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Words: 23546 in 4 pages
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: Träume eines Geistersehers erläutert durch Träume der Metaphysik by Kant Immanuel - Spiritualism; Metaphysics; Swedenborg Emanuel 1688-1772 DE Sachbuch
Wollte man diesen Gedanken die Unbegreiflichkeit oder, welches bei den meisten vor einerlei gilt, ihre Unm?glichkeit vorr?cken, so k?nnte ich es auch geschehen lassen. Alsdenn w?rde ich mich zu den F?ssen dieser Weisen niederlassen, um sie also reden zu h?ren: Die Seele des Menschen hat ihren Sitz im Gehirne, und ein unbeschreiblich kleiner Platz in demselben ist ihr Aufenthalt. Daselbst empfindet sie wie die Spinne im Mittelpunkte ihres Gewebes. Die Nerven des Gehirnes stossen oder ersch?ttern sie, dadurch verursachen sie aber, dass nicht dieser unmittelbare Eindruck, sondern der, so auf ganz entlegene Teile des K?rpers geschieht, jedoch als ein ausserhalb dem Gehirne gegenw?rtiges Objekt vorgestellet wird. Aus diesem Sitze bewegt sie auch die Seile und Hebel der ganzen Maschine und verursacht willk?rliche Bewegungen nach ihrem Belieben. Dergleichen S?tze lassen sich nur sehr seichte oder gar nicht beweisen und, weil die Natur der Seele im Grunde nicht bekannt gnug ist, auch nur ebenso schwach widerlegen. Ich w?rde also mich in keine Schulgez?nke einlassen, wo gemeiniglich beide Teile alsdenn am meisten zu sagen haben, wenn sie von ihrem Gegenstande gar nichts verstehen; sondern ich w?rde lediglich den Folgerungen nachgehen, auf die mich eine Lehre von dieser Art leiten kann. Weil also nach denen mir angepriesenen S?tzen meine Seele, in der Art wie sie im Raume gegenw?rtig ist, von jedem Element der Materie nicht unterschieden w?re, und die Verstandeskraft eine innere Eigenschaft ist, welche ich in diesen Elementen doch nicht wahrnehmen k?nnte, wenngleich selbige in ihnen allen angetroffen w?rde, so k?nnte kein tauglicher Grund angef?hret werden, weswegen nicht meine Seele eine von den Substanzen sei, welche die Materie ausmachen, und warum nicht ihre besondere Erscheinungen lediglich von dem Orte herr?hren sollten, den sie in einer k?nstlichen Maschine, wie der tierische K?rper ist, einnimmt, wo die Nervenvereinigung der inneren F?higkeit des Denkens und der Willk?r zustatten kommt. Alsdenn aber w?rde man kein eigent?mliches Merkmal der Seele mehr mit Sicherheit erkennen, welches sie von dem rohen Grundstoffe der k?rperlichen Naturen unterschiede, und LEIBNIZENS scherzhafter Einfall, nach welchem wir vielleicht im Kaffee Atomen verschluckten, woraus Menschenseelen werden sollen, w?re nicht mehr ein Gedanke zum Lachen. W?rde aber auf solchen Fall dieses denkende Ich nicht dem gemeinen Schicksale materieller Naturen unterworfen sein und, wie es durch den Zufall aus dem Chaos aller Elemente gezogen worden, um eine tierische Maschine zu beleben, warum sollte es, nachdem diese zuf?llige Vereinigung aufgeh?rt hat, nicht auch k?nftig dahin wiederum zur?ckkehren? Es ist bisweilen n?tig, den Denker, der auf unrechtem Wege ist, durch die Folgen zu erschrecken, damit er aufmerksamer auf die Grunds?tze werde, durch welche er sich gleichsam tr?umend hat fortf?hren lassen.
Der Initiat hat schon den groben und an den ?usserlichen Sinnen klebenden Verstand zu h?hern und abgezogenen Begriffen gew?hnt, und nun kann er geistige und von k?rperlichen Zeuge enth?llete Gestalten in derjenigen D?mmerung sehen, womit das schwache Licht der Metaphysik das Reich der Schatten sichtbar macht. Wir wollen daher nach der beschwerlichen Vorbereitung, welche ?berstanden ist, uns auf den gef?hrlichen Weg wagen.
Ibant obscuri sola sub nocte per umbras, Perque domos Ditis vacuas et inania regna.
VIRGILIUS.
So w?rde denn also die immaterielle Welt zuerst alle erschaffene Intelligenzen, deren einige mit der Materie zu einer Person verbunden sind, andere aber nicht, in sich befassen, ?berdem die empfindende Subjekte in allen Tierarten und endlich alle Prinzipien des Lebens, welche sonst noch in der Natur wo sein m?gen, ob dieses sich gleich durch keine ?usserliche Kennzeichen der willk?rlichen Bewegung offenbarete. Alle diese immaterielle Naturen, sage ich, sie m?gen nun ihre Einfl?sse in der K?rperwelt aus?ben oder nicht, alle vern?nftige Wesen, deren zuf?lliger Zustand tierisch ist, es sei hier auf der Erde oder in andern Himmelsk?rpern, sie m?gen den rohen Zeug der Materie jetzt oder k?nftig beleben oder ehedem belebt haben, w?rden nach diesen Begriffen in einer ihrer Natur gem?ssen Gemeinschaft stehen, die nicht auf den Bedingungen beruht, wodurch die Verh?ltnis der K?rper eingeschr?nkt ist, und wo die Entfernung der ?rter oder der Zeitalter, welche in der sichtbaren Welt die grosse Kluft ausmacht, die alle Gemeinschaft aufhebt, verschwindet. Die menschliche Seele w?rde daher schon in dem gegenw?rtigen Leben als verkn?pft mit zweien Welten zugleich m?ssen angesehen werden, von welchen sie, soferne sie zu pers?nlicher Einheit mit einem K?rper verbunden ist, die materielle allein klar empfindet, dagegen als ein Glied der Geisterwelt die reine Einfl?sse immaterieller Naturen empf?ngt und erteilet, sodass, sobald jene Verbindung aufgeh?rt hat, die Gemeinschaft, darin sie jederzeit mit geistigen Naturen stehet, allein ?brig bleibt und sich ihrem Bewusstsein zum klaren Anschauen er?ffnen m?sste.
Wenn man von dem Himmel als dem Sitze der Seligen redet, so setzt die gemeine Vorstellung ihn gerne ?ber sich, hoch in dem unermesslichen Weltraume. Man bedenket aber nicht, dass unsre Erde, aus diesen Gegenden gesehen, auch als einer von den Sternen des Himmels erscheine, und dass die Bewohner anderer Welten mit ebenso gutem Grunde nach uns hin zeigen k?nnten und sagen: Sehet da den Wohnplatz ewiger Freuden und einen himmlischen Aufenthalt, welcher zubereitet ist, uns dereinst zu empfangen. Ein wunderlicher Wahn n?mlich macht, dass der hohe Flug, den die Hoffnung nimmt, immer mit dem Begriffe des Steigens verbunden ist, ohne zu bedenken, dass, so hoch man auch gestiegen ist, man doch wieder sinken m?sse, um allenfalls in einer andern Welt festen Fuss zu fassen. Nach den angef?hrten Begriffen aber w?rde der Himmel eigentlich die Geisterwelt sein oder, wenn man will, der selige Teil derselben, und diese w?rde man weder ?ber sich noch unter sich zu suchen haben, weil ein solches immaterielle Ganze nicht nach den Entfernungen oder Naheiten gegen k?rperliche Dinge, sondern in geistigen Verkn?pfungen seiner Teile untereinander vorgestellt werden muss, wenigstens die Glieder derselben sich nur nach solchen Verh?ltnissen ihrer selbst bewusst sind.
Es wird mir nachgerade beschwerlich, immer die behutsame Sprache der Vernunft zu f?hren. Warum sollte es mir nicht auch erlaubt sein, im akademischen Tone zu reden, der entscheidender ist und sowohl den Verfasser als den Leser des Nachdenkens ?berhebt, welches ?ber lang oder kurz beide nur zu einer verdriesslichen Unentschlossenheit f?hren muss. Es ist demnach so gut als demonstriert, oder es k?nnte leichtlich bewiesen werden, wenn man weitl?uftig sein wollte oder noch besser, es wird k?nftig, ich weiss nicht wo oder wenn, noch bewiesen werden, dass die menschliche Seele auch in diesem Leben in einer unaufl?slich verkn?pften Gemeinschaft mit allen immateriellen Naturen der Geisterwelt stehe, dass sie wechselweise in diese wirke und von ihnen Eindr?cke empfange, deren sie sich aber als Mensch nicht bewusst ist, solange alles wohl steht. Andererseits ist es auch wahrscheinlich, dass die geistige Naturen unmittelbar keine sinnliche Empfindung von der K?rperwelt mit Bewusstsein haben k?nnen, weil sie mit keinem Teil der Materie zu einer Person verbunden sind, um sich vermittelst desselben ihres Orts in dem materiellen Weltganzen und durch k?nstliche Organen der Verh?ltnis der ausgedehnten Wesen gegen sich und gegen einander bewusst zu werden, dass sie aber wohl in die Seelen der Menschen als Wesen von einerlei Natur einfliessen k?nnen und auch wirklich jederzeit mit ihnen in wechselseitiger Gemeinschaft stehen, doch so, dass in der Mitteilung der Vorstellungen diejenige, welche die Seele als ein von der K?rperwelt abh?ngendes Wesen in sich enth?lt, nicht in andere geistige Wesen und die Begriffe der letzteren, als anschauende Vorstellungen von immateriellen Dingen, nicht in das klare Bewusstsein des Menschen ?bergehen k?nnen, wenigstens nicht in ihrer eigentlichen Beschaffenheit, weil die Materialien zu beiderlei Ideen von verschiedener Art sind.
Es w?rde sch?n sein, wenn eine dergleichen systematische Verfassung der Geisterwelt, als wir sie vorstellen, nicht lediglich aus dem Begriffe von der geistigen Natur ?berhaupt, der gar zu sehr hypothetisch ist, sondern aus irgendeiner wirklichen und allgemein zugestandenen Beobachtung k?nnte geschlossen, oder auch nur wahrscheinlich vermutet werden. Daher wage ich es auf die Nachsicht des Lesers, einen Versuch von dieser Art hier einzuschalten, der zwar etwas ausser meinem Wege liegt und auch von der Evidenz weit gnug entfernet ist, gleichwohl aber zu nicht unangenehmen Vermutungen Anlass zu geben scheinet.
Die aus dem Grunde der Moralit?t entspringende Wechselwirkungen des Menschen und der Geisterwelt nach den Gesetzen des pneumatischen Einflusses k?nnte man darin setzen, dass daraus nat?rlicherweise eine n?here Gemeinschaft einer guten oder b?sen Seele mit guten und b?sen Geistern entspringe, und jene dadurch sich selbst dem Teile der geistigen Republik zugeselleten, der ihrer sittlichen Beschaffenheit gem?ss ist, mit der Teilnehmung an allen Folgen, die daraus nach der Ordnung der Natur entstehen m?gen.
Man kann dieses durch eine gewisse Art von zwiefacher Pers?nlichkeit, die der Seele selbst in Ansehung dieses Lebens zukommt, erl?utern. Gewisse Philosophen glauben, sich ohne den mindesten besorglichen Einspruch auf den Zustand des festen Schlafes berufen zu k?nnen, wenn sie die Wirklichkeit dunkeler Vorstellungen beweisen wollen, da sich doch nichts weiter hievon mit Sicherheit sagen l?sst, als dass wir uns im Wachen keiner von denenjenigen erinnern, die wir im festen Schlafe etwa mochten gehabt haben, und daraus nur soviel folgt, dass sie beim Erwachen nicht klar vorgestellt worden, nicht aber, dass sie auch damals, als wir schliefen, dunkel waren. Ich vermute vielmehr, dass dieselbe kl?rer und ausgebreiteter sein m?gen, als selbst die kl?resten im Wachen, weil dieses bei der v?lligen Ruhe ?usserer Sinne von einem so t?tigen Wesen als die Seele ist, zu erwarten ist, wiewohl, da der K?rper des Menschen zu der Zeit nicht mit empfunden ist, beim Erwachen die begleitende Idee desselben ermangelt, welche den vorigen Zustand der Gedanken als zu ebenderselben Person geh?rig zum Bewusstsein verhelfen k?nnte. Die Handlungen einiger Schlafwanderer, welche bisweilen in solchem Zustande mehr Verstand als sonsten zeigen, ob sie gleich nichts davon beim Erwachen erinnern, best?tigen die M?glichkeit dessen, was ich vom festen Schlafe vermute. Die Tr?ume dagegen, das ist, die Vorstellungen des Schlafenden, deren er sich beim Erwachen erinnert, geh?ren nicht hieher. Denn alsdenn schl?ft der Mensch nicht v?llig; er empfindet in einem gewissen Grade klar und webt seine Geisteshandlungen in die Eindr?cke der ?usseren Sinne. Daher er sich ihrer zum Teil nachhero erinnert, aber auch an ihnen lauter wilde und abgeschmackte Chim?ren antrifft, wie sie es denn notwendig sein m?ssen, da in ihnen Ideen der Phantasie und die der ?usseren Empfindung untereinander geworfen werden.
Diese Art der Erscheinungen kann gleichwohl nicht etwas Gemeines und Gew?hnliches sein, sondern sich nur bei Personen er?ugnen, deren Organen eine ungew?hnlich grosse Reizbarkeit haben, die Bilder der Phantasie dem innern Zustande der Seele gem?ss durch harmonische Bewegung mehr zu verst?rken, als gew?hnlicherweise bei gesunden Menschen geschieht und auch geschehen soll. Solche seltsame Personen w?rden in gewissen Augenblicken mit der Apparenz mancher Gegenst?nde als ausser ihnen angefochten sein, welche sie vor eine Gegenwart von geistigen Naturen halten w?rden, die auf ihre k?rperliche Sinne fiele, obgleich hiebei nur ein Blendwerk der Einbildung vorgeht, doch so, dass die Ursache davon ein wahrhafter geistiger Einfluss ist, der nicht unmittelbar empfunden werden kann, sondern sich nur durch verwandte Bilder der Phantasie, welche den Schein der Empfindungen annehmen, zum Bewusstsein offenbaret.
Ich verstehe hierunter nicht die Organen der ?usseren Empfindung, sondern das Sensorium der Seele, wie man es nennt, d. i. denjenigen Teil des Gehirnes, dessen Bewegung die mancherlei Bilder und Vorstellungen der denkenden Seele zu begleiten pflegt, wie die Philosophen davor halten.
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