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Words: 94404 in 18 pages

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Knaben werden +beschnitten+ .

Von den +Unterhaltungen+ besitzt der +Tanz+, wie wohl ?berall unter den Naturv?lkern, die gr?sste Anziehungskraft; daher pflegt er bei den meisten Freudenfesten wohl nie zu fehlen. Der Sitztanz, wie wir ihn in Polynesien finden, hat hier zwar auch Eingang gefunden, aber charakteristischer und beliebter sind die richtigen ,,Ballettt?nze", welche von einer grossen Anzahl T?nzer aufgef?hrt werden. Sie sind mimischer Natur, so zum Beispiel halten die Tanzenden lange Tapastreifen und schwingen sie, um die sich brechenden K?mme der Brandung zu veranschaulichen . Die besten T?nze jedoch sind die, welche bewaffnete Krieger auff?hren und einen Kampf mit Keule und Speer, wie er fr?her unter den primitiven Verh?ltnissen ?blich war, versinnbildlichen . Hier sind die Fidschianer ganz in ihrem Elemente. Personen, die solche T?nze gesehen haben, k?nnen nicht genug die Exaktheit in den Bewegungen -- ein Beobachter erz?hlt, dass dieselben mit Armen und F?ssen von zweihundert Menschen so genau ausgef?hrt wurden, dass man den Eindruck hatte, sie s?ssen alle wie Marionetten an einem Drahte -- und das Feuer, ja die Wildheit hervorheben, die die Fidschianer bei ihren Kriegst?nzen zur Schau trugen. Nach dem Tanze wurde der umfangreiche Schmuck, den die T?nzer trugen, unter die Zuschauer verteilt.

Die am meisten charakteristischen +Spiele+ der Fidschiinsulaner sind Lafo und Tiqa . Das erstere, das auch in Samoa und Tonga Eingang gefunden hat, wird mit Kokosn?ssen gespielt. Die H?lften eines in der Mitte gespaltenen Palmblattes werden mit nach oben zeigenden Rippen auf die Erde gelegt und dar?ber wird eine lange Matte ausgebreitet, an deren Ende je zwei Spieler sich niederlassen; jedes Paar erh?lt f?nf Kokosnussscheiben in abgestuften Gr?ssen. Man beginnt auf der einen Seite und wirft die kleinste Scheibe so nahe wie m?glich an das andere Ende der Matte; die andere Partei wirft ihre dazu passende Scheibe noch n?her an das Ende oder st?sst die Scheibe des Gegners herunter. So wirft man die Scheiben der Gr?sse nach abwechselnd weiter und derjenige, dessen Scheibe beim Aufh?ren des Spiels dem Rand der Matte am n?chsten liegt, hat gewonnen. Darauf nimmt das andere Paar das Spiel von neuem auf. -- Tiqa ist ein Spiel, das mit einem sonderbaren Wurfgeschoss ausge?bt wird; es besteht aus einem kegelf?rmigen polierten Kopf aus hartem Holz, an dessen Ende ein langes Rohr eingepasst ist. Der Spieler st?tzt dieses Rohr auf den Mittelfinger und wirft den Apparat mit einer dem Kegeln ?hnlichen Bewegung; die Tiqa fliegt durch die Luft und streift dann die Erde eine ziemliche Strecke entlang; der l?ngste Wurf gewinnt das Spiel. Auf Fidschi besitzt beinahe jedes Dorf seinen Tiqaplatz, auf dem die Bewohner des einen gegen die des anderen mit grosser Begeisterung Wettspiele abhalten.

?ber das +Eheleben+ ist wenig zu sagen, da die Inselbewohner, wenigstens dem Namen nach, sich zum Christentum bekennen; die Beh?rden oder die Missionare schliessen den Ehebund. Das wichtigste davon betrifft das eigent?mliche Verwandtschaftsverh?ltnis der sich Heiratenden. Der Sitte gem?ss ist die richtige Frau f?r einen Mann die Tochter seines Onkels m?tterlicherseits oder seiner Tante v?terlicherseits; sie kommt n?mlich bereits als seine Frau zur Welt, und wenn er sie auch wirklich nicht heiratet, so stehen ihre Verwandten zu ihm doch in einem solchen Verh?ltnis, als w?re sie wirklich seine Gattin. Gehen die beiden jungen Leute eine andere Heirat ein, so gelten ihre beiderseitigen Kinder als Geschwister, die unter sich nicht heiraten d?rfen. Anderseits ist einem Mann unter keinen Umst?nden erlaubt, die Tochter seines Onkels v?terlicherseits oder die seiner Tante m?tterlicherseits zu ehelichen, ebensowenig wie er seine eigene Schwester heiraten darf; denn vom einheimischen Standpunkte aus sind sie ja in der Tat seine Schwestern. Die Beziehungen zwischen einem Mann und seiner nat?rlichen Frau, wenn dieses Wesen, das ihm die Sitte vorschreibt, so genannt werden darf, waren in den fr?heren Tagen der Polygamie so enge, dass ein Mann nicht nur eine von mehreren Schwestern nehmen konnte, sondern alle nehmen musste; starb er, dann waren seine Frauen verpflichtet, Br?ute seines Bruders zu werden. So fest ist diese alte Anschauung im Volke eingewurzelt, dass heutzutage, obgleich Wahlfreiheit in der Auswahl der Gatten herrscht, doch noch dreissig Prozent der Heiraten zwischen Personen geschlossen werden, die in dem besprochenen Verwandtschaftsverh?ltnis stehen. Neben dieser Gewohnheit ist als einzig ?berlebender Zug alter +Hochzeitsgebr?uche+ nur noch das eigentliche Fest ?brig geblieben, das mit grossem Prunk, entsprechend dem Range der sich Heiratenden, gefeiert wird. Handelt es sich um einen H?uptling, dann geht alles auf sehr grossem Fusse vor sich, und manche der alten Zeremonien leben dann wieder auf. Dies geschah noch bei der Hochzeit eines H?uptlings von Rewa mit einer Prinzessin von Bau. Die Hauptpersonen waren mit Rindentuch in zahlreichen Schichten umwickelt, wie es ihrem Range zukam. Gelage und Tanz dauerten tagelang, und Berge von Schweinen und Schildkr?ten wurden verzehrt. Eine Menge Besitztum wurde von der Bev?lkerung als Hochzeitsgabe beigesteuert, alles aber musste ihr wieder zur?ckgegeben oder gegen Geschenke h?heren Wertes eingetauscht werden. Auch die Zeremonie der Reinigung der Braut von dem Tabu, das durch die Ehe ?ber sie ausgesprochen war, wurde ausgef?hrt. Am dritten Tage wurde n?mlich ein neuerbautes Kanu zum Hause des Br?utigams geschafft, die Braut mit ihrem Gefolge nahm darin Platz und wurde zum Fluss getragen . Das Kanu wurde hier ins Wasser gelassen und schnell stromabw?rts gerudert, w?hrend die bewundernde Menge am Ufer sich niederwarf. Dadurch wurde die Reinigung vollzogen. Ihren Einzug in das h?usliche Leben bekundete die Braut dadurch, dass sie mit ihrem auserw?hlten Lebensgef?hrten fischen ging.

Ein Fidschiinsulaner steht mit der Sippe seiner Mutter im nahen Verwandtschaftsverh?ltnis und darf alles, was ihm gerade gef?llt, verlangen, wenn er in deren Dorf kommt. Allerdings w?rde es nur ein Mann von hohem Range wagen, von dieser Befugnis Gebrauch zu machen. ?hnliche Rechte bestehen zwischen D?rfern, deren Bewohner ihre Abstammung von einem gemeinsamen Vorfahren ableiten. Wenn sie ausge?bt werden, kommt ein solcher Besuch einer wahren Zerst?rung gleich; alle Schweine werden dann unter Umst?nden get?tet, alle Fr?chte tragenden B?ume abgehauen und anderes mehr. Alles, was den armen Opfern davon ?brig bleibt, ist nur die Aussicht, bei einem ?hnlichen Gegenbesuch sich zu entsch?digen.

Trotzdem die Fidschianer dem Namen nach Christen sind, hat sich unter ihnen manches aus ihrer +urspr?nglichen Religion+, deren Kern Ahnenkultus und Seelenwanderung bildeten, bis in die heutige Zeit hinein erhalten. Nach diesem Glauben hatte die Seele des Verstorbenen vielerlei Abenteuer auf ihrer Wanderung westw?rts zum Himmel zu bestehen. So hatte sie mancherlei M?hsale durchzumachen, zur Pr?fung, ob der Verstorbene ein tapferer Mann oder ein Feigling gewesen ist und ob er eines gewaltsamen Todes starb oder nicht, denn nur die Mutigen und die im Kampfe Gefallenen oder Erdrosselten vermochten sich zu dem Berge, der ihr Paradies bedeutete, durchzuarbeiten. Schreckliche Ungeheuer lagen auf der Lauer, um den Wanderer mit Steinen oder einer Axt zu erschlagen, mit einem Rohr aufzuspiessen und dergleichen. War er ein Feigling gewesen, dann wurde er von zwei weiblichen Teufeln mit grossen Z?hnen gejagt und vermochte nicht ?ber das Netz zu springen, das zwei andere ?bernat?rliche Wesen f?r die Schatten ausgespannt hatten. War einer unnat?rlichen Todes gestorben, dann konnte er auf die Erde zur?ckgeschickt werden, um seine Vergehen zu s?hnen, aber machte er alle Pr?fungen durch, so erreichte er doch den Fluss der Vergessenheit, der alle Traurigkeit und allen Schmerz ?ber die Trennung von den Angeh?rigen von ihm nahm. Der Schatten fand auf seiner Wanderung auch mehrfach Gelegenheit zu erfahren, ob seine Frau ihm im Tode nachfolgen w?rde, wie es die gute Sitte erforderte, indem sie sich bei seinem Begr?bnis erdrosseln liess, oder nicht. Sehr ansprechend nach unserem Empfinden war die Auffassung von einem grossen Baume, der den Weg, den die Seele des Verstorbenen nahm, an einer bestimmten Stelle beschattete und an dessen Zweigen die Seelen kleiner Kinder hingen, die vor ihren Eltern gestorben waren und hier auf ihre V?ter und M?tter warteten. Sobald die Mutter einem solchen Seelchen sich n?herte, stieg es herab und ging mit ihr zu den Gefilden der Seligen. All dieser und ?hnlicher Glaube geh?rt jetzt der Vergangenheit an; was von ihm ?brig geblieben ist, sind einige geringf?gige abergl?ubische Vorstellungen und ein paar Zeremonien, von denen vielleicht der +Feuerlauf+ bei einem Stamme auf der Insel Beqa der interessanteste sein d?rfte. Ein flacher, etwa dreissig Fuss breiter Graben wird abwechselnd mit einer Lage Holz und Steinen belegt und das Holz darauf angez?ndet; nachdem es ungef?hr zw?lf Stunden lang gebrannt hat, werden die Aschenreste weggekehrt und die gl?hend heissen Steine ausgebreitet. Zw?lf bis vierzehn M?nner treten nun hervor und wandeln langsam auf den Steinen herum und ?ber den Graben; eine volle Minute halten sie sich in ihm auf . Wenn diese Prozedur vor?ber ist, werden Bl?tter und Gem?se auf die noch heissen Steine gelegt und zu einem Schmaus gekocht, mit dem die Festlichkeit ihren Abschluss findet. Gebratene Schweine bilden bei solchen Schmausereien den Hauptbestandteil . Wie ein Naturforscher, der im Jahre 1904 den ganzen Vorgang zu beobachten Gelegenheit hatte, sich ?berzeugte, verkohlte ein Taschentuch, das er auf einen dieser Steine legte, innerhalb weniger Sekunden, und ein Thermometer, das er ?ber der Grube aufhing, zeigte hundertunddreissig Grad Celsius. Der Beobachter pr?fte auch die Beine und F?sse der Betreffenden, sowohl vor wie nach der Zeremonie, und stellte fest, dass sie mit keinem Pr?parat eingerieben waren; trotz der m?chtigen Hitze wurden nicht einmal die Haare an ihren Beinen versengt. Dieses Kunstst?ck d?rfte zum Teil aus der Gewohnheit der Leute zu erkl?ren sein, auf den heissen Steinen am Strande zu gehen.

Der +Glaube an Behextsein+ ist bei den Fidschiinsulanern heutigentags noch nicht ausgestorben; sie glauben noch fest daran, und es kommt vor, dass ein Fidschianer, nachdem er die ?berzeugung gewonnen hat, dass er verzaubert worden ist und daraufhin sterben soll, sich ruhig auf seine Matte legt und den Tod abwartet, es sei denn, dass er ein Gegenmittel sich zu verschaffen weiss. In ?hnlicher Weise glaubt man, dass der Besitzer eines ,,Leprasteines" die Macht besitzen soll, jedem beliebigen diese Krankheit zuzuf?gen.

Ehedem war auf Fidschi noch Menschenfresserei ?blich; das Menschenfleisch wurde auf Holztellern dargereicht und mit h?lzernen Gabeln aufgespiesst .

Die +Grabst?tten+ gleichen im grossen und ganzen denen in Polynesien.

Melanesien.

Unter Melanesien verstehen wir eine Gruppe von Inseln im Stillen Ozean, die sich gleichsam wie ein Bogen um Australien in der Richtung von S?dosten nach Nordwesten hinzieht. Das Gebiet beginnt mit den schon behandelten Fidschiinseln, es schliessen sich in der angegebenen Richtung an: Neukaledonien, die Loyalit?tsinseln, die Neuhebriden, die Banksinseln, die Salomoinseln; ferner der Bismarckarchipel und die Admiralit?tsinseln, die deutscher Kolonialbesitz sind, und schliesslich Neuguinea, die gr?sste Insel Ozeaniens, die zum Teil unter deutscher Flagge steht. Obgleich die +Melanesier in k?rperlicher Hinsicht+ sich nicht unwesentlich voneinander unterscheiden, so l?sst sich doch als gemeinsames Merkmal ihre dunkle Hautfarbe bezeichnen, die dem ganzen Gebiet den Namen Melanesien gegeben hat; jedoch ist die Farbe kein eigentliches Schwarz, sondern vielmehr ein tiefes Braun in verschiedenen Abstufungen. Diese starke F?rbung erstreckt sich sogar auf die Schleimh?ute, zum Beispiel die Bindehaut des Auges, die besonders bei ?lteren Leuten manchmal einen br?unlichen Ton aufweist. Die Melanesier sind ziemlich grosse Gestalten von etwa hundertzweiundsechzig Zentimeter im Mittel, sie besitzen plumpe Gliedmassen, einen l?nglichen, schmalen Sch?del und reichliches schwarzes, krauses Kopfhaar. In den am meisten nach Westen vorgeschobenen Teilen, im besonderen auf Neuguinea, hat sich ein Sondertypus herausgebildet, die +Papua+. Dieser ist im allgemeinen durch eine h?here, mehr schlanke Gestalt, dunklere Hautf?rbung und eine lange, konvex gekr?mmte, manchmal vogelschnabel?hnliche Nase in einem schmalen Gesicht gekennzeichnet.

Die +Bekleidung+ der Melanesier f?llt in den einzelnen Teilen ihres Verbreitungsgebietes sehr verschieden aus. An vielen Orten gehen die M?nner einfach ganz nackt, oder sie tragen h?chstens ein Lendentuch oder auch nur einen Schamgurt, der zwischen den Beinen durchgezogen und um die H?ften geschlungen wird. Die Kleidung der Weiber bildet meistens ein ebensolches Tuch oder ein R?ckchen aus Bl?ttern, Fasern oder Gras , seltener ein Schamgurt oder Lendenschurz . Nur in wenigen Gegenden sind die Angeh?rigen des weiblichen Geschlechts noch ganz unbekleidet, zumal wenn sie das heiratsf?hige Alter erreicht haben. -- Die Melanesier bekunden eine grosse Vorliebe f?r Schmuck, die sich nicht nur in reichlichem K?rperzierat, wie Federputz im Haare , Halsketten und Geh?ngen aus Hundez?hnen, Perlen und getrockneten Fr?chten und dergleichen , Ohrringen in grosser Mannigfaltigkeit, Nasenst?bchen, G?rteln, Armb?ndern um die Handgelenke, Ringen um die Beine und Fussgelenke, die entweder aus geflochtenen Fasern, Rinde, oder aus Muscheln bestehen, sondern auch in regelrechter Verzierung ihrer Ger?tschaften, Werkzeuge und Geb?ude durch Schnitzereien und Einbrennen von realistischen und konventionellen Figuren auspr?gt. In der k?nstlerischen Auffassung bestehen zwischen den verschiedenen St?mmen grosse Unterschiede; einzelne davon, die in anderer Hinsicht zu den primitivsten z?hlen, verraten ganz bedeutende F?higkeiten auf k?nstlerischem Gebiete.


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