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Words: 43400 in 24 pages
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: Aus dem Reiche des Buddha: Sieben Erzählungen by Dahlke Paul Steig Ber Bruno Illustrator - Short stories German; Buddhism Fiction; German fiction 20th century
mit ?ngstlicher Scheu sah er grosse, h?ssliche Eidechsen auf ihnen, die den Kopf erhoben, das Maul ge?ffnet, regungslos dasassen, wie bezaubert von dieser grimmigen Sonne. ,,Gewiss, es sind b?se Geister" dachte der Knabe und blickte starr vor sich.
So mochten sie wohl zwei Stunden gewandert sein, da kamen sie an die ersten H?user eines anderen Ortes. Hinter dem erhob ein zweigipfeliger Fels sich hoch in die Luft. Beide Gipfel aber waren gekr?nt mit einem Dagoba.
Der Knabe wusste wohl, das war Mihintale, das heilige Mihintale, aber nie vorher war er hier gewesen.
An einem lieblichen Weiher, voll von Lotus, vorbei schritt der M?nch auf diesen Berg zu. Die geisterhaften Schrecken des Waldes waren vor?ber. Machtvoll wehte der Wind ?ber die Wasserfl?che. Von weitem schon winkte eine m?chtige Eingangspforte. Durch sie schritt der M?nch; Suriyagoda eng hinterdrein. Sie waren pl?tzlich wie in einer anderen Welt. Grosse und kleine Dagobas, Hallen f?r Gebet und Speisung, heilige Feigenb?ume, von Mauern umrahmt, Steintafeln mit Inschriften, B?der in sch?n behauenen Stein gefasst. Zwischen dem allen eine Treppe, deren Stufen grosse Steinquadern bildeten, flach und so breit, dass wohl vier Elefanten nebeneinander auf ihr gehen konnten. Diese Flucht von Stufen verlor sich nach oben zu im geheimnisvollen Halbdunkel des Urwaldes: die heilige Treppe von Mihintale.
So verlebte Suriyagoda in Mihintale, dem heiligsten Platze, Jahr f?r Jahr. Fr?h vor Sonnenaufgang erhob er sich zusammen mit den anderen Klostersch?lern. Dann wurde der Hof gefegt, Bl?ten von den B?umen gesch?ttelt, um sie vor dem Buddha-Bilde nieder zu legen. Die M?nche sangen im Vihara, auf der Erde vor dem Buddha-Bilde knieend, Ges?nge, die in ihrer Monotonie dem Klange tiefer Glocken glichen; Ges?nge zum Preise des Buddha, zum Preise des Gesetzes, zum Preise der M?nchsgemeinde. H?rte der Gesang dann pl?tzlich auf, so t?nte es von den geschlossenen Lippen der M?nche noch ein Weilchen weiter, wie das Nachschwingen in Erz.
Schon fr?h wurden die Knaben angehalten zum Meditieren ?ber Menschenliebe, ?ber Wohlwollen gegen alles Lebende, ?ber die Allverg?nglichkeit, ?ber die Unreinlichkeit alles K?rperlichen und ?ber den Tod. Auch mussten sie sich fleissig ?ben die Gedanken zu regeln durch achtsames Ein- und Ausatmen. Auch die heiligen Schriften wurden gelesen, indem ein ?lterer M?nch vorsprach und die Sch?ler nachsprachen, vorl?ufig freilich ohne Sinn und Bedeutung zu verstehen. Am Abend sangen die M?nche wieder vor dem Buddha-Bild im Vihara.
Wie lieblich aber waren die Festtage an den Neu- und Vollmonden, wenn alle Anh?nger kamen, schon fr?h am Tage, lautlos, in bl?tenweissen Kleidern, alle M?nner, Weiber und Kinder, ganze K?rbe voll gelber und weisser Bl?ten brachten und vor dem Buddha-Bilde aufh?uften, so viel als ob es die ganze Nacht Blumen geregnet h?tte; wenn dann alles still niederkniete und ein M?nch die Satzung rezitierte.
Wenn aber abends der ganze Vihara vom Glanz der Lichter strahlte, dann kam es dem Knaben wohl vor, als ob die bewegungslose Ruhe des Buddha-Bildes Leben bek?me. Das Gesicht schien im Ausdruck zu wechseln, die Lippen sich zu regen, die zum Predigen erhobene Hand sich zu bewegen. Eine inbr?nstige Ehrfurcht wallte dann im Herzen des Knaben. Er musste sich Gewalt antun, hier nicht anzubeten, wie er es im Hause seines Vaters gewohnt war. Denn das muss man ja wissen, dass man zu einem Buddha nicht beten kann; dass man ihm nur Dank und Ehrfurcht erweisen kann daf?r, dass er den Weg, den er selber gefunden, auch uns, der Welt, gezeigt hat. Es war die mit der Muttermilch eingesogene Gottsucht, die noch in dem Knaben arbeitete und seine Einsicht hinderte.
Am Abend sp?t begann dann das Predigen, das oft bis tief in die Nacht dauerte. Gepredigt aber wurde von der Verg?nglichkeit, dem Leiden, der Wesenlosigkeit aller Dinge; dem Unbefriedigenden, Leiden z?chtenden der Lust, dem Segen des Entsagens. Wovon sonst sollte auch wohl ein Mensch dem andern predigen!
Am Tage nachher aber folgte dann das Beichten der M?nche. Mit gefalteten H?nden knieten sie vor dem Abte nieder und sprachen mit diesen tiefen, klangvollen Stimmen:
,,Herr, wenn wir unwissentlich mit einer der drei Pforten gefehlt haben, so vergib uns." Worauf der Abt erwiderte:
,,Ich habe vergeben. So vergebt auch ihr mir."
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