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Words: 82509 in 51 pages

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bei t?tet. Und keine Pr?derie, keine Bedenken, keine Furcht vor den Folgen, denn die Natur gibt allen zu essen - nur dem Menschen nicht.

Er ging in den Garten, als das Abendessen zu Ende war, w?hrend sich der Vater ans Fenster der Schlafstube setzte, um eine Pfeife zu rauchen und die Abendzeitungen zu lesen. Er ging durch die Wege und f?hlte alle diese D?fte, welche die Pflanze nur verbreitet, wenn sie in Bl?te steht; das feinste und st?rkste Destillat ?therischer ?le, die in sich die ganze Kraft des Individuums verdichten sollen, um sich zum Vertreter der Art zu erheben. Er h?rte, wie die M?cken ?ber den Linden ihr Hochzeitslied sangen, das unserm Ohr wie eine Trauerklage lautet; er h?rte die spinnenden Lockt?ne der Nachtschwalbe; das br?nstige Schreien der Katzen, das klingt als zeuge der Tod und nicht das Leben; das Summen des Mistk?fers, das Flattern des Nachtschmetterlings, das Pipsen der Flederm?use.

Er blieb vor einem Narzissenbeet stehen, brach eine Bl?te ab und roch daran, bis ihm die Schl?fen klopften. Noch nie hatte er sich diese Bl?te genauer angesehen. Aber im letzten Schuljahr hatte er in Ovid gelesen, wie der sch?ne J?ngling in eine Narzisse verwandelt wurde. Einen weiteren Sinn hatte er in dieser Mythe nicht gefunden. Ein J?ngling, der aus unbeantworteter Liebe diese Brunst gegen sich selbst wenden muss und schliesslich von der Flamme verzehrt wird, als er sich in sein eigenes Bild verliebt, das er in der Quelle sieht! Wie er jetzt diese weissen Kelchbl?tter betrachtet, diese Becherbl?tter, wachsgelb wie die Wangen eines Kranken, mit diesen feinen roten Streifen, wie man sie bei einem Lungenkranken sieht, bei dem das Blut unter dem Druck eines wiederholten Hustens in die ?ussersten feinsten Gef?sse der Haut getrieben wird, denkt er an einen Schulkameraden, einen jungen Edelmann, der im Sommer Seekadett war: der hatte dieses Aussehen.

Als er lange an der Blume gerochen hatte, verschwand der starke Nelkengeruch und hinterliess einen ekligen, seifenartigen Gestank, der ihm ?belkeit verursachte.

Er wanderte weiter, bis der Weg nach rechts unter eine gew?lbte Allee einbog, die aus Ulmen ausgehauen war. In dem Halbdunkel sah er ganz hinten in der Perspektive die grosse gr?ne Strickschaukel sich auf und ab bewegen. Auf dem hinteren Brett stand ein M?dchen und setzte die Schaukel in Gang, indem sie die Knie beugte und den K?rper nach vorne warf, w?hrend sie sich mit hochgehobenen Armen an den Seitenstangen hielt. Das war die Tochter des G?rtners, die Ostern konfirmiert worden war und eben lange Kleider bekommen hatte. Heute abend aber hatte ihre Mutter sie ein halblanges anziehen lassen, das sie zu Hause auftragen sollte.

Als sie den jungen Herrn erblickte, wurde sie zuerst verlegen, dass ihre Str?mpfe zu sehen waren, aber sie blieb doch stehen. Herr Theodor trat vor und sah sie an.

- Stellen Sie sich nicht dorthin, Herr Theodor, sagte das M?dchen, indem es die Schaukel in vollen Schwung brachte.

- Warum denn nicht, antwortete der J?ngling, der den Zug von ihren flatternden R?cken um seine heissen Schl?fen wehen f?hlte.

- Pfui nein, sagte das M?dchen.

- Lass mich einsteigen, so werde ich dich schaukeln, Auguste, sagte Herr Theodor und warf sich schnell in die Schaukel.

So stand er in der Schaukel ihr gegen?ber. Und wenn die Schaukel in die H?he ging, schlug ihr Kleid um seine Beine; und wenn die Schaukel in die Tiefe ging, stand er ?ber sie gebeugt und sah ihr gerade in die Augen, die von Bangigkeit und Behagen leuchteten. Ihre d?nne baumwollene Jacke schloss sich dicht um die jungen Br?ste, die sich unter dem gestreiften Kattun scharf abzeichneten; ihr Mund stand halb offen und die weissen gesunden Z?hne l?chelten ihm zu, als wollten sie ihn beissen oder ihn k?ssen.

Immer h?her ging die Schaukel, bis sie gegen die h?chsten Zweige des Ahorns schlug. Da stiess das M?dchen einen Schrei aus und fiel in seine Arme; er musste sich auf die Bank setzen. Als er den weichen warmen K?rper zucken und sich zugleich gegen seinen dr?cken f?hlte, ging es wie ein elektrischer Schlag durch sein ganzes Nervensystem; ihm wurde schwarz vor den Augen, und er h?tte sie losgelassen, wenn er nicht ihre linke Brust an seinem rechten Oberarm gef?hlt h?tte.


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