andere sassen umher und kauten Betel, w?hrenddessen die Weiber draussen ein lautes Geschrei anstimmten. Die Trommel verk?ndete schliesslich den Tod des H?uptlings. Darauf begann das Wehklagen der M?nner und Frauen, sowie das Dr?hnen der Trommel von neuem; dies w?hrte die ganze Nacht hindurch. Inzwischen wurde eine niedere Plattform errichtet, auf der am fr?hen Morgen die Leiche in sitzender Stellung aufgebahrt und geschm?ckt wurde . In der Zwischenzeit wurden die Plantagen des Verstorbenen zerst?rt und all seine Sch?tze zusammengesucht, die man um ihn herum aufbaute. Jetzt traten maskierte Gestalten aus dem Walde hervor und f?hrten eine Reihe T?nze um den Toten auf, die von Trommelschlag begleitet und durch Wehklagen unterbrochen wurden. Ein Verwandter des H?uptlings legte einheimisches Geld zu seinen F?ssen, das unter die T?nzer verteilt wurde; diese zogen sich darauf zur?ck. Weiter brachte man ein Kanu herbei, legte den Toten hinein, gab ihm ein Ruder in die Hand, schm?ckte ihn von neuem, h?llte ihn in Matten und trug ihn endlich zu Grabe. Das Wehklagen wurde nun st?rker, und die Verwandten liessen sich nur mit M?he davon abhalten, nicht in das Grab zu springen. Doch schliesslich wurde dieses zugeschaufelt. Und wieder ert?nte Trommelschlag bis zum Morgen. Dadurch wollte man die Seele des Verstorbenen weit weg nach dem Osten begleiten, an den Ort, wohin sie vermutlich wandert und wohin die Reise vom fr?hen Morgen bis zum Sonnenuntergang dauert. Als daher am n?chsten Tage sich die Sonne zeigte, sp?hte man nach dem ?stlichen Himmel aus, um zu sehen, ob eine Wolke die dort untergehenden Sterne verh?lle; war dies der Fall, dann erblickte man darin ein Anzeichen, dass der Geist seinen Einzug gehalten hatte. Ungef?hr ein Jahr sp?ter wurde der Sch?del des H?uptlings wieder ausgegraben, rot und weiss angemalt, mit einem Federbusch geschm?ckt und auf eine besondere Plattform gebracht.

Bei den Sulka, einem Stamme des mittleren Neupommern, sind die Begr?bnisfeierlichkeiten auch f?r einen gew?hnlichen Mann ziemlich umst?ndliche. Sobald der Tod eingetreten ist, wird seine H?tte geschm?ckt und sein gleichfalls sch?n ausgeputzter Leichnam in sie hineingelegt, worauf wieder ein grosses Wehklagen anhebt. Die Plantagen des Verstorbenen werden auch hier verw?stet, seine Schweine get?tet und verteilt, seine Waffen zerschlagen; fr?her wurden auch, falls es sich um einen reichen Mann handelte, seine Weiber get?tet. Der Leichnam wird nun am n?chsten Tage in sitzender Stellung, den Kopf ?ber der Erde, im Hause selbst beigesetzt und mit einem Haufen Bananenbl?tter bedeckt; dann werden Steine darumgelegt und wird ein Feuer angez?ndet. L?ngere Zeit hindurch schlafen die Verwandten neben ihm, die M?nner auf der einen, die Weiber auf der anderen Seite. Sehr wichtig ist nun die Vertreibung der Seele des Verstorbenen. Damit sie keinen Widerstand leiste, wird der Zeitpunkt hierf?r geheim gehalten und die Vorbereitungen ?ber Nacht getroffen. Sehr fr?h am n?chsten Morgen fahren pl?tzlich die M?nner mit einem Schrei in die H?he, schlagen gegen die W?nde des Hauses und laufen mit brennenden Fackeln aus Kokosnussbl?ttern umher; durch diesen L?rm entweicht darauf der erschreckte Geist. Wenn das Fleisch des Leichnams ganz zersetzt ist, werden die Knochen wieder ausgegraben, in einen Sack aus Bl?ttern geh?llt und im Hause aufgeh?ngt. Nach Ablauf einer gewissen Zeit gibt es einen Gedenkschmaus.

In Nord-Neumecklenburg und auf Neuhannover wird der K?rper eines Toten auf Speeren aufgebahrt, von den Angeh?rigen von Haus zu Haus getragen und am n?chsten Tage auf eine Plattform vor seinem Hause gelegt, unter der man einen Holzstoss errichtet. Je angesehener die Stellung war, die der Verstorbene bekleidete, um so h?her f?llt die Plattform aus. Nachdem sodann der Holzstoss in Brand gesteckt ist, besteigt ein m?nnlicher Verwandter die Plattform und ber?hrt den Kopf des Toten von Zeit zu Zeit unter Gesang mit einem Speer, so lange, bis die Flammen ihn zum Herabsteigen zwingen. Endlich f?ngt auch die Plattform Feuer, bricht zusammen, und mit ihr f?llt der Leichnam in die Glut. Er wird sodann herausgenommen, ein St?ck von ihm losgel?st und unter die J?nglinge des Dorfes verteilt, der ?brige K?rper aber noch einmal ins Feuer gelegt und zu Asche verbrannt. Alle diese Vorg?nge begleiten lautes Wehklagen und Geschrei. Schliesslich folgt ein Gelage. ?ber der Asche des Feuers und des Toten wird ein Dach errichtet. Nach einigen Wochen vermischt man die Aschenreste mit Kokosnussmilch; mit diesem Brei schmieren sich die Leidtragenden den ganzen K?rper ein. Die Trauer h?lt eine bestimmte Zeit lang an und findet ihren Abschluss in einem Schmaus. -- Auf Neumecklenburg treffen wir auch noch andere Bestattungsgebr?uche an. In manchen Teilen der Insel wird der Tote in einer H?tte eingebaut, oder in einem Kanu aufgestellt, auch mit Ocker eingerieben, oder die Daumen werden ihm zusammengebunden, so dass seine H?nde wie zum Gebet erhoben erscheinen, und der ganze K?rper wird verbrannt. Anderw?rts fertigt man eine Figur des Verstorbenen in Lebensgr?sse an, bringt sie morgens auf eine Plattform und verbrennt sie abends. In den Rosselbergen legt man den Toten, in sitzender Stellung ganz und gar mit gepulvertem Kalk bestrichen und in Bl?tter eingeh?llt, auf einem Querbalken unter das Dach seines Hauses, wo er jahrelang aufbewahrt bleibt.

In einer K?stengegend der Admiralit?tsinseln, wo die H?user auf Pf?hlen in die See hineingebaut sind und es besondere H?tten f?r die Frauen gibt, wird der Tote in einem solchen Frauenhaus mit dem Kopfe nach der See zu aufgebahrt; hier verbleibt er bis zur v?lligen Verwesung. Die Weiber bewachen die Leiche, entfernen das faulende Fleisch, versenken es in K?rben in das Meer, das Skelett aber waschen sie mit Seewasser und begraben es in K?rbe verpackt in der Erde, mit Ausnahme des Sch?dels, der Rippen und der Knochen der Unterarme, die in einen zweiten Korb gelegt und in die See hinabgelassen werden, bis alles gebleicht und sauber geworden ist. Dann legt man die Knochen mit scharf riechenden Kr?utern in eine h?lzerne Sch?ssel und bringt sie in das Haus, in dem der Verstorbene lebte. Aus den Z?hnen verfertigen sich die Geschwister eine Halskette. Bei einer sp?teren Festlichkeit werden die zur?ckbehaltenen Knochen unter die nahen Verwandten verteilt, die sie zum Andenken an den Verstorbenen tragen. Der Sch?del indessen wird f?r eine noch sp?tere, ganz besonders wichtige Zeremonie zur?ckgelegt, zu der ausgedehnte Vorbereitungen getroffen werden. Zu diesem Zweck wird eine pr?chtig geschnitzte Plattform hergestellt, die den Sch?del aufnehmen soll. Am anderen Morgen kniet der Veranstalter der Festlichkeit nieder, ein Zauberer setzt sich auf seine Schultern und h?lt sich an seinen Haaren fest; dadurch will er jenem Kraft verleihen, damit er seinen Pflichten beim Fest gewachsen ist. Darauf ert?nt Trommelschlag in der ganzen Umgegend, die G?ste str?men herbei, und wenn sie versammelt sind, h?lt der Veranstalter eine Ansprache, in der er den Toten und die Anwesenden, auch sich selbst lobt und ihre Feinde schm?ht. Schliesslich tritt unter Trommelwirbel der Zauberer hervor und nimmt den Sch?del in die Hand, worauf der Festgeber ihn mit einem in ?l getauchten Drak?nenzweig schl?gt und dabei die Worte ausruft: ,,Du bist mein Vater"; nach einer Weile wiederholt er den gleichen Vorgang und ruft dieses Mal: ,,Empfange diese Speise, die dir zu Ehren zubereitet wurde", und beim dritten Male: ,,Besch?tze mich, besch?tze mein Volk, besch?tze meine Kinder". In jeder Pause werden die Trommeln geschlagen, und ein Trommelzeichen beschliesst auch die Feier, worauf das eigentliche Freudenfest einsetzt. Der Sch?del wird stets sorgf?ltig aufbewahrt.

Auf dem Bismarckarchipel gibt es in manchen Gegenden auch Gesellschaften, die gewissermassen den Geheimb?nden gleichen, nur dass sie ihre T?tigkeit ausschliesslich zum Andenken Verstorbener entfalten. Diese Gesellschaften halten das ganze Jahr hindurch Auff?hrungen und Zeremonien auf ihren geheimen Pl?tzen ab, aber einmal im Jahre nehmen sie zu Ehren der Toten eine ?ffentliche heilige Handlung vor, bei welcher geschmaust und getanzt wird . Wenn sie die heiligen Masken auf den Tanzplatz bringen, so tun sie es unter Wehklagen und lautem Ausrufen der Namen der Gestorbenen, zu deren Ehren sie die Masken angefertigt hatten; die Weiber schreien ebenfalls, raufen sich die Haare aus und reissen sich sogar die Kleider vom Leibe, gleichsam als ob sie den Verstand verloren h?tten. Auf der Gazellehalbinsel wird der Tote nochmals in sitzender Stellung aufgebahrt und geschm?ckt, die Maskent?nzer f?hren ihm zu Ehren einen Tanz auf, dem andere Zeremonien folgen. Auch die Duk-Duk-Leute f?hren beim Tode ihrer Mitglieder T?nze auf .

Auf den Salomonen endlich sind die Trauergebr?uche im allgemeinen den oben geschilderten ?hnlich. Auch hier trauern die Weiber, indem sie sich Kopfhaar, Gesicht und Oberk?rper mit einer aus Kokosnuss?l und Holzkohle bereiteten breiigen Masse einreiben und dumpfe, eint?nige Klagelieder, die den Lebensgang des Abgeschiedenen sowie seine Taten verherrlichen, anstimmen. Die Leiche wird darauf auf einen Holzstoss gelegt und dieser angez?ndet; die M?nner werfen Yamswurzeln, Taro, Bananen und andere Fr?chte, Wohlhabendere auch Hunde und Schweine in die Glut, damit diese Speisen dem Verstorbenen als Wegzehrung f?r seine lange Reise dienen. Die Weiber sitzen unterdessen, in burnusartige Gew?nder aus Bananenbl?ttern geh?llt, um den Scheiterhaufen und setzen ihre klagenden Sterbeges?nge fort. Die ?berreste des Toten werden aus der Asche von den m?nnlichen Anverwandten sorgf?ltig gesammelt und in einem Mattenkorb aufbewahrt. Zum Andenken an ihn errichtet man ?ber der Verbrennungsst?tte kleine zusammenh?ngende H?uschen aus Bambus und den trockenen Bl?ttern der Sagopalme, in denen der Korb mit den Knochenresten zeitweilig aufgestellt wird. Wenn Wind und Wetter diese kleinen Ahnenh?uschen zerst?rt haben, werden die Knochenreste in ein Kanu gelegt, von jungen M?nnern in die See hinausgefahren und hier versenkt. -- Auf Holl?ndisch-Neuguinea werden die Leichen in hausf?rmige, ?berdachte S?rge gelegt, die jedoch manchmal so schmal sind, dass nur die Knochen darin untergebracht werden k?nnen .

Im Anschluss hieran m?gen noch einige Worte ?ber die +Begr?bnisgebr?uche beim Tode von Kindern+ folgen. Trotz ihrer niederen Kultur scheint vielen Melanesiern der Tod ihrer Kleinen doch nahe zu gehen. Verschiedentlich lesen wir, dass die Eltern die ?blichen Totenklagen ihretwegen anstimmen und sich das Gesicht schw?rzen, wie beim Tode eines Erwachsenen. Auf Kaiser-Wilhelms-Land trennen sich die Eltern schwer von ihren Lieblingen; sie bemalen sie mit Ocker, wickeln sie in Bl?tter ein und bewahren sie eine Zeitlang in ihrer H?tte auf. Bei den Papua der Torresstrasse soll der Fall vorgekommen sein, dass eine Mutter ihr totes Kind best?ndig auf ihrem R?cken mit sich herumschleppte , und ein Papua von Doreh soll sich das Bild seines S?hnchens auf den R?cken haben einbrennen lassen. Bei den Mafulu herrscht die seltsame Sitte, dass eine Frau, die ein Kind verloren hat, sich einen ihrer Finger amputieren l?sst; sie unterzieht sich dieser Prozedur jedesmal, wenn sie dasselbe Ungl?ck trifft; manchmal sogar drei- bis viermal hintereinander.

Australien.

Die Eingeborenen Australiens bieten in ihrem ?usseren ein im grossen und ganzen einheitliches Bild dar, das sie deutlich sowohl von den Schwarzen Melanesiens als denen Afrikas unterscheidet, wenngleich zwischen einzelnen St?mmen manche Abweichungen nicht zu verkennen sind, was in erster Linie wohl mit der verschiedenen Lebensweise, im besonderen der Ern?hrung, sodann aber auch mit der verschiedenen ethnischen Mischung zusammenh?ngen d?rfte. Sie sind eine Rasse von etwas ?ber Mittelgr?sse; die M?nner werden im Durchschnitt etwa hundertundsechzig bis hundertachtundsechzig Zentimeter hoch, jedoch kommen gelegentlich auch grosse Leute vor. Trotzdem sie im allgemeinen eine leidlich gut entwickelte Muskulatur besitzen, fallen die Australier doch durch ihre grosse Magerkeit auf, die nicht selten so hochgradig ist, dass man sozusagen die Knochen durch ihre Haut sehen kann. Fettansatz fehlt ihnen zumeist, wohl infolge ungen?gender Ern?hrung. Dessenungeachtet ist ihr K?rper auff?llig geschmeidig und ziemlich leistungsf?hig. Daneben gibt es aber auch St?mme von kr?ftiger, muskul?ser Gestalt, und zwar dort, wo die Lebensbedingungen g?nstigere sind. Die samtweich sich anf?hlende Haut der Australier wird f?r gew?hnlich als schwarz beschrieben, in Wirklichkeit aber ist ihre Farbe mehr ein Schokoladenbraun; es kommen aber alle m?glichen Schattierungen vom dunkleren Schwarzbraun bis zum Braun des Milchkaffees vor. Vielfach wird eine dunklere Farbe durch Einreiben mit Ocker vorget?uscht. Der Haarwuchs ist sehr ?ppig, selbst die Arme sind zumeist mit kurzen, gekr?uselten Haaren dicht bedeckt, oft genug auch die ganze K?rperoberfl?che. Das Kopfhaar ist gewellt oder lockig, und f?llt f?r gew?hnlich bis auf die Schultern herab. Seine Farbe ist ein gl?nzendes Schwarz mit einem Stich ins Braune oder Rotbraune; etwa vorkommende r?tliche Haare r?hren vom F?rben her. Der Bart pflegt gut entwickelt zu sein. Der Sch?del ist von langer, ziemlich hoher Form. Das Gesicht ist niedrig und breit, die Backenknochen stehen etwas vor, die niedrige, schmale Stirn dagegen tritt sehr zur?ck. Bemerkenswert sind die kr?ftig entwickelten Augenbrauenw?lste, die grosse, ausdrucksvolle, tiefliegende Augen ?berschatten. Die Nase ist kurz und dick, besitzt einen gerade verlaufenden R?cken und dicke grosse Fl?gel; die Nasenwurzel ist durch eine scharfe Einsattlung von der Stirn abgesetzt. Diese eigenartige Gesichtsbildung verleiht den Australiern etwas ungemein Abstossendes .

Die +geistigen und sittlichen Eigenschaften+ der Australier werden vielfach untersch?tzt. Sie sollen nach dem Zeugnisse guter Kenner ?ber leichte Auffassungsgabe, scharfes Denken, gutes Verm?gen, die Dinge geistig zu verarbeiten, und ein vorz?gliches Ged?chtnis verf?gen und sich durch pers?nlichen Mut, Standhaftigkeit, Entschlossenheit, Ausdauer, Selbstbeherrschung, Stolz, Zuneigung zu Familienmitgliedern und ein gewisses Gef?hl der Stammeszugeh?rigkeit auszeichnen. Daneben weisen sie aber auch eine Reihe schlechter Eigenschaften auf, wie Habsucht, Gef?hllosigkeit, Rachsucht, Undankbarkeit, Misstrauen, L?genhaftigkeit, Tr?gheit und grosse Unreinlichkeit. Seit der Entdeckung Australiens durch die Europ?er und der Besitzergreifung der brauchbaren Landstrecken durch sie ist die eingeborene Bev?lkerung in stetem R?ckgange begriffen, zumal da die Kolonisatoren r?cksichtslos gegen sie vorgegangen sind und epidemische Krankheiten verheerend auf sie eingewirkt haben.

Die Australier +leben+ zerstreut ?ber das Land +in kleinen Gruppen+ zusammen, in +Horden+ von h?chstens hundert Mitgliedern, die das Land durchstreifen und deren mehrere sich gew?hnlich zu einem Stamme, allerdings oft genug in ganz losem Zusammenhange aneinandergeschlossen haben. Jede Horde besitzt eine ziemliche Selbst?ndigkeit und erledigt ihre eigenen Angelegenheiten; die Ordnung innerhalb der Gruppe liegt in den H?nden ?lterer M?nner, die sich durch grosse Klugheit, Gewandtheit, Mut und gewisse Zauberkr?fte vor den anderen hervorgetan haben und darauf achten, dass die ?berkommenen Gebr?uche streng weiter bewahrt und ?bertreter bestraft werden. -- Das gemeinsame Band, das die Horden eines Stammes umschlingt, pflegen in erster Linie die gemeinsame Sprache oder Mundart, ferner gemeinsame Gewohnheiten und Anschauungen sowie gegenseitige Heirat und Tauschverkehr zu sein. Der Grund daf?r, dass es in Australien zu keiner Bildung gr?sserer Verb?nde unter den Eingeborenen gekommen ist, liegt darin, dass die trockene, d?rre Natur des Landes gr?ssere Menschenansammlungen nicht zu ern?hren imstande ist. -- In ihrer +Nahrung+ sind die Australier nicht w?hlerisch; sie geniessen alles, was sie auf ihren Streifz?gen auf dem Lande und zu Wasser erbeuten, haupts?chlich Beuteltiere, wie zum Beispiel das K?nguruh und Opossum, ferner Emue, Schlangen, Fische und so weiter, und was ihre Weiber mit Hand und Grabstock an Wurzeln, Fr?chten, Pilzen, Flechten und kleinem Getier wie W?rmern, Larven, Insekten, Ameisen, Heuschrecken, Raupen aus dem Boden ausgraben oder auflesen. Mit grossem Geschick verstehen sie sich darauf, der F?hrte des Wildes nachzugehen, sich an dasselbe wie ein Raubtier heranzupirschen und aus unmittelbarer N?he mittels Wurfspiesses zu erlegen. Wenn der Wind ung?nstig steht, beschmieren sich gewisse St?mme S?daustraliens mit Schlamm, um der Witterung vorzubeugen, oder, wenn es an Deckung fehlt, bedecken sie ihren K?rper mit stark bebl?tterten Zweigen; bei der Jagd auf Wasserv?gel h?llen sie ihr Haupt in Schilf. Die Fische werden im seichten Wasser entweder mit der Hand direkt ergriffen oder mittels eines flachen Gegenstandes aufs Trockene geschleudert; in tieferen Gew?ssern benutzt man Schlepp- oder Stellnetze, auch H?rden und D?mme, sowie Fischspeere. -- Kleinere Tiere, sowie Wurzeln und Knollen werden roh verzehrt, alles ?brige in gl?hender Asche, auf heissen Steinen oder, wie wir es in Polynesien bereits kennen lernten, in erhitzten Erdgruben ger?stet, beziehungsweise gargekocht. Das dazu erforderliche Feuer gewinnt man entweder durch Bohren, Quirlen oder Reiben. Menschenfresserei kam fr?her h?ufig vor, war aber wohl kaum allgemein verbreitet. Sie entsprang dem Bestreben, durch Verzehren von Herz und Nieren seines Feindes sich dessen gute Eigenschaften, in besonderem Mut anzueignen, sowie der Rachsucht, Leckerei und in Zeiten der Not auch dem Mangel an Fleisch. Im Innern des australischen Erdteils scheint man dieser Unsitte noch zu fr?nen; hier bestand auch fr?her Endokannibalismus, das heisst das Leichenverzehren von Angeh?rigen.

Die +Wohnungen+ der Australier sind, entsprechend ihrer umherschweifenden Lebensweise, die denkbar primitivsten. Zumeist sind sie nicht ?ber einfache Windschirme oder Wetterd?cher aus Rindenst?cken oder Zweigen hinausgekommen . In Nord- und Zentralaustralien sind dagegen wirkliche H?tten eine keineswegs seltene Erscheinung.

Obwohl das Klima, besonders im S?den, stellenweise recht rauh ist und h?ufig empfindliche Wetterst?rze stattfinden, ist die +Bekleidung+ des Australiers eine nur geringe. Man kann bei ihm mehr von einem Schmuck als von einer Bedeckung sprechen. Die M?nner tragen meistens einen Rinden- oder Bastg?rtel, ein winziges Band aus gedrehten Menschenhaaren oder ein St?ckchen Perlschnur; in den Gegenden, wo das Klima einem schroffen Wechsel unterworfen ist, werden zum Schutze gegen K?lte und Regen kleine M?ntel aus K?nguruh- oder Opossumfell oder Matten ?ber den R?cken geh?ngt. In der gleichen Weise wie die M?nner bekleiden sich die Frauen; charakteristisch f?r sie ist stellenweise ein Mantelsack aus K?nguruhfell, in dem sie die S?ugekinder mit sich schleppen. In manchen Gegenden aber gehen beide Geschlechter, zumal auf ihren Wanderungen, am liebsten splitternackt. Dagegen legt man allgemein auf reichliche K?rperbedeckung bei den Festen und T?nzen Wert.

Add to tbrJar First Page Next Page Prev Page

 

Back to top