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Words: 62095 in 10 pages

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n lassen. Mir scheint jedoch ein anderer Weg ratsamer, n?mlich der Weg der Betrachtung der geschichtlichen Erscheinungsformen. Verm?ge ihrer werden wir uns, glaube ich, am besten dar?ber unterrichten k?nnen, was wir heute unter Sozialismus zu verstehen haben.

Der allgemeinste und darum allerdings auch der oberfl?chlichste Begriff von Sozialismus ist die Vorstellung von einem Gesellschaftszustand, wo es weder Reiche noch Arme gibt, wo vieles allen gemeinsam ist und eine starke Br?derlichkeit herrscht. Wo diese Merkmale fehlen, wo weitgehende sachliche Gemeinschaft, weitgehende ethische Gemeinschaftlichkeit und Abwesenheit grosser Verm?gensunterschiede fehlen, fehlen die wesentlichen Attribute des Sozialismus. So begriffen nun ist er sehr viel ?lter als sein Name. W?hrend dieser erst im 19. Jahrhundert aufkommt, findet man die Sache als Idee oder Bewegung schon in dem Zeitalter, das wir Altertum nennen. ?berall dort, wo die Menschen nicht mehr in einfachen, ihren Wohnsitz wechselnden Stammesverb?nden leben, sondern sich sesshaft gemacht haben und staatliche, beziehungsweise territorial gegliederte Gemeinwesen geschaffen haben, die der Bildung grosser Verm?gensunterschiede und Rechtsungleichheiten Vorschub leisten, stellt sich fr?her oder sp?ter bei Individuen oder Schichten der Wunsch nach Beseitigung dieser Ungleichheiten ein und findet in der Ausmalung von besseren Gesellschaftszust?nden seinen ideologischen, in K?mpfen f?r solche seinen politischen Niederschlag. Die Geschichte der asiatischen und vorderasiatischen Kulturv?lker, die Geschichte der Griechen und R?mer gibt uns zwar nur l?ckenhaft, aber doch unmissverst?ndlich Kunde von solchen Bewegungen. Als Quelle daf?r sei auf Robert P?hlmanns Geschichte des antiken Kommunismus und Sozialismus verwiesen, ein Werk, gegen dessen kritische Aufstellungen ich mancherlei starke Einw?nde zu erheben habe, aus dem man aber ersehen kann, wie sehr nicht nur die sozialen K?mpfe, von denen uns die Geschichte der Alten erz?hlt, sondern auch die mehr oder weniger phantastischen Konstruktionen oder Ausmalungen von Idealstaaten, die uns -- leider oft nur sehr skizzenhaft -- ?berliefert sind, einer geschichtswissenschaftlichen W?rdigung f?hig sind und einer solchen daher auch bed?rfen. Ob man das Urchristentum, das in Rom seine eigentliche Ausbildung erfahren hat, als eine sozialistische Bewegung auffassen darf, mag dahingestellt bleiben. Bekannt ist, dass ihm diese Eigenschaft vielfach bestritten wird und man es lediglich als eine ethische Bewegung aufgefasst wissen will. Aber wenn es als Gesamterscheinung nicht auf die Bezeichnung sozialistisch Anspruch haben soll, so ist es doch unbestreitbar die N?hrquelle vieler sozialistischer Theorien und Bewegungen gewesen. Zeugnis legen ab allerhand Kapitel aus der grossen Literatur der Kirchenv?ter und der Scholastik, und Beispiele sind eine Reihe noch dem Altertum angeh?riger kommunistischer und halbkommunistischer christlicher Sekten, denen solche des Zeitalters der Renaissance und der Reformation gefolgt sind.

Nach zwei Seiten hin l?sst sich in den sozialistischen Utopien des mit der Reformation einsetzenden Zeitalters eine abgestufte Entwicklung feststellen: erstens eine Tendenz der ?berbietung in phantastischen Ausmalereien, und zweitens eine Tendenz zum gr?sstm?glichen Rationalismus in der Spekulation. Diese letzte Tendenz ist f?r unsere Betrachtung die wichtigere, denn sie war ein Hebel zur F?rderung der sozialen Erkenntnis und f?hrte schrittweise zur wissenschaftlichen Behandlung der sozialistischen Bestrebungen. Die Verfasser rationalistischer Utopien des Sozialismus suchen ihre Vorg?nger zu korrigieren, und wenn das lange Zeit ohne die Form der Polemik vor sich geht, so l?sst sich doch bei verschiedenen Autoren eine unausgesprochene Bek?mpfung von Ideen des oder der Vorg?nger feststellen.

Es handelt sich schon um ernst aufgefasste Streitfragen, der Nachfolger widerlegt den Vorg?nger, ohne ihn zu nennen.

An der Wende zum 19. Jahrhundert und in dessen erstem Drittel tritt hier ein wesentlicher Fortschritt ein. Es ist in der Geschichte des Sozialismus die Epoche der grossen, kritisch gerichteten Utopisten, der Robert Owen, Charles Fourier und Henri Saint-Simon und ihrer Schulen. Das Merkmal dieser Sozialisten, das sie von den Utopisten des 18. Jahrhunderts unterscheidet, ist die Rolle, die bei ihnen der Entwicklungsgedanke spielt, und das Bestreben, an das Gegebene anzukn?pfen, die Welt, die sie vor sich haben, weiterzubilden. Robert Owen verweist in seinen sozialistischen Abhandlungen auf die in England aufgekommene kapitalistische Fabrik und die Zust?nde, die sie geschaffen hat, und nimmt sie zum Ausgangspunkt sozialistischer Reformpolitik. Charles Fourier im noch stark kleinb?rgerlichen Frankreich sucht den Sozialismus als Ideal psychologisch zu fundieren, in der Praxis auf dem Wege der Genossenschaften zu verwirklichen, wobei sein Plan kommunaler Genossenschaftspolitik auf besonderes Interesse Anspruch hat. Saint-Simon ist so sehr Entwicklungstheoretiker, dass es fraglich wird, ob man ihn ?berhaupt noch einen Utopisten nennen kann, wie er zugleich so sehr Wirklichkeitsmensch ist, dass man befugt ist, seinen Anspruch auf Einreihung in die Geschichte des Sozialismus zu bestreiten. Wenn Fourier stark von Morelly, dem geistreichen Verfasser der Utopie >>Die Basiliadedie Zusammenfassung des geistigen Inhalts der politischen, wirtschaftlichen und allgemein kulturellen Bestrebungen der zur Erkenntnis ihrer Klassenlage gelangten Arbeiter sowie der ihnen gleichgestellten Gesellschaftsschichten in den L?ndern kapitalistischer Entwicklung, und der Kampf zur Verwirklichung dieser Bestrebungen.


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