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Words: 95281 in 18 pages

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n die Geliebte. Aus dem langen Brief heben wir folgende Stellen aus: >>Die pers?nliche Bekanntschaft mit Friedrich Willmann hat mich ?ber diesen Autor einigermassen entt?uscht. Im Grunde hat er mich gut aufgenommen und scheint mir n?tzlich werden zu wollen. In seiner Art liegt aber etwas Ironisches, das mir nicht recht gefallen kann. Er ist ein grosser Verehrer der Klugheit -- mehr als es sich f?r einen Dichter geziemen will -- und scheint mir bei seinen Arbeiten doch haupts?chlich auf die Vortheile zu sehen, die sie ihm bringen sollen. -- Mir ist die Poesie eine heilige Sache. Ich liebe sie um ihrer selbst und des Gl?ckes willen, das man f?hlenden Herzen damit bereiten kann. Wenn ja noch eine ihrer Folgen mich locken und reizend vor meiner Seele stehen mag, so ist es der Ruhm -- der Lorbeer, der die Schl?fe des Siegers kr?nen soll. An Weiteres denk' ich kaum, wie ich dir, edle und grosse Seele, frei bekennen will. Aber der wahre Dichter steht unter dem Schutze der G?tter und er hat die Verheissung, dass ihm alles Uebrige zufallen wird.

>>Unserem Rektor kannst du sagen, dass er mich an einen sonderbaren Kauz empfohlen hat. Ich meinte bisher, die Stockphilologen im schlimmen Sinne seyen ausgestorben und die M?nner der Erudition trachten darnach, dem Studium der Humaniora einige Humanit?t im wirklichen Leben beizugesellen; allein es gibt doch noch einzelne Exemplare und ich bin hier auf eines gestossen. Ein Mensch, der sich sein gelerntes Wissen m?hselig erworben hat, kann freilich einen andern, der sich das seine fr?hlich selber producirt, nur geringsch?tzen! -- Ich hab' mich aber doch ge?rgert, als der Pedant seine Empfindung so deutlich merken liess und sich mit der groben Ungerechtigkeit seines Vorurtheils sogar noch etwas zu wissen schien. Das Gute ist, dass nicht nur dem Gottseligen, sondern auch dem Poeten Alles zum Besten dienen muss. Jetzt, wo ich diess schreibe, steht der Mann als ein Original vor meiner Seele, das mich erg?tzt, und es wird h?chstens so viel Groll in mir bleiben, dass ich ihn gelegentlich einmal satirisch verwenden kann.

>>Ich bin vergn?gt, meine geliebte Auguste, denn mein dritter Besuch -- der eigentlich bedeutsame -- ist ?ber Erwarten gut ausgefallen. In der Schauspielerin, an die ich, wie du weisst, ein Schreiben hatte, und in ihrer Mutter, die ebenfalls beim Theater war, habe ich zwei ausserordentlich theilnehmende, liebensw?rdige Personen kennen lernen, und ich darf wohl sagen, Freundinnen gewonnen. Die junge Dame ist h?bsch und k?nnte manchem Andern gef?hrlich werden -- ich freilich bin gefeit und in mein Herz dringt kein anderes Bild, als das der Einen, die allm?chtig in ihm regiert. Ein Wesen von heiterem Humor und einem Trieb, neckisch mit den Menschen zu spielen, aber dabei ein freundliches Gem?th, das es nicht beim blossen W?nschen l?sst, sondern f?r Andere auch zu handeln vermag. Der Weg des St?ckes zur B?hne wird geebnet, und wenn nur dieses erste Ziel erreicht, die Annahme erfolgt ist, dann bin ich ausser Sorge.

>>Die Hauptrolle wird in sehr gute H?nde gelangen, das hab' ich schon erkundet, und wenn sie der K?nstlerin, die das St?ck lesen wird, einleuchtet, so wird diess auch bei der Frage der Annahme von grossem Gewicht seyn. -- Du siehst, es l?sst sich wirklich Alles gut an, und meine Zuversicht ist keine Thorheit.

>>Wie unendlich gespannt bin ich darauf, das herrlichste Gebilde meiner Phantasie, das gleichwohl nur ein schwaches Nachbild der geliebtesten Wirklichkeit ist, auf der B?hne verwirklicht zu sehen! Wie h?chst seltsam wird mir dabei zu Muthe seyn! -- Zauberei! Blick in eine Welt voll unaussprechlicher, magischer Erscheinungen! -- O Auguste! -- ich hab immer nur dich vor Augen, ich beziehe Alles, was ich erfahre, schaue, denke, auf dich, und wenn dein Bild vor mir aufleuchtet, scheint mir alle Kraft und Kunst nur gegeben zu seyn, dass ich dich verherrliche und dir ein Leben der Ehre und Wonne bereite! -- O Liebe -- Poesie der Poesie! Das liebende Auge sieht nicht nur die Geliebte in wunderholdem Licht; von dem Glanz, den es in sich aufgenommen, bleibt auch so viel zur?ck, dass es die ganze Welt verkl?rt und jeden Winkel der Erde in s?ssem Scheine malt!

>>Lasst mir's gelingen, gute Geister! lasst mich den Sieg erstreiten, nur um der Einen Lust willen, Ihr ihn zu melden! Ich wollte ja gern entsagend warten und ausdauern in Verkanntheit und Undank der Welt! Aber um deinetwillen darf's nicht seyn -- um deinetwillen muss es, wird es gl?cken!

>>Lebe wohl, Theuerste! Wenn du nur ein Tausendtheil der Freude empfindest, dieses zu lesen, die ich f?hle, es zu schreiben, so bin ich gl?cklich!>Ich hab' ihm gestern gefallen, dem Trag?diendichter! und er ist gekommen, ein wahres F?llhorn des Lobes vor mir auszugiessen!>Das ist freundlich. Aber du hast die Rolle gestern wirklich gut gespielt; ich habe sie noch nicht so von dir gesehen.>Gott weiss, warum,>Zuweilen ist man eben voller Lust und Uebermuth -- und das ist die Hauptsache bei der Schauspielkunst.>Bei jeder Kunst!>Sie geben also zu, dass es auch gar keine so schlechte Aufgabe w?re, ein Schauspiel zu schreiben?>Um so lieber,>als ich's nie gel?ugnet habe. Das Schauspiel in Prosa hat seine Vorz?ge und seine Vortheile, obschon -->Es nat?rlich tief unter der Trag?die in Versen steht,>das ist klar! Aber wenn es nun so ausfiele, wie Minna von Barnhelm --?>Dieses St?ck,>ist vortrefflich in seiner Art; aber im Grunde ist doch zu viel b?rgerliche Moral und Tugend darin, wodurch es einen etwas hausbackenen Charakter erh?lt, und die Sph?re, in die wir blicken, hat etwas Enges, ja hie und da Gequ?ltes. -- Das poetische Drama, die Sch?pfung der idealisirenden Phantasie, die uns in eine grosse, weite, farbenreiche Welt f?hrt, ist doch was ganz anderes.>Ei, ei,>das heisst leicht fertig werden mit einem St?ck, das eine Probe bestanden hat, wie sie nicht viele bestehen! Diese Minna von Barnhelm ist seit ihrer ersten Auff?hrung ?berall auf dem Repertoire geblieben, und das muss doch seinen Grund in einem Werth haben, den wenige Dramatiker zu erreichen sich schmeicheln d?rfen.


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