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Words: 81068 in 19 pages
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gen, dann kam Barbro. Ja, Axel war nun schon mitten in der Heuernte, er musste bei Nacht m?hen und bei Tag wenden und hatte alles allein zu leisten; aber nun kam Barbro. Sie kam wie ein wirkliches Geschenk. Es zeigte sich auch, dass sie arbeiten konnte; sie scheuerte das Geschirr, wusch die Kleider und kochte das Essen, sie melkte die Tiere und half draussen beim Heurechen, jawohl, sie war mit draussen beim Heu und trug es mit herein, es fehlte nichts. Axel entschloss sich, ihr einen guten Lohn zu geben, er gewann doch noch dabei.
Hier war sie nicht nur die Photographie einer feinen Dame. Barbro war gross und schlank, sie hatte eine etwas heisere Stimme, zeigte Reife und Erfahrung in vielem und war durchaus keine Neukonfirmierte. Axel begriff nicht, warum ihr Gesicht so mager und elend aussah: Ich sollte dich eigentlich vom Ansehen kennen, aber du gleichst deiner Photographie gar nicht. -- Das kommt von der Reise, erwiderte sie. Ja und von der Stadtluft. -- Es dauerte auch nicht lange, da wurde sie wieder rund und h?bsch, und sie sagte: Glaub mir, so eine Reise und so eine Stadtluft, die zehren t?chtig an einem! Sie spielte auch auf die Versuchungen in Bergen an -- da m?sse man sich in acht nehmen! Aber w?hrend sie sich weiter unterhielten, sagte sie, Axel solle sich auf eine Zeitung, eine Bergener Zeitung abonnieren, damit sie auch sehen k?nne, was in der Welt vorgehe. Sie sei jetzt ans Lesen, an Theater und Musik gew?hnt, hier sei es sehr einsam, sagte sie.
Da Axel Str?m mit seiner Sommeraushilfe so Gl?ck gehabt hatte, abonnierte er auf die Zeitung und ertrug auch die Familie Brede, die recht oft auf seine Ansiedlung kam und da ass und trank. Er wollte seiner Dienstmagd Freude machen. Nichts konnte behaglicher sein als die Sonntagabende, wenn Barbro die Saiten ihrer Gitarre schlug und mit ihrer etwas heiseren Stimme dazu sang; Axel war ?ber die fremden h?bschen Lieder und dar?ber, dass wirklich jemand auf der Ansiedlung bei ihm war und sang, ger?hrt.
Im Laufe des Sommers lernte er Barbro allerdings auch von anderen Seiten kennen, aber im grossen und ganzen war er zufrieden. Sie war nicht ohne Launen, und sie konnte rasche Antworten geben, etwas zu rasche. An jenem Sonnabend, als Axel notwendig ins Dorf hinunter zum Kaufmann musste, h?tte Barbro das Vieh und die H?tte nicht verlassen und auch alles andere nicht einfach im Stich lassen d?rfen. Die Ursache dazu war ein kleiner Streit gewesen. Und wo war sie hingegangen? Nur nach Hause, nach Breidablick, aber trotzdem. Als Axel in der Nacht zur?ckkam, war Barbro nicht da, er versorgte die Tiere, ass und ging schlafen. Gegen Morgen erschien Barbro. -- Ich wollte wieder einmal f?hlen, wie es einem in einem Haus mit einem Bretterboden zumut ist, sagte sie recht h?hnisch. -- Darauf konnte Axel eigentlich nichts erwidern, denn er hatte ja nur eine Torfh?tte mit einem Lehmboden, aber er antwortete, er habe immerhin auch Bretter und werde wohl auch einmal ein Haus mit einem Bretterboden haben! -- Da war es, als gehe sie in sich; nein, schlimmer war Barbro nicht, und obgleich es Sonntag war, ging sie rasch in den Wald, holte Wacholderzweige f?r den Lehmboden und machte ihn h?bsch.
Aber da sie so ausgezeichnet und von Herzen gut war, musste ja auch Axel mit dem h?bschen Kopftuch herausr?cken, das er am vorhergehenden Abend f?r sie gekauft hatte; er hatte eigentlich gedacht, er wolle es aufheben, um ordentlich etwas von ihr daf?r zu erreichen. Aber nun gefiel es ihr sehr gut, sie probierte es sofort auf, ja, sie fragte ihn, ob es ihr nicht gut stehe. O doch, sehr gut, aber sie k?nnte gerne sein Felleisen auf den Kopf setzen, es w?rde ihr auch stehen. Da lachte sie und wollte auch recht liebensw?rdig sein, deshalb sagte sie: Ich gehe lieber mit diesem Kopftuch in die Kirche und zum Abendmahl als im Hut. In Bergen trugen wir ja alle H?te, ja, ausgenommen gew?hnliche Dienstm?dchen, die vom Lande hereinkamen.
Wieder lauter Freundschaft!
Und als Axel mit der Zeitung herausr?ckte, die ihm auf der Post mitgegeben worden war, setzte sich Barbro hin und las die neuesten Nachrichten von der Welt draussen: von einem Einbruch bei einem Goldschmied in der Strandstrasse, von einer Schl?gerei zwischen Zigeunern, von einer Kindsleiche, die in den Stadtfjord hereingetrieben und in ein altes, unter den Armen quer abgeschnittenes Hemd eingewickelt gewesen war. Wer kann nur das Kind ins Wasser geworfen haben? fragte Barbro. Aus alter Gewohnheit las sie auch noch die Marktpreise.
Und die Zeit verging.
Auf Sellanraa gab es grosse Ver?nderungen.
Ja, nichts war von der ersten Zeit her wiederzuerkennen. Hier waren nun verschiedene Geb?ude, ein S?gewerk und eine M?hle, und die ?den Strecken waren wohlbebautes Land geworden. Und noch mehr stand bevor. Aber Inger war vielleicht noch am merkw?rdigsten, ganz anders wieder und ?beraus t?chtig.
Die Krise vom letzten Sommer hatte wohl nicht auf einmal ihren Leichtsinn besiegen k?nnen, im Anfang hatte sie mehrere R?ckf?lle; sie ertappte sich darauf, dass sie von der Anstalt und von Drontheims Domkirche sprechen wollte. Ach, so kleine unschuldige Dinge! Ihren Ring zog sie vom Finger, und ihre so freim?tig kurzen R?cke machte sie l?nger. Sie war nachdenklich geworden, es wurde stiller auf dem Hofe, die Besuche nahmen ab, die fremden M?dchen und Frauen aus dem Dorf kamen seltener, weil sie sich nicht mehr mit ihnen einliess. Niemand kann im ?dland leben und nur immer lachen und scherzen, Freude ist nicht Lustigkeit.
Droben im ?dland hat jede Jahreszeit ihre Wunder, aber immer und unver?nderlich sind die dunklen, unermesslichen Laute von Himmel und Erde, das Umringtsein nach allen Seiten hin, die Waldesdunkelheit, die Freundlichkeit der B?ume. Alles ist schwer und weich zugleich, kein Gedanke ist da unm?glich. N?rdlich von Sellanraa lag ein ganz kleiner Teich, eine Lache, nur so gross wie ein Aquarium. Da tummelten sich winzige Fischkinder, die nie gr?sser wurden; sie lebten und starben und waren zu nichts n?tze, lieber Gott, zu rein gar nichts! Eines Abends stand Inger da und horchte auf die Kuhglocken. Sie h?rte nichts, denn alles war totenstill ringsum, aber pl?tzlich vernahm sie Gesang aus dem Aquarium. Er war sehr schwach und beinahe nicht vernehmlich, nur wie hinsterbend. Das war das Lied der kleinwinzigen Fische.
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