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Words: 28290 in 2 pages

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Mutter und Kind

Friedrich Hebbel

Ein Gedicht in sieben Ges?ngen.

Erster Gesang.

Eben grauet der Morgen. Noch stehen die zitternden Sterne An der W?lbung des Himmels, die kaum am Rande zu blauen Anf?ngt, w?hrend die Mitte noch schwarz, wie die Erde, herabh?ngt. Frierend kriechen die W?chter mit Spiess und Knarre nach Hause, Doch sie erl?ste die Uhr und nicht die steigende Sonne, Denn noch ruhen die B?rger der Stadt und bed?rfen des Schutzes Gegen den schleichenden Dieb, den sp?hende Augen gew?hren. Wie der Hahn auch rufe, und wie vom Turme herunter Auch der hungrige Geier mit ewig brennendem Magen Nach dem Fr?hst?ck kr?chze, es k?mmert nicht Mensch noch Tiere. Nur in den St?llen, die hinter die stattlichen H?user versteckt sind, Wird's allm?hlich lebendig, es scharren und stampfen die Pferde, Und es br?llen die K?he, allein die Knechte und M?gde Schw?ren sich bloss, zur Nacht die Raufen noch voller zu stopfen, Als es gestern geschah, und schlafen weiter in Frieden. Nun, man m?sste sie loben, wofern sie sich rascher erh?ben, Aber, wer k?nnte sie tadeln, dass sie sich noch einmal herumdrehn? Ist doch die K?lte zu gross! Der Fuss, dem die Decke entgleitet, Schrickt zur?ck vor der Luft, als ob er in Wasser geriete, Welches sich eben beeist, auch darf man den Winter nicht schelten, Weihnachts-Abend ist da, wie sollt' er nicht grimmig sich zeigen! Dennoch lehnt schon am Pfahl der still vergl?hnden Laterne Eine dunkle Gestalt. Im Licht des flackernden Dochtes, Welcher sich selbst verzehrt, des ?ls allm?hlich ermangelnd, Kann man den J?ngling erkennen, der unbeweglich hin?ber Schaut nach dem Erdgeschoss des Hauses ?ber der Strasse. Wahrlich, es m?ssen die Pulse ihm heiss und fieberisch h?pfen, Dass er um diese Stunde, die selbst im Sommer die Z?hne Oft zum Klappern bringt und alle Glieder zum Schaudern, Hier so ruhig steht, als w?r' er in Eisen gegossen. Schneidend und scharf, wie ein Messer, zerteilt der Hauch nun die L?fte, Welcher die Sonne meldet: den sollen die Fische im Wasser Sp?ren und mitempfinden, er aber regt sich auch jetzt nicht. Doch, da schreitet er vor und naht sich dem Hause. Was gibt ihm Denn so pl?tzlich Gef?hl und macht ihn lebendig? Ein Schimmer Ward da drunten sichtbar, den eine getragene Lampe Zu verbreiten scheint. Er b?ckt sich nieder, zu lauschen, Spricht: sie ist's! und tickt mit leisem Finger ans Fenster. Drinnen taucht ein Kopf empor. Die klarste der Scheiben Suchend, er findet sie schwer, die meisten sind blind und belaufen, Lugt er sch?chtern hindurch. Es ist ein bl?hendes M?dchen, Welches sich selber beleuchtet, indem es, die Lampe erhebend, Nach dem Klopfenden sp?ht. Er ruft: mach' auf, Magdalena! Und enteilt in das G?sschen, das links am Hause sich hinzieht. Bald auch ?ffnet sich seitw?rts das Dienerpf?rtchen, doch halb nur, Und den Fuss in der T?r, beim Licht noch einmal ihn pr?fend, Spricht sie: Christian, du? Was kannst du so zeitig nur wollen? Lass uns hinein--versetzt er--du w?rdest draussen erfrieren, Und wir sind ja noch sicher! Sie sperrt ihm noch immer den Eingang, Doch er h?lt ihr den Pelz entgegen, in den er geh?llt ist, Und nun tritt sie zur?ck und geht voran in die K?che, W?hrend er auf den Zehen ihr folgt. Schon brennt auf dem Herde Hell und lustig ein Feuer. Sie stellt den Kessel mit Wasser Jetzt dar?ber und setzt sich an einer Seite daneben, An der anderen er. Die r?tliche Flamme vergoldet Spielend beider Gesichter, und gegen sein dunkel gebr?untes Sticht ihr lilienweisses, mit blonden Locken bekr?nztes, Fein und angenehm ab. So musst du--beginnt sie--schon wieder Auf die Strasse hinaus, und das am heiligen Abend? Wer dem Fuhrmann dient,?-entgegnet er--feiert die Feste Selten gem?chlich zu Hause, denn immer mangelt dem Kaufmann Dies und das im Gew?lb', und da die Kunden nicht warten, Wartet er selbst auch nicht! Doch du--erwidert sie leise, Fast in Vorwurfes Ton--du k?nntest es lange schon besser Haben, wenn du nur wolltest!?-Du meinst, ich k?nnte beim Kaufmann Selber, k?nnte bei euch sein--versetzt er mit L?cheln--und freilich H?tt ich's bequemer und d?rfte, man sieht's ja, zu Tode mich schlafen. Aber, das t?te nicht gut!?-Er springt empor, und die K?che Stumm und sinnend durchschreitend und dann ich pl?tzlicher Wendung Vor das M?dchen tretend und ihre Sch?nheit betrachtend, Ruft er aus: Nein, nein, sie soll mir nicht hungern und frieren! Voll Verwunderung schaut sie auf und merkt es nun endlich, Dass er bewegt ist, wie nie. Was hast du? fragt sie ihn ?ngstlich, Und er streichelt sie sanft und spricht die bed?chtigen Worte: Wem ein altes Weib f?r seinen Groschen das Schicksal Aus den Karten verk?ndigt, der mag noch zweifeln und lachen, Aber, wem es der Herr im liebsten Freunde und Bruder Dicht vor die Augen stellt, dem ziemt es, sich warnen zu lassen! H?tte der ?rmste mich in solchem Elend gesehen, Wie ich gestern ihn, er w?re wohl ledig geblieben, Und sein Beispiel soll--dies wird, so meint er, ihn tr?sten-? Nicht verloren sein f?r seinen Jugendgenossen! Geht es den beiden so schlecht--versetzt sie erschreckend?-ich habe Anna nicht wieder erblickt, sie ist nicht weiter gekommen, Und ich kann das Haus nur selten auf Stunden verlassen, Und da hab' ich zu tun und rechne mit Schuster und Schneider. Ging's mir anders mit Wilhelm--erwidert er traurig--ich hatte Ihn so gut wie verloren, denn ?ngstlich, wie S?nde und Schande, Pflegen sich Armut und Not in Ecken und Winkeln zu bergen. Seinen eigenen Vetter vermocht' ich nicht zu ihm zu f?hren, Als er nach Hamburg kam, um Anna endlich zu sehen, Und erst gestern zur Nacht bin ich ihm wieder begegnet, Aber in welcher Gestalt! Wie g?nzlich ver?ndert! Du kannst es Dir nicht denken! Ich glaubte zuerst, es w?re sein Vater, Der noch lebt auf dem Dorf, um seinen Jammer zu mehren, Weil er den Greis nicht f?rder ern?hren kann, wie so lange! Als ich ihn dann erkannte in seinem gebrochenen Wesen, Wollte er mir nicht stehn, wie einer, der giftige Blattern Zu verbreiten f?rchtet, ich aber blieb ihm zur Seite Und so nahm er mich mit zum kranken Weib und den Kindern. Nun, die dienten zusammen!--Das M?dchen erhebt sich und schliesst ihn Innig und fest an die Brust.--Sie wohnen im feuchtesten Keller Welchen ich jemals sah. Dem Totengr?ber geh?rig, Hat er die nassen W?nde mit Brettern von S?rgen beschlagen, Wie sie der Kirchhof ihm aus wieder er?ffneten Gr?bern Fett und modrig liefert. Die dunsten, dass, wer hereintritt, Fast erstickt, doch die Miete ist billig, auch jagt sie der Hausherr Nicht so leicht heraus, es fehlt am zweiten Bewerber, Darum bleiben sie sitzen. Sie sollen vom Fieber genesen, Wo's ein Gesunder bekommt. Da macht's nat?rlich die Runde, Springt von ihm zu ihr, von einem Kinde zum andern Und verl?sst sie nicht mehr! Du weinst schon bittere Tr?nen, Nun, ich rede nicht weiter!--Sie trocknet sich pl?tzlich die Augen, Welche ihr l?ngst schon str?mten, und spricht mit krampfhaftem Lachen, Ihn bei der Hand ergreifend und ?ber und ?ber ergl?hend: Christian, weisst du was? Es ist der heilige Abend, Und es wird uns beschert: da wollen wir wieder bescheren! Meinen ganzen Weihnacht, und reichlich gibt ihn die Herrschaft, Kleider und T?cher und Geld, und was noch etwa hinzukommt, Alles trag' ich zu Anna, du machst es auch so mit Wilhelm, Und sie k?nnen den Keller verlassen und wieder gesunden! Kind--versetzt er darauf--ich tat zwar gleich, was ich konnte, Und der Weihnacht1) ist die H?lfte des Lohnes in Hamburg, Aber es sei darum! Denn, wie kein Engel im Himmel, Hat mich Wilhelm gestern f?r ewige Zeiten gesegnet, Und ich dank' es ihm gern! Zwar war sie bitter, die Lehre, Die ich empfing, als ich sah, dass trockenes Brot ihm, wie Kuchen, Schmeckte, K?se wie Fleisch, doch werd' ich sie nimmer vergessen. Ja, ich hab' es erkannt, und werd' es im Herzen bewahren: Wenn der Arme es wagt, nur Gatte und Vater zu werden, Ist es s?ndlich, als d?chte der Reiche auf Kaiser und K?nig, Und es straft sich noch h?rter. So bin ich denn fest auch entschlossen, Endlich den Schritt zu tun, auf den ich schon lange gesonnen, Denn das Leben ist kurz, und einmal will ich doch w?rfeln!-- Sie erschrickt, doch bald zerschmilzt in freudigem L?cheln Ihre Angst, denn er zieht zu ihrem h?chsten Erstaunen Einen goldenen Ring hervor--er ist in den Handschuh Eingewickelt, den sie vermisst und den er entwandte, Um ihr Mass zu haben--und reicht ihr das funkelnde Kleinod. Nimm ihn an von mir--so spricht er--und trag' ihn zu Ehren, Gottes, des Vaters, des Sohnes, sowie des Heiligen Geistes In Geduld drei Jahre, du wirst nicht dar?ber ergrauen, Und das Gl?ck hat Zeit, mir einen Finger zu reichen! In Geduld drei Jahre!--versetzt sie--und das noch zu Ehren Gottes, des Vaters, des Sohnes, sowie des Heiligen Geistes? Nein, in Liebe und Treue das ganze Leben und keinem Mehr zur?ck Ehren, als dir, du Bravster unter den Braven! Kind, ich nehm' es nicht an--entgegnet er ernst--denn es w?rde Mir das Gewissen belasten, du bist nicht l?nger gebunden, Wenn die Frist verlief, auch ist sie v?llig gen?gend, Und wenn ich dich nicht l?se, so magst du selber dich l?sen! Aber--ruft sie--was k?nnen so wenige Jahre dir bringen, Wenn du das Heil nicht von Alt'na erwartest oder von Wandsbeck2), Und du bist wohl der letzte, dein Haus aufs Lotto zu bauen! Darauf schw?re nur nicht--versetzt er--du w?rdest dich t?uschen, Denn ich rechne aufs Lotto, doch setz' ich nicht Heller und Groschen, Nein, ich setze mich selbst. Ich geh' im Fr?hling zu Schiffe. Schlage nicht gleich die H?nde zusammen und halte die Sch?rze Vor die Augen! Ich hab' es lange bedacht und erwogen, Gestern kam's zum Entschluss! Die Welt ist anders geworden, Als mein Vater sie kannte, und seine goldenen Regeln Passen nicht mehr hinein! Wer bliebe nicht gerne im Lande Und ern?hrte sich redlich! Ich sehne mich nicht nach dem Weltteil, Wo man L?wen und Affen und Papageien umsonst sieht, Nein, ich will das Pl?sier mit Freuden noch l?nger bezahlen, Wenn wir ?ber den Berg3) nach Altona gehn zur Erholung! Aber, wer kann, was er m?chte! Wof?r mein Vater das H?uschen Kaufte, miet' ich mir kaum, die Stube, und was f?r den Ochsen Einst der Schlachter gab, das gibt f?r die Haut jetzt der Gerber! Sprich, wo w?re da Hoffnung! Es sind der Menschen zu viele ?ber die Erde vers?t, und statt, wie einst, sich zu helfen, Dr?ngen sie sich und stossen und suchen sich neidisch die Bissen Aus den H?nden zu reissen. Drum sind auch die schrecklichen Tiere Losgelassen, von denen die Offenbarung Johannis Prophezeite, sie sollen den Haufen lichten und sichten. Bonaparte voran als Tod mit der blinkenden Sense, Jetzt die neue Pest, die Cholera, wie sie sie heissen, Und die Hungersnot wird folgen, sie guckt um die Ecke. Fault nicht schon die Kartoffel? So sagte der Alte aus Bremen, Den sie den Mystikus nennen, und der uns Knechten und M?gden Seine Gesichte verk?ndigt, und wahrlich: er hat nicht gefaselt! H?re den Orgeldreher, wer will! Doch sieh wie dein Kessel Siedet! Auch haben die Pferde in meinem Stall wohl gefressen, Und je eher daran, je eher davon. Bis zum Abend Bin ich morgen zur?ck und bringe Wilhelm das Seine, Denn du w?rdest den Gang, geschweige den Keller nicht finden, D?rftest dich auch nicht hineinbegeben, er wimmelt von Schiffern Und von allerlei Volk, und was sie da suchen, das weisst du. Heute ist er versehn!--Er reicht ihr die Hand hin zum Abschied, Aber sie h?lt ihn fest, sie schaut ihm ins Auge und sch?ttelt Kindlich den lockigen Kopf, im Anfang leise und sch?chtern, Dann geschwind und geschwinder, und da er noch immer nicht redet, Zieht sie den Hochgewachsnen zu sich hernieder und bietet Ihm, wie zum Danke, den Mund. Er aber weigert sich l?chelnd, Diesen Kuss zu nehmen und spricht: Das w?r' ein Gel?bnis, Hier zu bleiben, und dies vermag ich dir nicht mehr zu geben, Denn habe den Dienst schon aufgesagt, und ich gehe Mit den Gef?hrten, dem Schmied und dem Tischler, die lange schon dr?ngten, Wenn die St?rche kommen, damit wir endlich erfahren, Welche Reise sie machen. Das wenige, was ich ersparte, Reicht schon aus f?r das Schiff, und warum gingen nur wir nicht, Unser Gl?ck zu versuchen! Zu Tausenden ziehn sie hin?ber, Um nach Gold zu graben im kalifornischen Boden! W?re der Himmel ge?ffnet und w?rde am Tore gel?utet, Wie des Abends bei uns zur Zeit der Sperre4), es g?be Schier kein gr?ssres Get?mmel, kein ?rgeres Rennen und Laufen: Musikanten verkaufen die Fiedel, Gelehrte die Bibel, Schuster und Schneider den Pfriem und die Nadel und eilen nach Bremen. Von dem Bette des Kranken entweicht der gierige Doktor, Und sein Koch ist voraus, es stosse im M?rser, wer Lust hat, Advokaten und Schreiber verachten auf einmal die Zunge, Die sie so lange ern?hrte, und rechnen auf Arme und Beine, Der Senator bedenkt sich's, ob er denn wirklich zu dick ist, Und der Prediger kaum h?lt's aus bei seiner Gemeinde. Sollte der ?rmste da fehlen? Ich d?chte doch, diesem vor allen W?re der Segen beschert, nur muss er sich freilich auch r?hren, Denn Sankt Nikolaus schenkt zwar die Kuh, doch nicht auch den Halfter. Darum weine mir nicht! Ich bin ja nicht, wie die andern, Uners?ttlich, und werfe das Brot, das ich habe, zu Boden, Um nach dem Kuchen zu schnappen, ich will ja nicht mehr, als ich brauche, Um dich mit gutem Gewissen zur Kirche f?hren zu k?nnen, Und du bist es wohl wert, dass mir dies wenige werde. H?tt' ich den Dampfer auch schon bestiegen, und w?rde ihn willig Wieder verlassen, wenn hier noch ein m?ssiges Gl?ck sich mir zeigte, Aber ebenso sicher vollbring' ich auch, was ich beschlossen, Wenn kein Wunder geschieht und an die Heimat mich fesselt. Knarrt nicht die Treppe? Jawohl! Man kommt! So trockne die Augen, Dass sie nicht glauben, wir zankten! Da rollt schon der Wagen des Nachbars! Nun, ich hol' ihn noch ein, denn meine Pferde sind besser. Lebe denn wohl! Sie bringen in Holstein den Pudding nicht fertig, Wenn ich nicht mache, es fehlt an frischen Rosinen und Mandeln, Und hier brauchen wir Schinken und wohlger?ucherte Zungen! Heller Tag! Wie die Zeit verstrichen ist! Gl?cklicherweise Hat mein Alter die Gicht! Da schl?ft er hinein in den Morgen, Weil sie ihn zwickt bei der Nacht f?rs fleissige Schnapsen von fr?her, Sonst erging' es mir ?bel! Es hat ihn nicht wenig verdrossen, Dass ich nicht bleiben will und, selbst nicht offen und ehrlich, Glaubt er, ich will den Dienst nur wechseln und nicht mit dem Spaten Wirklich die Z?gel vertauschen! Ei nun, er wird es erfahren! Keinen Kuss? Doch die Hand! Auch die nicht? Du sollst mich noch loben!-- Damit eilt er hinweg. Sie setzt sich, um Kaffee zu mahlen, Doch ihr rinnen die Tr?nen von neuem, es kann sie nicht tr?sten, Dass die Raben noch kr?chzen und nicht die St?rche schon klappern, Denn sie weiss: Was er sagt, das tut er! Sie kennt ihn zu lange.

Zweiter Gesang.

W?hrend dies in der K?che geschah, ist alles im Hause Nacheinander lebendig geworden, das fleissige M?dchen Hatte zuerst sich erhoben, in ihrer l?ndlichen Weise Nach der K?lte nicht fragend, nur nach der Stunde, verdriesslich Ist ihr nach langer Pause, mit offenen Ohren verd?mmert, Dann die zweite gefolgt und hat Kamine und ?fen Bis zum Zerspringen geheizt, vom Schlaf erst v?llig ermuntert, Als ihr auf einmal die Haube zu glimmen begann und ein L?ckchen Sich entz?ndete, rasch, wie Hanf, am Feuer verflackernd, Und die Augenbraunen, ja selbst die Wimpern ihr sengend. Noch viel sp?ter schl?pfte der Kutscher in seine Pantoffeln: Diesen weckt zwar gew?hnlich die Kaffeem?hle, doch h?tet Er sich, aufzustehn, bevor sie wieder verstummt ist, Denn er k?me zu fr?h, noch w?re das Brot nicht ger?stet Oder die Sahne gesotten, das hat er l?ngst schon berechnet, Und ein verst?ndiger Mann verachtet nie die Erfahrung. Jetzt sogar bleibt ihm noch Zeit, den Thermometer am Fenster Um den Grad zu befragen, doch ist's ihm freilich nicht m?glich, Auch nach der Uhr zu sehn, die ihm zu H?upten am Bett h?ngt, Denn es wird ihm da unten zu still, sie sind schon beim Trinken. Endlich huscht auch die Zofe hinab, das Prasseln im Ofen Hat sie herausgetrieben, doch sind ihr die Augen noch immer Matt, und gleichen den Lichtern, die, nachts in der K?lte beschlagen, Oder mit Wasser bespritzt, nicht brennen wollen am Morgen. Darum bemerkt sie's auch nicht, dass Magdalena schon weinte, Sondern erkundigt sich bloss, ob keiner ihr Traumbuch gesehn hat. Nur der Bediente fehlt, der muss die Klingel erst h?ren, Aber er r?hmt sich der Kunst, so flink in die Kleider zu kommen, Dass er, wie schwach sie der Herr auch ziehn mag, immer schon fertig In das Zimmer tritt, bevor noch die Glocke verhallte: Und da darf er's schon wagen, die Nachricht1) im Bette zu lesen. Dennoch irrt er gewaltig, indem er das Knattern des Bodens, Welches er ?ber sich h?rt, allein dem Springen der Bretter Zuschreibt, wenn sie auch m?chtig im klingenden Winter sich kr?mmen, Denn schon lange wandelt der Kaufherr sinnend und schweigend In den Gem?chern herum, die k?niglich weit und geschm?ckt sind, Aber nicht mit Stolz, man sieht es ihm an, und Behagen. Vor dem Spiegel flammen in schweren silbernen Leuchtern Noch die Kerzen, sie sind zwar nicht mehr n?tig, doch mag er, Wie er sie angez?ndet, sie nicht auch selber noch l?schen, Und noch weniger scheint er den Diener schon rufen zu wollen. Jetzt beschaut er die Blumen und fremden Gew?chse, sie f?llen Fast ein ganzes Gemach, und alle Teile der Erde Haben ihr Sch?nstes geliefert, doch fesseln die schwellenden Knospen, Die er sonst wohl mustert, als w?r' er in Holland geboren Und ein B?rger der Zeit, wo Zwiebeln die Wechsel vertraten, Diesmal ihn nur wenig, ja selbst die ge?ffneten Kelche Hauchen ihm heute vergebens die heissen D?fte entgegen, Welche den Papagei, er schliesst vor Behagen die Augen Und ist bet?ubt und berauscht, zur?ck in die Heimat versetzen. Jetzt betrachtet er sich die neue chinesische Vase: Altoum selbst, der Drachen und Schlangen erlauchter Gebieter, Hat sie in Peking nicht reicher, mit Gold gef?llt bis zum Rande W?re sie kaum bezahlt, so selten und rein ist die Mischung Und so brennend die Farbe! Man stellte in jedem Museum Einen W?chter daneben, doch er, in pl?tzlicher Wendung Gegen ein Bild an der Wand, der Morgen beleuchtet's gerade, St?sst sie vom Tisch herunter, und wenn er erschrickt, so geschieht es Bloss des Geprassels wegen, das dennoch der t?rkische Teppich M?chtig d?mpft, denn er horcht, anstatt die Scherben zu sammeln Oder auch nur zu beachten, mit angehaltenem Odem Nach der linken Seite hin?ber, wo ihm die Gattin Schlummert im Bett von Damast, und da's dort still, wie zuvor, bleibt, Spricht er l?chelnd: so war denn doch noch ein Gl?ck bei dem Ungl?ck! Und, als h?tte er nur die Kaffeetasse zerbrochen, Tritt er gelassen und ruhig, nicht einmal den fegenden Schlafrock Erst um den Leib sich g?rtend und weiteren Schaden verh?tend, Vor das Gem?lde hin. Es ist von Rahl2), und es zeigt uns Marius unter den Cimbern im grimmigen W?rgen. Kein K?nig Hat es beim Meister bestellt, nicht einmal der K?nig der Juden, Auch kein reicher Pr?lat, kein Julius oder ein Bembo, Noch viel minder ein Junker, was k?mmern sie K?nstler und Dichter, Aber der Handelsherr, obgleich zum Patron nicht geboren, Und von manchen besp?ttelt, die mit ihm rechnen und tauschen, Rief's ins Leben, sobald er in Wien die Skizze erblickte, Denn er sucht in Venedig und nicht in Karthago sein Vorbild.

Freilich h?lt ihn auch dies, so sehr er es sch?tzt und bewundert, Heute nicht lange fest. Er nickt zwar, erstaunend, wie immer, Dem gewaltigen Stier, der eben den R?mer gespiesst hat, Und der entsetzlichen Mutter, die ihren eigenen S?ugling Unter die Feinde schleudert, doch greift er nicht nach der Kerze, Um es heller zu sehn, obgleich das goldene Tagslicht Wieder verd?stert ward durch jenes graue Geriesel, Welches nicht Nebel bleibt und auch nicht zu Schnee sich verdichtet Und die Finsternis mehrt, die K?lte aber nicht mindert. Nein, er schreitet aufs neue von Zimmer zu Zimmer und heftet Bald auf die Nipse den Blick, die Tische und Schr?nke ihm zieren, Bald auf Figuren und B?sten und bald auf Stiche und B?cher. Alles besieht er und pr?ft's, er sp?ht begierig nach L?cken, Aber er findet sie nicht, und wenn sich die Lust des Besitzes Auch in seinem Gesicht nicht eben spiegelt, so zeigt es Doch auch keinen Verdruss. Da f?llt sein schweifendes Auge Auf die Dresdner Madonna, mit ihrem lieblichsten Knaben, Und den reizenden Engeln, die Raphael malte, und eilig Wendet er's wieder ab, als s?he er, was ihn nicht freute, Und sein ruhiger Ernst verwandelt in Schmerz sich und Trauer. W?r' nur das St?ck kein Geschenk, ich w?rd' es noch heute entfernen, Spricht er, aber ich darf's nicht wagen, und dennoch vergoss sie Oft schon Tr?nen davor, sie kann in der F?rstin des Himmels Nur noch die gl?ckliche Mutter erblicken und liesse ihr willig F?r den fl?chtigsten Kuss des Kindes die ewige Krone. W?r' doch der Tag erst vor?ber, besonders der Abend! Die Domzeit3) Macht sie fast immer krank. Was schelt' ich den g?ttlichen K?nstler Und sein k?stliches Blatt! Die quiekendste Weihnachtstrompete, In der schmutzigsten Twiete4) vom garstigsten Rangen geblasen, Tut ihr ja eben so weh! Die bunten, beleuchteten Buden, Welche den G?nsemarkt den ganzen Advent so beleben, Schneiden ihr tief in das Herz. Sogar die Juden am Steinweg Mit den Karren voll Tand entlocken ihr seltner das L?cheln Halber Erg?tzung, nach dem ich oft Wochen vergebens mich sehne, Als den Seufzer des Grams. Denn neben den scharfen Gesichtern, Die das h?ssliche Schreien verzerrt, bemerkt sie noch immer Auch die ?chslein und Esel von Zinn, mit denen sie tr?deln, Und um die sich begierig die Knaben und M?dchen versammeln, Und da kehren sogleich die bittren Gef?hle ihr wieder. Nun, es geht ja zu Ende! Wenn nur nicht heute gerade Alles so ?bel sich tr?fe! Der Affe ist nicht gekommen, Weil das Schiff, das ihn trug, verschlagen wurde, die V?gel Freilich sind eingetroffen, doch scheinen sie krank, und ich werde Schon zufrieden sein, wenn sie nur leben bis Neujahr. W?re die Blumenuhr nicht da, ich m?sste verzweifeln, Denn hier fehlt es an nichts, und alles ist dreifach vorhanden, Aber es wird sie zerstreun, es wird sie vielleicht gar erfreuen, Wenn ihr die persische Rose, bis auf die letzte Minute Fest geschlossen, den Mittag, die t?rkische Tulpe den Abend, und der Jasmin von Athos die Mitternachtsstunde verk?ndigt, Ja, es wird sie erfreun, die Schritte des Tages an D?ften Abzuz?hlen und Farben, die alle Wunder der Ferne Vor die Seele ihr r?cken! Er wiederholt es und klingelt Endlich dem Diener: ihm folgt sogleich auf dem Fusse der Doktor, Welcher, des Hauses Freund und alter Vertrauter, sein Vorrecht Braucht, und das um so eher, als er schon lange gewartet.

Ei, da sind Sie ja--ruft ihm der Kaufherr freundlich entgegen-- Ich bin auch schon bereit, hier liegen in Gold und in Silber Ihre Summen, und wollen Sie mehr, so kommen Sie wieder! Nun verschonen Sie mich mit Ihren Berichten, ich mag nicht Wissen, wo Sie es lassen, ich mag die Perlen nicht sammeln, Welche aus Freudentr?nen bestehen sollen, ich m?sste Sonst auch den ?rger verwinden, wenn unser Pfenning nicht wuchert, Wie er wohl k?nnte. Sie l?cheln? Sie glauben, dass ich nur scherze Oder mich selbst verleumde, weil jede Erfahrung mir mangelt? Freund, ich habe sie nicht aus Grille gemieden! Sie zweifeln? Kennen Sie wirklich das Herz des Menschen so wenig? Die B?ume, Welche er pflanzt und begiesst und s?ubert von Raupen und W?rmern, Werden ihm nimmer zu gr?n, doch leicht die Armen zu fr?hlich, Und ein Heiliger wird nicht jeder durch Essen und Trinken, Welche ein M?rtyrer ist durch Hungern und Dursten und Frieren; Wen man aber besch?mt, den wird man zugleich auch erbittern. Darum soll man die Kluft, die zwischen dem Geber und Nehmer Einmal besteht, durch Milde nicht f?llen wollen, man kann's nicht, Nein, man soll sie mit Nacht, mit heiligem Dunkel bedecken, Und, wie der Ewige selbst, ins tiefste Geheimnis sich h?llen. Denn es ist nicht genug, dass bloss die Rechte nicht wisse, Was die Linke tut, sie soll es auch selber vergessen; Reiche den Becher und wende dich ab, so wirst du erquicken! Sie verhalten's darnach--entgegnet der Doktor mit R?hrung-- Sie entkleiden die Pflicht des einzigen Reizes und ?ben Jede um Gottes willen, nur nicht die Stirne gerunzelt, Heute m?ssen Sie's h?ren, ich heisse seit Jahren das letzte Ungl?ck aller Heroen, und meine verrufene Zunge Schont auch so wenig den C?sar, als Bonaparte und Friedrich, Oder die hohen Poeten, die immer mit Worten bezahlen, Aber wenn ich das Grosse in V?lkerw?rgern und K?nstlern, Wie sie auf Ihren Gesimsen zu Hunderten prunken im Lorbeer, Auch nur selten entdecke, das Edle vermag ich zu sch?tzen, Und, wer nie noch geschmeichelt, der scheint mir berufen, zu loben. W?ren Sie nur auch so gl?cklich, als gut! Wie ging es denn gestern?-- Aber der Kaufherr seufzt und spricht mit stockender Stimme: Nun, Sie wissen's am besten, wie sehr die Woche der Kinder Ihr die H?lle im Busen entz?ndet, das Schlimmste ist aber, Dass mit jeglichem Jahre die Qualen sich steigern und mehren. Ehmals lenkte sie selbst vom Weihnachtszimmer das Auge Auf die Krankenstube, vom Tannenbaum mit den Kerzen Auf die Trauerweide hin?ber und fand sich getr?stet: Jetzt erblickt sie nur noch die festlichen R?ume des Jubels, Aber der Kirchhof r?ckt in immer weitere Ferne, Und doch stehen die S?rge so nah an den Wiegen und werden, Wie wir es selbst schon erlebt, an teuren Verwandten und Freunden, Oft aus dem n?mlichen Baum vom n?mlichen Meister gehobelt, Ja, ich f?rchte f?r sie, ich will es nicht l?nger verhehlen, Und Sie f?rchten sich auch, obgleich Sie's mir nicht bekennen, Und so mag es wohl kommen, dass sich der letzte der Bettler, Welchen ich heute beschenke, noch gl?cklicher f?hlt, wie ich selber, Denn sie ist mir der Mund, mit dem ich esse und trinke. Ihrethalben k?nnte ich w?nschen, wir w?ren katholisch, Wenn ich sie hoch auch ehre, die protestantische Freiheit, Und ihr g?ttliches Recht auf jeglichen wahren Gedanken, Wie es der zw?lfte Apostel, denn Judas hat sich gestrichen, Wie es der eiserne Luther mit feuriger Zunge erk?mpfte. Denn da d?rft' ich mit ihr von einem Orte der Gnade Zu dem anderen pilgern, und erst am heiligen Grabe Zu Jerusalem w?rde die Hoffnung v?llig erl?schen, Aber da w?re zugleich doch auch das Leben zu Ende. Was mich selber betrifft, so fand ich mich l?ngst in mein Schicksal, Denn ich hab's nicht verschuldet, es ward mir von oben gesendet, Und ich glaube den Finger des Ewigen deutlich zu sehen. Sie verwundern sich, Doktor? Vernehmen Sie, wie ich es meine. Wissen Sie, was mich zumeist am grossen Brande entsetzte, Welcher ein F?nftel der Stadt in Asche legte vor Jahren? Nicht die flammenden Strassen mit ihren donnernden H?usern, Welche vor dem Minieren gen Himmel flogen und barsten; Nicht der t?ckische Wind, der, wie ein d?monisches Wesen, Immer sich drehte, sobald die Spritzen Meister geworden; Nicht die lodernde B?rse mit all den Kaisergestalten, Die das r?mische Reich, doch auch uns B?rger bevogtet; Nicht die gr?nlichen Flammen der T?rme, welche von Kupfer Sich ern?hrten und Blei und gr?sslichen Regen verspritzten; Nicht der endliche Sturz von Nikolai und Petri5), Fast so entsetzlich f?r uns, als br?che die Erde zusammen; Nicht einmal das Geheul der Feuerglocken, die alles ?berwimmerten, selbst die Stunden-Uhren, so dass man Keine einzige h?rte, als w?ren die Zeiten vollendet, Und als m?sste der Richter nun gleich in den Wolken erscheinen: Alles dieses verschwand mir gegen die Hungergesichter, Welche mit Ratten und M?usen versch?chtert zutage sich dr?ngten, Ja, sie kamen mir vor, als sollten sie klagen und zeugen Und erwarteten nur noch den Engel mit seiner Posaune. Welche ein Elend erblickt' ich! Und tief, wie unter der Erde, War es verborgen gewesen, und stahl sich, als w?re es S?nde Gegen die gl?cklichen Br?der, auch jetzt noch z?gernd und ?ngstlich, Und vom dr?uenden Tode gejagt, hervor aus den L?chern! M?nner, Weiber und Kinder! Und das im christlichen Hamburg, Welches der Armen und Kranken doch wahrlich nie noch vergessen. Fast mit Grausen gedacht' ich der eigenen G?ter und sch?mte Mich des eigenen Kummers! Allein nicht lange verharrt' ich In dem stumpfen Entsetzen: mir schien auf einmal das R?tsel Meines Lebens gel?st. F?r diese str?men die Sch?tze So zusammen bei dir, und wenn es am Erben dir mangelt, Ist's der Verzweifelten wegen! So rief's in mir, und so ruft es Bis zur Stunde noch fort! Ich m?chte, wie Fugger in Augsburg6), Ein Asyl begr?nden, in welchem es nimmer an Mitteln, Eher an D?rftigen fehlte. Man spricht von roten Gespenstern, Die man mit Pulver und Blei verscheuchen m?sse. Sie sind wohl Noch viel leichter zu bannen: man gebe ihnen zu essen, Und, anstatt die Erde in uners?ttlicher Goldgier Auszuschmelzen und dann als Schlacke liegen zu lassen, Wie es ein Rothschild tut, bestelle man W?sten und weise Ihnen die ?cker an! Das heisst, sich selber besch?tzen, Denn wir besitzen die Habe noch nicht, wie Arme und Beine, Die wir freilich mit keinem zu teilen verm?gen, und sollen Nicht vergessen, was Moses gebot und Christus voraussetzt: F?rchterlich k?nnt' es sich r?chen! Ich w?rde mit Freuden beginnen, Und mir w?r' es genug f?rs Leben und sicher f?rs Sterben, Wenn ich mir sagen d?rfte: Du wirst bis ans Ende der Zeiten Hier die Hungrigen speisen und so den heiligen Frieden, Denn ihn bricht nur die Not, auf ewig im Innern besiegeln! Ja, mir w?r' es genug! Doch sie ist anders geschaffen, Sie entbehrt die Tochter, wenn ich auch den Sohn nicht vermisse, Und der heimliche Gram verzehrt ihr leise die Kr?fte. Anfangs freute ich mich, dass sie am heutigen Morgen Nicht so fr?h, wie gew?hnlich, erwachte, aber es w?hrt mir Jetzt schon wieder zu lange: sie hat die Nacht nicht geschlafen, Und ein trauriger Tag wird folgen! Sie kommen doch abends? Sicher!--versetzte der Doktor--und einen eignen Gedanken Bringe ich mit: Sie m?gen ihn nun als t?richt verwerfen Oder, wie ich, als tr?stlich mit einiger Freude begr?ssen, Immer verdient er die Pr?fung. Ich war vorhin in der K?che, Und da fand ich das M?dchen vom Lande in bitteren Tr?nen, Das gesunde und frische, das ich dem Hause empfohlen. Sie er?ffnete mir ihr Herz, denn seit ich vom Fieber Sie befreite, vertraut sie mir, als w?r' ich ihr Vater. Ei, wie bunt ist die Welt! Hier oben fehlt es an einem Und dort unten am andern! Es w?re vielleicht noch zu helfen, Wenn man die H?nde sich b?te. Denn: Alles beruht ja auf Mischung! Sagt Apotheker Franz, der Helgol?nder, und k?men Mit den Kr?utern des Berges die Kr?uter des Tals nicht zusammen, W?rde kein ?bel geheilt! Ei nun, wir wollen's versuchen. Nur nicht zu fr?h erwarten Sie mich. Ein gl?cklicher Schneider, Dem sie unter die Arme gegriffen haben, erlaubt sich Mit den Seinigen heute den ersten Pudding. Er lud mich, Und ich m?chte wirklich das kleine Fest nicht vers?umen, Denn nicht lieber seh' ich den Regenbogen am Himmel Als im Menschengesicht die wiedererwachende Freude.

Dritter Gesang.

Rasch entfernt sich der Doktor, denn viel noch hat er zu schaffen, Auch den Kaufherrn ruft gar manches ab, doch verwundert Schaut er dem Alten nach und denkt: was mag er nur meinen? Pl?tzlich f?hlt er von hinten sich innig umschlungen, die Gattin Hat sich ihm leise gen?hert, und wie er sich wendet, erstaunt er ?ber den klaren Blick des reinen Auges und freut sich, Sie so ruhig zu finden. Sie k?sst ihn herzlich und dr?ckt ihn Mehrmals gegen die Brust, als w?re der Morgen der Hochzeit Wiedergekehrt, an dem sie, dem Kreise der Schwestern entschl?pfend, Die nach in ihr schm?ckten, und ?ber die trennende Schwelle Ihm entgegenh?pfend, an welcher er sch?chtern und lauschend Stehen geblieben war, dem fast Erschreckten bewiesen, Dass sie nur darum so lange das kargste der M?dchen gewesen, Um als reichste der Br?ute noch in der letzten der Stunden F?r die erduldete Strenge ihm ?berschwenglich zu lohnen. Denn, wie mancher Baum, zu dessen F?ssen die Veilchen Schon ihr Leben verhauchen und den die mildesten L?fte Unerm?dlich umschmeicheln, nicht eine einzige Knospe ?ffnet, bevor der Mai den Fr?hling g?ttlich besiegelt: Also hatte auch sie sogar dem Verlobten noch vieles Abgeschlagen, was selbst die spr?deste Sitte gestattet Und die sorglichste Mutter nicht r?gt, und still sich bescheidend Hatt' er's ertragen, obgleich nicht ohne qu?lende Zweifel. Aber, wie solch ein Baum zuletzt die innere F?lle Auch in heisseren D?ften und volleren Bl?ten entbindet, Als die ?brigen alle, die nichts zusammengehalten: Also hatte auch sie auf diese einzige Stunde, Die mit Geben beginnt, um nicht mit Fordern zu enden, Alle Wonnen geh?uft und ihn im Tiefsten beschwichtigt. Unvergesslich war ihm der Morgen, doch ward er nur selten Wieder an ihn erinnert, und heute am wenigsten h?tt' er Dieses Zeichen der Liebe von ihrer Seite erwartet. Feurig erwidert er's ihr, und als sie sich endlich ihm weigert, Spricht er: wir stritten uns oft, ob fallende Fr?chte am besten Schmeckten, oder gepfl?ckte, ich hatte soeben von beiden, Und ich finde sie gleich. Du aber sag' mir zuletzt noch, Was mir den innigen Gruss verschafft hat, den ich so z?rtlich Nicht erhielt, seitdem ich von Philadelphia kehrte, Und auch da wohl nur, weil eine verlogene Zeitung, Sei sie noch jetzt mir gepriesen, mich scheitern liess und versinken, Als ich die Elbe bereits mit g?nstigem Winde hinauftrieb. Sanft err?tend versetzt sie: Du warst mir wieder gestorben, Und so sehr ich den Traum auch hasse, weil er ein Nichts ist Und mich dennoch be?ngstigt: f?r diesen k?nnte ich danken! Lass mich schweigen, ich habe gelobt, nicht wieder zu weinen, Und ich m?sste vielleicht, wenn ich noch weiter erz?hlte, Aber, du sollst schon sehn. Jetzt kenn' ich die ?de, jetzt weiss ich, Was es bedeutet, allein in weiten Gem?chern zu sitzen, Alle Stunden des Tages zu z?hlen und doch sich bei keiner Sagen zu d?rfen: nun tritt er herein, nun pr?ft er die Mienen Deines Gesichtes und beut, sobald sie ihm traurig erscheinen, Dir die Rechte als Freund, sobald sie ermunternd ihm l?cheln, Dir die Lippe als Gatte! Jetzt hab' ich's in Wahrheit empfunden, Nicht aus Grille bloss mir eingebildet! Drum will ich Dir in allem auch folgen! Es gibt der Waisen so viele In dem grossen Hause, das jeglicher segnet1), der Reigen, Welcher zu Pfingsten die Strassen durchzieht, dass er B?rger erfahre, Wie man sie kleidet und n?hrt, ist j?hrlich noch immer gewachsen: Nehmen wir eine heraus! Wir k?nnten heute noch w?hlen, Wenn du denkst, wie bisher! Ein Knabe oder ein M?dchen, Was dir gef?llt, ist mir recht! Wir machen einen auf Erden, Zweie im Himmel gl?cklich! Ich werde dich selber begleiten. Wiederhol' es mir morgen--versetzt er mit L?cheln--so wollen Wir es weiter bereden. Ich denke es anders zu machen, Wenn es dein Wille bleibt. Warum der sterbenden Mutter Nicht sogleich aus den Armen den S?ugling nehmen und, g?nzlich ?ber sein Schicksal beruhigt, ins Grab sie senden, warum ihn Erst von Fremden empfangen? Doch alles dieses auf morgen! Denn wie sehr ich mich auch der sch?nen Wallung erfreue, Welche dich heute bewegt, ich werde sie nimmer missbrauchen, Und sie kommt mir zu rasch, als dass ich ihr v?llig vertraue! Damit geht er von hinnen, denn lange schon warteten seiner Ungeduldig die Schreiber. Doch kann er's nicht lassen, noch einmal An der T?r sich zu wenden. Mir lobe noch einer die M?dchen! Ruft er dann und enteilt. Und wahrlich, er durfte es wagen, Denn die hohe Gestalt im weissen Morgengewande Mit den gl?henden Augen und reichlich wallenden Locken Ist vollendet zu nennen in stolzer Erscheinung, es deutet Nichts zur?ck auf die Jugend, das unentwickelt und unreif Nicht zu zeitigen w?re, und nichts hinein in das Alter, Das sich zu voll schon zeigte, es ist die reizende Mitte Zwischen Bl?te und Frucht, der k?stliche Gipfel des Lebens, Wo in holdester Pause die endlich ges?ttigten Kr?fte Ihren Sabbat feiern und nur mit sich selber noch spielen. Tief, wie nie noch, ergriffen von ihrer Macht, zu begl?cken, Sieht sie dem Eilenden nach. Ein eigener Schauder erfasst sie, Als sein treues Gesicht, das freilich derb, wie ein Holzschnitt Aus den ?ltesten Zeiten, nur krampfhaft lachen und weinen, Aber nicht l?cheln kann, mit fr?hlichem Nicken verschwindet Und die T?re sich schliesst. Denn diese hat sie im Traume Immer vor sich gehabt und alle Schrammen und Ritzen, Welche sogar Magdalenen beim emsigsten Bohnen entgingen, Deutlich sich eingepr?gt. Er sollte kommen und kam nicht, Aber statt seiner erschien nach langem ?ngstlichen Harren, W?hrend es die Minuten vor?berkrochen, wie Stunden, Schwarz gekleidet der Schneider und fragte mit ernsten Geb?rden, Ob es ihr jetzt gefalle, die Trauer zu w?hlen, es warte Draussen auch schon der Zeichner mit einem Modell zu dem Denkmal, Den sie bestellt, wie ihn selbst, das Werk sei herrlich geraten, Ganz besonders die B?ste des Abgeschiednen, nicht treuer H?nge sein Bild an der Wand vor ihren eigenen Augen, Als es sich ?ber dem Grabe zur gr?sste Zierde des Kirchhofs Bald, in Eisen gegossen, erheben werde! Da war sie Vor Entsetzen erwacht und mit unendlicher R?hrung Hatte sie durch das Spiel der Glocken hindurch2), wieder es st?ndlich Von den T?rmen erschallt in frommen Choralmelodien, Seine Stimme vernommen und rasch und still sich erhoben. Tief war das Herz ihr beklemmt. Der Fluch des ganzen Geschlechtes, Dass es nicht sch?tzt, was es hat, und ?bersch?tzt, was es nicht hat, Dr?ckte sie so darnieder, als w?re nur sie ihm erlegen, W?hrend doch alle zusammen den Duft der lockenden Fr?chte Gleich beim Pfl?cken verwischen, und weil sich zwischen den Fingern Freilich das Gold nicht findet, das auf den Zweigen so reizte, Neu verlangend den Baum erklettern, um aber und aber Ihn zu pl?ndern und sich zu t?uschen! Der bittre Gedanke, Ihrem Gatten wohl oft durch ihr verd?stertes Wesen Stille Freude getr?bt und edel verheimlichten Kummer, Statt ihn zu lindern, erh?ht zu haben, verliess sie nicht wieder: All die kleinen Momente, an denen das Leben so reich ist, Wo ein freundlicher Blick mit einem finstern erwidert Wurde, ein herzliches Wort mit einem kalten und leeren, Traten in greller Beleuchtung vor ihre ge?ngstigte Seele, Und sie fand nicht den Mut, ihm guten Morgen zu sagen, Eh' sei ein stilles Gel?bde im tiefsten Gem?te beschworen. Fest auch steht ihr Entschluss, es unverbr?chlich zu halten, Ja, sie wiederholt's, indem sie der T?re den R?cken Wendet, die ihr den Traum so klar ins Ged?chtnis gerufen, Dass sie ihr Auge bisher, wie magisch, an sich gefesselt. Als sie ins eigne Gemach zur?ckkehrt, trifft sie die Zofe Eben vorm Spiegel: sie m?chte von Magdalenen berichten, Die sich bei ihr erkundigt, ob Kalifornien weit ist Und ob wirklich die Strasse mit Totengerippen gepflastert, Wie sie auf ?ngstliches Fragen bei Hoffmann und Campe erfahren. Aber die T?rin err?tet und schleicht sich davon, als sie pl?tzlich Ihre Herrin, anstatt auf sie zu h?ren, die Nadel Greifen sieht, um vor Nacht noch die l?ngst begonnene Arbeit, Welche schon aufgegeben erschien, f?r den Herrn zu vollenden. Denn die Neugier will's durch t?tige Busse beweisen, Dass sie verwandelst ist, und wirklich wird sie noch fertig, Wenn auch im Laufe der Stunden gar manche ihrer Bekannten Prunkend und prahlend erscheinen, geh?llt in die neuesten Roben, Welche Paris geliefert, und brennend, Neid zu erregen, Oder zum wenigsten doch in stiller Bewundrung zu schwelgen. Ja, sie werden sogar, obgleich sie nur st?ren und hindern, Besser empfangen, wie sonst, und finden offnere Ohren, F?r ihr erstaunliches Gl?ck, das Mode-Journal zu besch?men. Denn es will ihr d?nken, als h?tten sie, t?ndelnd und gaukelnd Und die schillernden Flitter aus kindischer Freude am Wechsel, Wie die V?gel sich mausern, vertauschend und wieder vertauschend, Sich vor Schlimmrem bewahrt, sie schaut nicht mehr mit Verachtung Auf die Schwestern herunter, es scheint ihr doch besser, zu spielen, Als best?ndig zu br?ten, den Liebsten aber zu qu?len. So vergeht ihr der Tag in furchtbar-ernster Betrachtung, Welche sie ?ber sich selbst im Geist erhebt und sie kr?ftigt, W?hrend im zierlichen Fleiss der Finger das Herz sich erleichtert. Und es naht sich der Abend. Nun gilt's noch, die Gaben zu ordnen, Die sie bestimmt f?rs Haus--seit Jahren tat es die Zofe-- Dann, sich festlich zu schm?cken, und beides dauert so lange, Dass der Doktor erscheint, bevor sie noch selber gekommen. ?bergl?cklich begr?sst der Kaufherr ihn und erz?hlt ihm, Was am Morgen geschehn, und wie es weiter gegangen. Doch der Alte erwidert als Pr?fer der Herzen und Nieren: Einer Genesenden gleicht sie, und alle Genesenden f?hlen, Wenn sie das ?bel verliess, sich frei von Wunsch und Verlangen, Denn sie haben das Mass des Menschlichen wieder gewonnen, Das die Begierde zerbrach, und wollen nur leben und atmen. Aber das ?ndert sich wieder. Drum muss man die Pause benutzen, Und so fatal mir der Pastor mit Sakrament und Ermahnung Auch in der Krisis ist, so gern doch seh' ich ihn nahen, Wenn ich selbst mich entferne, denn rein ist der Boden von Unkraut, Und der g?ttliche Same mag Wurzel fassen und treiben. Also wollen wir's auch mit ihr verhalten, und hat sie Selbst den Entschluss gefasst, der einzig hilft auf die L?nge, Denn, was Juden als Fluch, gilt Christen noch immer als Ungl?ck, Und die bittre Empfindung wird wieder und wieder sich regen, Nun, so m?ssen wir sorgen, ihn rasch in die Tat zu verwandeln, Und es trifft sich besonders!--Da ?ffnet sich pl?tzlich die T?re Und im seltensten Putz, sie weiss, wie sehr es ihm schmeichelt, Wenn sie die eigenen Reize erh?ht durch seine Geschenke, Tritt die Gattin herein. Er eilt ihr entgegen, der Alte Folgt ihm aber sogleich, und zwischen sie tretend und beide An den H?nden fassend, beginnt er eifrig von neuem: Unten verbringt das M?dchen, das ich dem Hause empfohlen, Weinend den ganzen Tag, weil ihr Verlobter im Fr?hling Nach Amerika will, um dort entweder zu sterben, Oder so viel zu erwerben, als n?tig ist f?r die Heirat; Hier vermisst Ihr das Kind, das jetzt mit leuchtenden Augen Und mit gl?henden Wangen von einem Tische zum andern H?pfen sollte und Euch durch H?ndeklatschen und Jubeln In die Jugend zur?ckversetzen! Da m?cht' ich doch raten: Gebt das Paar zusammen und macht den Erstling zum Erben! Edel sind sie und brav, Ihr werdet es nimmer bereuen, Wenn das Wort sich bew?hrt, das alte, vom Stamm und vom Apfel, Und so sicher Ihr selbst das Kind ins Leben gerufen, Ebenso sicher auch werdet Ihr's inniger lieben, wie eines, Denn Ihr w?hlt's Euch nicht aus, Ihr fragt nicht nach Augen und Haaren, Wie es doch sonst wohl gesch?he, es wird Euch von oben gesendet, Wie den Eltern, auch seid Ihr so heilig, wie diese, gebunden Und Ihr heisst es vielleicht, als w?r' es ein eignes, willkommen. Ja, es k?nnte sogar f?r Euer eigenes gelten, Wenn Ihr wolltet, Ihr n?hmet die Mutter mit auf die Reise, Welche Ihr j?hrlich macht, und k?met ohne sie wieder: Sie verg?ss' es ?ber das zweite und f?nde sich gl?cklich Ander Seite des Gatten in H?lle und F?lle des Wohlstands, Aber es w?rde bei Euch auf einmal lebendig und fr?hlich, Denn was die Pendel den Uhren, das sind die Kinder den H?usern! Sie erwidert dem Alten mit Hast und fiebrisch err?tend: Dieses w?re das Beste, und also muss es auch werden! Was sie auch immer verlangen, so werden sie alles erhalten, Aber bevor noch der S?ugling den Mutter-Namen gestammelt, Muss sie sich trennen von ihm, denn mich nur darf er so nennen! Da entgegnet der Doktor: So sprech' ich denn gleich mit dem M?dchen! Und er verl?sst das Gemach. Sie eilt ihm nach bis zur T?re, Unwillk?rlich gedr?ngt, ihn umzurufen, doch h?lt sie Auf der Schwelle noch ein und sagt, zum Gatten gewendet, Der sie verfolgt mit dem Blick: Nicht wahr, wir d?rfen es nehmen, Wenn sie selber es geben? Er holt sie zur?ck und erwidert: Dieses gelt' uns als Zeichen! Doch, wie sie auch immer sich fassen: Wir vereinigen sie! Das hab' ich schon still mir geschworen. Was auch siege im Kampf: der Wunsch, ihr Kind zu behalten, Oder es gl?cklich zu wissen, und gl?cklich k?nnen wir's machen, Ruhig warten wir's ab, denn wahrlich, ich will sie belohnen. Abraham wurde gepr?ft, er sollte den Isaak schlachten, Und er fand sich bereit. Doch nicht, als er trauernden Herzens, Aber mit l?chelnden Mienen, der Sarah den Liebling entf?hrte; Auch nicht, als er den Berg mit zitternden Knieen hinanstieg, Oder den Opfer-Altar mit bebenden H?nden erbaute; Nicht einmal, als er schaudernd dem Knaben das H?lschen entbl?sste, Erst, als das Messer schon blinkte, erschien ihm der rettende Engel! Diese brauchen nur Nein zu sagen, so ist es bestanden. Darum f?rchte dich nicht der S?nde in deinem Gewissen: Denn sie gewinnen das Leben und setzen sich selbst die Bedingung. Aber nun sieh dich doch um, betrachte die V?gel und Blumen, Die dich so freundlich begr?ssen und sage mir, ob ich's getroffen? Sie entgegnet: ich habe da dr?ben f?r dich auch ein Tischchen, Wenig zwar liegt nur darauf, allein du bist ja gen?gsam, Und ich kam, dich zu rufen!--Doch viel zu bewegt sind sie beide, Um hin?ber zu gehn, sie scheinen's nicht einmal zu merken, Dass die t?rkische Tulpe vor ihren Augen sich ?ffnet, Ja, sie w?rden nicht horchen, wenn pl?tzlich die Sterne erkl?ngen. Bald auch kehrt der Doktor zur?ck mit vergn?gtem Gesichte, Ihn begleitet das M?dchen. Sie ist, wie zum Tode, erblichen, Aber sie l?chelt dabei. Sie m?chte reden und danken, Doch sie versucht es umsonst; so sinkt sie der Herrin zu F?ssen. Diese erhebt sie und k?sst sie. Da schallen H?rner und Zinken Fromm von der Strasse herauf. Nun wirft sie sich abermals nieder, Aber sie faltet die H?nde und blickt gen Himmel. Die Gatten Knieen neben ihr ihn, und also schliesst sich die Weihnacht.

Vierter Gesang.


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