bell notificationshomepageloginedit profileclubsdmBox

Read this ebook for free! No credit card needed, absolutely nothing to pay.

Words: 28103 in 8 pages

This is an ebook sharing website. You can read the uploaded ebooks for free here. No credit cards needed, nothing to pay. If you want to own a digital copy of the ebook, or want to read offline with your favorite ebook-reader, then you can choose to buy and download the ebook.

10% popularity   0 Reactions

#19 in our series by Johann Wolfgang von Goethe

Wilhelm Meisters Lehrjahre--Buch 7 by Johann Wolfgang von Goethe

September, 2000

Wilhelm Meisters Lehrjahre--Buch 7

Johann Wolfgang von Goethe

Siebentes Buch

Erstes Kapitel

Der Fr?hling war in seiner v?lligen Herrlichkeit erschienen; ein fr?hzeitiges Gewitter, das den ganzen Tag gedrohet hatte, ging st?rmisch an den Bergen nieder, der Regen zog nach dem Lande, die Sonne trat wieder in ihrem Glanze hervor, und auf dem grauen Grunde erschien der herrliche Bogen. Wilhelm ritt ihm entgegen und sah ihn mit Wehmut an. "Ach!" sagte er zu sich selbst, "erscheinen uns denn eben die sch?nsten Farben des Lebens nur auf dunklem Grunde? Und m?ssen Tropfen fallen, wenn wir entz?ckt werden sollen? Ein heiterer Tag ist wie ein grauer, wenn wir ihn unger?hrt ansehen, und was kann uns r?hren als die stille Hoffnung, dass die angeborne Neigung unsers Herzens nicht ohne Gegenstand bleiben werde? Uns r?hrt die Erz?hlung jeder guten Tat, uns r?hrt das Anschauen jedes harmonischen Gegenstandes; wir f?hlen dabei, dass wir nicht ganz in der Fremde sind, wir w?hnen einer Heimat n?her zu sein, nach der unser Bestes, Innerstes ungeduldig hinstrebt."

Inzwischen hatte ihn ein Fussg?nger eingeholt, der sich zu ihm gesellte, mit starkem Schritte neben dem Pferde blieb und nach einigen gleichg?ltigen Reden zu dem Reiter sagte: "Wenn ich mich nicht irre, so muss ich Sie irgendwo schon gesehen haben."

"Ich erinnere mich Ihrer auch", versetzte Wilhelm; "haben wir nicht zusammen eine lustige Wasserfahrt gemacht?"--"Ganz recht!" erwiderte der andere.

Wilhelm betrachtete ihn genauer und sagte nach einigem Stillschweigen: "Ich weiss nicht, was f?r eine Ver?nderung mit Ihnen vorgegangen sein mag; damals hielt ich Sie f?r einen lutherischen Landgeistlichen, und jetzt sehen Sie mir eher einem katholischen ?hnlich."

"Heute betriegen Sie sich wenigstens nicht", sagte der andere, indem er den Hut abnahm und die Tonsur sehen liess. "Wo ist denn Ihre Gesellschaft hingekommen? Sind Sie noch lange bei ihr geblieben?"


Free books android app tbrJar TBR JAR Read Free books online gutenberg


Load Full (0)

Login to follow story

More posts by @FreeBooks

0 Comments

Sorted by latest first Latest Oldest Best

 

Back to top